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Hydroponische Medien für Cannabis - Ein Leitfaden für Hydro-Substrate
Es ist vielleicht schwierig nachzuvollziehen, inwiefern eine Pflanze nur mit Wasser wachsen kann. Was ist mit den verschiedenen Anbaumedien? Hier ist unserer einführender Leitfaden, der Dir erklären soll, welche Substrate eine wichtige Rolle beim hydroponischen Anbau spielen.
Contents:
Der Hydroponik-Anbau ist eine Methode der Kultivierung von Cannabis in einer Wasser- und Nährlösung. Es gibt verschiedene Variationen dieser Methode – mit oder ohne Hilfe eines Anbau-Mediums. Definitionsgemäß werden die Pflanzen jedoch ohne Erdboden angebaut.
Bereits die Azteken nutzten diese Methode wirkungsvoll, die aus dem Jahre 382 vor Christus stammt. Die Pflanzen werden dabei durch eine Nährlösung versorgt und nicht durch ein Wachstumsmedium, wie z.B. Erde. Da der Boden sein eigenes Ökosystem mit ständig wechselnden Bakterien, Nährstoffmengen und pH-Werten hat, ist er weniger zuverlässig und stabil. In Wasser sind diese Variablen einfacher zu kontrollieren. Mit den richtigen Anbautechniken kann dieses Verfahren die Qualität der Buds steigern und zu besseren Erträgen führen.
Obwohl diese Methode vornehmlich Wasser verwendet, brauchen die Wurzeln doch etwas, an dem sie sich festhalten können. Du kannst nicht einfach den Samen in einen mit Nährstoff gefüllten Topf Wasser schmeißen und erwarten, dass er dann wächst. Das ist es, was wir in diesem Artikel behandeln werden. Wir bestimmen die verschiedenen Wachstumsmedien, sowie deren Vor- und Nachteile.
HYDROPONISCHE WACHSTUMSMEDIEN
Wie Du wahrscheinlich bereits weißt, enthalten Hydro-Substrate keine Nährstoffe. Der Grower ist für die Versorgung der Pflanze durch eine Nährlösung im Wasser verantwortlich. Die Wurzeln stehen in ständigem Kontakt mit Wasser und das Wachstumsmedium ist nichts anderes, als ein Substrat für die Pflanze, damit sich ein Wurzelsystem entwickeln kann. Das gibt der Pflanze Struktur und schützt die Wurzeln vor Licht, wodurch sie glauben, dass sie unter der Erde sind. Diese Methode bietet eine sehr gute Sauerstoffversorgung für das Wurzelsystem, was zu einer robusten Gesundheit und effizienteren Nährstoffaufnahme führt.
Diese Methode hat natürlich ihre Vor-und Nachteile. Bei Hydro-Plantagen müssen die Grower noch mehr auf ihre Pflanzen achten. Zwar sind die Pflanzen schneller reif, aber Nährstoffmängel und andere Probleme entwickeln sich auch schneller. Doch mit den passenden Investitionen, kann man als Grower ein automatisiertes System aufbauen, welches nur ein paar Minuten Instandhaltung pro Woche erfordert. Der Aufbau ist kompliziert, aber hat seine Vorteile. Bei ausreichender Sachkenntnis, haben Pflanzen die in Hydrokulturen angebaut werden, keine bodenbezogenen Krankheiten und sind weniger anfällig für Schädlingsbefall.
Medien wie Perlit, Kies, Sand und Vulkangestein sind in der Hydroponik weit verbreitet. Aber im Zuge der zunehmenden Beliebtheit dieser Methode sind auch neue Substrate auf dem Markt erschienen. Medien wie Tongranulat, Steinwolle, Kokosfaser und Mapito werden bereits genutzt und experimentell eingesetzt. Im Folgenden werden wir uns diese Substrate näher ansehen.
TONGRANUlAT
Dies ist heutzutage wohl eines der beliebtesten Anbausubstrate in hydroponischen Plantagen. Wahrscheinlich hast Du es schon in Vasen mit Pflanzen und Blumen in allen Formen und Größen zu sehen bekommen. Diese kleinen braunen Kugeln bieten eine hervorragend Sauerstoffversorgung für die Wurzeln. Deshalb neigen sie dazu, erstaunlich gut zu wachsen, wenn sie richtig bewässert werden. Die Wurzeln werden nicht unter Stress gesetzt, können leicht wachsen und die Aufnahme der Nährstoffe ist extrem effizient. Doch kaufe nicht die billigsten. Achte darauf, dass Du welche findest, die bereits gewaschen sind, und dass der richtige pH-Wert eingestellt wurde. Wenn Du das beachtest, musst Du Dich später nicht darum kümmern, was sehr langwierig sein kann.
