By Luke Sumpter Reviewed by: Gonzalo Díaz-Cacho


Dopamin. Du hast wahrscheinlich schon mal von dieser Gehirnchemikalie gehört. Dieses Molekül, das auch als “Wohlfühlhormon” bekannt ist, spielt eine wichtige Rolle für unsere Stimmung. Dopamin fördert nicht nur unser Glücksgefühl, sondern trägt auch zu komplexeren Gefühlen und Verhaltensweisen bei, einschließlich Belohnung und Sucht.

Weißt Du, was sonst noch Glücksgefühle auslöst? Cannabis. Dieses Kraut kann uns schnell in einen positiven Zustand versetzen. Diese Wirkung beruht auf THC, das laut Studien einen kurzfristigen Anstieg des Dopaminspiegels im Gehirn erzeugt. Und tatsächlich hat die Cannabisforschung im Laufe der Jahre einen Zusammenhang zwischen dem Rauchen oder Konsum von Cannabis und einem Anstieg der Konzentration von Dopamin gezogen.

Wenn wir jedoch die kurz- und die langfristigen Auswirkungen vergleichen, wird es etwas komplexer. Auf kurze Sicht scheint Cannabis den Dopaminspiegel zu steigern. Aber das Kraut könnte die normale Dopaminsignalgebung stören, wenn es chronisch verwendet wird. Lies weiter, um die Bedeutung von Dopamin zu entdecken, wie Cannabis diese Gehirnchemikalie beeinflusst und auch, wie CBD auf dieses System wirkt.

Was ist Dopamin?

Dopamin ist ein Neurotransmitter. Was bedeutet das? Neuronen (Gehirnzellen) schütten diese Chemikalie aus, um elektrische Signale chemisch untereinander zu übertragen. Aber nicht jedes Neuron verbringt seine Zeit damit, Dopamin auszuschütten. Der Körper reserviert diese Rolle für Nervenzellen, die sich in der Substantia nigra befinden – einer Region des Gehirns, die eine grundlegende Rolle bei Belohnung und Bewegung spielt. Insgesamt machen dopaminerge Neuronen circa 3–5% dieses Bereichs aus.

Diese spezialisierten Zellen stellen Dopamin mithilfe von Tyrosin (einer Aminosäure) her. Nach der Herstellung dieses Neurotransmitters speichern sie ihn in synaptischen Vesikeln – kugelförmigen Paketen, die mit Zellmembranen verschmelzen und es Neuronen ermöglichen, die Chemikalie sicher auszuschütten. Neuronen liegen auf der Lauer und warten auf einen Schock. Sobald sie einen Stromstoß (der normalerweise Aktionspotenzial genannt wird) erhalten, setzen sie Dopamin frei. Das Molekül[5] wandert dann durch den synaptischen Spalt, um an einen der fünf Subtypen von Dopaminrezeptoren zu binden: D1, D2, D3, D4 oder D5.

Von den technischen Details abgesehen, welchen Einfluss hat diese scheinbar einfache Aktion auf unseren allgemeinen Bewusstseinszustand? Aufgrund seiner lebenswichtigen Funktion im Gehirn spielt Dopamin eine wichtige Rolle bei folgenden Aktionen:

Exekutive Funktion Motorische Kontrolle
Motivation Stärkung
Belohnung Lernen
Stimmung Aufmerksamkeit

Dieses einzelne Molekül hat einen massiven Einfluss darauf, wie wir im täglichen Leben agieren. Es beeinflusst unsere Entscheidungen, hilft uns beim Aufstehen und spielt sogar eine Rolle, wenn wir nach einem Joint oder einer Bong greifen. Wie Du siehst, hat Dopamin so ziemlich die volle Kontrolle über das, was wir als lohnendes Verhalten ansehen.

Was ist Dopamin?
  • Dopamin und das Belohnungssystem

Nur eine Handvoll Faktoren bestimmen das menschliche Verhalten. Erstens gibt es Dinge, ohne die wir nicht leben können; wie etwa Wasser, Nahrung und Unterkunft. Zweitens gibt es Belohnungen – bestimmte Verhaltensweisen, die uns Freude bereiten.

