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Wie man beim Cannabisanbau der Verticillium-Welke vorbeugt
Die Verticillium-Welke kann eine ganze Ernte von Cannabispflanzen vernichten und es gibt kein bekanntes Heilmittel dagegen. Deshalb ist es am besten, Deine Pflanzen von vornherein von diesem Erreger frei zu halten. Zum Glück hält die Natur die Lösung parat!
Man will seine Cannabispflanzen nicht an irgendwelche Krankheitserreger verlieren. Allerdings können einige Probleme auch dann noch geheilt werden, wenn sie bereits aufgetreten sind – bei der Verticillium-Welke ist dies nicht der Fall. Wenn sie einmal da ist, kannst Du nicht mehr viel tun, außer die infizierten Pflanzen zu entsorgen.
In diesem Artikel geht es um die Verticillium-Welke, ihre Auswirkungen auf Cannabispflanzen und wie man sie von vornherein verhindern kann.
Inhaltsverzeichnis:
- Was ist Verticillium-Welke?
- Anzeichen und Symptome der Verticillium-Welke bei Cannabis
- Wie man Verticillium-Welke bei Cannabis behandelt
- Wie man die Verticillium-Welke bei Cannabis verhindert
- Gibt es Cannabissorten, die resistent gegen Verticillium-Welke sind?
- Verticillium-Welke: Vorbeugung ist die beste Maßnahme
Was ist Verticillium-Welke?
Die Verticillium-Welke wird durch verschiedene Arten von Verticillium spp. verursacht, wobei Verticillium dahliae und Verticillium albo-atrum die verbreitetsten sind. V. dahliae produziert Mikrosklerotien und V. albo-atrum melanisierte Myzelien. Auch wenn es gewisse Unterschiede zwischen den beiden gibt, wird unser Hauptaugenmerk in diesem Artikel auf V. dahliae liegen. Die entsprechenden Anweisungen für Pflanzenpflege und Vorbeugung sind unabhängig von der Art des Befalls durch Verticillium spp. dieselben.
Verticillium gehört zur als Formklasse bezeichneten Unterabteilung der echten Pilze, den Deuteromycetes (Fungi imperfecti). Als solcher verbreitet er sich über Sporen, die dann im Boden aktiv werden. Diese Pilze können jahrelang im Boden leben, während sie nach einem Wirt suchen, und wenn sie einen gefunden haben, dringen sie über das Wurzelsystem in die Pflanze ein. Deshalb ist es wichtig, saubere Erde zu verwenden und sie vor der Wiederverwendung zu sterilisieren, wenn Du den Verdacht hast, dass Verticillium spp. seinen Weg hinein gefunden hat.
Einmal in der Pflanze, greift Verticillium das Xylem der Pflanze an – die Gefäße, mit denen sie Wasser transportiert –, woraufhin diese absterben, was schließlich zum Tod der ganzen Pflanze führt.
Neben Cannabis befallen diese Pilze auch andere landwirtschaftliche Nutzpflanzen, wie zum Beispiel:
- Kartoffel
- Pfefferminze
- Ahorn
Anzeichen und Symptome der Verticillium-Welke bei Cannabis
Die Verticillium-Welke hat ihren Namen von der charakteristischen Welke, die sie an den Blättern der Pflanzen verursacht, die mit Chlorose beginnt und zu Nekrose führt. Anfangs kann es etwas schwierig sein, die Krankheit zu identifizieren, aber es gibt verräterische Symptome, die eine genaue Diagnose ermöglichen.
Welken
Das erste Anzeichen, das Du bemerken könntest, ist, dass die Blätter der Pflanze zu welken beginnen. Dies könnte neben einer Verfärbung auftreten (mehr dazu weiter unten). Das Welken kann nicht nur die Blätter betreffen, sondern auch die Zweige und manchmal die ganze Pflanze. In manchen Fällen verwelken nur bestimmte Zweige oder Teile der Pflanze.
Blattverfärbung zu gelb und braun
Chlorose ist ein Prozess, bei dem die Pflanzen kein Chlorophyll mehr produzieren können, wobei dies durch viele Erkrankungen verursacht werden kann, darunter die Verticillium-Welke. Wenn die Blätter welken, werden sie sich zwischen den Adern und an den äußeren Rändern verfärben, bis sie eine graubraune Farbe annehmen.
