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Cannabis 101: Marienkäfer Als Natürliches Mittel Gegen Spinnenmilben
Deine Pflanzen sehen ein wenig mitgenommen aus? Unter Umständen sind Spinnmilben dafür verantwortlich. Lerne, wie man einen Befall mit einem unverhofften Verbündeten bekämpft: dem Marienkäfer.
Wir Menschen benutzen die Cannabispflanze seit Tausenden von Jahren als Quelle für Nahrung, Ballaststoffe und psychoaktive Erholung – und das machen wir bis heute! Aber wir sind nicht die einzige Spezies, die die Pflanze genießt. Unzählige Lebewesen, sowohl große als auch kleine, verlassen sich auf die Cannabispflanze als Unterschlupf und Nahrung.
Von all den Cannabis-fressenden Tierchen, auf die Du in Deinem Garten stößt, zählen Spinnmilben wahrscheinlich zu den häufigsten. Obwohl sie klein und scheinbar harmlos sind, kann diese winzige Bedrohung Deinen Pflanzen ernsthafte Schäden zufügen.
Dennoch sollte man die Hoffnung nicht aufgeben. So wie manche Tierarten eine Bedrohung darstellen, sind andere wahre Retter. Könnten Marienkäfer die Antwort auf eine Spinnmilbenplage sein?
Was sind Spinnmilben?
Klein, farbenfroh und viele Beine; Spinnmilben sind eigentlich gar keine Insekten. Sie zählen zur Art der Spinnentieren und sind eng mit Spinnen und Zecken verwandt. Sie besitzen zwei Merkmale, die sie in diese taxonomische Kategorie einordnen: zwei Hauptkörperteile und acht Beine. Genauer gesagt gehören sie zur Familie der Tetranychidae, die etwa 1.200 weitere Arten umfasst.
Lästig, unheimlich und für manche vielleicht sogar niedlich – Spinnmilben mögen vieles sein, aber eines sind sie mit Sicherheit nicht: wählerische Esser. Diese Kreaturen halten sich gerne auf Laubbäumen, immergrünen Bäumen und einer Vielzahl einjähriger Pflanzen auf und fressen fast alle davon.
Obwohl sie anscheinend den Geschmack des Gewebes von Cannabispflanzen lieben, sind sie außerdem treue Fans von Blaubeer-, Erdbeer- und Gurkenpflanzen sowie Brechbohnen, Erbsen, Tomaten und Kopfsalat. Spinnmilben werden es sogar in Deinen Blumenbeeten versuchen – Ringelblumen und Hornveilchen nicht ausgeschlossen.
Spinnmilben beginnen als Eier, die den kalten und harten Winter überstehen und schlüpfen, wenn die Temperaturen zu steigen beginnen. Sie entwickeln sich zu dunkel gefärbten Larven und verwandeln sich rasch in Puppen, bevor sie zu ihrer endgültigen Form heranwachsen.
Es dauert nicht lange, bis sich eine neue Kolonie entwickelt, vor allem bei warmen Temperaturen. Sie sammeln sich an der Unterseite von Blättern, einschließlich der großen fächerförmigen Blätter Deiner Cannabispflanzen, wo sie ein Netz über das befallene Gewebe spannen – daher der Name „Spinn“-Milbe.
Können meine Cannabispflanzen durch Spinnmilben sterben?
Ja, Spinnmilben können Cannabispflanzen echten Schaden zufügen. Sollten Deine Pflanzen befallen sein, ist mit Schäden zu rechnen, die von verkümmertem Wachstum bis hin zu tödlicher Zerstörung reichen. Die kleinen Lebewesen besitzen scharfe Mundwerkzeuge, die das Gewebe von Cannabispflanzen durchstechen und Chlorophyll aussaugen. Nachdem sie sich an der Unterseite eines Blattes vollgefressen haben, hinterlassen sie kleine Flecken. Mit der Zeit werden die Blätter gelb, verfärbt und gekrümmt.
Cannabispflanzen sind auf ihre Fächerblätter und ihr inneres Chlorophyll angewiesen, um Photosynthese zu betreiben und Energie zu gewinnen. Bei einem schlimmen Schaden verlieren sie möglicherweise die Fähigkeit, diese Schlüsselfunktion auszuüben. Das verlangsamt das Wachstum und beeinträchtigt Erträge. Bleibt das Problem unbehandelt, werden die Pflanzen schließlich sterben.
