Die Cannabis-Anbauanleitung von Royal Queen Seeds

By Luke Sholl Reviewed by: Miguel Ángel Garcia


Wasser ist die Grundlage des Lebens. Dies gilt nicht weniger für Cannabis, das für eine ganze Reihe von Funktionen auf Wasser angewiesen ist. In unserem früheren Beitrag über die Wasserqualität untersuchten wir, warum Wasser wichtig ist und wie der pH-Wert viele Aspekte des Anbaus beeinflussen kann. Heute werden wir uns etwas detaillierter mit ppm und EC befassen. Beides sind fortgeschrittenere Aspekte des Cannabisanbaus, die man berücksichtigt muss und sie zu verstehen wird Dir helfen, Deine Fähigkeiten ans Maximum zu schieben. Für den Neuling gilt, so wichtig diese Informationen auch sein mögen, sind sie keine Grundvoraussetzung für den Anbau. Es ist immer noch möglich, auch ohne dieses Wissen gute Ergebnisse zu erzielen, aber es wird sicherlich helfen!

Cannabis And Water Quality Part 3: Choosing A Water Source
Cannabis And Water Quality Part 3: Choosing A Water Source

Wie Die Nährstoffkonzentration Gemessen Wird

Um die Nährstoffkonzentration Deiner Erde zu verstehen, musst Du sowohl den pH- wie auch den PPM- oder EC-Wert Deines abfließenden Drainagewassers messen.

PPM: Verabreiche Jedes Mal Genau Die Richtige Menge An Nährstoffen

Der PPM-Wert ist eine Messgröße, die Dir einen Hinweis darauf gibt, wie viele Nährstoffe in Deinem Anbaumedium vorhanden sind. Das ist deswegen superwichtig, da sich daraus die Menge Deiner nächsten Düngung ableiten lässt und Du somit eine Über- oder Unterdüngung Deiner Pflanzen vermeiden kannst. Die PPM-Messung ist einfach und kann mit den meisten TDS-Messgeräten durchgeführt werden.

Wie Der Ec-wert Des Wasserabflusses Kontrolliert Wird

Der EC-Wert, kurz für “Electrical Conductivity”, also auf deutsch die elektrische Leitfähigkeit, ist eine weitere Messgröße, die uns dabei hilft, den im Anbaumedium vorhandenen Nährstoffgehalt zu bestimmen. Je mehr Nährstoffe im Medium vorhanden sind, desto höher fällt der EC-Messwert Deines Drainagewassers aus. Die Messung des EC-Werts ist mit unserem DiST 4 Taschen-Leitfähigkeitstester ganz einfach. Denke daran, Deinen Wasserabfluss regelmäßig zu messen, so dass Du stets weißt, wann und wie stark Deine Pflanzen gedüngt werden müssen.

WIE DIE NÄHRSTOFFKONZENTRATION GEMESSEN WIRD
WIE DIE NÄHRSTOFFKONZENTRATION GEMESSEN WIRD

Wie Du Deine Wasserabflussergebnisse Entschlüsselst

Um ein klares Bild darüber zu erhalten, wie viele Nährstoffe Deine Pflanzen abbekommen, musst Du sowohl den PPM- oder EC-Wert Deiner Nährstofflösung bzw. Deines Nährstofftanks (wenn Du ein hydroponisches System verwendest) wie auch den des Drainagewassers messen. Idealerweise sollte das PPM- oder EC-Ergebnis Deines Wasserabflusses immer niedriger sein, was anzeigt, dass Deine Pflanzen auch Nährstoffe aufnehmen, wenn Du sie düngst. Wenn die PPM/EC-Messwerte in Deinem Drainagewasser superniedrig ausfallen, ist das ein Zeichen, dass Du die Nährstoffe hochfahren solltest.

Wenn es keine Abweichung des PPM/EC-Wertes zwischen Deiner Nährlösung und dem abfließenden Wasser gibt, bedeutet das, dass Deine Pflanzen die Nährstoffe nicht richtig aufnehmen können. Dies wird gewöhnlich von starken pH-Wert-Schwankungen verursacht.

Wenn die PPM/EC-Werte in Deinem Drainagewasser höher ausfallen als in Deiner Nährstofflösung, hast Du es vermutlich mit einer Salzansammlung in der Wurzelzone zu tun. Beim Gießen Deiner Pflanzen lösen sich diese Ansammlungen langsam zurück in Dein Drainagewasser und treiben Deine PPM/EC-Messwerte nach oben. Zur Lösung dieses Problems solltest Du einen enzymatischen Leitungsreiniger verwenden, um damit die Wurzeln Deiner Pflanze zu säubern. Enzymatische Leitungsreiniger entfernen jede Art von Nährstoffansammlungen und können direkt ins Wasser gemischt werden. Alternativ dazu kannst Du auch gefiltertes pH-neutrales Wasser zum Spülen Deiner Wurzeln verwenden. Behalte aber im Hinterkopf, dass dieser Prozess einige Versuche benötigt.

