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Spricht man über die Verbindungen in Cannabis, bleibt man leicht bei THC und CBD hängen, den wichtigsten Cannabinoiden in der Pflanze. Doch es gibt hunderte Verbindungen in Cannabis, die trotz ihres geringen Vorkommens einen großen Einfluss darauf haben können, wie die Pflanze uns beeinflusst. Cannabidivarin oder CBDV ist so eine Verbindung.
THC und CBD stehen fast allein im Rampenlicht aller Cannabisdiskussionen. Doch diese uralte Pflanze enthält hunderte Verbindungen, von denen viele auf spezifische Weise interagieren und deshalb zahllose Nutzen bieten können. In diesem Artikel wollen wir Cannabidivarin, oder CBDV, einmal genauer unter die Lupe nehmen – ein höchst unterschätztes Cannabinoid mit einer Menge Potenzial.
Inhaltsverzeichnis:
CBDV ist eines von über 100 Cannabinoiden, die von der Cannabispflanze gebildet werden. Wie bei anderen "sekundären" Cannabinoiden auch, sind die Konzentrationen von CBDV normalerweise geringer als die von THC und CBD und typischerweise scheint es stärker von Cannabissorten mit geringerem THC-Gehalt, wie zum Beispiel Hanf, gebildet zu werden.
CBDV ist ein nicht berauschendes Cannabinoid, was bedeutet, dass Du Dich davon weder euphorisch high noch schläfrig stoned fühlen wirst, wie wir das sonst von Cannabissorten mit hohem THC-Gehalt kennen. CBD ist ein Homolog von CBDV und beide Verbindungen teilen sich eine sehr ähnliche chemische Struktur und Wirkungsmechanismen, die wir uns nachfolgend genauer anschauen wollen.
Wie bei vielen anderen Cannabinoiden gibt es immer noch einiges, das wir über CBDV und seine Wirkmechanismen nicht wissen. Doch vorläufige Versuche zu dem Cannabinoid vermitteln uns zumindest eine ungefähre Idee davon, wie es im menschlichen Körper wirken könnte.
Wie sein Cannabinoid-Cousin CBD, zeigte CBDV keine hohe Affinität zu den Cannabinoid-Rezeptoren CB1 oder CB2. Dies ist einer der Hauptgründe, warum es nicht die typischerweise mit Cannabis assoziierte berauschende Wirkung erzeugt.
Studien legen nahe, dass Cannabidivarin ebenso wie CBD über andere chemische Pfade wirkt und mit dem menschlichen Endocannabinoid-System auf viel indirektere Weise interagiert. Zum Beispiel wurde in klinischen Versuchen[1] die Wirksamkeit von CBDV bei der Behandlung von Krämpfen und Epilepsiesymptomen untersucht und es scheint als würde CBDV die auch als Capsaicin-Rezeptoren bekannten TRPV1-Rezeptoren, die eine Schlüsselrolle bei unserer Wahrnehmung von Schmerzen und der Temperatur spielen, gleichermaßen aktivieren und desensibilisieren. Andere Studien zeigen, dass CBDV womöglich an den TRPV2- und TRPA1-Rezeptoren wirkt.
Alle diese Rezeptoren gehören zur Kategorie der TRP-Kanäle[2] (englisch: transient receptor potential channels). Diese Kanäle sind in die Zellmembran eingebettet; werden sie aktiviert, öffnen sie sich und ermöglichen damit Ionen (wie zum Beispiel Natrium), in die Zellen zu fließen.
Die Forschung legt zudem nahe, dass CBDV die Aktivität von Diacylglycerinlipase beeinträchtigen kann, bei dem es sich um eines der Schlüsselenzyme handelt, die an der Synthese des vom Körper von Natur aus produzierten Endocannabinoids 2-AG beteiligt sind. Wie CBDV dies allerdings anstellt, ist noch völlig unklar.
