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Es gibt ein neues Cannabinoid in der Branche. CBM, oder Cannabimovon, wurde kürzlich in der industriellen Hanfpflanze Carmagnola gefunden und mithilfe fortschrittlicher Methoden analysiert. Das Phytocannabinoid könnte einige einzigartige Anwendungsmöglichkeiten haben! Erfahre alles, was die Wissenschaft bisher über CBM herausfinden konnte.
Inhaltsverzeichnis:
Da sich die Wissenschaft intensiver mit der chemischen Struktur der Cannabispflanze befasst, treten immer mehr interessante Substanzen in den Vordergrund. In den letzten 20 Jahren wurden viel mehr Phytocannabinoide analysiert und kategorisiert als nur THC und CBD. Der bedeutende Einfluss anderer Inhaltsstoffe wie Terpene und Flavonoide für die endgültige Wirkung einer Cannabissorte, wurde unter Wissenschaftlern ebenfalls mehr oder weniger akzeptiert.
Es gibt immer mehr Untersuchungen der Cannabinoid-Familie, die mittlerweile hinsichtlich ihres Potenzials für verschiedene Anwendungsgebiete analysiert wird. Wir von RQS verfolgen diese Entwicklung kontinuierlich und teilen unsere Erkenntnisse mit Dir. Für mehr Informationen über zwei „neue“ vielversprechende Cannabinoide empfehlen wir Dir unsere Artikel über THCV und CBG.
Zu Beginn des Jahres 2020 wurden in der Hanfsorte Carmagnola, einer regionalen italienischen Landrasse, zwei bisher unbekannte Cannabinoide entdeckt. Sie wurden THCP und CBDP ( Tetrahydrocannabiphorol und Cannabidiphorol) getauft. Auf dieser Entdeckung aufbauend, entnahm dieselbe Forschergruppe weitere Proben der Sorte, um die Analyse von CBM, oder Cannabimovon, zu vertiefen. Man geht davon aus, dass das Cannabinoid CBM eine völlig andere Wirkung als THC und CBD hat.
Bisher wusste man recht wenig über das nicht psychoaktive untergeordnete Cannabinoid CBM, bis in der März 2020 Ausgabe des Magazins Molecules eine Studie[1] einer Gruppe italienischer Universitäten und Forschungszentren veröffentlicht wurde. CBM wurde letztmals im Jahr 2010[2] untersucht. Man stellte fest, dass das Cannabinoid ein ähnliches biologisches Profil wie CBD hat. Diese neue Studie identifizierte und charakterisierte Cannabimovon mit Hilfe einer kombinierten rechnerischen und funktionellen Analysemethode, die sich auch auf die 3D-Modellierung stützt, um die möglichen Bindungen zwischen CBM und Rezeptoren im menschlichen Körper zu verstehen.
Unter Laborbedingungen kamen die Forscher zu dem Schluss, dass die biochemischen Interaktionen von CBM im menschlichen Körper Gene erhöhen können, die die Differenzierung von Fettzellen regulieren und eine Beeinträchtigung der Insulinsignalisierung verhindern. Mit einfachen Worten: Das untergeordnete Cannabinoid könnte für die Förderung eines gesunden Insulinspiegels und Stoffwechsels nützlich sein.
Es hat sich herausgestellt, dass CBM an verschiedene Rezeptoren im menschlichen Körper bindet und eine besondere Affinität zu PPARγ hat. Die durch Peroxisomenproliferation aktivierten Rezeptoren PPARα und PPARγ sind an der Regulation des Hormonspiegels sowie an der Zellbildung innerer Organe beteiligt. Sie spielen auch eine grundlegende Rolle bei der Energiehomöostase, dem Fettstoffwechsel sowie bei der Stoffwechselregulierung.
Innerhalb der Cannabinoid-Familie agieren THC und CBD als Antagonisten dieser Rezeptoren, während CBM nachweislich als Agonist des PPAR-Rezeptors wirkt.
Diese neue Studie ist ein Schritt zu einem besseren Verständnis dafür, wie CBM und Cannabinoide im Allgemeinen mit den Rezeptoren des menschlichen Körpers interagieren, die in diesem Fall nicht Teil des Endocannabinoid-Systems[3] sind. Weitere Untersuchungen an CBM könnten enthüllen, ob sein Einfluss auf die PPAR-Rezeptoren für einen guten Zweck genutzt werden könnte. Da andere Cannabinoide, einschließlich THC und CBD, bekanntermaßen mit dem Stoffwechsel interagieren, wird CBM in Zukunft vielleicht neben anderen Cannabinoiden und Terpenen in Vollspektrum-Cannabisextrakten enthalten sein.
Diese Art von Forschung betont die Bedeutung von Vollspektrum-Cannabinoidprodukten, die weniger bekannte Cannabinoide enthalten, um die Wirkung der Hauptwirkstoffe THC und CBD zu verbessern. Der relativ hohe Gehalt an CBM, der in Carmagnola gefunden wurde, könnte Züchter dazu ermutigen, diese industrielle Hanfsorte mit anderen Sorten zu kreuzen, um neue Sorten mit einem nützlichen Gehalt an CBM zu erschaffen. In der Zwischenzeit wurde das Cannabinoid in einem Labor synthetisiert[4], ebenso wie der nahe Verwandte Anhydrocannabimovon.