By Luke Sumpter


Der Sommer klopft an die Tür und der glückliche Anbauer im Freien ist begeistert. Viel Sonne, Wind und sogar Regen sorgen für hervorragendes Cannabis. Für den Züchter im Grow Room ist der Sommer eine ganz andere Geschichte mit einzigartigen Herausforderungen.

Cannabis wächst im Innenbereich am besten unter Hochdruckentladungslampen (HID), die ihr Bestes geben, die Sonne zu imitieren. Die Nebenwirkung dieser Lampen und ihrer Entwicklung vieler Lumen, ist natürlich Hitze. Die meiste Wärme wird durch die Vorschaltgeräte erzeugt, aber die Birnen emittieren immer noch genug Wärme, um die darunter stehenden Pflanzen verbrennen zu können. Hinzu kommen hohe Sommertemperaturen und so kann die Umgebung für gesundes Pflanzenwachstum schnell unvorteilhaft werden.

Bei Problemen mit der Hitzeregulierung, muss auch die Luftfeuchtigkeit berücksichtigt werden. Hitze und Feuchtigkeit gehen Hand in Hand. Wärmere Luft ist besser in der Lage, Feuchtigkeit zu transportieren, was die relative Feuchtigkeit (RH) des Grow Rooms erhöht. Selbst gut belüftete Anbauzelte/-räume sorgen nicht für weniger Luftfeuchtigkeit, wenn die Zuluft warm und bereits mit Feuchtigkeit beladen ist. Feuchtigkeit kann der schlimmste Feind einer Marihuanapflanze sein und zudem ideale Umgebungen für Schädlinge und Krankheitserreger schaffen.

IDEALE BEREICHE FÜR TEMPERATUR UND LUFTFEUCHTIGKEIT

Cannabis wächst am besten, wenn es für jede Wachstumsphase ideale Temperaturen und Feuchtigkeitswerte vorfindet. Dafür zu sorgen, ist zugleich die Herausforderung für den Grower während der Sommerzeit.

  1. Sämlinge

  • Sämlinge und Klone reagieren am besten auf höhere Luftfeuchtigkeitsbereiche zwischen 65-75% RH, da die Wurzelsysteme noch nicht voll entwickelt sind. Klone und Jungpflanzen nehmen die benötigte Feuchtigkeit über ihre Blätter auf.
  • Die Raumtemperatur bei eingeschalteter Beleuchtung sollte 20–25°C betragen. Bei ausgeschaltetem Licht 15–20°C.
  1. Vegetation

  • Senke die Luftfeuchtigkeit während der vegetativen Phase um 5% pro Woche. Zwischen 40–70% RH ist akzeptabel. Die Wurzelsysteme sind mittlerweile etabliert und die Pflanzen beginnen, zu transpirieren.
  • Die Raumtemperatur bei eingeschalteter Beleuchtung sollte 22–28°C betragen. Bei ausgeschaltetem Licht 18–22°C.
  1. Blüte

  • Während der Blüte ist eine niedrigere Luftfeuchtigkeit besonders wichtig. Reduziere sie auf 40–50% RH. Über 60% können verlangsamte Wachstums- und Krankheitsrisiken zur Folge haben.
  • Die Raumtemperatur bei eingeschalteter Beleuchtung sollte 20–26°C betragen. Bei ausgeschaltetem Licht 16-22°C. Das Ziel ist es, den Herbst zu imitieren, weshalb die Temperaturen niedrig gehalten werden müssen.
  1. Späte Blüte

  • Während der späten Blüte können Verbesserungen der Gesamtqualität erzielt werden, indem die Temperaturen und die Luftfeuchtigkeit so niedrig wie möglich gehalten werden. Luftfeuchtigkeitswerte unter 40% RH sind dabei ideal.
  • Die Raumtemperatur bei eingeschalteten Lampen sollte 18–24°C betragen. Für noch bessere Ergebnisse, erhöhe den Unterschied zwischen Tag- und Nachttemperaturen um bis zu 10°C.
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ANBAUEN ODER NICHT ANBAUEN?

Anfallende Kosten können der Hauptfaktor bei der Entscheidung sein, ob man im Sommer anbaut oder nicht. Wenn man das Ertrag-zu-Kosten-Verhältnis berücksichtigt, ist eine Sommerernte immer kosteneffektiv. Mechanische Intervention erhöht zwar die Betriebskosten, aber die relative Menge an produziertem Cannabis überwiegt später die Mehrkosten um das Zehnfache.

