Die Cannabis-Anbauanleitung von Royal Queen Seeds


By Max Sargent


Wenn du gerade erst damit begonnen hast, etwas über die seltsamen Eigenschaften von Cannabispflanzen zu lernen, ist dir wahrscheinlich aufgegangen, dass sie irgendwann in ihrem Leben von der Wachstumsphase in die Blüte übergehen. Und selbst wenn du dir dieser Veränderung bewusst bist, möchtest du vielleicht trotzdem mehr über diese entscheidende Übergangszeit erfahren. Die Bestimmung des optimalen Zeitpunkts für den Übergang von der Wachstums- in die Blütephase von Cannabispflanzen ist eine wichtige Entscheidung, die sich erheblich auf die Gesundheit der Pflanze und die Qualität des Endertrags auswirken kann.

Viele Grower ringen mit der Frage, wie viele Wochen die Wachstumsphase idealerweise dauern sollte, wie sich die Nodien entwickeln müssen und ob es einen standardisierten Ansatz zur Einleitung der Blüte gibt. Dieser Artikel soll diese Fragen beantworten und einen umfassenden Überblick über die kritischen Faktoren geben, die diese entscheidende Phase beeinflussen.

Veg vs flowering

Zum Verständnis des Übergangs vom Wachstum in die Blüte

Alle Cannabispflanzen, die es bis zur Reife geschafft haben, mussten irgendwann in ihrer Entwicklung von der Wachstumsphase in die Blüte wechseln. Bei manchen geschieht dies als natürliche Folge der Veränderung der Sonnenstunden, bei anderen erfolgt dies aufgrund einer genetisch kodierten inneren Uhr automatisch und wieder andere, wie jene in einem Grow Room, benötigen unsere Hilfe, um diesen Wechsel einzuleiten.

Die Wissenschaft hinter dem Wechsel

Der Übergang vom Wachstum in die Blüte ist ein Prozess, der hauptsächlich durch die Photoperiode bestimmt wird – der Anzahl der Lichtstunden, denen eine Pflanze täglich ausgesetzt ist. Eine Ausnahme hiervon stellen autoflowering Pflanzen dar, da sie Ruderalis-Gene enthalten.

In kontrollierten Umgebungen wie einem Grow Room wird die Blüte photoperiodischer Pflanzen durch die Veränderung des Lichtzyklus auf 12 Stunden Licht und 12 Stunden Dunkelheit ausgelöst. In der Natur beginnen Cannabispflanzen zu blühen, sobald die Tageslichtstunden unter 12 fallen. Dieser Lichtwechsel signalisiert das Ende des Sommers und den bevorstehenden Winter, dessen Kälte den Tod der Pflanzen bedeuten wird. Daher gehen sie zu diesem Zeitpunkt in die Blütephase über, was bewirkt, dass weibliche Pflanzen Blüten (und Samen) und männliche Pflanzen Pollensäcke produzieren. So werden Cannabis-Babys gemacht.

Wenn weibliche Pflanzen sterben, trocknen die Blüten und die neu gebildeten Samen fallen auf den Boden, wo einige von ihnen im nächsten Frühjahr hoffentlich sprießen werden.

Indica vs. Sativa vs. Ruderalis: Wie die Genetik den Übergang beeinflusst

Die Genetik spielt eine wichtige Rolle dabei, wie Cannabispflanzen auf Veränderungen im Lichtzyklus reagieren. Autoflowering Sorten – solche mit Genen von Cannabis ruderalis – benötigen keine Veränderungen der Lichtdauer, um in die Blüte zu wechseln; sie blühen abhängig von ihrem Alter automatisch. Dies liegt daran, dass sie aus den nördlichen Gebieten Zentralasiens und den umliegenden Regionen stammen, wo die Lichtstärke den ganzen Sommer über sehr hoch ist und dann plötzlich der Winter einsetzt. Daher haben sich Pflanzen in diesen Regionen daran angepasst, automatisch statt abhängig von den Lichtverhältnissen zu blühen. In der modernen Cannabiszucht wird diese genetische Eigenschaft genutzt, um kurzlebige, aber robuste Cannabissorten zu erschaffen, die nicht manuell in die Blüte geschickt werden müssen – das machen sie nämlich von ganz allein.

Photoperiodische Indica- und Sativa-Sorten müssen indoor beide manuell in die Blüte geschickt werden. Im Freien werden sie den Wechsel auf natürliche Weise vollziehen, wenn die Jahreszeiten ihnen dies signalisieren. Es gibt jedoch einige bemerkenswerte Unterschiede zwischen Indica- und Sativa-Genetik, was den Übergang in Blüte betrifft.

