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"Spice" und "K2" sind aus synthetischen Cannabinoiden hergestellte Drogen. Diese Drogen sind aus mehreren Gründen extrem gefährlich. Wie sich herausstellt hat, entstammen sie einem abgehobenen Forschungsexperiment der US-Regierung. Lass die Finger davon. Über diese Drogen gibt es nichts Positives zu berichten.
Die Cannabispflanze und ihre Inhaltsstoffe haben sich immer wieder als wenig giftig erwiesen. Leider ist dies bei vielen synthetischen Cannabinoiden überhaupt nicht der Fall. Diese im Labor hergestellten Verbindungen haben ihren Weg auf den Markt gefunden, wo sie für Nutzer einige sehr ernste Risiken darstellen.
Lies Deiner Gesundheit zuliebe weiter, um herauszufinden, was synthetische Cannabinoide sind und warum Du ihren Konsum (in fast allen Fällen) vermeiden solltest.
Inhaltsverzeichnis:
Vielleicht hast Du von Deinen Freunden schon von synthetischen Cannabinoiden (SCs) wie "Spice" oder "K2" gehört oder vielleicht Du hast sie sogar selbst schon konsumiert. In diesem Fall empfehlen wir Dir, den Konsum dieser Substanzen sofort einzustellen, denn sie sind weit bedrohlicher als sie erscheinen mögen.
Synthetische Cannabinoide sind im Grunde einfach im Labor hergestellte Cannabinoide. Historisch gesehen werden die meisten synthetischen Cannabinoide hergestellt, um eine bestimmte Substanz zu nachzuahmen – THC. Es gibt mehrere Gründe, warum man synthetische Cannabinoide kaufen und konsumieren könnte:
Aber wann hat das alles angefangen? Obwohl es manche Formen synthetischer Cannabinoide schon seit Jahrzehnten gibt, war es im Jahr 2008, als deutsche Pharmaunternehmen in mindestens drei Versionen von Spice, einem der ersten synthetischen Cannabinoidprodukte, eine Substanz namens JWH-018 entdeckten.
Nach dem Verbot der Substanz änderten die deutschen Spice-Hersteller einfach die Alkylkette von JWH-018, um ihr Produkt weiter verkaufen zu können, ohne gegen das Gesetz zu verstoßen. Das Problem ist, dass JWH-018 nicht nur eine synthetische Version von THC ist. Anders als THC, ist es ein vollständiger Agonist der CB1- und CB2-Rezeptoren. Es hat sogar eine fünfmal höhere Affinität für CB1-Rezeptoren als natürliches THC, was intensive Wirkungen erzeugt, die mit großen Risiken einhergehen.
Um Dir eine Vorstellung davon zu geben, wie schwerwiegend diese Risiken sind: JWH-018 und andere synthetische Cannabinoide werden mit zahlreichen Todesfällen in Verbindung gebracht. So wurde 2011 der Tod eines Collegestudenten aus South Carolina mit JWH-018 in Verbindung gebracht, während Aaron Josef Hernandez, ein NFL-Spieler, im Gefängnis Selbstmord beging, kurz nachdem er K2 konsumiert hatte. Seine Mitinsassen berichteten, dass er "nicht er selbst gewesen sei".
So bedrohlich diese Substanzen auch sein können, gibt es doch einige Fälle, in denen synthetische Cannabinoide einen legitimen Zweck erfüllen. Nämlich für Forschungsprojekte und bei klinischen Anwendungen.
Viele Forscher würden in ihren präklinischen und klinischen Studien lieber mit natürlichem Cannabis arbeiten, aber aufgrund der strengen Reglementierung von Cannabis ist es sehr schwierig, legal natürliches Pflanzenmaterial zu erwerben. Daher sind Forscher zur Untersuchung der Funktionsweise des Endocannabinoid-Systems und anderer physiologischer Systeme auf synthetische Cannabinoide angewiesen. Auch wenn diese synthetischen Verbindungen ihre eigenen Probleme mit sich bringen, darunter in einigen Fällen übermäßige Nebenwirkungen, ermöglichen sie es Forschern zumindest, dem Verständnis des therapeutischen Potenzials und der Gesundheitsrisiken von Cannabinoiden näher zu kommen.
