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Wie Cannabis mit Antidepressiva interagiert
Cannabis und Antidepressiva fördern beide glückliche Gehirnchemikalien und lassen sogar neue Gehirnzellen entstehen. Beides gleichzeitig einzunehmen, kann jedoch zu möglicherweise gefährlichen Interaktionen führen. Einige Antidepressiva lassen sich nicht mit Cannabis kombinieren, während andere viel kompatibler sein könnten. Im Folgenden erfährst Du mehr.
Der Zusammenhang zwischen Cannabis, psychischer Gesundheit und Antidepressiva.
Inhaltsverzeichnis:
- Cannabis und psychische Gesundheit: ein kompliziertes Verhältnis
- Cannabis und Antidepressiva
- Die Wechselwirkung von Cannabis mit Antidepressiva
- Arten von Antidepressiva
- Interagiert Cannabis mit anderen Psychopharmaka?
- Wie steht es um CBD und Antidepressiva?
- Kann man Cannabis und Antidepressiva kombinieren?
Cannabis und psychische Gesundheit haben ein kontroverses – und bisweilen paradoxes – Verhältnis. Manche Cannabisraucher nutzen das Kraut, um sich ihre Lebensgeister zu erbauen und ihre Stimmung aufzuhellen, und manche brauchen die Pflanze sogar, um morgens aus dem Bett zu kommen. Bei anderen ruft Cannabis Paranoia und andere Stimmungsstörungen hervor.
Im Gesundheitswesen gibt es widersprüchliche Ansichten, was Cannabis und Depressionen anbelangt. In manchen Studien wird behauptet, dass gewisse Cannabisverbindungen helfen könnten, einige der Symptome zu lindern, wohingegen in anderen suggeriert wird, dass Cannabismissbrauch zu Depressionssymptomen führt – oder umgekehrt – und Cannabis mit konventionellen Medikamenten gegen das Leiden in gefährliche Wechselwirkung treten kann.
Lies weiter, um den Zusammenhang zwischen Cannabis, Depressionen und Antidepressiva zu erkunden.
Cannabis und psychische Gesundheit: ein kompliziertes Verhältnis
Cannabis wirkt sich auf jeden Menschen anders aus, vor allem, wenn es um psychische Gesundheit geht. Die meisten mit den Effekten von Gras vertrauten Menschen werden bezeugen, dass es die Stimmung wirklich zuverlässig verbessert. Ein paar Züge von einem Joint können die Dopaminwerte erhöhen, Nervosität reduzieren und dem Körper wohltun.
Diese Effekte helfen vielen Menschen auf der ganzen Welt, mit bestimmten psychischen Problemen umzugehen. Die Forschung bringt Cannabis jedoch mit nachteiligen Folgen für die psychische Gesundheit in Verbindung. Obwohl keine Forschungsarbeit einen direkten Zusammenhang zwischen Cannabis und Depressionen herstellt, melden Umfragen eine hohe Depressionsrate bei starken Cannabisrauchern[1] gegenüber Nichtrauchern.
Cannabis könnte bei manchen Individuen zudem tieferliegende psychische Probleme triggern.
Die psychotrope Wirkung des Krauts kann Symptome von Schizophrenie und Psychosen – ernst zu nehmenden psychischen Störungen – bei Menschen hervorrufen, die anfällig für diese Erkrankungen sind.
Das Cannabinoid THC erzeugt die psychotropen Effekte von Cannabis; allerdings existieren über 100 Cannabinoide in der Pflanze und die meisten davon sind nicht-psychotrop. Genau genommen können Moleküle wie CBD helfen, einige der Effekte von THC zu hemmen, und zeigen Potenzial im Bereich der psychischen Gesundheit[2].
Cannabis und Antidepressiva
Erstaunlicherweise leiden weltweit über 260 Millionen Menschen[3] an Depressionen und Millionen nehmen Antidepressiva[4], um mit ihren Symptomen zurechtzukommen. Allerdings rauchen Menschen mit Depressionen eher Cannabis. Sowohl Weed als auch Antidepressiva verursachen im Gehirn tief greifende kurz- und langfristige Veränderungen und reagieren häufig miteinander. Bevor wir uns eingehend mit den Sicherheitsproblemen dieser Kombination befassen, lass uns die einzigartigen Effekte beider Arzneimittel erkunden.
