.
Wie man den THC- und CBD-Gehalt von Weed testen kann
Wenn wir Cannabis rauchen, haben wir meist keine genaue Vorstellung davon, wie viel THC wir inhalieren. Obwohl die Ausgabestellen und Saatgutbanken THC- und CBD-Angaben bereitstellen, können sie sich in der Praxis ändern. Glücklicherweise gibt es Möglichkeiten, den Cannabinoid-Gehalt Deines Weeds zu Hause zu testen. Finde hier mehr heraus!
Du willst die Wirkstärke Deiner Buds genau beurteilen, bevor Du einen ersten Zug nimmst? Zu Hause selbst Cannabistests durchzuführen, erlaubt Dir, den Gehalt an THC, CBD und sogar Terpenen in dem Material zu bestimmen, das Du Dir anzünden möchtest.
Die Cannabiskultur hat sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert. Anbauer und Raucher haben mittlerweile Zugang zu zahllosen neuen Sorten, von denen jede in Bezug auf Geschmack und Wirkung etwas anderes zu bieten hat. Es gibt unzählige Terpenprofile, während sogar neue Cannabinoidprofile beginnen, die Szene zu erobern.
Auch die THC- und CBD-Werte sind auf breiter Front gestiegen. Falls Du wirklich den Mut aufbringst, kannst Du als Nutzer auf Sorten mit THC-Werten von über 30% zugreifen, und Extrakte bieten sogar noch höhere Mengen des Cannabinoids (in einigen Fällen fast 100%). Ebenso produzieren manche Sorten himmelhohe CBD-Werte (z. B. 20%+) mit nur Spuren von THC.
Inhaltsverzeichnis:
Warum sollte man den THC-Gehalt im Weed testen?
Während Grower, die zu Genusszwecken anbauen, in der Regel überhaupt nichts dagegen haben, Roulette zu spielen, wenn sie einer neuen Sorte begegnen, ist es vielen ganzheitlichen Nutzern wichtig, genau zu wissen, welche Mischung sekundärer Pflanzenstoffe in ihren Körper gelangt. Aber auch anspruchsvollere Freizeitkonsumenten können sich unwohl fühlen, wenn sie die genaue Cannabinoid-Konzentration ihrer Blüten nicht kennen.
Hier sind einige Gründe, warum manche Leute überhaupt den THC-Gehalt ihrer Blüten testen.
-
Um zu wissen, was sie erwartet
Die Messung der THC-Menge in Deinen Blüten bereitet Dich auf die Wirkung vor, die Du in Kürze erleben wirst. Aber ist es nicht so, dass Saatgutbanken die Menge an THC in jeder ihrer Sorten angeben? Das stimmt zwar, allerdings sind diese Zahlen nicht immer ganz genau, denn nicht nur die Genetik spielt eine Rolle für die Wirkstärke jeder Sorte, sondern auch Umweltfaktoren bestimmen, wie viel THC in die Blüten gelangt. Zu den Faktoren, die das Cannabinoid-Profil beeinflussen können, gehören (wenngleich nicht ausschließlich):
Beleuchtung | Pflanzengesundheit (Fehlen von Krankheiten sowie eventueller Nährstoffmangel) | Wachstumsfördernde Rhizobakterien | Dauer der Blütezeit |
Falls Du alle Aspekte auf dieser Liste während des Anbaus gut bewältigst, könntest Du sehr wahrscheinlich einen THC-Wert erreichen, der für eine bestimmte Sorte viel höher als im Normalfall ist. Sollten Deine Pflanzen jedoch von Krankheiten befallen sein oder unter schlechten Wachstumsbedingungen leiden, kann es sein, dass die Blüten viel niedrigere Cannabinoid-Spiegel aufbauen. Dein Cannabis zu testen, wird Dir helfen, die genaue Menge an THC zu bestimmen, mit der Du es jeweils zu tun hast.