Solomatic x Durban Poison | |
375 - 450 gr/m2 | |
60 - 80 cm | |
5 - 6 Wochen | |
THC: 0,3% |
75% Sativa, 20% indica, 5% Ruderalis | |
110-150 gr/plant | |
80 - 100 cm | |
8-9 wochen nach dem keimen | |
Klar, Körperlich entspannend |
CBDV stand im Fokus einer Reihe verschiedener Versuche und Studien. Doch leider wissen wir dennoch immer noch weniger über dieses Cannabinoid, seine Wirkmechanismen und sein therapeutisches Potenzial als über CBD.
Nachfolgend führen wir Dich durch einige der Studien zu CBDV und untersuchen, was sie über seine Funktion und sein Potenzial aussagen. Bedenke jedoch, dass alle diese Ergebnisse noch vorläufiger Natur sind.
2013 veröffentlichte das British Journal of Pharmacology eine Studie[3], in der die Wirkung von CBDV auf Ratten und Mäuse untersucht wurde. Man gab den Tieren aus Cannabispflanzen gewonnene Extrakte (in verschiedenen Dosen), die reich an CBDV waren und auch CBD enthielten, sowie reine Formen beider Cannabinoide. Die Forscher wandten zudem eine Isobologramm-Analyse an, um zu bestimmen, wie die beiden Cannabinoide interagieren, und um ein besserer Verständnis ihrer individuellen Wirkungen auf den Körper zu erlangen.
Anschließend löste man bei den Ratten und Mäusen Anfälle aus, indem man ihnen Pentetrazol (ein Kreislauf- und Atemstimulans) und Pilocarpin verabreichte und sie einem audiogenen Anfallsmodell aussetzte (dabei werden die Tiere in eine isolierte Kammer gesetzt und einem akustischen Stimulus ausgesetzt, der einen Anfall auslöst). Die Forscher nutzten dies, um das krampflösende Potenzial von CBDV-reichen Extrakten zu bestimmen, wobei die Ergebnisse der Isobologramm-Analyse zeigten, dass das Cannabinoid seine Wirkung ohne Bindung an die CB1-Rezeptoren erzeugt.
2014 veröffentlichte auch das ACS Chemical Neuroscience Journal eine Studie[4], in der das antikonvulsive Potenzial von CBDV untersucht wurde. Diese Studie kam zu dem Ergebnis, dass die Wirkung von CBDV über die TRP-Kanäle (wie zuvor beschrieben) erzeugt wird.
Angesichts des Potenzials von CBDV, das exzitatorische und inhibitorische System im Gehirn zu modulieren, wurde in einigen Studien auch sein therapeutisches Potenzial bei der Behandlung der Kernsymptome der Autismusspektrumstörung untersucht.
2019[5] nahm sich das Journal of Translational Psychiatry dieser Prämisse an und stellte sie auf die Probe, indem man untersuchte, ob CBDV die Glutamat- und GAMA-Metaboliten (Marker des Hemm- oder Erregungssystems des Gehirns) sowohl bei gesunden Personen als auch bei Patienten mit einer Autismusspektrumstörung beeinflussen kann. Die Untersuchung erfolgte in Form einer randomisierten Doppelblind-Cross-Over-Studie und nutzte die Magnetresonanzspektroskopie, um den Glutamat- und GABA-Gehalt in den Gehirnen 34 männlicher Teilnehmer (17 mit Autismus und 17 ohne) nach einer Behandlung mit einem Placebo oder einer einzelnen Dosis von 600mg CBDV zu untersuchen.
Die an der Studie beteiligten Forscher behaupten, dass CBDV bei beiden Teilnehmergruppen den Glutamatgehalt im Hirn beeinflusste. Leider war die Wirkung nicht bei allen Probanden einheitlich ausgeprägt, woraus die Autoren schlossen, dass weitere Studien notwendig sind, um das Potenzial von CBDV zur symptomatischen Behandlung der Autismusspektrumstörung korrekt bestimmen zu können.
Viele Leute berichten davon, dass sie bei Magenverstimmungen, Übelkeit und Erbrechen Cannabis nutzen. Daher besteht ein wachsendes Interesse daran, zu untersuchen, inwiefern Cannabinoide möglicherweise mit der natürlichen Körperreaktion der Übelkeit interagieren könnten.