HYDROPONIC
PPM (Hannah) EC (mS/cm2)
Early Growth 350 - 400 ppm 0,7 - 0,8
Seedling 400 - 500 ppm 1 - 1,2
Transition 550 - 650 ppm 1,3 - 1,5
Vegetative Stage 650 - 750 ppm 1,6 - 1,7
Vegetative Stage 750 - 800 ppm 1,7 - 1,8
Vegetative Stage 850 - 900 ppm 1,8 - 1,9
Flowering Stage 900 - 950 ppm 1,9 - 2
Flowering Stage 950 - 1050 ppm 2 - 2,2
Flowering Stage 1050 - 1100 ppm 2,2 - 2,3
Flowering Stage 1100 - 1150 ppm 2,3 - 2,4
Flushing 0 - 400 ppm 0 - 0,8
SOIL
PPM (Hannah) EC (mS/cm2)
Early Growth 400 - 500 ppm 0,8 - 1
Seedling 500 - 600 ppm 1 - 1,3
Transition 600 - 750 ppm 1,2 - 1,5
Vegetative Stage 800 - 850 ppm 1,6 - 1,7
Vegetative Stage 850 - 900 ppm 1,7 - 1,8
Vegetative Stage 900 - 950 ppm 1,8 - 1,9
Flowering Stage 950 - 1000 ppm 1,9 - 2
Flowering Stage 1000 - 1050 ppm 2 - 2,1
Flowering Stage 1050 - 1100 ppm 2,1 - 2,2
Flowering Stage 1100 - 1150 ppm 2,2 - 2,3
Flushing 0 - 400 ppm 0 - 0,8

PPM & EC

Die ppm zu kennen, hilft Dir eine mögliche Verbrennung zu vermeiden, denn dann weisst Du, wie Du die Menge an nährenden Mineralien zu justieren hast, die Du in Dein Wasser gibst. Cannabis genießt nach dem Klonen 500-600ppm, 800-900ppm in der Vegetationsperiode und 1000-1100ppm in der Blütezeit. Also bedeutet den Mineralgehalt des Wassers zu kennen, bevor man seine Nährstoffe anmischt, dass man sich selbst und seinen Pflanzen unnötigen Stress ersparen kann. Beim Anbau in Hydrokultursystemen ist es wichtig, den Zustand des vorrätigen Wassers zu kennen, denn die Mineralien können verbraucht werden, wenn der Wasserspiegel sinkt - nur mal so als kleine Warnung für Dich, damit Du die Dinge so abstimmst, wie es erforderlich ist.

Es gibt viele Sonden, Geräte und Messgeräte auf dem Markt, die alle ppm messen können. Das geläufigste ist ein TDS* Meter (*eng., total dissolved solids; de., gesamte gelöste Feststoffe). Was Du wählst, hängt von Deinem Budget und der Stärke Deines Wunsches ab, wie technisch und ausgefuchst Du es mit dem Anbau angehen möchtest. Die meisten messen bis zu einem Maximalwert von 3500, was alles abdeckt, das Du jemals für Cannabis benötigen könntest, aber wenn Du es auf die Spitze treiben willst, kannst Du Dir auch gerne eines zulegen, das bis 9999 reicht.

1. Sobald Du Dein TDS Meter kalibriert hast, schalte es ein, stelle sicher, dass es Null anzeigt und stecke es in das Wasser, das Du testen möchtest - schwupps, da ist Dein ppm-Wert. Wenn Du Umkehrosmosewasser verwendest, wird der Wert bei 0 bis 10ppm liegen, da es völlig frei von Mineralien ist.

2. Wenn Du Leitungswasser verwendest, sollte der Wert zwischen 50 und 300ppm liegen, was hier in der EU als Standard gilt.

3. Wenn die Rohrleitungen in Deiner Stadt alt sind oder Du Brunnenwasser aus Kalkschichten verwendest, kann der Wert wegen der Mineralienansammlung bei bis zu 500 bis 700ppm liegen.