Bevor Du Geld für die benötigte Ausrüstung ausgibst, stelle sicher, dass Dein Grow Room die passiven Wärmekontrollmaßnahmen wirklich optimiert. Kühle Umgebungslufttemperaturen sind der erste Schritt gegen die Sommerhitze.

Kühle Temperatur Für Wachsenden Cannabis

  1. Von Natur aus erzeugt Elektronik viel Wärme. Halte so viele Motoren, Vorschaltgeräte, Pumpen und Timer, die mit Strom betrieben werden, wie möglich außerhalb des Grow Rooms. Es ist viel bequemer, alles an einem einzigen Ort zu haben, an dem alles mit einem Handgriff zugänglich ist.
  2. Am besten wählst Du in der nördlichen Hemisphäre einen Anbauplatz an der Nordseite des Hauses aus. Diese Räume erhalten niemals direktes Sonnenlicht auf ihren Dächern oder an den Wänden.
  3. Führe Frischluft von einem kühlen Ort zu. Unterflurzufuhr ist ideal, frische Luft ist jedoch die absolute Mindestanforderung. Stelle die Abluftauslasse so weit wie möglich entfernt auf. Versuche auf jeden Fall nach draußen zu entlüften, oder zumindest in einen anderen Raum bzw. ins Dachgeschoss. Eine 400W-Lampe wird einen Standardraum sehr schnell aufheizen.
  4. Wenn sich der Grow Room auf einer Sonnenseite befindet, insbesondere auf der Westseite eines Gebäudes, versuche am besten, den Raum zu beschatten. Pflanze schnell wachsende Reben, um die Wände zu schützen. Installiere Markisen oder Sonnenschirme.

Indoor Anbau in der Nacht im Sommer

  1. Baue nachts an. Lass den Tag zur Nacht werden. Rechne mit einem Temperaturunterschied von 10-15°C in der Nacht.
  2. Flaschen mit gefrorenem Wasser anstelle von Eiswürfeln sind eine ressourcenschonende Methode, um den Raum kühl zu halten. Eine vor einem Ventilator aufgestellte 2-Liter-Flasche, kühlt den Luftstrom erheblich, ohne der Luft Feuchtigkeit zuzuführen. Eiswürfel verdunsten schnell und erhöhen die Luftfeuchtigkeit im Grow Room.
  3. Verwende eine Isolierung, wo sie sich als praktisch erweist. Wenn Du einen Grow Room baust, isoliere ihn von Beginn an gut. Eine Schaumkernverkleidung ist dabei schnell und einfach, sehr schalldicht und leicht zu reinigen. Flexible Isolierrollen können verwendet werden, um über Zuchtzelte platziert zu werden oder um kleinere Räume auszustatten. Die Isolierung verringert auch die Wärmesignatur von heimlichen Anbauplätzen in Cannabis-unfreundlichen Ländern.

MECHANISCHE LÖSUNGEN

Die vollständige Kontrolle über die Umgebung des Grow Rooms erfordert die Installation mechanischer Lösungen. Der anfängliche Aufwand oder der Preis der Aufrüstung wird vor dem Sommerende durch fette Blüten ausgeglichen werden.

  1. Zuallererst benötigst Du ein Hygrometer und ein Thermometer oder ein Gerät, das beides kombiniert. Auf diese Weise kannst du die Umweltbedingungen mit absoluter Genauigkeit aufrechterhalten. Erweiterte Sets fungieren als Schalter, die die gesamten Umweltbedingungen automatisch steuern.
  2. Verwende Abdeckungen für Deine Lampen, um Strahlungswärme besser zu kontrollieren. Dies ist eine minimale Investition und sollte in der Anbauplanung berücksichtigt werden.
  3. Dimmbare Vorschaltgeräte geben Dir eine gewisse Kontrolle über die Strahlungswärme Deiner Lampen. Wenn Du die Wattleistung während der heißesten Tage des "künstlichen Tages" absenkst, kann dies die Wärmeabgabe der Lampen halbieren und die Pflanzen stetig weiterwachsen lassen, weil der Wachstumszyklus nicht unterbrochen wird.
  4. Sorge für gute Luftzirkulation. Stehende Luft ist der Feind von Marihuana. Setze am besten Boden- und Wandventilatoren genau dort ein, wo sie die beste Luftbewegung um die Pflanzen herum liefern. Lasse sie dabei ständig im Schwenkmodus ein.
  5. Entscheide Dich für größere Belüftungs- und Abluftventilatoren. Größere Lüfter, die auf einer niedrigeren Einstellung laufen, sind effektiver als kleine Lüfter, die auf höchster Stufe laufen.