Indica-Sorten erreichen tendenziell schneller die Bereitschaft zur Blüte als Sativas und benötigen oft eine kürzere Wachstumsphase, um ihre ideale Statur und Größe zu erreichen. Dies liegt daran, dass Indicas im Allgemeinen in kälteren Teilen der Welt heimisch sind, während Sativas tropische Regionen bevorzugen, in denen sie sich Zeit lassen können. In beengten Räumen oder wenn kürzere Zyklen erwünscht sind, lässt sich die Wachstumsphase von Sativa-Sorten verkürzen, was jedoch Abstriche beim Ertrag zur Folge hat.

Switch ve to flowering

Wann sollte auf einen 12/12-Lichtzyklus umgestellt werden?

Ausschlaggebend für die Einleitung der Blütephase bei photoperiodischen Sorten ist die Umstellung auf einen 12/12-Lichtzyklus. Im Folgenden werden wir daher versuchen, die Frage zu beantworten, wann diese Änderung vorzunehmen ist. Letztlich hängt es von Faktoren ab, die sich auf die spezifische Sorte, den Grow Room und deine Anforderungen beziehen.

Genetik und Blüte-Stretch
Es ist von entscheidender Bedeutung, das Erbgut deiner Pflanzen zu verstehen, da einige Sorten etwa eine Woche nach der Umstellung des Lichtzyklus auf 12/12 beträchtliches vertikales Wachstum zeigen. Dieser „Blüte-Stretch“ kann je nach Anbaufläche und den gesteckten Zielen vorteilhaft oder problematisch sein. Wenn du keine Trainingstechniken anwenden möchtest, um die Pflanzen unter Kontrolle zu halten, solltest du ihnen weniger Zeit zum Wachsen geben, um sicherzustellen, dass sie nach der Umstellung nicht zu groß werden.
Trainingstechniken
Wie bereits erwähnt, beeinflusst auch die Anwendung verschiedener Pflanzentrainingstechniken die optimale Dauer der Wachstumsphase. Techniken wie Low Stress Training (LST) oder Screen of Green (ScrOG) könnten eine frühere Blüte fördern, um die Größe der Pflanzen zu kontrollieren und die Lichteinwirkung zu optimieren, während High-Stress-Methoden wie Topping oder Supercropping, eine längere Wachstumsphase erfordern können, um der Pflanze zu ermöglichen, sich vollständig zu regenerieren, bevor sie mit der Blüte beginnt.

Dieser letzte Punkt ist entscheidend. Wenn du High-Stress-Techniken anwendest, musst du deinen Pflanzen mindestens zwei zusätzliche Wachstumswochen geben, damit sie Zeit haben, sich richtig zu erholen. Falls du ihnen diese Zeit nicht gönnst, wird dies dem Ertrag mehr schaden als nutzen. Genau aus diesem Grund ist es nicht empfehlenswert, bei Autoflowers High-Stress-Trainingstechniken anzuwenden, da sie nicht genügend Zeit zum Erholen haben, bevor sie in die Blütephase übergehen.
Geschwindigkeit und Diskretion
Für Grower, die Wert auf Geschwindigkeit oder Diskretion legen, ist es von entscheidender Bedeutung, Sorten zu wählen, die für ihre zügige Entwicklung vom Samen bis zur Blüte bekannt sind, da diese schnell eine beträchtliche Größe entwickeln können, ohne große Einbußen beim Ertrag hinnehmen zu müssen.

Dies kann auf zweierlei Arten erreicht werden. Du kannst schnell wachsende Indicas anbauen und recht früh in die Blüte schicken, um sie klein zu halten, oder autoflowering Pflanzen anbauen, die ihren gesamten Lebenszyklus in sieben oder acht Wochen durchlaufen. Heutzutage sind Autoflowers wahrscheinlich die beste Wahl, wenn Geschwindigkeit und Diskretion oberste Priorität haben.
Optimaler Ertrag
Um den Ertrag zu maximieren, insbesondere auf begrenztem Raum, ist es entscheidend, die Größe und Struktur der Pflanzen zu optimieren. Je mehr Blütenstände ausreichend Licht ausgesetzt sind, desto höher wird der potenzielle Ertrag ausfallen. Um dies zu erreichen, kannst du die Dauer der Wachstumsphase anpassen. Je länger Pflanzen wachsen, desto größer werden sie natürlich. Dies lässt sich an monströsen Exemplaren beobachten, denen man im Freien monatelang Zeit zum Wachsen gelassen hat, sodass sie sich baumartig entwickeln und so eine absurde Menge an Blüten abwerfen.
Verfügbarer Platz
Häufig kann der verfügbare Platz den Zeitpunkt des Übergangs in die Blütephase bestimmen, da jede Pflanze genügend Raum haben muss, um sich ohne Konkurrenz zu entwickeln, was ein gesundes Wachstum und einen optimalen Ertrag gewährleistet.