Wie beeinflusst Cannabis den Körper?
Cannabis interagiert mit mehreren wichtigen physiologischen Systemen. Wie der Name vermuten lässt, visieren Cannabinoide primär das Endocannabinoid-System (ECS) an. Das ECS spielt eine fundamentale Rolle bei der Regulierung vieler anderer Systeme und hilft dem Körper, ein biologisches Gleichgewicht, das auch als Homöostase bekannt ist, aufrechtzuerhalten.
Unter anderem weist der synaptische Spalt zwischen den Neuronen des ECS drei Hauptbestandteile auf: Rezeptoren, Signalmoleküle (Endocannabinoide) und Enzyme, die diese Moleküle produzieren und abbauen. Interessanterweise haben Phytocannabinoide wie THC mit Endocannabinoiden eine ähnliche molekulare Struktur gemeinsam, was ihnen ermöglicht, an dieselben Rezeptoren zu binden.
Nachdem man einen Zug von einem Joint oder einer Bong genommen hat, breitet sich das THC über die Lungenbläschen aus, gelangt in den Blutkreislauf und schließlich ins Gehirn. Dort bindet das Molekül an die CB1-Rezeptoren des Endocannabinoid-Systems, wobei es seine psychotrope Wirkung hervorruft – das High.
Diese Bindung erhöht auch die Dopaminwerte und die neuronale Aktivität im Gehirn. Dopamin spielt eine Rolle im Belohnungssystem des Gehirns und lässt uns nach dem Essen oder Sport Freude empfinden.
Dieser plötzliche Anstieg von Wohlfühl-Neurotransmittern könnte manchen Nutzern helfen, ihre Depressionssymptome zu lindern, zumindest für eine Weile. Bei Dauerkonsum beginnt THC jedoch, das Dopaminsystem abzustumpfen[5], und könnte sogar die Dopaminreaktion auf andere Reize blockieren, die die Chemikalie üblicherweise freisetzen.
Die Hypothese der Neurogenese schlägt vor, dass Depressionen durch eine Veränderung bei der Erschaffung von neuen Neuronen im Gehirn entstehen könnten[6]. Die Geschwindigkeit von Neurogenese könnte ein gesundes und glückliches Gehirn unterstützen.
Negative Ereignisse, wie beispielsweise stressreiche oder traumatische Erfahrungen, können diese Geschwindigkeit verändern, was zu Depressionen führt.
Belege deuten darauf hin, dass das Endocannabinoid-System hilft, Neurogenese zu regulieren, und Cannabinoide wie THC und CBD könnten dabei helfen, diesen Prozess im Gehirn voranzutreiben[7].
CBD interagiert ebenfalls mit zahlreichen Körpersystemen, einschließlich Serotonin-Leitungsbahnen. Als ein zentraler Regulator von Stimmung und Wohlbefinden spielt Serotonin eine wichtige Rolle bei der Art und Weise, wie wir uns fühlen. Durch die Fähigkeit von CBD, sich mit diesem System zu verbinden, könnte das Cannabinoid helfen, Gefühle von Nervosität und Erregung zu lindern[8].
Wie beeinflussen Antidepressiva den Körper?
Antidepressiva zielen letztendlich darauf ab, Depressionssymptome durch Veränderung der Gehirnchemie zu verbessern. Auch wenn Depressionen nicht nur eine Ursache haben, könnte eine Veränderung der Neurochemie in Folge einer Abhängigkeit, emotionalen Lebensereignissen oder genetischen Faktoren zu Hoffnungslosigkeit, niedergeschlagener Stimmung und einem niedrigen Selbstwertgefühl führen.
Antidepressiva helfen, neurologische Aktivität zu regulieren, indem sie mit Systemen im Gehirn interagieren, die die Stimmung steuern. Einige dieser Chemikalien sind bemüht, die Präsenz von Gehirnchemikalien wie Serotonin im synaptischen Raum zu erhöhen und zu verlängern. Die Forschung legt des Weiteren nahe, dass Antidepressiva (ähnlich wie Cannabis) Depressionssymptome durch Verbesserung der Neurogenese-Geschwindigkeiten im deprimierten Gehirn verbessern.
Interessanterweise scheinen Antidepressiva das Endocannabinoid-System zu ergänzen[9] und anhaltender Gebrauch könnte an langfristigen neuroplastischen Veränderungen im Gehirn beteiligt sein.