4. Wenn bei dem von Dir verwendeten Wasser über 500ppm angezeigt werden, musst Du etwas dagegen tun, denn es wird mit den Nährstoffen konkurrieren und verhindern, dass Dein Cannabis sie aufnehmen kann. Entweder Du musst Nährstoffe finden, die speziell dazu konzipiert sind, um in Gebiete mit kalkhaltigem Wasser verwendet zu werden oder Du musst Dein Wasser zu Hause behandeln - sei es durch Kohlefilter, Destillation oder Umkehrosmose.

Die Technische Seite Von EC & PPM

Kopf an; jetzt wird es technisch.

EC oder die elektrische Leitfähigkeit, ist ein Maß für die Salinität einer Wasserprobe.

Salzwasser leitet Strom besser als reines oder Osmosewasser, weil mehr Ionen darin aufgelöst sind und somit die Leitfähigkeit der Lösung steigt. Die Werte können je nach EC-Meter in Mikrosiemens pro Zentimeter (µS/cm) oder in Millisiemens pro Zentimeter (mS/cm) gemessen werden.

Wenn Dein Wasser zu salzhaltig ist, kann es Deine Pflanzen auf zwei Arten beeinflussen. Es kann die Toxizität einzelner Ionen am Wurzelballen und den osmotischen Druck an den Wurzeln erhöhen, wodurch die Nährstoffaufnahme gehemmt wird.

ppm misst den Gesamtmineralgehalt Deines Wassers, unabhängig davon, welche Mineralien es sind.

Genaue ppm-Messwerte werden durch leichtes Verdampfen der Wasserprobe und Analyse der verbleibenden Rückstände erhalten. Anders als Natriumchlorid, sind die meisten anderen Mineralien in nahezu allem natürlich vorkommenden Wasser kaum vorhanden und bereiten keine echte Sorge. Diese Mineralien werden in der Regel Spuren von Calciumcarbonat, Magnesium und Mikrospuren von mehreren anderen Elementen sein.

Wenn Du bei Deinem örtlichen Wasserversorger anfragst, kann dieser Dir in der Regel eine Mineralanalyse der örtlichen Wasserversorgung liefern.

Es gibt eine Umrechung für ms/cm in ppm und wieder zurück, aber das übernehmen die meisten Messgeräte für Dich.

Wenn es um ppm und EC geht, haben wieder die Anbauer einen Vorteil, die ihre Pflanzen in biologischen Böden und im Freien aufziehen. Die Mikroorganismen fungieren als Puffer, der die Pflanze vor Schwankungen im ppm- oder EC-Wert schützt und es gibt bei der Bewässerung einen größeren Spielraum für Fehler.

Werde aber niemals selbstgefällig. Überprüfe immer die Wasserqualität, auch die von Flüssen und Bächen. Man weiß nie, was bei Regen so in die Wasserläufe gespült wird, das das Wasser giftig machen könnte.

Genaues Lesen des PPM

Zusätzliche Tipps Zur Wasserqualität

• Wieso denken manche Leute bloss, dass Regenwasser neutral wäre? Es ist ein weit verbreiteter Irrtum, denn tatsächlich ist es leicht sauer. Kohlendioxid löst sich im Regen auf und macht daraus eine schwache Kohlensäure mit einem pH-Wert von etwa 5,6. Aber keine Sorge, wenn es für eine Weile in einem Behälter gestanden hat, gibt es Kohlendioxid ab und pendelt sich bei 7 ein. Hast Du jemals bemerkt, dass Pflanzen nach einem ordentlichen Regen wie verrückt wachsen? Jetzt weisst Du, waum das so ist.

• Wenn Du Dein Wasser durch einen Umkehrosmosefilter laufen lässt, wird es völlig von Mineralien befreit. Verwende dieses Wasser niemals unbehandelt, um Deine Pflanzen zu spülen oder das Blattwerk zu besprühen. Umkehrosmosewasser entzieht Deinen Pflanzen Nährstoffe, vor allem Kalzium und Magnesium. Beschrifte Deine Behälter deutlich.

• Montiere Belüfter auf Deinen Armaturen. Wenn Du einen Behälter mit einem Schlauch füllst, lass das Wasser schäumen und blubbern, um es zu beleben und mit Sauerstoff anzureichern.

• In kalten Klimazonen versuche die Wassertemperatur beo 25°C zu halten.

Da hast Du es! Die Dinge können ziemlich technisch werden, also keine Sorge, wenn es eine Weile dauert, bis Du es verinnerlicht hast. Wenn Du Dich aber aktiv damit befasst, um die bestmögliche Wasserqualität zu gewährleisten, wird es Dir helfen, alle möglichen Anbauprobleme zu minimieren, sowie Deinem Cannabis alles zukommen zu lassen, was es benötigt, um zu gedeihen. Jetzt weisst Du Bescheid!

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