In diesem Zusammenhang ist es wichtig, eine gute Luftzirkulation aufrechtzuerhalten, um eine hohe Luftfeuchtigkeit zu verhindern und das Risiko von Pilz- sowie Bakterienwachstum zu verringern. Darüber hinaus wird das Licht ohne ausreichend Platz Schwierigkeiten haben, das Kronendach zu durchdringen, und das könnte bedeuten, dass es deinen Pflanzen an Photonen mangelt. Beachte, dass die meisten Sorten unmittelbar nach der Blüte einen erheblichen Wachstumsschub durchlaufen. Warte also nicht, bis sie den gesamten Raum ausgefüllt haben, bevor du die Umstellung vornimmst.
Cannabis training techniques

Vorbereitung auf den Übergang vom Wachstum in die Blüte

Die richtige Vorbereitung kann den Übergang von der Wachstums- in die Blütephase erheblich erleichtern und so die Reaktion der Pflanze sowie die Gesamtertragsmenge und -qualität verbessern. Diese Vorbereitung erfordert nicht viel Arbeit, wird sich aber auszahlen, also spare diesen Schritt nicht aus.

  • Beleuchtung anpassen

Um die Beleuchtung an die Blütephase anzupassen, musst du nicht nur den Lichtzyklus verändern, sondern auch sicherstellen, dass die Lichtintensität und das Lichtspektrum für die Förderung einer robusten Blütenentwicklung geeignet sind.

Wenn du LED-Lampen verwendest, was wir empfehlen, ist dieser Schritt ziemlich einfach. Hochwertige Lampen verfügen höchstwahrscheinlich über die Einstellungen „Wachstum“ und „Blüte“. Die Einstellung „Wachstum“ strahlt mehr blaues Licht aus, was den Frühling und Sommer nachahmt, während die Einstellung „Blüte“ mehr rotes Licht ausstrahlt, was dem Spätsommer und Herbst entspricht. Bei anderen Leuchtmitteln, wie zum Beispiel HID-Lampen, gibt es Optionen für das Wachstum (Halogen-Metalldampf) und die Blüte (Natriumdampf).

  • Zu Blütenährstoffen wechseln

Während die Pflanze den Wechsel vollzieht, benötigt sie andere Konzentrationen an Nährstoffen als in der Wachstumsphase. Von entscheidenderer Bedeutung sind während der Blüte Phosphor und Kalium, die zur Entwicklung kräftiger, gesunder Blüten beitragen. Stickstoff hingegen ist weniger gefragt. Nährstoffe für die Blütephase enthalten die erforderlichen Verhältnisse, daher solltest du einfach die jeweiligen Produktanweisungen befolgen.

Als Referenz findest du hier die NPK-Verhältnisse für die verschiedenen Phasen:

  • Wachstum: 3:1:1
  • Frühe Blüte: 1:3:2
  • Spätblüte: 0:3:3
NPK ratio in cannabis
  • Stretch-Kontrolle

Die Kontrolle des Streckens der Pflanzen durch Techniken wie Entlaubung oder Anpassung der Lichtintensität kann dazu beitragen, sie auf einer kompakten, überschaubaren Größe zu halten. Dies kann auch durch die Anwendung von Trainingstechniken erreicht werden.

Alle Stretch-Kontrolltechniken werden am besten angewendet, bevor die Pflanze überhaupt damit beginnt, sich zu strecken. Erst nach dem Strecken zu reagieren, ist nie optimal. Und wenn du dann auch noch auf eine Weise reagierst, die die Pflanze stresst, muss du ihr mehr Zeit zum Wachsen geben, bevor du sie in die Blüte schicken kannst.

  • Feuchtigkeitskontrolle

In der Blütephase ist gewöhnlich eine niedrigere Luftfeuchtigkeit erforderlich, um Schimmel vorzubeugen und eine optimale Transpiration zu fördern, was für die Nährstoffaufnahme und das Wachstum unerlässlich ist. Mit einem Ventilator und/oder Belüftungssystem kann man die Luftfeuchtigkeit niedrig halten. In stehender Luft steigt die Luftfeuchtigkeit und dieser Umstand begünstigt Krankheitserreger. In einem guten Set-up sollte die Kontrolle der Luftfeuchtigkeit recht unkompliziert sein.