Wie man Spinnmilben erkennt und identifiziert
Vielleicht fällt es Dir schwer, diese kleinen Viecher mit bloßem Auge zu erkennen, da sie normalerweise weniger als 1mm groß sind. Mithilfe einer Lupe kannst Du genauer hinsehen und Du wirst ihre weißen Beine und die unterschiedlichen Farben bemerken. Manche sind rot, während andere gelb oder orange sind.
In der Regel kannst Du jedoch Anzeichen für ihre Anwesenheit erkennen, bevor Du ein Exemplar siehst. Andere Symptome treten erst auf, wenn ein großer und offensichtlicher Befall das Ruder übernommen hat. Zu den wichtigsten Anzeichen, die auf einen Spinnmilbenbefall hindeuten, zählen:
- Verflochtene netzartige Fäden auf der Unterseite von Pflanzen
- Kleine weiße oder gelbe Flecken (Fressschäden)
- Welkende und gekrümmte Blätter
- Vergilbung und Verfärbung von Pflanzengewebe
- Verlangsamtes oder gehemmtes Wachstum
- Tote oder sterbende Pflanzen
Natürlich ist der physische Anblick einer Spinnmilbe der eindeutigste Beweis dafür, dass man es mit dieser Art von Schädling zu tun hat. Aber kannst Du sie von anderen Arten unterscheiden? Achte auf diese Merkmale:
- Zwei Hauptkörperteile
- Acht Beine
- Rotes, gelbes oder orangefarbenes Aussehen
- Etwa 1mm groß
- Zwei dunkle Flecken, einer auf jeder Seite des Körpers
Da Du jetzt weißt, womit Du es zu tun hast, wollen wir mehrere natürliche Möglichkeiten zur Bewältigung des vorliegenden invasiven Problems untersuchen.
Eignen sich Marienkäfer zur Bekämpfung von Spinnmilben?
Glücklicherweise haben nicht alle Insekten das Verlangen, Deine Cannabispflanzen zu fressen. Tatsächlich sind einige von ihnen viel zu sehr damit beschäftigt, an anderen Insekten zu knabbern, als dass sie Deine Pflanzen überhaupt in Betracht ziehen würden. Diese nützlichen Raubinsekten sind ein wichtiger Verbündeter von Cannabis-Anbauern und jeder Gärtner sollte sie in seinem Garten willkommen heißen.
Marienkäfer gehören zu den wirksamsten räuberischen Insekten. Die farbenfrohen, gefleckten Insekten sehen vielleicht unschuldig aus, aber lass Dich davon nicht täuschen. Marienkäfer sind gefräßige Killermaschinen. Sie wenden keine spezielle Fangtechnik oder Pirschmethode an; sie gehen einfach direkt auf ihre Beute zu und beginnen mit der Schlemmerei.
Marienkäfer lieben es, Spinnmilben zu fressen, und das so sehr, dass sie wissen, wie sie sie aufspüren können. Sie werden sowohl vom Geruch dieser Kreaturen als auch von den für einen Spinnmilbenbefall typischen Blattschäden angezogen. Nachdem sie eine Gruppe von Spinnmilben aufgespürt haben, machen sich Marienkäfer an die Arbeit. Ein einziger Marienkäfer verzehrt etwa neun Milben pro Stunde, was bis zu 100 Milben an einem einzigen Tag entspricht – und das ist nur ein Marienkäfer!
Sind Marienkäfer eine Bedrohung für Cannabispflanzen?
Nein. Marienkäfer werden Deinen Cannabispflanzen keinen Schaden zufügen – sie sind ausschließlich Fleischfresser. Wenn sie nicht gerade Spinnmilben erlegen, fressen sie andere Schädlinge und legen ihre Eier in Kolonien invasiver Insekten ab.
Unerfahrene Anbauer neigen dazu, sich Sorgen zu machen, wenn sie irgendeine Form von Insekten in ihrem Garten patrouillieren sehen. Keine Angst! Einige dieser Kreaturen sind lebenswichtige Verbündete, die dafür sorgen, dass Deine Pflanzen gesund, geschützt und produktiv bleiben.
