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Flachwasserkultur (Shallow Water Culture) nutzen, um Cannabis zu Hause anzubauen
Der Anbau von Cannabis mit der SWC-Methode (Flachwasserkultur) ist super für kleine Räume und Anfänger geeignet. In diesem Ratgeber erfährst du, wie du ein Flachwasserkultursystem selbst aufbaust, welche Vorteile es hat, wie es im Vergleich zu DWC abschneidet und welche Tipps du beachten solltest.
Inhaltsverzeichnis:
- Was ist Flachwasserkultur?
- Vorteile von Flachwasserkultur für Cannabis-Grower
- Anleitung: Ein Flachwasserkultur-System für Cannabis selbst aufbauen
- Flachwasser- vs. Tiefwasserkultur: Was ist besser für Cannabis?
- Flachwasserkultur: Häufige Probleme und Fehlerbehebung
- Abschließende Tipps für ein gesundes Cannabiswachstum in einer Flachwasserkultur
- Bist du bereit für die Flachwasserkultur?
Cannabis-Grower im urbanen Raum setzen zunehmend auf platzsparende, pflegeleichte Hydroponiksysteme, wobei die Flachwasserkultur (Shallow Water Culture - SWC) ganz vorne mit dabei ist. Hast du schon mal Blattgemüse in kommerziellem Maßstab wachsen sehen und dir gedacht, wie cool es wäre, wenn du Cannabispflanzen auf die gleiche Weise anbauen könntest?
Du fragst dich vielleicht, was Flachwasserkultur ist und ob sie sich für den Anbau von Cannabis eignet. Du kennst vielleicht den Begriff Tiefwasserkultur beziehungsweise Deep Water Culture (DWC) im Zusammenhang mit dem Anbau von Cannabis, aber weißt womöglich nicht, wie einfach und effektiv die sogenannte Shallow Water Culture, kurz SWC, für den Anbau von Cannabis sein kann.
Jetzt hast du die Chance, alles über den Anbau von Cannabis in Flachwasserkultur zu erfahren, um den Anbau von hydroponischem Cannabis auf kleinem Raum zu meistern – ohne den Stress oder größere Hydroponiksysteme. In diesem Artikel erfährst du, wie du Flachwasserkultur für Cannabis anwendest, welche Vorteile sie gegenüber anderen Methoden hat und wie du erfolgreich damit arbeitest.
Was ist Flachwasserkultur?
Die Flachwasserkultur (SWC - Shallow Water Culture) eignet sich ideal für den Anbau von Cannabis in kleinen Anbauflächen wie einer kompakten Growbox oder einem umgebauten Schrank. Die DIY-Flachwasserkultur wird bei Homegrowern immer beliebter, da sie bemerkenswert gut funktioniert und kein teures oder pflegeintensives Hydroponiksystem erfordert.
Die Tiefwasserkultur (DWC) kann in Bezug auf Platz, Düngung und Pflege weitaus anspruchsvoller sein und eignet sich optimal für die Erzielung hoher Erträge bei geringer Pflanzenanzahl. Bei der SWC ist es fast umgekehrt.
Du brauchst nur einen Behälter und einen Deckel, einen Ausströmerstein, eine Pumpe, Netztöpfe und eine Nährlösung, um eine große Menge kleiner Pflanzen anzubauen. SWC verbraucht im Vergleich zu DWC auch weniger Nährlösung und konzentriert sich hauptsächlich auf die Maximierung kleiner Anbauflächen.
Schauen wir uns nun die wichtigsten Unterschiede zwischen Tiefwasserkultur und Flachwasserkultur genauer an, damit du entscheiden kannst, welche für dich die richtige ist.
Tiefwasserkultur (DWC)
- DWC-Eimer sind für den Anbau einer großen Pflanze ausgelegt.
- Ein Ausströmerstein befindet sich am Boden des Eimers und sorgt für gelösten Sauerstoff.
- Wenn du viele DWC-Eimer gleichzeitig verwendest, kann ein hoher Bedarf an Nährlösung entstehen.