  • Entlaubung

Entlauben kann die Lichtdurchdringung und den Luftstrom zu den unteren Zweigen verbessern, was eine gleichmäßigere Blütenentwicklung fördert und das Risiko feuchtigkeitsbedingter Probleme verringert. Diese Technik eignet sich hervorragend als Vorbereitung auf die Blüte und ist auch während der Blütephase sehr hilfreich, da sie dazu beitragen kann, die Energie auf die Blütenentwicklung umzuleiten.

Cannabis defolation

Fehler, die es beim Wechsel vom Wachstum in die Blüte zu vermeiden gilt

Nachfolgend findest du einige häufige Fehler, die Grower beim Wechsel von der Wachstums- in die Blütephase machen.

  • Zu viel oder zu wenig Licht

Die Bereitstellung der richtigen Lichtmenge ist entscheidend – das versteht sich fast von selbst. Zu wenig Licht kann zu dürftigen, luftigen Buds führen, während zu viel Licht die Pflanzen stressen und zu Problemen wie Ausbleichen oder Hitzestress führen kann.

Für die richtige Beleuchtung sind zwei Schritte erforderlich. Zunächst benötigst du die richtige Art von Lampe: Sie sollte stark genug sein und das richtige Lichtspektrum abgeben. Alle hochwertigen Pflanzenlampen erfüllen diese Voraussetzungen. Zweitens (und dies hängt eher von dir ab) müssen die Lampen richtig positioniert werden. Hängen sie zu nah, werden sie zu stark sein; sind sie zu weit entfernt, werden sie zu schwach sein.

LEDs können sehr nahe an Pflanzen positioniert werden, da es unwahrscheinlich ist, dass sie diese verbrennen oder ausbleichen. Sie sollten aber dennoch weit genug entfernt sein, um eine gute Lichtverteilung zu gewährleisten. Die Abstände unterscheiden sich geringfügig zwischen verschiedenen Modellen. Sieh dir also die Anweisungen des Herstellers an, um zu wissen, wie du sie positionieren solltest.

Was das Ausbleichen und Verbrennen betrifft, stellen HID-Lampen ein größeres Risiko dar. Diese sollten je nach Wattleistung irgendwo zwischen 25 und 55 cm über den Pflanzen positioniert werden.

  • Zu viel Stickstoff

Beim Übergang in die Blüte ist die Reduzierung von Stickstoff zugunsten von Phosphor und Kalium essenziell. Nimmst du diese Anpassung nicht vor, wirst du deine Pflanzen gleichzeitig über- und unterdüngen. Durch zu viel Stickstoff besteht sofort die Gefahr eines Nährstoffbrands oder Nährstoffmangels, aufgrund eines Mangels an Kalium und Phosphor können aber auch suboptimale Blüten produziert werden. Passe deine Düngung also unbedingt an!

  • Zu früh oder zu spät in die Blüte schicken

Der Zeitpunkt des Wechsels ist entscheidend für die Maximierung des Ertrags und der Effizienz. Schickst du deine Pflanzen zu früh in die Blüte, sind die Pflanzen eventuell nicht reif genug, um optimal blühen zu können. Erfolgt der Übergang zu spät, könnten die Pflanzen deinen Grow Room überwuchern oder Energie für unnötiges Wachstum verschwenden.

Wann du deine Pflanzen in die Blüte schickst, hängt von der Größe deines Grow Rooms, der gewünschten Gesamtdauer des Anbaus, den Eigenschaften der von dir angebauten spezifischen Sorte(n) und dem angepeilten Endertrag ab.

Was kann man tun, wenn die Pflanzen keine Reaktion zeigen?

Manchmal verläuft der Übergang der Pflanzen in die Blüte trotz unserer besten Bemühungen nicht reibungslos. Sollte dies der Fall sein, ist eine Überprüfung der Anbaubedingungen unerlässlich. Weitere Informationen findest du in unseren speziellen Artikeln zu dieser Problematik:

Cannabisanbau: Meistere den Wechsel

Mit einem umfassenden Verständnis des Übergangs von der vegetativen in die generative Phase bist du bestens darauf vorbereitet, deinen Grow optimal zu gestalten. Durch Anpassung der Anbautechniken basierend auf der Pflanzengenetik, den Bedingungen im Grow Room und individuellen Pflanzenbedürfnissen kannst du die Gesundheit deiner Pflanzen effektiv verbessern und so den Ertrag maximieren. Bleibe flexibel, beobachte deine Pflanzen aufmerksam und sei bereit, deine Methode während ihrer Entwicklung zu optimieren.

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