By Steven Voser

Als Grower hast Du wahrscheinlich schon von dem Begriff "Trichoderma" gehört oder von ihm gelesen, entweder von anderen Growern, durch Deine eigene Recherche zum Cannabisanbau oder auf den Etiketten und Beschreibungen von Bodenergänzungen, Düngern sowie im Laden gekauften Substraten. Doch was genau sind Trichoderma und warum schwören so viele Grower auf ihre Nutzen? Lies weiter, um alles Wissenswerte herauszufinden.

Was sind Trichoderma?

Trichoderma ist eine Gattung von Bodenpilzen, die in fast allen Bodenarten in einer Vielzahl von Ökosystemen vorkommen. Trichoderma ernähren sich von einer Reihe von anderen Pilzen und gedeihen in Böden mit einer hohen Dichte von Pflanzenwurzeln, die sie kolonisieren können (was sie lieben). Trichoderma-Arten genau zu identifizieren und zu klassifizieren, ist schwierig, da sie einige (und schwer zu identifizierende) morphologische Unterschiede aufweisen. Genau genommen galten Trichoderma lange als monotypisch (nur aus einer einzigen Spezies bestehend). Heute sind jedoch bereits mindestens 33 spezifische Trichoderma-Arten identifiziert worden.

Trichoderma

Wofür werden Trichoderma verwendet?

Trichoderma werden gewöhnlich in der Landwirtschaft und im heimischen Garten eingesetzt, da sie bekanntlich andere Pilze und Bakterien angreifen und sich von ihnen ernähren, was sich bei der Kontrolle einer Vielzahl von unterschiedlichen Erregern als nützlich erweist. Trichoderma-Produkte werden folgendermaßen genutzt:

  • Um Samen vor dem Einpflanzen zu behandeln
  • Als Bodenergänzung vor dem Einpflanzen
  • Als während des Anbaus verabreichte Wachstumsstimulans und biologisches Pflanzenschutzmittel

Was sind die Nutzen von Trichoderma für Cannabis?

Auch wenn wir bereits auf manche Nutzen hingewiesen haben, folgen hier einige der entscheidenden, mit der Verwendung von Trichoderma in einem Grow verbundenen Nutzen.

1. Bessere Wurzelentwicklung

Trichoderma lieben es, Pflanzenwurzeln zu kolonisieren, und gedeihen in der Rhizosphäre, wo sie sich von Bakterien und anderen Pilzen ernähren. Trichoderma können direkt auf Deinen Samen, in Blumenerde oder um den Wurzelbereich von wachsenden Pflanzen angewandt werden. Sobald sie mit den Wurzeln in Kontakt kommen, werden sie die Wurzeloberfläche (den Cortex) kolonisieren. Manche Trichoderma-Stämme (wie zum Beispiel T. harzianum oder T-22) sollen eine "hohe Rhizosphären-Kompetenz" aufweisen und können Pflanzen kolonisieren, während sie wachsen. Von mit Trichoderma angebauten Pflanzen ist wiederholt nachgewiesen worden, dass sie größere, gesündere Wurzelsysteme[1] als ohne die Pilze angebaute Pflanzen entwickeln.

2. Schutz vor Erregern

Trichoderma schützen Pflanzen auf vielfältige Weise vor Erregern. Erstens können sie andere Pilze parasitieren, indem sie diese angreifen und Enzyme produzieren, die ihre Zellen langsam abbauen (während sie sich gleichzeitig vor den von ihnen produzierten Enzymen schützen). Zweitens können Trichoderma Antibiotika und Metaboliten produzieren, die Pflanzenerreger attackieren und vernichten.

Trichoderma sind zudem sehr geschickt darin, um Nährstoffe in der Rhizosphäre zu konkurrieren, und können andere, weniger konkurrenzfähige Pilze wirksam verhungern lassen. Von Trichoderma ist außerdem nachgewiesen worden, dass sie die Eier und Jungtiere von pflanzenfressenden Nematoden vertilgen. Das Vorhandensein von Trichoderma im Wurzelbereich soll Pflanzen ferner helfen, **natürliche Verteidigungschemikalien zu produzieren, die zusätzlich sowohl bodenbürtige als auch oberirdische Erreger abwehren.

3. Verbesserte Pflanzengesundheit und Fruchtproduktion

Außer der Anregung des Wurzelwachstums und der Unterstützung bei der Kontrolle von Pflanzenerregern können Trichoderma auch das Gesamtwachstum von Pflanzen und ihre Fähigkeit stimulieren, hochwertige Früchte (oder Blüten) zu produzieren. In Studien wurde zum Beispiel gezeigt, dass Trichoderma säurehaltige Metaboliten erzeugen, die organisches Material im Boden abbauen und dadurch die Nährstoffaufnahme des Wurzelsystems fördern können.