Die Wechselwirkung von Cannabis mit Antidepressiva
Weil sowohl Cannabinoide als auch Antidepressiva symptomatische Erleichterung bieten können, denken manche Nutzer vielleicht, dass die gemeinsame Einnahme noch bessere Ergebnisse liefern wird. Cannabis zusammen mit konventionellen Medikamenten einzunehmen, kann jedoch gefährliche Nebenwirkungen hervorrufen, wenn es falsch gemacht wird. Sieh Dir die nachfolgende Liste an, um herauszufinden, welche Antidepressiva mit Cannabis interagieren.
Arten von Antidepressiva
Die folgenden Medikamente fallen in die gleiche Kategorie von "Antidepressiva", aber sie wirken auf unterschiedliche Art und Weise. Unterschiedliche Wirkmechanismen bedeuten, dass verschiedene Medikamente mit Cannabis auf mehr oder weniger gefährliche Weise interagieren. Lerne im Folgenden die gängigsten Antidepressiva kennen und finde heraus, ob man sie in Kombination mit Gras sicher einnehmen kann.
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Trizyklische Antidepressiva
Trizyklika gehören zu den ältesten entwickelten Antidepressiva. Aufgrund ihres unspezifischen Wirkmechanismus rufen sie generell mehr Nebenwirkungen als neuere Medikamente hervor. Die unter den Markennamen Tofranil und Surmontil bekannten Trizyklika wirken, indem sie die Gehirnchemie verändern. Diese Moleküle blockieren die Wiederaufnahme der Neurotransmitter Noradrenalin und Serotonin, was letztendlich ihre Werte im Gehirn erhöht.
Nebenwirkungen
Häufige Nebenwirkungen von Trizyklika sind unter anderem Schläfrigkeit, Verstopfung, Sehtrübung und posturaler Blutdruckabfall (orthostatische Hypotonie). Leider haben diese Medikamente eine hohe Wahrscheinlichkeit einer negativen Wechselwirkung mit Cannabis. Mögliche Nebenwirkung der Kombination von beiden sind unter anderem potentiell lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen (Tachykardie-Arrhythmie).
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Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRIs)
Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRIs) sind Markenmedikamente wie Fluoxetin. Diese Medikamente interagieren mit Serotoninrezeptoren im Gehirn, wobei sie sich an diese Stellen in den Synapsen von Neuronen hängen und Zellen davon abhalten, Serotonin wiederaufzunehmen. Hohe Serotoninwerte verbleiben im synaptischen Raum, wo sie stimmungsaufhellende Effekte ausüben.
Mögliche Nebenwirkungen
Allein eingenommen, können SSRIs Nebenwirkungen wie Angstzustände, Zittern, Gewichtsverlust und Schwindel hervorrufen. Diese Medikamente könnten auch mit einem gewissen Risiko von negativen Wechselwirkungen mit Cannabis verbunden sein.
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Monoaminooxidase-Hemmer (MAO-Hemmer)
Monoaminooxidase-Hemmer wirken durch Verlängerung der Präsenz von Neurotransmittern im Gehirn. Dopamin, Serotonin und Noradrenalin fallen alle in die chemische Kategorie von Monoaminen. Das Enzym Monoaminooxidase verstoffwechselt diese Moleküle und spaltet sie auf. Durch Hemmung der Wirkung dieser Enzyme führen MAO-Hemmer zu erhöhten Werten von Monoaminen im Gehirn.
Mögliche Nebenwirkungen
MAOIs treten mit einer langen Liste von Lebensmitteln, darunter Soja, Salami, Sauerkraut, Käse und Nüsse, in negative Wechselwirkungen. Zu den häufigen Nebenwirkungen der Medikamente gehören Müdigkeit, Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit und eine verminderte oder gesteigerte Libido. MAOIs könnten in gefährlicher Weise mit Cannabis interagieren, weshalb die Kombination vermieden werden sollte.
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Neuere Antidepressiva (SNRIs)
Serotonin- und Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SNRIs) werden verwendet, um Depressionssymptome, wie zum Beispiel Reizbarkeit und Traurigkeit, zu behandeln. Ärzte werden diese Medikamente auch unter den Namen Fetzima und Cymbalta verschreiben, um Angststörungen und Nervenschmerzen zu behandeln. SNRIs wirken durch Blockade der Wiederaufnahme von sowohl Serotonin als auch Noradrenalin.
