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Wo ist Cannabis in Europa legal?
Die Cannabispolitik in Europa reicht von vollständiger Legalisierung bis hin zu striktem Verbot. Dieser Leitfaden erklärt, wo Cannabis legal, entkriminalisiert oder verboten ist, damit Sie gut informiert und sicher bleiben—egal ob Sie reisen oder einfach nur neugierig sind. Entdecken Sie in diesem Artikel, wo Sie legal konsumieren können.
Inhaltsverzeichnis:
- Europäische Länder, in denen Weed vollständig legal ist
- Europäische Länder, die Cannabis entkriminalisiert haben
- Europäische Länder, in denen Cannabis illegal ist
- Leitfaden für Cannabistourismus in Europa
- Kulturelle Einstellungen zu Cannabis in Europa
- Die Zukunft der Cannabislegalisierung in Europa
- Erkunde Europas Cannabislandschaft im Jahr 2025
Die europäischen Cannabisgesetze gleichen einem Labyrinth und wer falsch abbiegt, kann in ernsthafte Schwierigkeiten geraten. Manche europäische Länder bieten legalen Zugang zu Cannabis über Clubs oder Geschäfte; andere erlauben den legalen Verkauf von Weed zwar nicht, bestrafen den privaten Konsum aber auch nicht. In einigen europäischen Ländern hingegen herrscht noch immer eine strikte Null-Toleranz-Politik, die Geldstrafen oder sogar Gefängnisstrafen für den Besitz von nur einem Joint vorsieht.
Egal, ob du Gelegenheitsnutzer oder Vollblut-Stoner bist, erfährst du in diesem Artikel alles Wissenswerte über die europäischen Cannabisgesetze. Finde heraus, wo Cannabis legal ist, wo es entkriminalisiert wurde und wo strenge Strafen drohen; erfahre außerdem mehr über die vielen Grauzonen, auf die du achten solltest.
Europäische Länder, in denen Weed vollständig legal ist


Es kursieren viele Missverständnisse darüber, was „legales Weed“ eigentlich genau bedeutet. Lass uns also zunächst Klarheit schaffen: Wenn ein Land Cannabis legalisiert, wird die Pflanze in der Regel neu eingestuft und nicht mehr als kontrollierte Substanz behandelt. Dadurch entfallen sämtliche Strafen für Konsum, Besitz oder Anbau.
Bisher haben nur wenige europäische Länder Cannabis als Genussmittel vollständig legalisiert. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Artikels sind die europäischen Länder mit legalem Weed Malta, Luxemburg und Deutschland. Im Folgenden werden wir uns ansehen, wie die Legalisierung in diesen Ländern genau aussieht.
Legales Cannabis in Malta
Im Dezember 2021 legalisierte Malta als erstes EU-Land Cannabis für den Freizeitgebrauch für Erwachsene ab 18 Jahren. Einzelpersonen dürfen in der Öffentlichkeit bis zu 7 g Cannabis besitzen und bis zu 50 g zu Hause lagern. Auch der private Anbau ist erlaubt, wobei pro Haushalt bis zu vier Pflanzen zulässig sind (sofern sie nicht von öffentlichen Plätzen aus sichtbar sind).
Der Konsum von Cannabis ist allerdings nur in Privatwohnungen erlaubt. Öffentlicher Konsum kann mit einer Geldstrafe von mindestens 235 € geahndet werden, bei Anwesenheit von Minderjährigen auch deutlich mehr. Einwohner Maltas können Cannabis für Genusszwecke entweder selbst anbauen oder über Cannabis Harm Reduction Associations (CHRA) beziehen. Diese gemeinnützigen Organisationen bauen Cannabis an und versorgen damit ihre Mitglieder.
Über diese Clubs können die Mitglieder täglich bis zu 7 g oder monatlich maximal 50 g Cannabis konsumieren. Der Konsum vor Ort ist in diesen Vereinen verboten und ein Verein darf nicht mehr als 500 Mitglieder haben.