Aber wie erkennt das Gehirn den Wert einer Belohnung? Es hat ein spezielles Belohnungssystem. Regionen des Gehirns, aus denen dieses Belohnungssystem besteht, verwenden Dopamin als chemischen Botenstoff. Diese Neuronen beginnen zu feuern, wenn das Gehirn eine Belohnung erwartet. Dopamin macht uns nicht nur in diesem Moment glücklich, sondern stärkt auch die synaptischen Bahnen und veranlasst uns, emotionale Erinnerungen zu entwickeln, die mit bestimmten Belohnungen verbunden sind.

Während sich dieses Netzwerk verstärkt, beginnt das Belohnungssystem, Verhaltensweisen zu verstärken, die mit belohnenden Ergebnissen verbunden sind. Warum sollte sich Dein Gehirn dafür entscheiden, dass es Dir nicht gut gehen soll? Aus evolutionärer Sicht macht das alles Sinn. Schließlich hat die Belohnung, die mit einer Mahlzeit verbunden ist, unsere Vorfahren am Leben gehalten. Ohne die Motivation eines Belohnungskreislaufs hätten sie ihre Zeit damit verbracht, rumzusitzen und zu verhungern.

Dieses System kann sich jedoch als Bumerang erweisen – und tut dies auch. Das Gehirn lernt schnell, zuckerhaltige Lebensmittel und angenehme psychotrope Erfahrungen zu lieben – so wie beispielsweise einen Cannabisrausch. Während diese Freuden in Maßen großartig sind, können sie bei chronischem Konsum über einen längeren Zeitraum hinweg ihren Tribut fordern. Und ein stark verstärktes Belohnungssystem kann uns dazu bringen, der angenehmen Wirkung hinterherzujagen, ohne viel Rücksicht auf die Langzeitfolgen zu nehmen.

Die Wirkungen von Dopamin erstrecken sich über das Verhalten und die Stimmung hinaus und wirken sich auf breitere Aspekte der menschlichen Physiologie aus, darunter:

Kontrolle über Übelkeit und Erbrechen Schmerzverarbeitung
Bewegung Nierenfunktion
Pulsschlag Funktion der Blutgefäß
Stillzeit

Unter diesen zusätzlichen Rollen trägt Dopamin zur menschlichen Bewegung bei. Das Nervensystem ermöglicht es uns, unsere Skelettmuskulatur frei anzuspannen, so dass wir unsere Gelenke beugen und uns bewegen können. Dopamin ist an der biochemischen Kommunikation beteiligt, die die Bewegung eines Organismus verfeinert. Bei der Parkinson-Krankheit führt die Degeneration von Dopamin-Neuronen zu spontanen Bewegungen, Gleichgewichtsstörungen und verminderter motorischer Koordination.

Was ist die Verbindung zwischen Cannabis und Dopamin?

Das Rauchen oder Essen von Cannabis bewirkt eine Veränderung der Stimmung, des Fokus und der Motivation. Dopamin beeinflusst dieselben Empfindungen, daher ist es nicht verwunderlich, dass die Verwendung von Cannabis die dopaminerge Funktion beeinflusst.

Inhaltsstoffe der Cannabispflanze haben einen breiten Einfluss auf den menschlichen Körper, da sie mit dem Endocannabinoid-System (ECS) interagieren. Die Rezeptoren, Signalmoleküle und Enzyme, aus denen dieses Netzwerk besteht, helfen vom Knochenumbau bis zum Appetit, eine Vielzahl physiologischer Prozesse zu regulieren.

Komponenten des ECS zeigen sich auch an Dopamin-Neuronen. Hier fungieren sie als eine Art Verkehrswacht. Die meisten Neurotransmitter im Gehirn wandern in antegrader Weise. Dies bedeutet, dass sie im präsynaptischen Neuron synthetisiert werden und an Rezeptoren des postsynaptischen Neurons binden.