- Für DWC-Eimer sind Wasserkühler erforderlich, um die optimale Temperatur aufrechtzuerhalten.
- DWC-Systeme erfordern häufige Kontrollen des pH-Werts und der EC-Werte.
- Die Wurzeln der Pflanzen hängen in einer großen Menge Wasser.
- In DWC gezüchtete Cannabispflanzen können sehr groß werden und benötigen viel Platz.
- DWC kann kompliziert sein und ist deshalb vor allem für erfahrene Grower geeignet.
Flachwasserkultur (SWC)
- Selbst aufgebaute SWC-Systeme können auf jede Form und Länge angepasst werden.
- Du kannst eine größere Anzahl kleinerer Pflanzen anbauen.
- Das System ist viel einfacher zu warten und zu kontrollieren.
- SWC ist ideal für Anfänger.
- Sehr gut geeignet für Sea-of-Green-Anlagen (SOG).
- Das System ist einfacher zu reinigen und verbraucht weniger Nährlösung, was Kosten spart.
Vorteile von Flachwasserkultur für Cannabis-Grower
Mit SWC kannst du das Potenzial deines Anbauraums ganz einfach maximieren. Ob du deine Erträge steigern oder so energieeffizient wie möglich arbeiten möchtest, im Folgenden findest du einige der wichtigsten Vorteile einer Flachwasserkultur.
Ideal für kleine Anbauflächen
Nicht jeder hat eine große Growbox oder die Möglichkeit, seinen Dachboden oder Keller in einen Anbauraum umzuwandeln. Wenn du auf kleinerer Fläche arbeitest, z. B. in einem Schrank oder einer 1 m² großen Growbox, ist SWC eine der praktischsten Methoden.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Hydroponiksystemen, die viel Platz und umfangreiche Installations- und Montagearbeiten erfordern, kannst du bei SWC nicht nur die Form und das Design, sondern auch die Anordnung individuell anpassen.
Vor allem in Kombination mit einem SOG-Setup kannst du sicher sein, dass Flachwasserkultur eine hocheffiziente Methode für kleine Anbauflächen ist, um mit einem begrenzten Budget großartige Ergebnisse zu erzielen.
Geringere Kosten und Wartung
Apropos Budget: Alles, was du für den Aufbau deines SWC-Systems brauchst, ist ein flacher Behälter und ein paar andere kleine Ausrüstungsgegenstände (siehe unten). Die Wurzeln müssen nur leicht unter Wasser stehen, wodurch das System leichter gereinigt und die Nährlösung effizienter genutzt werden kann.
Anleitung: Ein Flachwasserkultur-System für Cannabis selbst aufbauen
Du wirst überrascht sein, wie einfach es ist, ein SWC-Hydroponiksystem für Cannabis einzurichten. Im Folgenden findest du eine Übersicht über alles, was du als SWC-Homegrower benötigst, gefolgt von einer Schritt-für-Schritt-Anleitung.
Was du brauchst
Besorge dir die folgende Ausrüstung, bevor du loslegst.
- Behälter: Der Behälter dient zur Aufnahme vonder Netztöpfen, Nährlösung, Ausströmerstein und Pumpe.
- Luftpumpe: Die Luftpumpe wird an den Ausströmerstein angeschlossen, damit genug Sauerstoff im Wasser ist.
- Plastikschlauch: Der Plastikschlauch verbindet den Ausströmerstein mit der Luftpumpe.
- Ausströmerstein: Ein Ausströmerstein erzeugt winzige Bläschen, die für einen optimalen Gehalt an gelöstem Sauerstoff sorgen. Er wird in den Behälter gelegt und bleibt 24 Stunden am Tag an seinem Platz.
- Netztöpfe: Diese dienen als Behälter für deine Pflanzen und sollten nicht zu dicht nebeneinander stehen, da es sonst zu einer Überfüllung kommen kann.
- Medium (Blähton): Blähton bietet deinen Pflanzen Halt und ermöglichen es den Wurzeln, nach unten zu wachsen und an das Wasser/die Nährlösung zu gelangen.