Legales Cannabis in Luxemburg
Im Juli 2023 legalisierte Luxemburg den Anbau von Cannabis für den Eigenbedarf. Demnach dürfen Erwachsene ab 18 Jahren bis zu vier Pflanzen in ihrer Wohnung anbauen. Die Pflanzen dürfen nicht von öffentlichen Plätzen aus sichtbar sein und jeder Haushalt darf nicht mehr als vier Pflanzen beherbergen.
Der Konsum ist nur in Privatwohnungen erlaubt und darf nicht in Anwesenheit von Minderjährigen erfolgen. Verstöße gegen diese Vorschriften können mit Geldstrafen von bis zu 500 € geahndet werden. Touristen dürfen Cannabis zwar besitzen, aber nicht legal erwerben (da sie es nicht kaufen können).
Legales Cannabis in Deutschland
Deutschland machte Schlagzeilen, als im April 2024 das neue Cannabisgesetz in Kraft trat. Nach dem neuen Gesetz dürfen Erwachsene ab 18 Jahren in der Öffentlichkeit bis zu 25 g und zu Hause 50 g Cannabis besitzen.
Sie dürfen außerdem bis zu drei Pflanzen (pro erwachsener Person im Haushalt) für den Eigenbedarf anbauen oder Cannabis von gemeinnützigen Vereinen beziehen, die maximal 500 Mitglieder haben dürfen. Der öffentliche Konsum ist in Deutschland erlaubt, allerdings nicht im Umkreis von 100 m um Schulen, Kindergärten, Spielplätze oder Sportanlagen. Das gilt zwischen 7 und 20 Uhr ebenso für Fußgängerzonen. Touristen dürfen Cannabis zwar legal besitzen und konsumieren, es aber nicht legal erwerben.
Was ist mit den Niederlanden?
Entgegen der allgemeinen Auffassung ist Cannabis in den Niederlanden nicht legal: Gemäß dem Opiumgesetz ist es weiterhin eine kontrollierte Substanz. Allerdings ist im Rahmen der niederländischen „Toleranzpolitik“ der Besitz und Verkauf kleiner Mengen erlaubt, was den legalen Besitz und Kauf von bis zu 5 g Cannabis in Coffeeshops umfasst.
Ebenfalls erlaubt ist der Konsum in diesen privaten Einrichtungen, wobei in einigen Städten auch der öffentliche Konsum toleriert wird. Der Anbau von Cannabis oder der Besitz/Verkauf großer Mengen ist jedoch noch immer illegal und eine Zuwiderhandlung kann zu Geld- oder Freiheitsstrafen führen.
Europäische Länder, die Cannabis entkriminalisiert haben
Die Entkriminalisierung von Cannabis bedeutet die Abschaffung der strafrechtlichen Verfolgung bestimmter Vergehen wie den Besitz geringfügiger Mengen. In Regionen, in denen Cannabis entkriminalisiert wurde, kann der Besitz oder Konsum von Cannabis geduldet oder von der Polizei nicht mehr verfolgt werden. In anderen Regionen wiederum kann das Mitführen oder der Konsum von Cannabis eine geringe Geldstrafe, Verwarnung oder einfach die Beschlagnahmung der Substanz nach sich ziehen.
Dies unterscheidet Entkriminalisierung von Legalisierung, bei der Konsum, Besitz, Anbau und Verkauf von Cannabis innerhalb eines regulierten Rechtsrahmens erlaubt sind. Im Folgenden stellen wir einige der Länder vor, die Cannabis entkriminalisiert haben.
Cannabisgesetze in Portugal
Seit 2001 ist in Portugal der Besitz aller Drogen, einschließlich Cannabis, entkriminalisiert. Menschen, die mit bis zu 25 g Cannabisblüten oder 5 g Haschisch für den Eigenbedarf angetroffen werden, werden deshalb nicht strafrechtlich verfolgt.