-
Um die Dosierung genauer zu machen
Cannabistests helfen Dir bei der Dosierung. Dies gilt für das Rauchen und Verdampfen, aber auch beim Herstellen von Extrakten und Edibles. Falls Du Deinen THC-Gehalt kennst, kannst Du Deine Blüten abwiegen und die genaue Menge an THC in jeder Dosis Öl oder köstlichem Brownie ermitteln.
-
Um den THC-Gehalt beim Anbau von Gras zu maximieren
Als Anbauer kannst Du THC-Tests als informatives Instrument verwenden. Indem Du die THC-Menge jeder Pflanze testest, kannst Du mit neuen Anbautechniken experimentieren, und dabei immer dieselbe Sorte anbauen, um zu sehen, was die besten Ergebnisse liefert. Mit anderen Worten: Du kannst verschiedene Lampen, Ergänzungen oder Standorte ausprobieren, um die Methoden zu bestimmen, die die Wirkstärke Deines Ertrages maximieren.
Die Wissenschaft der THC-Tests verstehen
Es gibt zwei Hauptmethoden, um den THC-Gehalt Deiner Blüten zu bestimmen: Du kannst Dir ein Testset schnappen und Dich zu Hause selbst informieren oder auf die ungefähren Zahlen Deines Händlers vertrauen. Letzteres werden wir uns zuerst ansehen, bevor wir uns damit befassen, wie man Cannabis zu Hause selbst testet.
Wenn Du das Glück hast, in den USA in einem Bundesstaat zu leben, in dem Weed legal ist, hast Du Zugang zu einer riesigen Auswahl an Gras, das im Labor getestet wurde. Bei vielen rohen Blüten und Extrakten werden die genauen Prozentsätze angegeben, die nicht nur für den THC-Gehalt preisgeben, sondern auch den entsprechenden Wert für THCA.
THCA vs THC
Bevor wir Dir zeigen, wie die Berechnung funktioniert, ist es hilfreich, den Unterschied zwischen THCA und THC zu kennen. Vielleicht schockiert es Dich, wenn Du erfährst, dass Cannabis eigentlich nur sehr wenig THC enthält. Das psychotrope Cannabinoid entsteht nämlich erst durch Hitzeeinwirkung. In rohen Blüten kommt es hingegen in Form von THCA vor – einer Cannabinoid-Säure.
Die auch als Tetrahydrocannabinolsäure bekannte THCA wirkt im Körper auf spezifische Weise. Es interagiert mit dem Endocannabinoid-System, löst aber kein High aus. THCA besitzt eine höhere Molekülmasse als THC, da es eine zusätzliche Carboxylgruppe enthält. Das Molekül wandelt sich in THC um, wenn es durch die Hitze eines Bong-Kopfes, eines Verdampfers oder eines Ofens einem Prozess namens Decarboxylierung ausgesetzt wird – die Carboxylgruppe wird herausgelöst und es bleibt THC zurück.
Wenn Du in den USA eine Ausgabestelle betrittst, siehst Du auf fast jedem Produkt detaillierte Etiketten. Die Unternehmen sind gesetzlich verpflichtet, ihre Blüten und Extrakte auf ihren THC- und CBD-Gehalt zu testen. Bei näherer Betrachtung wirst Du bemerken, dass die THC-Gehalte sehr niedrig sind, während jeweils ein hoher THCA-Gehalt ausgewiesen wird.
Mittlerweile weißt Du aber, dass das meiste THCA zu THC wird, wenn Du Dein Produkt rauchst, verdampfst oder kochst.
Schließlich siehst Du noch eine Zahl für den maximalen THC-Gehalt. Diese Zahl spiegelt die THC-Menge wider, die nach der Decarboxylierung in den Blüten vorhanden sein sollte.
Aber diese Zahlen scheinen nicht immer zu stimmen. Schauen wir uns zum Beispiel Bubba Kush an. Hier ist das Cannabinoid-Profil dieser Indica-Sorte:
Aber halt, nicht ganz so schnell: Sollte ein THC-Gehalt von 0,82% und ein THCA-Gehalt von 17,4% nicht einem Gesamt-THC-Wert von 18,2% entsprechen? Nicht ganz. Es gibt einige Variablen, die wir berücksichtigen müssen, wenn wir den wahren THC-Wert dieser Sorte bestimmen wollen.