Schritt-für-Schritt-Anleitung
Nachdem du nun die erforderliche Ausrüstung hast, kannst du mit dem Bau deines DIY-SWC-Systems beginnen. So geht's.
Schritt 1: Bohre mit einer Lochsäge Löcher in den Deckel des Behälters, um Platz für die Netztöpfe zu schaffen.
Schritt 2: Stecke die Netztöpfe in den Behälterdeckel und halte dabei einen Abstand von 10–15 cm ein, damit sie nicht zu dicht beieinander stehen.
Schritt 3: Nimm den Deckel mit den Netztöpfen ab und gib Nährstoffe und Wasser in den Behälter.
Schritt 4: Leg einen Ausstömerstein hinein und schließe den Schlauch an, damit die Nährlösung kleine Bläschen bildet.
Schritt 5: Befülle die Netztöpfe mit Blähton und gib deine Stecklinge oder Sämlinge in Jiffy- oder Rockwool-Würfel.


Tipps zu Lampen und Umgebung
LEDs gelten als die beste Beleuchtungsoption für Flachwasserkultur-Systeme für Cannabis. Diese Growlampen sind viel energieeffizienter als HPS- oder MH-Lampen, produzieren wenig Wärme und können mit einem Dimmer reguliert werden.
Für die Temperatur- und Feuchtigkeitskontrolle solltest du während der Wachstumsphase eine konstante Temperatur von 24 °C bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von 70–80 % und während der Blütephase eine Temperatur von 24 °C bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von 50–55 % anstreben.
Flachwasser- vs. Tiefwasserkultur: Was ist besser für Cannabis?
Sowohl die Flachwasser- als auch die Tiefwasserkultur haben Vor- und Nachteile. Vergleichen wir DWC und SWC anhand mehrerer wichtiger Faktoren.
Sauerstoffversorgung der Wurzeln
- DWC: Ein einzelner DWC-Eimer enthält einen Ausströmer, der die Wurzeln der Pflanzen mit viel gelöstem Sauerstoff versorgt. Das ist einer der Gründe, warum DWC-Systeme dafür bekannt sind, riesige Pflanzen mit einer großen Wurzelmasse hervorzubringen.
- SWC: Cannabispflanzen, die in einem SWC-System angebaut werden, haben auch Zugang zu viel gelöstem Sauerstoff, allerdings in geringerem Umfang als in einem DWC-Eimer mit einem Ausströmer pro Pflanze.
Systemtiefe und Platzbedarf
- DWC: Ein DWC-Eimer ist in der Regel 30–60 cm hoch und zur Hälfte mit Nährlösung gefüllt. Sobald die Pflanze im Eimer wächst, musst du etwa 80–100 cm Platz schaffen, damit sich das Blätterdach ausbreiten kann.
- SWC: Bei SWC-Systemen hast du mehr Kontrolle über die Größe des Behälters und die Anzahl der Pflanzen, die du anbaust. Sie brauchen nicht so viel Platz wie ein einzelner DWC-Eimer, und die Pflanzen bleiben meistens auch kleiner, vor allem wenn man die SOG-Methode nutzt.
Unterschiede bei der Pflege
- DWC: Der Pflegeaufwand für ein DWC-System ist deutlich höher, da die Nährlösung häufig gewechselt werden muss und mehr Nährstoffe benötigt werden.
- SWC: Diese Systeme sind viel einfacher zu pflegen und zu reinigen.
Kostenvergleich
- DWC: Die Anschaffungskosten sind ähnlich wie bei SWC, aber da die Pflanzen so groß werden, braucht man mehr Wasser und Nährstoffe.
- SWC: Diese Systeme sind insgesamt günstiger, vor allem weil die Pflanzen kleiner bleiben. Das bedeutet auch eine kürzere Vegetationszeit, wodurch man Strom und Nährstoffe spart.
Flachwasserkultur: Häufige Probleme und Fehlerbehebung
Trotz ihrer Einfachheit birgt die Flachwasserkultur einige potenzielle Probleme. Selbst wenn die Systeme gut gewartet und gereinigt werden, können folgende Probleme auftreten.