Endocannabinoide gehen gegen den Strich. Sie wandern retrograd von postsynaptischen zu präsynaptischen Neuronen. Dieser Richtungsunterschied verleiht ihnen eine einzigartige Funktion.

Indem sie rückwärts reisen, können sie die eingehenden Signale von anderen Neuronen regulieren[1]. Diese Interaktion ist extrem nuanciert, aber hier eine vereinfachte Version: Durch die Hemmung des Flusses von GABA-Neuronen tragen Endocannabinoide dazu bei, das Feuern von Dopamin-Neuronen zu verbessern. Im Gegensatz dazu reduzieren sie die Feuerrate von Dopamin-Neuronen, indem sie eingehende Glutamat-Signale hemmen.

Das Endocannabinoid 2-Arachidonoylglycerol (2-AG) bindet an eine Stelle, die als Cannabinoid-Rezeptor 1 (CB1) bekannt ist, um die präsynaptische Eingabe zu modifizieren. Interessanterweise binden auch Cannabinoide wie THC an diesen Rezeptor, was bedeutet, dass sie ebenfalls die Dopamin-Abfeuerung beeinflussen können.

  • Kurzfristige Auswirkungen von Cannabis auf Dopamin

Die Auswirkungen von Cannabis auf Dopamin variieren in Abhängigkeit von bestimmten Variablen, einschließlich der Häufigkeit und Menge des Konsums.

Nach kurzzeitigem Konsum bewirkt Cannabis einen Anstieg des Dopaminspiegels. Aber wie macht es das? THC, der primäre psychotrope Wirkstoff von Cannabis, ahmt effektiv 2-AG nach. Es beginnt, an die CB1-Rezeptoren zu binden, die sich auf präsynaptischen GABA- und Glutamat-Neuronen befinden. Das Molekül stört die normale ECS-Signalgebung[2] und führt zu einem erhöhten dopaminergen Zellfeuer und einer erhöhten Dopaminausschüttung.

Daher beeinflusst THC direkt das Belohnungssystem des Gehirns. Als ein Verhalten, das Gefühle der Belohnung steigert, verursacht das Rauchen von Cannabis mit hohem THC-Gehalt vorübergehend Gefühle von Entspannung, Euphorie, Kreativität und Motivation. Diese Gefühle beginnen jedoch, bei chronischem Gebrauch nachzulassen.

Was ist die Verbindung zwischen Cannabis und Dopamin?
  • Langfristige Auswirkungen von Cannabis auf Dopamin

Der Dauerkonsum von Cannabis über viele Jahre hinweg verändert die Art und Weise, wie das Gehirn auf Cannabinoide reagiert und verursacht eine Verschiebung des dopaminergen Systems selbst. Chronischer Konsum führt zu einer Abstumpfung des Dopamin-Belohnungssystems und obwohl die Forschung nicht ganz sicher ist, warum dies geschieht, wird die Anpassung an einen hohen THC-Gehalt oft mit reduzierter Motivation[3] und negativen Emotionen in Verbindung gebracht.

Eine in der Zeitschrift Addiction Biology veröffentlichte Forschungsarbeit aus dem Jahr 2019 dokumentiert eine doppelblinde, placebokontrollierte Studie, in der die Auswirkungen von Cannabis[4] auf chronische und gelegentliche Cannabisnutzer bewertet wurden. Die Forscher führten auch eine funktionelle Magnetresonanztomographie durch, um zu beobachten, wie sich das Kraut auf das Gehirn der Teilnehmer auswirkte. Sie fanden signifikante neurometabolische Veränderungen in den Belohnungsschaltkreisen von Gelegenheitsnutzern.

Im Gehirn von Dauernutzern hingegen fehlte diese Veränderung, was auf eine reduzierte Reaktionsfähigkeit des Belohnungskreislaufs auf THC schließen lässt. Diese Befunde weisen auf eine mögliche Dopamin-Abstumpfung und die Entwicklung einer Toleranz als Folge eines längeren, starken Konsums hin.