Gleichung zur Bestimmung des Gesamt-THC-Gehalts
Wie oben erwähnt, haben THCA und THC eine leicht unterschiedliche Molekülmasse – THC erreicht nur 87,7% der Masse von THCA. Da THCA in THC umgewandelt wird, macht das Gesamtgewicht des neu gebildeten Cannabinoids weniger als das Gesamttrockengewicht des Krauts aus.
Als nächstes müssen wir die Effizienz der Umwandlung betrachten. Nicht jedes THCA-Molekül wird während der Decarboxylierung in THC umgewandelt; vielmehr vollzieht nur schätzungsweise 75% der Cannabinoidsäure die Umwandlung. Darüber hinaus wird unter diesen harten Bedingungen auch etwas THC zu CBN abgebaut.
Basierend auf diesen Variablen berücksichtigt die folgende Formel die unvollständige Umwandlung von THCA ebenso wie den Unterschied in der Molekularmasse:
(0.75 × 0.877 × % THCA) + % THC |
(0.75 × 0.877 × % THCA) + % THC |
Setzen wir die Bubba-Kush-Zahlen in die Gleichung ein, erhalten wir:
(0.75 × 0.877 × 17.4) + 0.82 = 12.26 % |
(0.75 × 0.877 × 17.4) + 0.82 = 12.26 % |
Diese Zahl scheint dem maximalen THC-Gehalt auf dem Bubba Kush-Potenzetikett zu widersprechen, was aber daran liegt, dass die Gleichung, aus der sie stammt, die Umwandlungsrate während der Decarboxylierung berücksichtigt. Andere Methoden des Cannabiskonsums können die Konversion steigern und sich dem Maximalwert annähern.
So kann beispielsweise fünfminütiges Erhitzen von Extrakten bei 200°C die Umwandlung näher an 100% heranbringen und gleichzeitig den Abbau von THC zu CBN minimieren. Daher kann beispielsweise die Herstellung von Edibles dazu beitragen, in der gewählten Sorte den maximalen THC-Gehalt freizusetzen.
Welche Arten von Weed kann man testen?
Die obige Formel ist praktisch, wenn Du Zugriff auf eine solche detaillierte Kennzeichnung hast. Cannabiskonsumenten in den meisten Teilen der Welt haben dieses Privileg jedoch nicht. Außerdem hast Du nach der Ernte Deines eigenen Vorrats keine Etiketten, auf die Du Dich beziehen kannst. In diesen Fällen kannst Du das Cannabinoid-Profil Deiner Blüten bestimmen, indem Du Dein Cannabis zu Hause testest oder es an ein Labor schickst. Während einige Arten von THC-Tests auf Blüten beschränkt sind, analysieren andere auch Konzentrate, Extrakte, Öle und Edibles.
Wie man den THC- und CBD-Gehalt von Gras testet
Es gibt drei Hauptmethoden für die Testung Deiner Cannabisprodukte, die wir Dir nun im Detail vorstellen wollen.
Testsets für zu Hause: So testest Du zu Hause die THC-Wirkstärke
Wenn Du Deine eigenen Blüten oder Konzentrate zu Hause testen möchtest, stehen Dir mehrere Möglichkeiten zur Auswahl. Manche davon sind billiger, aber etwas eingeschränkt, während andere teurer sind, dafür aber detailliertere Ergebnisse liefern.
-
Farbkarten-Testsets
Farbkarten-Sets testen sowohl auf CBD als auch auf THC. Für sie benötigt man nur eine kleine Prise Material, um einen Messwert zu erhalten, wobei sie mit Blüten, Extrakten und Ölen kompatibel sind. Nimm einfach eine Probe und gib sie zusammen mit der Testflüssigkeit in den Behälter. Schüttle das Ganze und warte ein paar Minuten. Die Lösung nimmt eine bestimmte Farbe an. Vergleiche die Farbe mit der mitgelieferten Tabelle, um den Cannabinoid-Gehalt zu bestimmen.