Wie man Marienkäfer zur Kontrolle von Spinnmilben und anderer Schädlinge einsetzt
Marienkäfer in Deinem Garten auszusetzen, ist ein schnelles und wirksames Mittel, um einer Invasion von Spinnmilben entgegenzuwirken. Die meisten Gartenzentren und Gärtnereien verkaufen Marienkäfer, die Du bei Deinen Cannabispflanzen aussetzen kannst. Befolge die folgenden Tipps, um sicherzustellen, dass sich Deine Verbündeten in ihrem neuen Zuhause wohl fühlen:
- Setze große Mengen ein: Obwohl sich ein einziger Marienkäfer um eine riesige Menge Spinnmilben kümmern kann, musst Du viele von ihnen auf einmal freilassen, damit die Maßnahme Wirkung zeigt. Spinnmilben etablieren sich schnell und manche Marienkäfer könnten sterben oder wegfliegen.
- Setze sie am frühen Morgen oder frühen Abend frei: Marienkäfer mögen keine Hitze. Wenn Du sie während der Hitze des Tages freilässt, besteht die Gefahr, dass sie weg fliegen, um Unterschlupf zu finden. Lässt Du sie zur richtigen Zeit frei, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass sie an Ort und Stelle bleiben.
- Besprühe Deine Pflanzen mit einem leichten Nebel: Befeuchte Deine Pflanzen mit einer leichten Schicht, damit sich die nützlichen Viecher wohl fühlen und in der Nähe bleiben.
Ein eigenes Hotel für Marienkäfer bauen
Ein Marienkäfer-Hotel ist ein Unterschlupf voller Ecken und Winkel, in dem sich Marienkäfer sicher und geschützt fühlen. Dies wird die Insekten dazu ermutigen, in der Nähe zu bleiben, und auch wilde Marienkäfer dazu verleiten, die Plantage zu betreten und dortzubleiben.
Marienkäfer-Hotels sind im Grunde ein unübersichtliches Labyrinth aus natürlichen Materialien und kinderleicht zu bauen. Du kannst sie gestalten, wie Du willst, von raffinierteren hausähnlichen Strukturen über Säcke, die mit Kiefernzapfen gefüllt sind, bis hin zu Holzpaletten mit Stroh.
Verwende die folgenden Materialien, die in Deinem Schuppen, Garten oder der Küche herumliegen, um Dein eigenes Marienkäfer-Hotel zu bauen[1]:
- Stroh oder Heu
- Stiele von Lutschern
- Maschendraht
- Seil
- Kiefernzapfen
- Ziegel
- Pflanzentöpfe
- Kisten
Andere Möglichkeiten, einen Befall mit Spinnmilben zu bekämpfen
Obwohl Marienkäfer die Spinnmilbenpopulationen wirksam reduzieren können, gibt es andere präventive und wirksame Maßnahmen, die Anbauer anwenden können. Hier findest Du weitere Optionen.
Neemöl
Als natürliches Pestizid hilft Neemöl, verschiedene Arten von Schädlingen – einschließlich Spinnmilben – ohne den Einsatz gefährlicher synthetischer Chemikalien abzuwehren. Besprühe die Unterseite der befallenen Blätter mit Neemöl, um Spinnmilben an den Kragen zu gehen und ihre Netze zu beseitigen.
Verdünne einen Teelöffel Neemöl in einem Liter warmen Wasser. Gib 4–5 Tropfen Benetzungsmittel hinzu, fülle das Ganze in eine Sprühflasche und los geht's.
Begleitpflanzen
Begleitpflanzen haben im Garten viele Funktionen, von der Anziehung von Bestäubern und nützlicher Insekten bis hin zur Abschreckung von Schädlingen. Mehrere essbare Pflanzen helfen, Spinnmilben aus dem Garten zu vertreiben. Pflanze sie in der Nähe Deiner Cannabispflanzen ein und ernte sie am Ende der Saison für den Verzehr.
Zu den Pflanzen, die Spinnmilben vertreiben, gehören:
- Dill
- Anis
- Kümmel
- Kartoffeln
Räuberische Insekten
Marienkäfer sind nicht die einzigen nützlichen Insekten mit Appetit auf Spinnmilben. Auch die folgenden Raubmilben sind effektive Auftragsmörder:
- Neoseiulus californicus
- Typhlodromus pyri
LISTE HÄUFIGER SCHÄDLINGE UND PROBLEME
External Resources:
- Guidelines on Building a Ladybug Hotel https://aub.edu.lb
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Dieser Inhalt ist nur für Bildungszwecke gedacht. Die bereitgestellten Informationen stammen aus Forschungsarbeiten, die aus externen Quellen zusammengetragen wurden.