Diese Verfärbung breitet sich oft von unten nach oben durch die Pflanze aus – aber nicht immer.
Es ist wichtig zu wissen, dass sich bei der Verticillium-Welke auch der untere Teil des Stamms in der Nähe der Erdoberfläche verfärben und braun werden wird. Dies kann ein guter Anhaltspunkt sein, der uns sagt, was die Welke und Verfärbung der Blätter verursacht hat.
Verkümmertes Wachstum
Während das Xylem verstopft und abstirbt, kann die Pflanze Wasser und Nährstoffe nicht mehr richtig durch ihren Organismus transportieren. Die Folge ist, dass sie ihr Wachstum einstellen wird. Verkümmertes Wachstum ist eine Folge der Verticillium-Welke, aber es ist unwahrscheinlich, dass dies das Symptom ist, anhand dessen Du sie diagnostizieren wirst. Denn wenn die Gefäße absterben, werden die Blätter und die Pflanze welk werden und sich verfärben, bevor Du merkst, dass das Wachstum zum Stillstand gekommen ist.
Wenn Deine Pflanze nicht mehr wächst, Du aber weder Verfärbung noch Verwelken feststellen kannst, ist es unwahrscheinlich, dass Verticillium spp. die Ursache ist.
Gefäßverfärbung
Wenn sich die Nekrose im Xylem manifestiert, wird sich auch dieses verfärben. Das Gefäßgewebe wird anfangen, eine dunklere Färbung anzunehmen, und dies offensichtlich insbesondere an den betroffenen Teilen der Pflanze. Da Verticillium spp. die Gefäße befallen, ist dies ein sicheres Zeichen dafür, dass die Verticillium-Welke oder eine ähnliche Infektion am Werk ist.
Blattfall
Schließlich werden die verwelkten und verfärbten Blätter abfallen. Zu diesem Zeitpunkt wirst Du aber wahrscheinlich schon andere Symptome bemerkt haben. Wenn es nur wenige andere Symptome gibt, könnte das Abfallen der Blätter durch etwas anderes verursacht werden. Zum Beispiel werden die Blätter von Pflanzen, die zu wenig Wasser bekommen, brüchig und gelb und fallen ab, aber der Rest der Pflanze sieht (für eine gewisse Zeit) gesund aus.
Wie man Verticillium-Welke bei Cannabis behandelt
Für mit Verticillium-Welke infizierte Pflanzen gibt es keine bewährten Behandlungsmethoden. Allerdings kannst Du vor dem Anbau den Boden behandeln, um die Wahrscheinlichkeit zu verringern, dass diese Pilze überhaupt erst auftreten. Diese Pilze gedeihen am besten in Böden, die zu nährstoffreich sind und eine schlechte Drainage haben, daher ist der Hauptfaktor, einen geeigneten Boden zu verwenden. Tatsächlich ist sonnensterilisierter (solarisierter) Kompost hervorragend geeignet, um das Wachstum von Verticillium zu bekämpfen.
Trichoderma
Einige Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass Trichoderma spp. die Entwicklung des Verticillium-dahliae-Myzels wirksam stoppen[1] könnte. Wie genau das in einem natürlichen Boden funktionieren würde, ist weniger klar, da diese Forschung in einem Labor durchgeführt wurde. Es scheint jedoch möglich, dass ein gesundes Vorkommen von Trichoderma im Boden die Pflanzen vor Verticillium schützen könnte.
Mykorrhiza-Pilze
Mykorrhiza-Pilze sind erdbewohnende Pilze, die in der Rhizosphäre leben, die die Wurzeln einer Pflanze umgibt. Dies sind nützliche Pilze, die eine symbiotische Beziehung mit Cannabispflanzen eingehen und deren Fähigkeit der Nährstoffaufnahme steigern können, wodurch sich ihr antioxidativer Stoffwechsel und die Produktion von Sekundärmetaboliten erhöht, was dazu beitragen kann, die Pflanzen vor einer ganzen Reihe von Krankheitserregern zu schützen – darunter auch Verticillium spp.