Stattdessen drohen ihnen neben Verwaltungsstrafen wie Geldbußen auch die Überweisung an eine Abschreckungskommission, die eine Drogenrehabilitationstherapie oder andere Maßnahmen empfehlen kann. Anbau, Verkauf und Handel mit Cannabis bleiben auch nach portugiesischem Recht weiterhin Straftaten, die zu einer Freiheitsstrafe führen können.
Cannabis-Entkriminalisierung in Spanien
Dass Spanien Cannabis legalisiert hat, ist ein weitverbreiteter Irrtum, denn das Land hat lediglich den Konsum und Anbau entkriminalisiert. Derzeit erlaubt das spanische Gesetz Erwachsenen (ab 18 Jahren) den privaten Anbau und Besitz von Cannabis.
In Spanien gibt es auch Cannabis Social Clubs (CSCs). Diese bewegen sich in einer rechtlichen Grauzone, werden aber grundsätzlich toleriert, sofern sie:
- gemeinnützig sind
- Cannabis nur an Mitglieder verteilen
- keine Werbung machen
Touristen können einem CSC beitreten, in der Regel gegen eine geringe Gebühr und mit einem Ausweis, und anschließend Cannabis im Club erhalten und – sofern der Club über einen Raucherbereich verfügt – vor Ort auch konsumieren. Beachte jedoch, dass dieses Handeln nicht legal ist, sondern nur toleriert wird. Der Konsum oder Besitz von Cannabis in der Öffentlichkeit gilt als Ordnungswidrigkeit und kann mit Geldstrafen oder Beschlagnahmung geahndet werden. Der Verkauf und die Weitergabe von Cannabis können sogar als illegaler Handel angesehen werden – eine Straftat, die mit einer Gefängnisstrafe geahndet wird.
Cannabis in Tschechien
Tschechien hat im Jahr 2010 den Besitz kleiner Mengen Cannabis entkriminalisiert. Einzelpersonen (sowohl Einwohner als auch Touristen) dürfen bis zu 15 g getrocknetes Cannabis besitzen oder bis zu fünf Pflanzen für den Eigenbedarf anbauen.
Das Überschreiten dieser Grenzwerte kann zu einer Strafanzeige führen. Auch der Weed-Konsum in der Öffentlichkeit ist verboten und wird mit Geldstrafen geahndet. Zudem ist der Verkauf von Cannabis weiterhin eine Straftat, die eine Freiheitsstrafe nach sich ziehen kann. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Artikels gibt es in Tschechien keine legale Möglichkeit, Cannabis zu erwerben.
Europäische Länder, in denen Cannabis illegal ist


Cannabis ist in vielen Teilen Europas nach wie vor absolut illegal. In diesen Ländern gelten Besitz, Konsum, Anbau und Verkauf von Cannabis (selbst in geringen Mengen) als Straftat. Die Strafen können von Land zu Land stark variieren und reichen von Geldstrafen bis hin zu Freiheitsstrafen. Beispiele:
- Frankreich: Der Besitz geringer Mengen kann mit einer Geldstrafe von bis zu 3750 € und einer Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr geahndet werden. Das französische Recht unterscheidet nicht zwischen Besitz für den Eigenbedarf und Handel, was ähnliche Verfahren für beide Delikte zur Folge hat.
- Schweden: Alle Formen des Cannabiskonsums (also auch der medizinische) sind stark eingeschränkt. Besitz und Konsum sind Straftaten, die mit Geld- bis hin zu Freiheitsstrafen geahndet werden, was die Null-Toleranz-Haltung des Landes widerspiegelt.
- Ungarn: Cannabiskonsum ist nach wie vor streng verboten. Besitz, selbst in geringen Mengen, kann zu einer Freiheitsstrafe führen, wobei zwischen Cannabis und anderen Betäubungsmitteln nicht unterschieden wird.
