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Musik ist eine gewaltige Kraft. Sie kann unsere Stimmung verbessern und unsere Emotionen beeinflussen. Sie erzeugt auch tiefgreifende Auswirkungen auf Pflanzen, die möglicherweise deren Wachstum und Ertrag steigern.
Inhaltsverzeichnis:
Musik hat eine tiefgreifende Wirkung auf die menschliche Seele. Bestimmte Lieder können dazu führen, dass Deine Augen wässrig werden, während andere Dir den Anstoß geben können, im Fitnessstudio einen neuen persönlichen Rekord aufzustellen. Die von Musik erzeugten Akustikwellen berühren jedoch nicht nur Menschen.
Musik – und Klang im Allgemeinen – scheint bei bestimmten Pflanzenarten tiefgreifende Veränderungen hervorzurufen – von einem steigenden Ertrag bis hin zur Stärkung der Immunität. Heißt das, dass man Mozart in den Cannabisgarten schallen lassen soll? Oder bevorzugt der Kräutergarten vielleicht eher die beruhigenden Töne von Bob Marley?
Lies weiter, um zu erfahren, ob (und wie) Musik die Produktivität und Gesundheit Deiner Cannabispflanzen steigern kann.
Du hast wahrscheinlich schon bemerkt, dass Deine Cannabispflanzen keine Ohren haben. Diese einfache Beobachtung schließt jedoch nicht aus, dass Klänge sie auf biologischer Ebene doch beeinflussen können. Menschen können Klang dank spezialisierter Zellen – den Mechanorezeptoren – im Ohr wahrnehmen.
Einfach ausgedrückt ist Klang die Schwingung von Molekülen durch ein bestimmtes Medium, egal, ob es fest, flüssig oder gasförmig ist. Diese Schwingungen wandern durch ein Medium, indem sie Moleküle in der Luft komprimieren. Wenn diese Wellen auf das menschliche Ohr treffen, reagieren Mechanorezeptoren auf die Druckveränderung und senden Signale an das Gehirn.
Wie Pflanzen Musik und Klang “hören”, ist unbekannt. Eine wahrscheinliche Theorie legt jedoch nahe, dass die Mechanorezeptoren in Pflanzen die Druckänderung spüren, wenn Akustikwellen in sie eindringen und an ihnen vorbeirauschen.
Diese Fähigkeit, Geräusche zu erkennen, ermöglicht es Pflanzen, die Außenwelt zu erleben und entsprechend zu handeln, wenn Probleme auftauchen. Pflanzen sind weit von trägen grünen Massen entfernt, die nur im Wind wehen, sie sind sich ihrer Umgebung unglaublich bewusst.
Das Geräusch einer Raupe, die an den Blättern einer Pflanze kaut, führt dazu, dass Pflanzen die Produktion von Abwehrchemikalien ankurbeln, die Angreifer abschrecken sollen. Darüber hinaus können Pflanzen zwischen akustischer Energie, die eine Bedrohung darstellt, und Geräuschen aus nicht bedrohlichen Quellen unterscheiden.
In der Zeitschrift Plant-microbe-animal Interactions veröffentlichte Forschungsergebnisse zeigen, wiePflanzen die Produktion von Glucosinolaten und Anthocyanen steigern[1], nachdem sie der Vibration einer kauenden Raupe ausgesetzt wurden.
Schallwellen beeinflussen nicht nur Pflanzen, um ihre Abwehrkräfte zu stärken, akustische Energie beeinflusst auch das Pflanzenwachstum und die Keimung. Experimente haben einen massiven Unterschied bei Tomaten gezeigt, die bestimmte Melodien gehört haben. Die, die der Musik ausgesetzt waren, wuchsen doppelt so groß[2] wie die Kontrollgruppe. Die Forscher fanden sogar bestimmte Melodien, um Viren in Tomatenpflanzen zu hemmen.