Wurzelfäule und Sauerstoffmangel
Die meisten, wenn nicht sogar alle Hydroponiksysteme können von Wurzelfäule befallen werden, wenn etwas schiefläuft. Schädliche anaerobe Bakterien gedeihen in Umgebungen mit niedrigem Sauerstoffgehalt und hohem Säuregehalt, was auftreten kann, wenn Grower ihre Pflanzen nicht mit ausreichend Sauerstoff versorgen.
Um Wurzelfäule bei der Verwendung eines SWC-Systems zu vermeiden, stelle sicher, dass die Wurzeln Zugang zu ausreichend gelöstem Sauerstoff haben. Du kannst auch Wasserstoffperoxid verwenden, um anaerobe Bakterien zu entfernen.
pH-Schwankungen
Cannabispflanzen brauchen einen bestimmten pH-Wert, um Nährstoffe optimal aufnehmen und verwerten zu können. Der ideale Bereich für Hydroponiksysteme liegt bei 5,5–6,5. Ein pH-Wert außerhalb dieses Bereichs führt zu einer Nährstoffblockade.
Am besten vermeidest du dieses Problem, indem du den pH-Wert deiner Nährlösung regelmäßig mit einem pH-Meter oder einem Testkit überprüfst. Du kannst auch Pufferlösungen wie pH-Up- oder -Down-Produkte verwenden und diese tröpfchenweise hinzufügen, bis du den idealen pH-Bereich erreicht hast.
Abschließende Tipps für ein gesundes Cannabiswachstum in einer Flachwasserkultur
Um beim Anbau von Cannabis mit einem SWC-System möglichst gesunde und robuste Pflanzen zu gewährleisten, findest du hier einige abschließende Tipps.
Wöchentlicher Nährstoffwechsel und regelmäßige Wartung
Es wird empfohlen, die Nährlösung etwa einmal pro Woche zu wechseln. Deine Pflanzen verbrauchen die Nährstoffe, die du ihnen in diesem Zeitraum zur Verfügung stellst, und erzielen die besten Ergebnisse, wenn die Lösung regelmäßig ausgetauscht wird.
Nach dem Ablassen der Lösung solltest du dein System mit Wasserstoffperoxid reinigen und überprüfen, ob deine Luftpumpe und dein Ausströmerstein richtig funktionieren. Verwende außerdem ein EC-Messgerät, um sicherzustellen, dass die Werte nicht zu niedrig oder zu hoch sind, und einen pH-Tester, um zu gewährleisten, dass die Wurzeln die verfügbaren Nährstoffe aufnehmen können.
Wassertemperaturregelung
Aufbauend auf dem oben Gesagten solltest du darauf achten, dass die Nährlösung nicht zu kalt oder zu warm wird, da dies das Wachstum hemmen oder Krankheitserreger begünstigen kann. Strebe eine Wassertemperatur zwischen 18 und 24 °C an.
Oftmals können die Luftpumpen Wärme erzeugen, wodurch die Wassertemperatur mit der Zeit ansteigt. Der einfachste Weg, die Temperatur unter Kontrolle zu halten, ist die Verwendung eines Aquarium-Heizgeräts oder eines Wasserkühlers, um eine konstante Temperatur aufrechtzuerhalten.
Bist du bereit für die Flachwasserkultur?
Du dachtest, Hydroponik braucht viel Platz, Pflege und Ausrüstung? Nicht unbedingt! Mit der Flachwasserkultur kannst du eine kleine Growbox oder einen kleinen Raum in einen produktiven und erschwinglichen Anbau verwandeln. Viel des benötigten Zubehörs findest du direkt bei RQS, sodass du ganz einfach loslegen kannst. Von Veg- und Blüte-Düngern bis hin zu LED-Growlampen und pH-Messgeräten haben wir alles, was du brauchst.
Willst du mehr über die besten Hydroponik-Methoden für den Indoor-Anbau von Cannabis erfahren? Schau dir unseren speziell zu diesem Thema erstellten Leitfaden an und finde die perfekte Ausstattung.