- Finnland: Der Freizeitkonsum von Cannabis ist verboten, der Besitz wird mit Geld- oder Freiheitsstrafen geahndet. Es gibt ein begrenztes medizinisches Cannabisprogramm, dessen Zugang jedoch streng kontrolliert wird und an bestimmte Bedingungen geknüpft ist.
Leitfaden für Cannabistourismus in Europa
Europas Cannabisgesetze sind so vielfältig wie seine Sprachen. Für Reisende bedeutet dies entweder die Möglichkeit eines entspannten Cannabisurlaubs oder aber einen rechtlichen Albtraum. Unabhängig davon, ob du die Strände Spaniens und Maltas erkundest oder für ein Shopping- und Party-Wochenende nach Amsterdam fährst – die Kenntnis der lokalen europäischen Cannabisgesetze ist entscheidend, um auf der sicheren Seite zu bleiben und dich an die Vorschriften zu halten.
Im Folgenden erläutern wir alles Wissenswerte bezüglich des Cannabistourismus in Europa. Wir listen die besten Orte für legalen Cannabiszugang auf und erklären, wie du dein Weed verantwortungsbewusst aufbewahrst und konsumierst. Außerdem geben wir dir allgemeine Hinweise, damit dein Urlaubs-High nicht zur juristischen Katastrophe wird.
Legaler Cannabiszugang
Cannabistourismus in Europa ist durchaus möglich, was allerdings nur für ausgewählte Reiseziele mit halb- oder vollständig legalen Systemen für Touristen gilt. Dies sind die besten Tipps für einen Cannabisurlaub in Europa:
Niederlande: Bewährte Coffeeshop-Kultur
Amsterdam und weitere niederländische Städte bieten mit ihren lizenzierten Coffeeshops nach wie vor den touristenfreundlichsten Zugang zu Cannabis. Hier kann jeder Reisende über 18 Jahren bis zu 5 g Cannabis pro Tag kaufen und konsumieren; eine Club-Mitgliedschaft ist nicht erforderlich. Du kannst aus einer Vielzahl von Buds, Konzentraten und Edibles wählen, die du vor Ort oder anderswo genießen kannst.
Doch denke daran: Der Cannabiskonsum in der Öffentlichkeit ist nicht nur generell verpönt, sondern wird auch zunehmend eingeschränkt. Wer beispielsweise in einem der zentralen Viertel Amsterdams kifft, muss mit einer Geldstrafe von 100 € rechnen. Erkundige sich auch bei Coffeeshops nach deren Tabakrichtlinien, denn einige schränken das Rauchen von Tabak in Innenräumen ein.
Spaniens Cannabis Social Clubs: Eine moderne Alternative
Die spanischen Cannabis Social Clubs bewegen sich in einer regulatorischen Grauzone, stellen für reisende Cannabisliebhaber aber dennoch eine großartige Option dar. Um einem dieser Clubs beizutreten, musst du eine Gebühr entrichten und deinen Ausweis vorzeigen. Anschließend kannst du kleine Mengen Weed kaufen und sogar vor Ort konsumieren.
Beachte allerdings, dass für einige Clubs eine vorherige Anmeldung erforderlich ist. Plane das am besten gleich mit ein, damit du nach deiner Ankunft sofort in den Genuss von Weed kommen kannst. Behalte außerdem im Blick, dass in Spanien das Rauchen oder der Besitz von Cannabis in der Öffentlichkeit verboten ist.
Hinweise zu Malta und Deutschland
Obwohl Cannabis in Malta ebenso wie in Deutschland für Erwachsene legal ist, bieten diese Länder derzeit keine legalen Kaufmöglichkeiten für Touristen an. Nur Einwohner Maltas können Cannabis Associations beitreten (dem einzigen legalen Vertriebsmodell) und der kommerzielle Verkauf ist weiterhin verboten.