In einigen Fällen haben SCs legitime medizinische Anwendungsmöglichkeiten. Dronabinol zum Beispiel ist eine zugelassene Form synthetischen THCs, die Menschen mit chemotherapiebedingter Übelkeit und Erbrechen sowie HIV/AIDS-bedingter Anorexie verschrieben wird. Obwohl diese Form synthetischen THCs auch Nachteile hat, hat sie sich als therapeutisch wirksam erwiesen und weist relativ geringe Nebenwirkungen auf. Ursprünglich wurde Dronabinol Mitte der 1980er Jahre entwickelt und bereitete unbeabsichtigt den Weg für die Entwicklung von weiteren, neuartigen synthetischen Cannabinoiden wie Spice und K2.
Sowohl in Europa als auch den Vereinigten Staaten sind synthetische Cannabinoide zu einem großen Problem für die öffentliche Gesundheit geworden. Von 2008 bis 2020 wurden im Rahmen des EU-Frühwarnsystems 209 Substanzen[2] entdeckt. Seit Mitte der 2000er haben diese Substanzen ihren Weg in Gefängnisse gefunden, wurden zum Verschneiden anderer Produkte verwendet oder fälschlicherweise als andere Produkte gekennzeichnet. In dieser Zeit hat sich herausgestellt, dass SCs vor allem in hohen Dosen giftig sind, hatten sie doch in Europa, Russland, Kanada und den USA massenhaft zu Vergiftungen geführt.
Die von natürlichem Cannabis ausgehende Gefahr für die Gesundheit und Sicherheit ist bei weitem nicht so groß, wie die von synthetischen Cannabinoiden. In leichten Fällen kann synthetisches THC starke, unangenehme Wirkungen wie Verwirrung, erhöhte Herzfrequenz und Erbrechen hervorrufen, während es in schwereren Fällen zu Psychosen, Selbstmordgedanken und sogar zum Tod führen kann.
In einigen Fällen wurden in synthetischen Cannabinoiden sogar Streckmittel wie Rattengift[3] (auch bekannt als Brodifacoum) gefunden, die zu "unerklärlichen Blutergüssen, blutiger Auswurf, Nasen- und Zahnfleischbluten…" und zum Tod führen können.
Bis 2016, als der Psychoactive Substances Act verabschiedet wurde, konnten synthetische Cannabinoide in Großbritannien legal in Headshops gekauft werden. Jetzt ist die Legalität von SCs sehr schwammig und variiert zwischen der EU und Großbritannien. In Großbritannien werden synthetische Cannabinoide wie Spice und K2 als Drogen der Klasse B eingestuft, was bedeutet, dass Nutzer und Produzenten in unterschiedlichem Maße mit Geld- oder Haftstrafen belegt werden können. Da viele Hersteller jedoch die chemische Struktur dieser Substanzen verändern, könnten sie einige dieser Konsequenzen umgehen.
In verschiedenen Teilen der EU, darunter Frankreich, Irland, Schweden, Polen und Deutschland, sind seit den späten 2000ern viele Formen von synthetischem Cannabis illegal. Heute variieren die Gesetze für synthetische Cannabinoide jedoch von Jahr zu Jahr und von Land zu Land, da ständig neue Substanzen entwickelt werden. In Deutschland zum Beispiel sind etwa 80–90% der synthetischen Cannabinoide verboten, die restlichen 10–20% sind chemische Strukturen, die nicht unter diese Gesetze fallen. In Spanien hingegen sind Spice und andere synthetische Cannabinoide nicht reguliert und können legal gekauft, verkauft und verschickt werden.
Da immer wieder neue synthetische Cannabinoide entwickelt werden, ist die Gesetzeslage hinsichtlich dieser Substanzen unklar und kann sich stets ändern.
Obwohl wir bereits einige der Gefahren des Konsums von synthetischen Cannabinoiden angesprochen haben, werden wir diese im Folgenden noch einmal genauer betrachten. Wie bereits erwähnt, wirken synthetische Formen von THC als vollständige Agonisten von CB1 und CB2, während natürliches THC ein partieller Agonist ist. Für den Laien mag das keine große Sache sein, doch diese erhöhte Bindungsaffinität hat einen massiven Einfluss auf das Ausmaß der Wirkungen und Sicherheit dieser Substanzen.
In einer Arbeit aus dem Jahr 2020[4] stellten Forscher fest, dass der wiederholte Konsum von synthetischen Cannabinoiden "mit einer Beeinträchtigung der exekutiven Funktionen und der emotionalen Verarbeitung verbunden ist". Sie fuhren damit fort, anzumerken, dass diese kognitiven Beeinträchtigungen mit Depression und "schizotypischen Zügen und Symptomen" (zum Beispiel paranoide Gedanken, ungewöhnliche Wahrnehmungen und so weiter) einhergehen. Die Autoren der Studie kommen letztlich zu dem Schluss, dass diese Erkenntnisse die vorhandenen Daten über die langfristigen negativen Auswirkungen synthetischer Cannabinoide auf die psychische Gesundheit ergänzen.