STEINWOLLE
Ein ausgezeichnetes Isoliermaterial und sehr beliebt für Hydro-Plantagen – Steinwolle ist ein fantastisches Medium für die Aufzucht von Cannabis. Sie hat eine hohe Sauerstoffversorgung, sowie gute Wasserspeichereigenschaften. Trotzdem braucht es einiges an Erfahrung und Zeit, um alles einzurichten und zum Laufen zu bekommen. Bevor Du den gekeimten Samen in Steinwolle setzt, muss der pH-Wert des Würfels bei 5,5 liegen. Um dies zu bewerkstelligen, tauchst Du die Steinwolle in eine Nährlösung mit einem pH-Wert von etwa 4,5 und einem EC-Wert (Elektrische Leitfähigkeit) von 0,5-0,6. Dieser Vorgang dauert etwa 24 Stunden. Wenn der pH-Wert bis dahin nicht den gewünschten Wert erreicht hat, ist das erneute Eintauchen der Würfel notwendig. Dies sollte in nur ein paar Stunden dauern. Du musst den pH-Wert regelmäßig kontrollieren, bis er korrekt ist.
KOKOSFASER
Die in asiatischen Anbaueinrichtungen beliebten Kokosfasern werden aus natürlichen Abfällen von Kokosnussplantagen gewonnen. Die Fasern stammen aus der äußeren Schale der Kokosnuss. Sie sind wiederverwendbar, bewahren Feuchtigkeit besser als Erde und absorbieren Wasser sehr effizient. Die Kokosfasern enthalten sogar natürlich vorkommende Nährstoffe, haben einen neutralen pH-Wert und sind bis zu 5 Jahre verwendbar. Die Fasern sind eine ausgezeichnete Wahl für Plantagen im Innenbereich, da sich keine Pilze entwickeln können, obwohl sie Wasser für eine lange Zeit speichern können.
PERLIT
Dies ist ein Mineral, dass sich stark ausdehnt, sobald es auf eine bestimmte Temperatur erwärmt wird. Perlit ist relativ preiswert und einfach anwendbar, daher ist es eine beliebte Wahl als Anbaumedium. Es hat ausgezeichnete Belüftungs- und Speichereigenschaften. Es ist auch ein sehr beliebtes Medium, um in einer auf Erdboden basierenden Plantage mit Erde gemischt zu werden. Trotzdem funktioniert es in einer Hydroponikanlage auch alleine einwandfrei. Es ist zu beachten, dass Perlit nicht erneuerbar ist, obwohl es wiederverwendbar ist. Dies ist bedeutender Umweltaspekt, aber die lange Lebensdauer von Perlit kann helfen, diesen Faktor auszugleichen. Perlit ist ein Medium, das nicht abgebaut oder zersetzt werden kann, so bleibt es jahrelang wiederverwendbar. Es hat einen neutralen pH-Wert, der die gewünschte Säure oder Alkalinität einer Nährlösung annimmt. Darüber hinaus kann er gewaschen und getrocknet werden und nimmt so den neutralen pH-Wert von 7,0 wieder an.
MAPITO
Das unter holländischen Anbauern beliebte Mapito ist eine Mischung aus Steinwolle und Kokosfasern. Ein weiteres Medium mit großartiger Sauerstoffzufuhr und Feuchtigkeitsbindung. Bevor man den Samen einsetzt, sollte das Medium auf ähnliche Weise wie bei der Methode mit Steinwolle (wie oben bereits erwähnt) vorbereitet werden. Das Substrat sollte in einen Eimer Wasser mit einem EC-Wert von 0,3-0,4 gesetzt werden. Dieses Medium gibt es in Flockenform, was mehrere Vorteile hat. Im Gegensatz zu den Steinwoll- und Kokosfaserwürfeln, erlaubt Mapito dem Grower, die Pflanzen zu bewegen. Man kann einfach die Pflanze aus ihrem Behälter heben, das Wurzelsystem zu überprüfen, oder sie in einen größeren Topf umsetzen.
Aufgrund der Flockigkeit bietet diese Medium eine noch bessere Sauerstoffzufuhr als die ursprünglichen Substratwürfel, aus denen es entstanden ist. Aus dem gleichen Grund, speichert und absorbiert es Wasser effizienter. Die lockere Beschaffenheit bedeutet auch, dass man es nicht zu fest zusammen drücken darf, wenn man die Flocken in den Netztopf einsetzt. Denn dies kann zusätzlichen Stress für die Wurzeln bedeuten, die Versuchen, sich durch das Material zu bohren.
WAS IST DIE BESTE WAHL FÜR DICH?
Es gibt keine perfekte Wahl. Der Anbau von Cannabis ist keine exakte Wissenschaft. Es hängt alles von einer Reihe von Faktoren ab, die die Grower für sich selbst beurteilen müssen. Wir hoffen, dass dieser Artikel als eine nützliche Einführung in die verschiedenen Medien dient, die es auf dem Markt gibt. Jetzt kannst du eine fachkundige Entscheidung für Dein Anbauvorhaben treffen. Fehler zu machen, gehört zum Grower-Dasein, so lernt man dazu. Mit zunehmender Erfahrung wirst du das beste Medium für Deine Pflanzen und Routine finden. Einige werden mehr Zeit und Arbeit erfordern und zu bessern Ernten führen, wohingegen andere weniger Arbeitsaufwand erfordern, allerdings vielleicht nicht die besten Buds bescheren. Wir hoffen, dass wir Dir helfen konnten, den ersten Schritt für den Beginn einer Hydroponikanlage machen zu können.