Auch in Deutschland besteht für Touristen keine legale Möglichkeit des Cannabiserwerbs. Falls du also konkret einen Cannabisurlaub planst, sind diese Reiseziele möglicherweise nicht die besten, selbst wenn Weed dort formal legalisiert ist.
Sicherer Konsum und Aufbewahrung
Cannabis mag zwar in Teilen Europas legal oder geduldet sein, dennoch ist verantwortungsbewusster Konsum entscheidend für Sicherheit und Respekt. Hier sind einige Tipps für den Cannabisgenuss in Europa:
- Fliege niemals mit Weed. Selbst wenn Cannabis sowohl im Abflug- als auch im Ankunftsland legal ist, unterliegen Flughäfen den internationalen Luftfahrtgesetzen, wonach der Besitz zu Verhaftungen oder Geldstrafen führen kann. Besorge dir dein Weed also immer erst vor Ort und lass es zurück, wenn du weiterreist (oder konsumiere es vorher vollständig!).
- Verwende zur Aufbewahrung deines Vorrats während deiner Reise einen geruchsdichten Beutel, um den verräterischen Duft in Schach zu halten und weitere Utensilien wie Papers, Feuerzeug und Grinder darin aufzubewahren. Lege auch ein Humidity Pack dazu, damit deine Buds nicht austrocknen.
- Vermeide, mit Cannabis in nicht eindeutig legalen Formen zu reisen, wie zum Beispiel Edibles oder Konzentrate. Selbst in vielen Ländern mit lockeren Gesetzen für Blüten sind diese Produkte verboten.
- Nimm kein Weed mit in die Öffentlichkeit, es sei denn, du bist dir zu 100 % sicher, dass es legal ist. Andernfalls solltest du deinen Vorrat in einer cannabisfreundlichen Privatunterkunft aufbewahren und genießen (sieh auf Plattformen wie Bud and Breakfast nach, um eine solche Bleibe zu finden!).
- Bewahre deinen Vorrat immer sicher in privaten Räumen auf, niemals in öffentlichen oder Gemeinschaftsräumen.
Als Tourist gesetzeskonform bleiben
Selbst in Ländern mit lockeren Cannabisgesetzen ist die Einhaltung der Vorschriften das A und O, zumal Unwissenheit nicht vor Strafe schützt. Gesetze variieren nicht nur zwischen Ländern, sondern auch zwischen Städten und Regionen und können sich zudem auch kurzfristig ändern. Bevor du dir einen Joint anzündest, solltest du dich immer über offizielle Regierungsquellen oder seriöse Rechtsratgeber informieren.
Verlass dich nicht auf Hörensagen, Blogs oder Reddit-Threads. Befolge stattdessen die folgenden grundlegenden Tipps, um die europäischen Cannabisgesetze einzuhalten und die Einheimischen nicht zu belästigen:
- Vermeide den öffentlichen Konsum außerhalb von Bereichen, in denen er ausdrücklich erlaubt ist (zum Beispiel im Außenbereich eines Coffeeshops). Vielerorts ist das Rauchen in Parks, in der Nähe von Schulen oder an belebten Orten verboten. Gehe auf Reisen auf Nummer sicher und kiffe ausschließlich in privaten Räumen oder in lizenzierten Lokalen wie Coffeeshops oder Cannabis-Clubs.
- Kaufe niemals Weed auf der Straße, egal, wie freundlich es auch angeboten wird. Betrug, Bußgelder oder Schlimmeres (Polizeiaktionen) sind an der Tagesordnung, insbesondere in Touristenhochburgen. Dasselbe gilt für Plattformen wie Reddit, Telegram, Tinder oder Instagram. Falls das Gras nicht legal und nachverfolgbar ist, lohnt sich das Risiko nicht.
Denke daran: Im Urlaub high zu werden, sollte entspannend sein und nicht zu Leichtsinn verführen. Bleibe also informiert, verhalte dich diskret und respektiere vor allem die lokalen Gesetze und Gebräuche.