Indoor Cannabis Beatmung

  1. Stelle sicher, dass alle Verschlüsse und Schläuche lose und knickfrei sind und vermeide scharfe Winkel beim Richtungswechsel. Beeinträchtigte Luftströmung macht die Lüfter weniger effizient.
  2. Klimaanlagen sind relativ preiswert und sorgen für die richtigen Temperaturen während des Sommers. Schließt man einen Temperaturregler an, bleiben die Temperaturen automatisch im gewünschten Bereich. Wenn möglich, schließe die Klimaanlage an einen Frischlufteinlass an, um den Luftaustausch im Allgemeinen zu erleichtern. Geräte mit Rückwärtszyklus können im Winter als Heizung fungieren.
  3. Optimale Luftfeuchtigkeit kann das Hinzufügen oder Entfernen von Feuchtigkeit aus der Luft erforderlich machen. Die Kombination von Befeuchter/Luftentfeuchter-Geräten sorgt für eine stabile Luftfeuchtigkeit. Stelle die Anlage für jede Wachstumsphase auf die ideale Luftfeuchtigkeit ein. Überprüfe die Füllbehälter regelmäßig und befülle oder leere sie nach Bedarf. Niedrigere Luftfeuchtigkeit bedeutet , dass niedrigere Temperaturen leichter aufrechterhalten werden können.
  4. LED-Beleuchtung kann Temperaturen deutlich reduzieren. Sie nutzen Energie anders als HID-Lampen und produzieren weitaus weniger Hitze. Mit LED anzubauen, unterscheidet sich jedoch ein wenig vom klassischen Anbau. Also mache Dich bitte im Vorhinein schlau darüber. Mangelnde Wärme muss berücksichtigt werden, wenn die kühleren Monate des Jahres wieder näherkommen.
  5. Wasserkühler sind elektrische Geräte, die Wasser in einem Reservoir auf einer idealen Temperatur halten. Die Wurzeln werden dabei vor Hitze geschützt, sodass die Pflanzen ihr Wachstum aufgrund von Hitzestress nicht verlangsamen. Das kühle Wasser, das durch das System strömt, wirkt zudem wie eine passive Klimaanlage, die dazu beiträgt, die Umgebungstemperaturen niedrig zu halten.

Licht für Cannabis

CO₂

Ein gesteigerter Stoffwechsel insgesamt hilft den Pflanzen, der Hitze besser zu widerstehen. Größere, gesündere und robustere Pflanzen tolerieren Umwelteinflüsse im Allgemeinen besser. Wenn die CO₂-Dichte auf 1.200-1.500ppm erhöht wird, findet ein idealer Gasaustausch bei 29ºC statt.

Die zusätzlichen paar Grad Hitze sind eine gute Sache, wenn Du Kohlendioxid verwendest. Ein verbesserter Pflanzenstoffwechsel bedeutet jedoch zusätzliche Anforderungen. Die Pflanzen nehmen mehr Wasser und Nährstoffe auf und benötigen zusätzliche Belüftung. Überprüfe den Nährstoffspeicher häufiger.

SUMMER LOVIN'

Im Sommer anzubauen, kann eine echte Herausforderung darstellen. Besonders für diejenigen, die näher am Äquator leben. Ein gesunder Menschenverstand, ein passives Setup, wenn nötig mit mechanischen Eingriffen, lässt den passionierten Gärtner auch während des Sommers problemlos anbauen.

Möglicherweise wird Dich das Ganze anfangs etwas kosten, aber auf die Dauer gesehen, wird sich die Ausrüstung bezahlt machen. Die Investition reicht über mehrere Jahre hinweg für mehrere Ernten. Duftende, fette und mit Liebe selbst angebaute Blüten haben eine ganz eigene Mystik. Egal zu welcher Jahreszeit, Gras anbauen lohnt sich. Frohes sommerliches Anbauen!

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