Diese Absonderung von organischen Säuren könnte auch helfen, den pH-Wert des Bodens zu kontrollieren, da sie Pflanzen (insbesondere jene, die einen leicht sauren Boden mögen, wie zum Beispiel Cannabis) bei einem pH-Wert halten, mit dem sie die Nährstoffaufnahme maximieren können. Von Trichoderma ist überdies nachgewiesen worden, dass sie "hormonartige" Verbindungen absondern, die sowohl das ober- als auch das unterirdische Pflanzenwachstum fördern[2].

Trichoderma

4. Natürlich und umweltfreundlich

Im Gegensatz zu chemischen Pestiziden/Herbiziden sind Trichoderma zu 100% natürlich. Trichoderma-Arten kommen von Natur aus in Bodenökosystemen vor, und sie in Deinen Cannabisgarten einzuführen, wird wahrscheinlich keine negativen Auswirkungen auf das Pflanzen- und Tierleben um Dich herum haben. Auch wenn von Trichoderma nachgewiesen worden ist, dass sie bei manchen Menschen allergische Reaktionen und andere Gesundheitsprobleme auslösen, gelten die Pilze generell als sicher, wenn sie angemessen angewandt werden (mehr Informationen dazu weiter unten). Mit Trichoderma behandelte Erde ist für Tiere ungiftig und wird anderen Pflanzen in Deinem Garten oder den wichtigen mikrobiellen Lebensformen nicht schaden, die für den Erhalt eines gesunden, lebendigen Bodens erforderlich sind.

5. Bodenentgiftung

Ein letzter Nutzen der Verwendung von Trichoderma in einer landwirtschaftlichen Umgebung oder auch im heimischen Garten ist ihre Fähigkeit, alte oder kontaminierte Erde zu reinigen. In Studien wurde zum Beispiel gezeugt, dass Trichoderma helfen können, Schwermetalle wie Cadmium, Quecksilber, Kupfer, Zink und Arsen abzubauen, die häufig in chemischen Pestiziden, Herbiziden und Düngern enthalten sind. Darüber hinaus wurde in Studien auch gezeigt, dass Trichoderma sogar organische Schadstoffe wie Diesel[3] wirksam abbauen können. Gleichzeitig sind viele Trichoderma-Arten äußerst resistent gegen chemische Gifte, wie zum Beispiel Pestizide.

Wie man Trichoderma nutzt, um gesündere Cannabispflanzen anzubauen

Angesichts des Obengenannten setzen alle möglichen Cannabisanbauer auf Trichoderma, um ihren Grow zu unterstützen. Und glücklicherweise ist die Anwendung supereinfach. Wir empfehlen, Trichoderma idealerweise auf eine der drei folgenden Arten zu verwenden:

Anmerkung: Trichoderma können die Haut, Augen und/oder Atemwege reizen. Trage daher bei der Handhabung von Trichoderma stets Handschuhe, eine Schutzbrille und einen Mundschutz.

Trichoderma

💚 Um Samen vor dem Einpflanzen zu behandeln

In Studien wurde festgestellt, dass vor dem Einpflanzen mit Trichoderma behandelte Samen eine erhöhte Resistenz gegen Erreger wie Fusarium und Pythium zeigen. So umhüllst Du Deine Samen mit Trichoderma:

1. Gib eine kleine Menge Trichoderma-Pulver in eine saubere und trockene Petrischale oder auf einen Teller.
2. Platziere die Samen mit einer Pinzette behutsam in dem Pulver.
3. Pflanze Deine Samen zum Keimen direkt in die Erde oder ihre Anzuchtwürfel.

Sobald die Samen gekeimt haben, werden die auf ihnen angewandten Trichoderma automatisch anfangen, die Wurzeln zu kolonisieren. Dies wird das Wurzelwachstum vom ersten Tag an anregen sowie Deine Sämlinge vor Erregern schützen, die Welken, die Umfallkrankheit und andere häufige Sämlingsprobleme verursachen können.

🌟 Um den Boden vor dem Anbau zu ergänzen

Trichoderma können auch sehr wirksam sein, wenn sie vor dem Einpflanzen als Bodenergänzung genutzt werden. Hierfür gibt es ein paar Methoden:

1. Du kannst Trichoderma Deiner ganzen Erdmischung in einem Verhältnis von ungefähr 1g Trichoderma-Pulver oder -Granulat pro Liter Erde hinzufügen und gründlich durchmischen.

2. Oder Du kannst einfach 5g Trichoderma in die oberste Erdschicht geben, wo sie in direkten Kontakt mit den Wurzeln Deiner Pflanze kommen werden. Streue hierzu einfach Trichoderma-Pulver oder -Granulat in das Loch, in das Du Deinen Sämling pflanzen wirst.

💹 Um Pflanzen zu unterstützen, während sie wachsen

Eine letzte Möglichkeit der Anwendung von Trichoderma in Deinem Grow ist, sie Wasser hinzuzufügen und es direkt auf die Erde Deiner Pflanzen zu gießen, wie Du es mit einem Flüssigdünger tun würdest:

1. Mische 5g Trichoderma mit 1l chlorfreiem Wasser und gieße wie gewohnt.
2. Wiederhole dies alle 2–3 Wochen, um ein gesundes Wachstum zu fördern und Deine Pflanzen vor Schädlingen zu schützen.