Mykorrhizapilze sind seit langem dafür bekannt, dass sie Cannabisboden hervorragend bereichern und die Gefahr verringern können, dass die Verticillium-Welke Fuß fasst.
Kompost
Die Zugabe von solarisiertem Kompost zur Erde kann helfen, Cannabis vor Verticillium-Welke zu schützen. Ob er als Behandlung eingesetzt werden kann, wenn die Krankheit bereits ausgebrochen ist, ist unklar, aber er kann auf jeden Fall vorbeugend wirken (mehr dazu in Kürze).
Eine Studie hat gezeigt, dass es Pflanzen, die in Erde wuchsen, die sowohl Kompost als auch Mykorrhiza-Pilze enthielt, bei einer Infektion mit Verticillium viel besser erging[2]. Diese Zusätze können zwar nicht als Heilmittel gegen diesen Pilzerreger angesehen werden, könnten aber dazu beitragen, seine Auswirkungen zu verringern. Allerdings kann man nicht einfach aus dem Nichts Kompost und Mykorrhiza-Pilze in den Boden bereits infizierter Pflanzen geben und hoffen, dass sie es ihnen besser gehen wird; vielmehr können Pflanzen, die bereits in diesem Boden wachsen, die Infektion möglicherweise besser bewältigen.
Wie man die Verticillium-Welke bei Cannabis verhindert
Wie bei allen Krankheiten, ist es viel besser, der Verticillium-Welke vorzubeugen, als zu versuchen, sie zu heilen. Bei allen Krankheiten ist Vorbeugen besser als Heilen. Bei der Verticillium-Welke gibt es scheinbar kein Heilmittel, also ist Vorbeugung wirklich die einzige Option.
Fruchtfolge
Eine Fruchtfolge kann helfen, der Ausbreitung dieser Krankheit vorzubeugen. Wenn Du wiederholt Cannabis in derselben Erde anbaust, ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich Verticillium spp. dort ansiedelt, viel größer, als wenn Du verschiedene Pflanzen in derselben Erde anbaust. Idealerweise solltest Du auch Pflanzen anbauen, die von diesen Pilzen unangetastet bleiben, damit er sich nicht einnisten und vermehren kann.
Wenn Du weißt, dass der Boden infiziert ist, solltest Du ihn wirklich mehrere Jahre lang "Gras darüber wachsen lassen", bevor Du versuchst, wieder irgendwelche anderen Kulturen darin anzubauen. Während dieser Zeit wird das Myzel schließlich absterben, wenn es keinen Wirt finden kann.
Solarisation und Pasteurisierung des Bodens
Das UV-Licht der Sonne eignet sich hervorragend zur Sterilisierung von Erde und Kompost. Im Grunde bedeutet Solarisation, den nackten Boden der Sonne auszusetzen. Wenn Du dies mit Erde machst, bevor Du Cannabis darin anpflanzt, ist die Chance groß, dass alle Verticillium-Pilze abgetötet wurden und Du gesunde Pflanzen anbauen kannst.
Beachte, dass auch alle nützlichen Mikroben und Pilze unter dieser Behandlung leiden, so dass Du den Boden nach der Solarisation eventuell aufarbeiten musst.
Alternativ dazu kannst Du den Boden auch auf andere Weise sterilisieren. Eine einfache Methode ist die Pasteurisierung. Um Erde zu pasteurisieren, erhitze sie für mindestens 30 Minuten in Wasser bei etwa 80ºC. Dies wird alle Krankheitserreger und auch die nützlichen Mikroben abtöten, also betrachte die Erde danach als sterilisiert. Es lohnt sich also, den Boden nach der Pasteurisierung mit Kompost und Mykorrhiza-Pilzen aufzubessern.
Hygienemaßnahmen
Wenn Du den Verdacht hast, dass eine Pflanze infiziert ist, musst Du sie schnell entfernen, um die Verbreitung der Sporen zu verhindern.