In einer im Jahr 2017 veröffentlichten Forschungsarbeit[5] wurde unter anderem festgestellt, dass synthetische Cannabinoide selbst bei Menschen ohne eine zugrunde liegende Lungenerkrankung Atemdepression verursachen. Die Autoren der Studie empfehlen daher, dass Ärzte hinsichtlich des Konsums dieser Substanzen einen "hohen Verdachtsindex" haben sollten, insbesondere bei Personen, deren Anamnese bereits Überdosierung von Drogen beinhaltet.
Außerdem haben Studien an Mäusen[6] gezeigt, dass SCs durch ihre Interaktion mit CB1-Rezeptoren potenziell eine Lungenentzündung verursachen können. Nach Ansicht der Autoren der Studie könnte dies den Einsatz von CB1-Antagonisten zur Behandlung von SC-induzierter Lungenentzündung in Frage stellen.
Zusätzlich zu kognitiven Beeinträchtigungen ist es wahrscheinlicher, dass Nutzer von synthetischem Cannabis unter Paranoia und Angstzuständen[7] leiden, und dies gilt insbesondere für Menschen mit bestehenden psychischen Erkrankungen.
Außerdem wurde festgestellt, dass sowohl gefährdete als auch gesunde Personen[8] nach dem Konsum von SCs schwere psychotische Symptome[9] entwickeln können, die in manchen Fällen wochenlang anhalten können.
Auch Fälle von Selbstmordgedanken[10] und Selbstverletzungen scheinen sowohl bei gefährdeten als auch gesunden Personen beim Konsum von synthetischen Cannabinoiden zuzunehmen. Obwohl die vollständigen Auswirkungen dessen unklar sind, könnte die potenzielle Zunahme psychotischer Symptome im Zusammenhang mit SCs zu derartigen Fällen beitragen.
SCs können auch Brustschmerzen sowie eine erhöhte Herzfrequenz verursachen, auch Tachykardie genannt. In einem Forschungsartikel aus dem Jahr 2021[11] wurden Tachykardie und Bluthochdruck als die beiden größten kardiovaskulären Auswirkungen von SCs auf das sympathische Nervensystem gekennzeichnet. Obwohl Tachykardie nicht immer ein Grund zur Sorge ist, kann sie in einigen Fällen zu Ohnmacht, Herzversagen oder zum Tod führen.
Weiterhin gibt es Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen dem Konsum synthetischer Cannabinoide und Magen-Darm-Problemen. In einer Studie aus dem Jahr 2021[12] wurde festgestellt, dass SCs von Bauchschmerzen und Erbrechen bis hin zu Darm-Ischämie alles mögliche verursachen können.
Wie bereits erwähnt, gibt es zahlreiche Berichte über Todesfälle, die in direktem Zusammenhang mit dem Konsum von synthetischen Cannabinoiden stehen. Von 2012 bis 2019 wurden in Großbritannien 165 derartiger Todesfälle gemeldet[13]. Die meisten dieser Todesfälle wurden auf akuten Konsum zurückgeführt und in 13,4% der gemeldeten Fälle schienen kardiorespiratorische Komplikationen eine Rolle zu spielen.
Dies steht in krassem Gegensatz zu natürlichem Cannabis, mit dem im Grunde keinerlei Todesfälle verbunden sind. Dies ist zwar umstritten, aber das Risiko, allein durch Cannabistoxizität zu sterben, ist **vernachlässigbar[14].
Wie wir in diesem Artikel deutlich gemacht haben, überwiegen die Risiken von synthetischen Cannabinoiden den potenziellen Nutzen des Highs um einiges. Abgesehen von ihrer Verwendung in ganz bestimmten klinischen Kontexten sind diese Designer-Cannabinoide es einfach nicht wert, damit zu experimentieren. Unabhängig davon, ob man bereits gesundheitliche Vorbelastungen hat oder nicht, können SCs scheinbar alle möglichen Krankheiten und Symptome auslösen oder verschlimmern. Selbst wenn Du legale Versionen von Spice, K2 oder anderen SCs findest – lass die Finger davon!
Es ist besser, sich die Zeit zu nehmen, aus Samen Dein eigenes Cannabis anzubauen, als Deine Gesundheit durch den Konsum von Substanzen zu gefährden, die ein "legales High" versprechen. Sei klug und mache immer Deine Hausaufgaben, bevor Du eine psychoaktive Substanz nimmst.