Da sie billiger sind als andere Tests, bieten Farbkarten-Sets nicht die detailliertesten Ergebnisse. Zudem testen einige Sets nur auf THC-Werte von bis zu 20% und CBD-Mengen von bis zu 2,5%. Übersteigen die Cannabinoide in der Probe diese Werte, bleibt Dir nichts weiter übrig, als zu raten. Rechne mit etwa 25 EUR für eine Packung mit drei Tests.
-
Dünnschichtchromatographie(DC)-Testsets
DC-Testsets sind teurer. Du zahlst etwa 135 EUR für ein Set, das zwischen 20 und 25 Proben testet. Allerdings bekommst Du auch etwas für Dein Geld! DC-Tests bieten nicht nur viel genauere Messwerte, sondern testen auch kleinere Cannabinoide wie CBN, CBG und THCV.
Um diese Tests durchzuführen, mischt Du 0,1g von Deinen Blüten-, Edibles oder Extrakten mit der Testflüssigkeit. Gib mit der mitgelieferten Pipette jeweils eine kleine Menge der Mischung auf die beschichtete Glasplatte. Gib die Platte in das zusätzlichen Gefäß mit der Testflüssigkeit und beobachte, wie die Platte die Flüssigkeit aufsaugt.
Dieser Prozess erkennt die Eigenschaften einzelner Cannabinoide und trennt sie. Als nächstes besprühst Du die Platte mit dem Farbstoff, um farbige Flecken sichtbar zu machen. Vergleiche die Größe der Punkte mit der bereitgestellten Vorlage, um die Menge jedes Cannabinoids in Schritten von einem Prozent zu bestimmen.
-
Testgeräte
Wenn es um THC-Tests zu Hause geht, sind Testgeräte die Premium-Option. Diese Geräte ersparen Dir viel Mühe, kosten aber rund 850 EUR. Dies ist eine Investition, die sich an Züchter, Anbauer und alle Hanffreunde richtet, denen der Cannabinoid-Gehalt ihrer Blüten wirklich wichtig ist.
Diese tragbaren Cannabis-Testgeräte verbinden sich über Bluetooth mit dem Smartphone. Lege eine Blütenprobe in das Gerät und verwende Deine Smartphone-App, um die Einstellung "Blüte" auszuwählen. Warte 3–5 Minuten, während der Analysator seine Wirkung entfaltet. Als nächstes erscheint ein Diagramm, das THC, CBD und CBN sowie eine Vielzahl verschiedener Terpene anzeigt. Ebenso schlägt die App andere Sorten vor, die eine ähnliche Zusammensetzung aufweisen.
THC-Labortest
Labortests kosten auf Dauer viel Geld. Im Durchschnitt musst Du 80–160 EUR pro Probe einplanen. Realistischerweise werden nur kommerzielle Unternehmen die Ressourcen und den Wunsch haben, Cannabisproben auf diese Weise zu testen. Labore verwenden verschiedene Formen der Chromatographie, um die chemische Zusammensetzung einer Probe genau aufzuschlüsseln. Man erhält nicht nur genaue Cannabinoid- und Terpenkonzentrationen, sondern kann auch auch auf Schwermetalle, Pestizide und Mikroben testen, um die Sicherheit jeder Charge zu bestätigen.
Das Testen von THC und CBD: Lohnt es sich?
Das hängt ganz davon ab, wie wichtig Dir zuverlässige Zahlen sind. Nutzt Du Cannabis zu Genusszwecken, geben Dir die Zahlen von Saatgutbanken und Cannabisausgabestellen womöglich eine ausreichende Vorstellung davon, was Du rauchst. Benötigst Du hingegen genauere Zahlen für eine ganzheitliche Anwendung, helfen Dir Testsets und Geräte für zu Hause, den wahren Cannabinoid-Gehalt Deines Materials zu bestimmen. Labortests schließlich stellen einen wichtigen Service für Unternehmen dar, die das phytochemische Profil und die Sicherheit ihrer Produkte kennen müssen, aber diese Analyseebene ist für die meisten normalen Nutzer in der Regel nicht erforderlich.