2013 veröffentlichte das British Journal of Pharmacology eine Vergleichsstudie[6], in der das antiemetische Potenzial von CBDV in Tiermodellen für Übelkeit untersucht wurde. Die Autoren der Studie nutzen zunächst zwei inverse Agonisten des CB1-Rezeptors, um bei den Laborraten Übelkeit zu erzeugen. Anschließend führten sie zwei Experimente durch, um zu prüfen, ob CBDV und THCV die Übelkeit eher auslösten oder reduzierten. Letztendlich besagt die Studie, dass weder THCV noch CBDV als reverse Agonisten des CB1-Rezeptors fungierten, sondern im Ergebnis die Marker zu reduzieren schienen, die mit Magenverstimmungen bei den Testobjekten in Verbindung stehen.
Das Rett-Syndrom ist eine seltene genetische Mutation, die hauptsächlich bei Frauen auftritt und die Entwicklung des Gehirns beeinflusst. Die Erkrankung ist von schwerwiegenden Behinderungen geprägt, die Sprachvermögen, Körperkoordination, Wachstum, Entwicklung und weitere Funktionen beeinträchtigen können.
Da das Endocannabinoid-System bei vielen der vom Rett-Syndom beeinträchtigen biologischen Funktionen eine vermittelnde Rolle spielt, entschlossen sich Forscher dazu, die Wirksamkeit von Cannabinoiden bei der Behandlung dieser Erkrankung zu erforschen. Insbesondere untersuchte eine 2018 in der Zeitschrift Neuropharmacology veröffentlichte Studie[7] die Auswirkungen von CBDV auf ein Tiermodell des Rett-Syndroms.
Hinweis: Die zuvor angesprochene Forschung mag aufregend und interessant sein, aber sie ist noch weit davon entfernt, konkrete Schlüsse über CBDV und seinen potenziellen gesundheitlichen Nutzen zu erlauben. Bedenke, dass wir über diese Verbindung viel weniger als über andere Cannabinoide wissen und noch viel Forschung notwendig ist, um ihren vollen Wirkungsumfang besser zu verstehen.
Besitzt CBDV Nebenwirkungen?
Es hat sich nicht gezeigt, dass CBDV Nebenwirkungen auslösen würde. Dies bedeutet jedoch nicht zwangsläufig, dass es generell keine nachteiligen Ergebnisse mit sich bringt. Wir brauchen schlichtweg mehr Forschung, um die Sicherheit dieses Cannabinoids korrekt bestimmen zu können.
Viele Leute verwechseln CBD und CBDV, aber denke daran, dass Cannabidiol und Cannabidivarin unterschiedliche chemische Verbindungen sind. Sie teilen sich zwar viele Gemeinsamkeiten (wie zum Beispiel, von derselben Pflanze gebildet zu werden und eine nahezu identische chemische Struktur aufzuweisen), unterscheiden sich aber dennoch in ihren spezifischen Eigenschaften und Wirkungen.
Auch solltest Du bedenken, dass CBD und CBDV ähnliche Wirkmechanismen im Körper zu haben scheinen und somit in Verbindung eine stärkere Wirkung haben könnten, als wenn sie isoliert eingenommen werden.
Einige vorläufige Forschungsergebnisse legen nahe, dass CBDV stärker von Indica-Cannabissorten gebildet wird, was insbesondere für Sorten gilt, die in Indien, Nepal, Pakistan und anderen Teilen des indischen Subkontinents beheimatet sind. Es gibt allerdings auch keine wirklichen Belege, dass dies der Wahrheit entspricht.
Stattdessen empfehlen wir, CBDV aus Sorten wie der CBDV Automatic von RQS zu beziehen. Diese Sorte wurde speziell mit dem Ziel gezüchtet, einen hohen CBD- sowie auch einen hohen CBDV-Gehalt auszubilden, was sie zur guten Wahl für alle macht, die gerne die nicht-psychotropen Nutzen genießen würden, die beide Cannabinoide zu bieten haben.