Kulturelle Einstellungen zu Cannabis in Europa


Die Cannabiskultur in Europa ist ein komplexes Mosaik, das von historischen, sozialen und rechtlichen Einflüssen geprägt ist. Die Einstellungen zu Cannabis können innerhalb des Kontinents stark variieren, was von liberaler Akzeptanz bis hin zu Null-Toleranz-Prohibition reicht.
Im Folgenden werden wir einige der unterschiedlichen Einstellungen zu Cannabis in Europa beleuchten.
Niederlande: Pragmatische Toleranz
Die Niederlande sind seit der Einführung ihrer „Toleranzpolitik“ in den 1970er-Jahren für ihren pragmatischen Umgang mit Cannabis bekannt. Ziel ist neben der Trennung des Marktes für weiche Drogen von dem für harte Drogen auch die Reduzierung von Schäden und Kriminalität. Der niederländische Ansatz ist zwar alles andere als perfekt, doch das System ist relativ einfach zu navigieren und daher eine Top-Wahl für Cannabistouristen.
Spanien: Privatkonsum und Social Clubs
Der spanische Ansatz zur Regulierung von Cannabis ist einzigartig, da er sich hauptsächlich auf die Förderung des privaten Konsums und Anbaus konzentriert. Verglichen mit den Niederlanden, wo man Weed in einer Vielzahl von Coffeeshops mit viel Zubehör und Neonreklamen kaufen kann, ist der spanische Ansatz deutlich zurückhaltender.
Der Aufstieg der Cannabis Social Clubs, insbesondere in Katalonien, spiegelt einen eher gemeinschaftlichen Ansatz des Cannabiskonsums wider. Öffentlicher Konsum wird hingegen oft als Belästigung empfunden und entsprechend bestraft.
Portugal: Gesundheitsorientierte Entkriminalisierung
Im Jahr 2001 entkriminalisierte Portugal den Besitz aller Drogen, was den Fokus von der Kriminalisierung auf die öffentliche Gesundheit verlagerte. Wer mit geringen Mengen Cannabis angetroffen wird, wird nicht strafrechtlich verfolgt, sondern an eine Diversionskommission verwiesen.
Dieser Ansatz legt den Schwerpunkt auf Behandlung und Harm Reduction statt auf Bestrafung. Obwohl Cannabis weiterhin als illegal eingestuft wird, ist die kulturelle Einstellung stärker gesundheitsorientiert und zielt darauf ab, Stigmatisierung abzubauen und Rehabilitation zu fördern.
Frankreich: Konservative Rechtsdurchsetzung
Frankreich verfolgt eine konservative Haltung gegenüber Cannabis mit strengen Gesetzen, die strikt durchgesetzt werden. Obwohl das Land eine der höchsten Cannabiskonsumraten in Europa aufweist, sind Besitz und Konsum Straftaten.
Trotz öffentlicher Debatten und einiger Reformforderungen priorisiert die Regierung weiterhin die Prohibition, was den vorsichtigen und traditionellen Ansatz in der Drogenpolitik unterstreicht.
Osteuropa: Strenges Verbot
Osteuropäische Länder wie Polen, Ungarn und die Slowakei haben strenge Verbotsgesetze. Allerdings verändert sich die Einstellung gegenüber Cannabis auch in Osteuropa. So ergab beispielsweise eine Umfrage[1] des polnischen Meinungsforschungszentrums (CBOS) aus dem Jahr 2023, dass 73,4 % der Wähler die Entkriminalisierung von Cannabis befürworten.
Skandinavien: Vorsichtig progressiv
Die skandinavischen Länder zeigen sich vorsichtig progressiv. Während Schweden an einem strengen Verbot festhält, hat Dänemark ein Pilotprogramm für medizinisches Cannabis gestartet, das ab Januar 2026 dauerhaft gelten wird. Dänemark ist außerdem Sitz der anarchistischen Kommune Freistadt Christiania, in der der Konsum und Verkauf von Cannabis bereits seit über 50 Jahren toleriert werden.