Mögliche Nebenwirkungen
Zu den häufigen Nebenwirkungen von SNRIs gehören Mundtrockenheit und übermäßiges Schwitzen. Für die meisten Menschen sind SNRIs relativ sicher; sie könnten jedoch mit einem gewissen Risiko für negative Wechselwirkungen mit Cannabis verbunden sein.
Risikofaktoren der Kombination von Cannabis mit Antidepressiva
Cannabis mit Antidepressiva zu kombinieren, ist mit mehreren Risiken verbunden. Wenn das Kraut mit trizyklischen Antidepressiva und MAO-Hemmern kombiniert wird, können die gefährlichsten Folgen eintreten. Es könnte jedoch sicher sein, es mit neueren Medikamenten wie SSRIs zu kombinieren.
Die Kombination von Cannabis mit Antidepressiva könnte mehrere Risiken bergen. Die gefährlichsten Auswirkungen könnte Cannabis in Kombination mit Trizyklika und MAOIs haben.
Obwohl es dazu keine Studien gibt, könnte es theoretisch sicherer sein, wenn Du es rauchst, während Du neuere Medikamente wie SSRIs einnimmst.
Interagiert Cannabis mit anderen Psychopharmaka?
Cannabis könnte darüber hinaus mit der angstlösenden Drogengruppe der Benzodiazepine (zum Beispiel Xanax) interagieren. Obwohl keine Forschungsarbeit irgendeine Wechselwirkung der zwei Substanzen dokumentiert, wirken beide beruhigend auf das zentrale Nervensystem. Außerdem könnten beide Substanzen bei manchen Menschen Nervosität lindern, während sie bei anderen zu Paranoia und Herzrasen führen könnten.
Xanax mit Cannabis zu mischen, kann zu Nebenwirkungen wie Schwindel, Benommenheit, Konzentrationsschwierigkeiten, undeutlichem Sprechen und Verwirrung führen. Cannabis kann auch mit anderen Psychopharmaka interagieren, darunter Sedativa wie Ambien.
Wie steht es um CBD und Antidepressiva?
Es besteht ein relativ hohes Risiko, dass CBD mit Antidepressiva interagiert. Auch wenn das Cannabinoid keine psychotropen Effekte hervorruft, bewirkt es Veränderungen in der Gehirnchemie und dem Leberstoffwechsel. CBD kann die Verarbeitungsdauer von Antidepressiva in der Leber verlangsamen, wodurch erhöhte Werte durch den Körper zirkulieren. Besprich die Verwendung von CBD mit Deinem Arzt, bevor Du es mit Antidepressiva kombinierst, um sicherzugehen, dass es sicher ist.
Kann man Cannabis und Antidepressiva kombinieren?
Einige Antidepressiva könnten in gefährliche Wechselwirkungen mit Cannabis treten; andere könnten relativ sicher gleichzeitig eingenommen werden. Wenn Du Cannabis und Antidepressiva zusammen einnehmen möchtest, solltest Du letztendlich einen Arzt konsultieren. Die Kombination könnte in einigen Fällen zu besseren Ergebnissen führen, aber Du musst dafür sorgen, dass Du so sicher und verantwortungsvoll wie möglich vorgehst.
External Resources:
- Marijuana and depression: What's the link? - Mayo Clinic https://www.mayoclinic.org
- The Potential of Cannabidiol as a Treatment for Psychosis and Addiction: Who Benefits Most? A Systematic Review https://www.ncbi.nlm.nih.gov
- Depression https://www.who.int
- Antidepressant consumption in selected countries 2017 | Statista https://www.statista.com
- The effects of Δ9-tetrahydrocannabinol on the dopamine system https://www.ncbi.nlm.nih.gov
- Depression, Antidepressants, and Neurogenesis: A Critical Reappraisal https://www.ncbi.nlm.nih.gov
- Cannabinoids, Neurogenesis and Antidepressant Drugs: Is there a Link? https://www.ncbi.nlm.nih.gov
- Cannabidiol modulates serotonergic transmission and reverses both allodynia and anxiety-like behavior in a model of neuropathic pain https://www.ncbi.nlm.nih.gov
- Cannabinoids, Neurogenesis and Antidepressant Drugs: Is there a Link? https://www.ncbi.nlm.nih.gov
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