Enthaltene kostenlose Artikel
Amount exceeded
.
Die Wissenschaft schreitet weiter voran, das vielschichtige Potential der Cannabispflanze zu enthüllen. CBDA ist eines von über 100 Cannabinoiden, das in dieser Pflanzenart zu finden ist und Forscher prüfen es im Labor auf Herz und Nieren. Was musst Du über CBDA wissen?
Inhaltsverzeichnis:
CBDA (Cannabidiolsäure) ist eine Cannabinoidsäure, die von der Cannabispflanze produziert wird. Es handelt sich dabei um eines von vielen aus Cannabis stammenden Molekülen, die hinsichtlich ihrer Eigenschaften und ihres therapeutischen Potentials wissenschaftlich untersucht werden. Die Forschung hierzu steht zwar noch ziemlich am Anfang, aber Tier- und Zellstudien konnten bereits spannende Ergebnisse liefern.
Lass uns CBDA etwas genauer unter die Lupe nehmen und tiefer in ihr therapeutisches Potential eintauchen.
Cannabinoide sind eine Klasse von Chemikalien, die mit Cannabinoidrezeptoren in Kontakt treten. Diese Rezeptoren kommen auf vielen Zelltypen im gesamten menschlichen Körper vor. CB1-Rezeptoren kommen hauptsächlich im Zentralnervensystem vor, während CB2-Rezeptoren überwiegend im Immunsystem zu finden sind. Diese Stellen bilden das sogenannte Endocannabinoid-System (ECS), ein regulatorisches System, das zur Aufrechterhaltung der Harmonie zwischen verschiedenen Körpersystemen beiträgt.
Der menschliche Körper synthetisiert seine eigenen Cannabinoide (bekannt als Endocannabinoide). Diese Moleküle – Anandamid und 2-AG – dienen als Neurotransmitter innerhalb des ECS. Cannabispflanzen erschaffen eine weitere Klasse von Cannabinoiden. Diese sind als Phytocannabinoide bekannt und viele dieser Chemikalien reagieren auch mit dem ECS, um unterschiedliche Wirkungen hervorzurufen. Sie können das, da sie eine ähnliche Molekülstruktur wie Endocannabinoide aufweisen und im Wesentlichen deren Rolle im Körper nachahmen.
Wissenschaftler konnten bisher über 100 Phytocannabinoide identifizieren, von denen viele ein faszinierendes, wenn auch noch nicht beweiskräftiges medizinisches Potential aufweisen. Darüber hinaus interagieren Cannabinoide nicht ausschließlich mit dem ECS. Tatsächlich weisen manche von ihnen eine geringe Affinität für CB1- und CB2-Rezeptorstellen auf. Stattdessen rufen sie ihre Wirkungen hervor, indem sie mit anderen molekularen Zielen wie Serotoninrezeptoren, transienten Rezeptorpotentialkanälen, dem GPR55-Rezeptor und anderen in Wechselwirkung treten.
CBDA ist eine der am häufigsten vorkommenden Bestandteile von Industriefaserhanf[1]. Technisch gesprochen ist CBDA kein Cannabinoid, sondern eine Cannabinoidsäure. Sie kommt in der Hanfpflanze als Vorläufermolekül namens CBGA (Cannabigerolsäure) vor. Das Enzym CBDA-Synthase katalysiert eine Reaktion, die CBGA in CBDA umwandelt.
Obwohl CBDA ein Hauptbestandteil von Hanfblüten mit hohem CBD-Gehalt ist, verwandelt der Vorgang des Verdampfens, Rauchens oder Kochens dieses Moleküls in das aktive Cannabinoid CBD. Somit ist CBDA ein Vorläufer des nicht-psychotropen Cannabinoids CBD (Cannabidiol). Unter Hitzeeinwirkung wird eine Carboxylgruppe aus dem CBDA-Molekül entfernt – ein Prozess, der als Decarboxylierung bekannt ist. Dies resultiert in der Umwandlung von CBDA in CBD. Daher ist CBDA nur in Extrakten oder anderen Präparaten verfügbar, die keiner signifikanten Hitze ausgesetzt wurden. Eine weitere Quelle für CBDA ist der Saft von rohen Cannabisblüten und -blättern.
Nachdem wir nun etwas mehr über CBDA wissen, wollen wir einige wissenschaftliche Erkenntnisse dazu untersuchen.
CBDA könnte dabei helfen, Entzündungen zu reduzieren, die im Zusammenhang mit einer Vielzahl von Krankheiten stehen, da sie Enzyme blockiert, die die Entzündungsreaktion beschleunigen würden. Die Cannabinoidsäure hemmt die COX-2-Enzyme, also dieselben Proteine, auf die nicht-steroidale entzündungshemmende Medikamente (NSAIDs) abzielen.
Eine im Journal Drug Metabolism And Disposition veröffentlichte Studie untersuchte die molekulare Struktur von CBDA[2]. Man fand heraus, dass die Carbonsäure des Moleküls (der Teil, der während der Decarboxylierung entfernt wird) es ermöglicht, COX-2-Enzyme selektiv zu blockieren. Diese Eigenschaft ermöglicht es CBDA, eine ähnliche Wirkung wie NSAIDs zu erzielen. Daher kann die Cannabinoidsäure möglicherweise dabei helfen, Entzündungen und Schmerz zu lindern.
Studien testen CBD und THC gegen Chemotherapie-induzierte Übelkeit und Erbrechen[3]. Was zur Verbesserung der Lebensqualität von Krebspatienten beitragen kann. CBDA könnte eines Tages wie die beiden anderen Cannabinoide für diesen Zweck verwendet werden.
Bisherige Forschungsbemühungen umfassen die Verabreichung von CBD an Ratten und Spitzmäusen[4] in Versuchsmodellen bezüglich induzierter Übelkeit.
Studien untersuchen via Humanstudien seit Jahren die Auswirkungen von CBD auf Anfälle[5], die den Schwerpunkt auf behandlungsresistente Formen von Epilepsie wie Dravet-Syndrom und Lennox-Gastaut-Syndrom legen. Nun untersuchen Forscher CBDA für denselben Zweck. Ein in der Fachzeitschrift "Frontiers in Integrative Neuroscience" publizierter wissenschaftlicher Artikel dokumentiert zum Beispiel die Wirkung von CBDA in Studien über Anfälle[6] und die Auswirkungen seines Potenzials, an Serotonin-Rezeptoren zu binden.
Da Krebszellen weltweit eine der führenden Todesursachen sind, haben Forscher ein besonderes Interesse an der diesbezüglichen Wirkung von Cannabinoiden. Sie haben zahlreiche Cannabinoide in Zellmodellen der Krankheit getestet und ein in der Fachzeitschrift "Toxicology Letters" veröffentlichter wissenschaftlicher Artikel beschrieb Tests von CBDA gegen menschliche Brustkrebszelllinien[7]. Diese frühe Forschung bietet jedoch wenige Erkenntnisse dazu, wie die Cannabinoidsäure beim Menschen wirkt.
Während die Forschung weiterhin mehr Daten über CBDA veröffentlicht, erhält die Cannabinoidsäure mehr Aufmerksamkeit von der Mainstream-Cannabiskultur. Frühe Zellstudien sagen uns wenig darüber, was die Zukunft für dieses Molekül bereithält, aber wir sind gespannt, was klinische Versuche ergeben.