Mikrobielle und mykotische Unterstützung für Cannabispflanzen mit RQS Rhizobacter

Bei RQS sind wir echte Fans des biologischen Cannabisanbaus, weil er nicht nur ein natürliches Endprodukt mit unübertrefflichen Aromen und Geschmacksrichtungen hervorbringt, sondern auch hilft, die Auswirkungen des Cannabisanbaus auf die Umwelt zu minimieren. Falls Du nach Möglichkeiten suchst, Deinen ökologischen Fußabdruck zu minimieren: Unser Rhizobacter-Rezeptur ist zu 100% natürlich und wird aus Algen gewonnen, die das Wachstum nützlicher Mikroben und Pilze wie Trichoderma im Wurzelbereich Deiner Pflanzen fördern, und zwar ohne negative Auswirkungen auf die Umwelt. Unsere Rezeptur wird Deinen Pflanzen helfen, vor Erregern geschützt zu bleiben, ein starkes Wurzelwachstum unterstützen und die Nährstoffaufnahme für optimales Wachstum verbessern.

So verwendest Du Rhizobacter von Royal Queen Seeds:

• In einer Erdmischung: Füge jedem Liter Erde 1g Rhizobacter hinzu und mische gründlich durch.

• Beim Umpflanzen: Gib 1g Rhizobacter in das Loch, in das Du Deinen Sämling einpflanzen oder eine wachsende Pflanze umpflanzen wirst, setze Deine Pflanze/Deinen Sämling ein, fülle das Loch mit Erde auf und gieße gut.

• Als Bodenbehandlung: Verdünne 1g Rhizobacter pro Liter Wasser und gieße alle 21 Tage die Humusschicht Deiner Pflanze.

Eine Anmerkung zu Mykorrhizae und Nematoden

In Diskussionen über den biologischen Cannabisanbau fällt häufig der Begriff "Mykorrhiza". Viele Grower missverstehen jedoch, was Mykorrhiza eigentlich bedeutet. Mykorrhiza bedeutet wörtlich "Pilz" (myco) und "Wurzel" (rhiza) und bezieht sich auf eine Symbiose zwischen Pflanzenwurzeln sowie Pilzen. Mykorrhiza-Pflanzenergänzungen (wie zum Beispiel unser Easy Roots Mykorrhiza-Mix) enthalten gewöhnlich Pilzsporen, die das Wachstum von Mykorrhizapilzen fördern, die Pflanzen ähnlich wie Trichoderma helfen können, Wasser und Nährstoffe aufzunehmen sowie Erreger abzuwehren. Während unterschiedliche Hersteller verschiedene Pilzspezies für die Entwicklung ihrer Produkte nutzen, enthält unser Easy Roots Mykorrhiza-Mix die folgenden Pilzarten:

• Rhizophagus irregularis

• Entrophospora colombiana

• Glomus spurcum

• Glomus mosseae

• Glomus geosporum

• Glomus clarum

• Glomus etunicatum

Wie Rhizobacter kann unser Easy Roots Mykorrhiza-Mix als Bodenergänzung oder -behandlung genutzt werden. Wird er Erde hinzugefügt, mische 4g Mykorrhiza-Mix in die Humusschicht jeder Pflanze und gib 1g direkt in das Pflanzloch. Wird er als Behandlung angewandt, mische 5g Mykorrhiza-Mix mit 1l chlorfreiem Wasser und gieße die Erde alle 2–3 Wochen damit, um das Wachstum nützlicher Wurzelpilze zu fördern.

Wie Trichoderma und Mykorrhizapilze sind Nematoden ein weiterer Organismus, der die Gesundheit Deiner Erde und somit Deiner Pflanzen verbessern kann. Nematoden sind unsegmentierte Fadenwürmer, die in nahezu jedem Ökosystem des Planeten vorkommen. Auch wenn es einige pflanzenparasitische Nematoden gibt, die Du so weit wie möglich von Deinem Cannabis entfernt halten solltest, nützen die meisten Nematoden dem Boden- und Pflanzenleben sogar. Genauer gesagt ernähren sich Nematoden von Bakterien und können dabei helfen, Bakterienpopulationen in einem Bodenökosystem zu kontrollieren sowie Deine Pflanzen vor Schadinsekten zu schützen. Gartencenter führen häufig Nematodenarten aus den Familien Steinernematidae und Heterorhabditidae, die bekanntermaßen nützlich für Pflanzen sind.

Trichoderma: Eine natürliche Möglichkeit, die Wurzelgesundheit und das Pflanzenwachstum zu unterstützen

Für Grower bieten Trichoderma eine natürliche Möglichkeit, das Wurzelwachstum und die Nährstoffaufnahme anzuregen, während die Pflanzen gleichzeitig vor einer Vielzahl von Erregern geschützt werden, und das alles ohne giftigen Abfluss oder andere negative Folgen für die Umwelt. Bevor Du also zu synthetischen Alternativen greifst, lass Mutter Natur die Arbeit für Dich erledigen.

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