Lärm und Musik sind völlig unterschiedliche Phänomene. Beide sind Klangformen, weisen jedoch unterschiedliche Strukturen auf. Lärm hat weder Rhythmus noch Struktur, wie Verkehrslärm, starker Wind oder die Schritte einer Menschenmenge.
Im Gegensatz dazu bietet Musik harmonisierende Töne, Rhythmen und Melodien. Musiknoten haben ihre eigene Frequenz und gehören zu einer bestimmten Tonleiter. Jede Tonleiter enthält einzelne Noten, die angenehm klingen, wenn sie zusammen gespielt werden. Bei einer bestimmten Sequenz bilden einzelne Noten derselben Tonleiter eine Melodie.
Lieder bieten auch einzigartige Rhythmen, Töne und Instrumente. Wenn zwei Instrumente dieselbe Frequenz treffen, erzeugen sie eine verstärkte Schallwelle, die als stehende Welle bezeichnet wird.
Untersuchungen zeigen, dass sowohl Lärm als auch Musik das Wachstum von Pflanzen verändern können. Eine im Journal of Integrative Agriculture veröffentlichte Studie dokumentiert, dass Schallwellen zwischen 0,1 und 1 kHz den Ertrag[3] von Paprika um 30%, den Ertrag von Gurken um 37% und den Ertrag von Tomaten um 13% erhöhten. Die gleiche Studie besagt, dass Schallwellen die Fälle von Spinnmilben, Blattläusen, Grauschimmel und Spätfäule verringerten.
Andere Wissenschaftler haben de Auswirkungen von Musik auf Pflanzen untersucht und Musik gefunden, die das Wachstum fördert[4] und das Vorhandensein von Metaboliten wie Chlorophyll und Stärke erhöht. Nach einem Vergleich des Einflusses der klassischen indischen Musik und der Rockmusik auf China-Rosen stellten die Forscher fest, dass letztere das Wachstum bremst. Zusätzliche Untersuchungen ergaben bei sechs Gemüsesorten höhere Konzentrationen[5] an Indolessigsäure (ein wichtiges Wachstumshormon), nachdem sie musikalischen akustischen Frequenzen ausgesetzt worden waren.
Weitere Studien ergaben, dass sowohl Rockmusik als auch klassische Musik eine positive Wirkung auf die Samenkeimung, die Pflanzenhöhe und die Anzahl der Blatter haben. Nicht rhythmische Verkehrsgeräusche wirkten sich dagegen negativ aus. Im Gegensatz zu diesem Befund ergab ein anderes Experiment, dass jedes Geräusch – im Vergleich zur Stille – das Wachstum von Bohnen förderte.
Grower unternehmen große Anstrengungen, um die Produktion ihrer Cannabispflanzen zu steigern – von bewährten Düngern bis hin zu extrem leistungsstarken Lampen und automatischer Klimatisierung. Aber haben ein DJ-Controller und Lautsprecher einen Platz in Deinem Zuchtzelt?
Obwohl einige Studien die positiven Auswirkungen von Musik auf Pflanzen beobachtet haben, muss das erst noch mit Cannabis getestet werden. Cannabis hat jedoch dieselben biologischen Wachstumsmechanismen wie viele andere Pflanzen.
Es macht Sinn, dass Musik Deinem Ertrag einen kleinen Schub geben könnte. Aber wir wissen einfach noch nicht, was die richtige Musikrichtung ist, wie weit die Lautsprecher entfernt sein sollen und wie laut oder leise Du Deine ausgewählten Songs abspielen solltest.
Wenn Du es versuchen möchtest, bereite Dich auf praktisches Herumprobieren vor. Erforsche Musikrichtungen, Lautstärken, Dauer und Tempo. Wenn Du dies tust, bringst Du ein Stück Cannabisinnovation in Deinen nächsten Anbau und Du wirst dann zumindest Deine Pflanzen gießen und stutzen können, während Du mit Deinem Kopf zur Musik nickst.