Manche Menschen entfernen nur die offensichtlich infizierten Gliedmaßen und hoffen, dass die anderen Teile der Pflanze gesund bleiben; dies kann passieren. Wenn Du jedoch eine große Pflanzung hast, ist es wirklich am besten, die gesamte infizierte Pflanze und ihre Erde so schnell wie möglich zu entfernen. Es ist viel besser, eine Pflanze zu opfern, um alle anderen zu retten.
Wenn Du eine Infektion vermutest, wasche Dir immer die Hände und alle Werkzeuge, auch wenn Du denkst, dass Du mit Pflanzen hantierst, die nicht infiziert sind. Dies ist besonders wichtig, wenn Du den Boden berührst, denn Sporen und Myzel können im Boden vorhanden sein, lange bevor die Pflanzen Anzeichen einer Infektion zeigen.
Kultiviere in lebendiger Erde
Wenn Du Dich in die Natur begibst, ist der gesamte Boden lebendig. Er ist keine tote, träge Masse, in der Pflanzen wachsen. Vielmehr ist Erde ein lebendiges Ökosystem, und Cannabispflanzen haben sich an das Leben in einem solchen angepasst, nicht an die sterile, synthetische Umgebung, für die sich viele für den Anbau entscheiden.
Lebendige Erde – die mit Kompost und Mykorrhiza-Pilzen hergestellt werden kann – verbessert die Qualität von Cannabis, hilft ihm, sich gegen Krankheitserreger zu verteidigen und mit Krankheitserregern in der Rhizosphäre zu konkurrieren.
Auf der Suche nach besseren, gesünderen Cannabispflanzen erfüllt lebendige Erde alle Kriterien.
Gibt es Cannabissorten, die resistent gegen Verticillium-Welke sind?
Bisher gibt es noch keine Cannabissorten, die resistent gegen Verticillium-Welke sind. Aber Grower und Forscher versuchen, Wege zu finden, um Pflanzen zu züchten, die diesem Erreger widerstehen können.
F1-Hybride sind in der Regel resistenter gegen Krankheiten als stabile Inzuchtlinien, könnten sich also als Hoffnung erweisen. Sie sind zwar nicht völlig resistent gegen Verticillium spp., könnten diese Pilze aber möglicherweise besser abwehren als herkömmliche Cannabissorten.
Woher kommt die Verticillium-Welke?
Verticillium-Welke ist ein erdbewohnender Erreger, der viele Jahre im Boden leben kann, bevor er einen Wirt findet. Aber Samen in bereits infizierten Boden zu pflanzen, ist nicht die einzige Möglichkeit, Deine Pflanzen mit Verticillium in Kontakt zu bringen. Der Erreger kann auch verbreiten über:
- Bodenorganismen
- Infiziertes Pflanzenmaterial
- Kontaminierte Werkzeuge
- Wasserquellen
- Unkrautwirte
Ist die Verticillium-Welke ansteckend?
Ja, sehr. Wie Du siehst, kann sich die Krankheit nicht nur über infizierte Erde, sondern auch über viele andere Überträger verbreiten, von denen einige unter Deiner Kontrolle stehen. Deshalb ist es so wichtig, auch beim Anbau im Freien auf gute Hygiene zu achten. Werkzeuge, Wasser und andere Pflanzen können Verticillium in den Boden einbringen, in dem Deine Pflanzen wachsen.
Verticillium-Welke: Vorbeugung ist die beste Maßnahme
Wenn sie erst einmal ausgebrochen ist, ist Verticillium-Welke ein wirklich zerstörerischer Erreger, für den es derzeit keine bekannte Behandlung gibt. Für den Schutz Deiner Pflanzen bedeutet Wissen also Macht. Du musst keine Angst vor diesen Pilzen haben, aber Du solltest Dich über die Verticillium-Welke informieren und geeignete Maßnahmen ergreifen, um zu verhindern, dass sie mit Deinen Pflanzen in Kontakt kommt.
Die mit Abstand beste Maßnahme, die Du ergreifen kannst, ist der Anbau in gesunder, lebendiger Erde, die eine lebendige Rhizosphäre aufweist. Dies wird Deine Pflanzen nicht nur vor der Verticillium-Welke schützen, sondern auch vor einer Reihe anderer Krankheitserreger.
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