  • Weed und Dopamin: Erhöht Cannabis das Glückshormon?

Ja, tut es. Da THC Endocannabinoide im Gehirn nachahmt, verursacht es Veränderungen in der Ausschüttung von Neurotransmittern wie GABA und Glutamat. Insgesamt katalysiert dies eine anfängliche Erhöhung der Dopamin-Neuronen-Feuerung und eine Erhöhung des Dopaminspiegels.

Diese Wirkungen beginnen jedoch, mit der Zeit nachzulassen. Während sich eine Toleranz aufbaut, erzeugt THC nicht mehr die selben Wirkungen und es kommt zu einer Abstumpfung des Dopaminsystems.

Was ist mit CBD und Dopamin?

Du weißt also jetzt, dass THC das Dopaminsystem beeinflusst, indem es unsere Endocannabinoide nachahmt, aber es ist nicht das einzige Cannabinoid, das Veränderungen im Belohnungssystem verursacht. Während THC eingehende Neurotransmitter indirekt an Dopamin-Neuronen moduliert, bindet CBD direkt an Dopamin-Rezeptoren.

Als nicht-psychotropes Cannabinoid bewirkt CBD kein High, wie THC es tut. Stattdessen berichten viele Nutzer von einer beruhigenden und entspannenden Wirkung, die die kognitive Funktion nicht beeinträchtigt. Obwohl das Molekül nicht wie THC an die wichtigsten ECS-Rezeptoren bindet, bindet es an eine Vielzahl von Rezeptoren des “erweiterten ECS” und den D2-Dopamin-Rezeptor.

In einer in der Fachzeitschrift "Translational Psychiatry" veröffentlichten Forschungsarbeit wollte man die Wirkmechanismen untersuchen, mit denen CBD sich auf das dopaminerge System auswirkt. Sie fand heraus, dass das Cannabinoid als partieller Agonist am D2-Dopamin-Rezeptor wirkt, was bedeutet, dass es direkt mit dem Belohnungssystem im Gehirn interagiert

Zukünftige Forschungen werden hoffentlich die Bedeutung diese Beziehung untersuchen, wie sie CBD als ganzheitliche Verbindung wahrgenommen werden könnte und ob häufige Dosen schädliche Auswirkungen auf das Belohnungssystem des Gehirns haben.

Was ist mit CBD und Dopamin?

Muss man sich Sorgen über die Wirkung von Cannabis auf Dopamin machen?

Da Du jetzt mehr über Cannabis und Dopamin weißt, sollte es – wenn überhaupt – Deine Beziehung zu dem Kraut verbessern. Wissen ist Macht und genau zu wissen, wie Cannabis wichtige Neurotransmitter in Deinem Gehirn beeinflusst, wird Dich hoffentlich motivieren, das Kraut verantwortungsvoll zu verwenden.

Was auch immer in Extremen genutzt wird, hat stets seine Konsequenzen. Zu viel Cannabis kann zu einem beeinträchtigten Belohnungssystem und geringer Motivation führen. Gelegentliches Rauchen oder Essen von Cannabis hilft Dir jedoch nicht nur, dies zu vermeiden, sondern bietet auch jedes Mal eine angenehme Erfahrung, wenn Du Dich dazu entscheidest, dem Kraut mal wieder zu frönen.

External Resources:
  1. Endocannabinoid modulation of dopamine neurotransmission https://www.ncbi.nlm.nih.gov
  2. The effects of Δ9-tetrahydrocannabinol on the dopamine system https://www.ncbi.nlm.nih.gov
  3. Cannabis blunts the brain’s reward system https://lms.mrc.ac.uk
  4. Reduced responsiveness of the reward system is associated with tolerance to cannabis impairment in chronic users https://onlinelibrary.wiley.com
  5. Dopaminergic neurons https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov
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