In Norwegen wiederum ist Cannabis nach wie vor illegal, wobei auch hier neuerdings verstärkt über eine Reform der Drogenpolitik im Land debattiert wird.
Die Zukunft der Cannabislegalisierung in Europa
Die europäische Cannabislandschaft befindet sich in einem tiefgreifenden Wandel. Mehrere Länder prüfen neue Regulierungsmodelle und Pilotprogramme, um die Auswirkungen der Cannabislegalisierung zu evaluieren.
Laufende Pilotprogramme und mögliche rechtliche Veränderungen
- Schweiz: Seit 2022 laufen in der Schweiz Pilotversuche, die einer begrenzten Anzahl von Teilnehmern den legalen Kauf und Konsum von Cannabis unter strengen Auflagen ermöglichen. Ziel dieser Studien ist es, die Auswirkungen von legalem Cannabis auf die öffentliche Gesundheit und die Kriminalitätsrate zu untersuchen. Auch wenn Cannabis in der Schweiz illegal ist, wird der Konsum toleriert und selten strafrechtlich verfolgt.
- Tschechien: Das Land hat Pläne zur Legalisierung von Cannabis für nicht medizinische Zwecke angekündigt, wobei der Schwerpunkt auf Eigenanbau und reguliertem Zugang liegt.
Die Rolle der EMCDDA bei der Überwachung der Auswirkungen der Legalisierung
Die Europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EMCDDA), ab Juli 2024 die Europäische Drogenagentur (EUDA), spielt eine zentrale Rolle bei der Überwachung und Analyse der Auswirkungen der Cannabislegalisierung in ganz Europa. Dieses Ziel wird durch folgende Maßnahmen erreicht:
- Datenerhebung und -analyse: Bereitstellung umfassender Daten zu Cannabiskonsum, Behandlungsbedarf, Preis, Potenz und damit verbundenen Schäden als Grundlage für politische Entscheidungen.
- Politische Leitlinien: Bereitstellung evidenzbasierter Empfehlungen für EU-Mitgliedstaaten zu wirksamen Cannabispolitiken und -praktiken.
- Überwachung von Pilotprogrammen: Bewertung der Ergebnisse von Cannabis-Pilotprogrammen, um deren Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit und Sicherheit zu verstehen.
Während sich Europa weiterhin mit der Komplexität der Cannabislegalisierung auseinandersetzt, besteht die Aufgabe der EMCDDA/EUDA darin, sicherzustellen, dass politische Entwicklungen auf soliden wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren und die öffentliche Gesundheit maximieren.
Erkunde Europas Cannabislandschaft im Jahr 2025


Die europäischen Cannabisgesetze sind alles andere als einheitlich. Vom vollständig oder teilweise legalen Zugang in Malta, Deutschland und Luxemburg bis hin zu stark einschränkenden Ländern wie Frankreich, Schweden oder Ungarn bietet der Kontinent für Cannabiskonsumenten das Bild eines Flickenteppichs aus Regeln, Risiken und Chancen.
Dieser Leitfaden soll dir helfen, dich in dieser Komplexität zurechtzufinden, wobei es egal ist, ob du einen cannabisfreundlichen Urlaub planst, dich für regionale Gesetze interessierst oder einfach nur auf dem Laufenden bleiben möchtest. Mit klaren, länderspezifischen Einblicken geben wir dir ein Werkzeug für sicheren, respektvollen und verantwortungsbewussten Cannabiskonsum in ganz Europa an die Hand.
Auch im Laufe des Jahres 2025 wird sich die Rechtslandschaft weiterentwickeln: Pilotprogramme laufen, die öffentliche Meinung ändert sich und Reformen gewinnen an Bedeutung. Der Wandel wird sich fortsetzen – langsam, aber stetig.