Eine umfassende Einführung zum Endocannabinoid-System

The Endocannabinoid System

Inhaltsverzeichnis::


Nach der Entdeckung von Cannabinoiden wie THC und CBD fragten sich die Forscher, wie diese Verbindungen ihre spezifischen Wirkungen auf den menschlichen Körper ausüben. Einige Zeit später entdeckten sie ein riesiges Netzwerk aus zellulären Rezeptoren: das Endocannabinoid-System (ECS).

Dieser revolutionäre Fund identifizierte nicht nur die Wirkungsweise von Cannabinoiden, sondern enthüllte auch ein ausgeklügeltes physiologisches System, das dem Körper hilft, die Homöostase aufrechtzuerhalten.

WAS IST DAS ENDOCANNABINOID-SYSTEM?

Den Wissenschaftlern gelang es, drei Schlüsselelemente zu identifizieren, aus denen das Endocannabinoid-System besteht: Endocannabinoide, Cannabinoid-Rezeptoren und Enzyme.

  • Endocannabinoide werden im Körper gebildet und wirken als Signalmoleküle, indem sie an Rezeptoren des ECS binden. Die Vorsilbe "Endo-" bedeutet "innerhalb", während sich "Cannabinoid" auf jede Verbindung bezieht, die diese Rezeptoren aktiviert. Die beiden primären Endocannabinoide[1] im Körper sind Anandamid und 2-AG.
  • Das Endocannabinoid-System weist zwei Hauptrezeptortypen auf: CB1 und CB2. Diese Bindungsstellen treten auf vielen Zelltypen im gesamten Körper auf. Unterschiedliche Cannabinoide binden an diese Rezeptoren, blockieren sie oder modulieren sie. Dies umfasst Endocannabinoide ebenso wie Phytocannabinoide (die in Pflanzen vorkommen) und synthetische Cannabinoide, die im Labor hergestellt werden. Die Forscher betrachten TRPV1 (Der Transiente Rezeptor-Potential-Kationenkanal der Unterfamilie V, Subtyp 1) ebenfalls als Teil des Netzwerks, da es als Bindungsstelle für CBD, THC und Anandamid fungiert.
  • Enzyme sind Proteine, die chemische Reaktionen katalysieren. Das Endocannabinoid-System umfasst Enzyme, die Endocannabinoide sowohl aufbauen als auch abbauen. Als eines der primären Enzyme im System baut die Fettsäureamidohydrolase (FAAH) Anandamid ab.

Die beiden primären Endocannabinoide im Körper sind Anandamid und 2-AG.

CANNABINOID-REZEPTOREN: WO MAN SIE FINDET UND WELCHE FUNKTION SIE ERFÜLLEN

Cannabinoid-Rezeptoren spielen eine grundlegende Rolle bei der Funktionsweise des Endocannabinoid-Systems. Sie helfen den Endocannabinoiden dabei, Nachrichten von Zelle zu Zelle bzw. von außen ins Innere der Zelle weiterzuleiten. Erfahre jetzt mehr über ihre Standorte und Funktionen.

WO KOMMEN CB1-REZEPTOREN VOR?

CB1-Rezeptoren kommen größtenteils im gesamten Nervensystem vor, obwohl sie auch in vielen anderen Bereichen anzutreffen sind. Bisher hat die Forschung CB1-Rezeptoren in folgenden Bereichen identifiziert:

  • Gehirn
  • Rückenmark
  • Fettzellen
  • Leber
  • Bauchspeicheldrüse
  • Skelettmuskeln
  • Magen-Darmtrakt
  • Fortpflanzungsapparat

WO KOMMEN CB2-REZEPTOREN VOR?

Die bisher weniger untersuchten CB2-Rezeptoren treten im ganzen Körper in weitaus geringerer Anzahl auf. Dort findet man sie hauptsächlich im Immunsystem, wobei diese Rezeptoren in geringeren Konzentrationen aber auch in anderen wichtigen Bereichen des Körpers auftreten. Die Forscher fanden CB2-Rezeptoren in:

  • Immunzellen
  • Magen-Darmtrakt
  • Leber
  • Fettzellen
  • Knochen
  • Fortpflanzungsapparat

Das Endocannabinoid-System weist zwei Hauptrezeptortypen auf: CB1 und CB2

WARUM HABEN WIR CANNABINOID-REZEPTOREN?

Cannabinoid-Rezeptoren kommen in der Membran zahlreicher Zelltypen im ganzen Körper vor. Auf der einen Seite gibt es den extrazellulären Raum und auf der anderen das Innere der Zelle. Die Membran wirkt als Schutzbarriere, wenn Rezeptoren auf Chemikalien außerhalb der Zelle reagieren.

Wenn ein Cannabinoid an einen Cannabinoid-Rezeptor bindet, sendet es ein Signal an das Innere der Zelle, was eine vorübergehende Änderung der Zellfunktion auslöst. Die Position des Rezeptors deutet oft darauf hin, welche Prozesse er beeinflusst.

Cannabinoid-Rezeptoren fungieren als Vermittler zwischen dem extrazellulären Raum und dem Inneren der Zelle. Einmal aktiviert, lösen sie eine Kaskade aus, in deren Folge Zellen ihre Aktivität ändern und eine kollektive Verschiebung in Richtung eines Gleichgewichtszustands auslösen.

WAS IST DIE FUNKTION DES ENDOCANNABINOID-SYSTEMS?

Wissenschaftler, die sich mit Cannabis beschäftigen, haben das Endocannabinoid-System als homöostatischen Regulator erkannt[2]. Darunter versteht man, dass es den reibungslosen Ablauf anderer Prozesse sicherstellt. Neuronen senden sogar Cannabinoide rückwärts[3] über den synaptischen Raum an Rezeptoren, um zu übermitteln, welche Chemikalie sie benötigen.

Stell Dir die Körpertemperatur als Beispiel für die Homöostase vor. Falls sie zu weit abfällt oder zu hoch ansteigt, funktionieren die physischen Funktionen nicht mehr richtig. Unser Körper arbeitet ständig daran, uns in einem sicheren Bereich zwischen 36–37°C zu halten.

Auch alle unsere anderen Körpersysteme befinden sich in einem konstanten physiologischen Gleichgewichtszustand, und Endocannabinoide helfen dabei, diesen Zustand nach Bedarf zu vermitteln. Das Endocannabinoid-System spielt in den folgenden Systemen eine modulierende Rolle[4]:

  • Zentrales und peripheres Nervensystem
  • Hormonsystem
  • Immungewebe
  • Stoffwechsel

Phytocannabinoide haben oft eine ähnliche Molekülstruktur wie unsere körpereigenen Endocannabinoide

WIE INTERAGIERT THC MIT DEM ENDOCANNABINOID-SYSTEM?

Phytocannabinoide haben oft eine ähnliche Molekülstruktur wie unsere körpereigenen Endocannabinoide. THC weist auf molekularer Ebene eine auffallende Ähnlichkeit zu Anandamid auf, weshalb es an CB1- und CB2-Rezeptoren binden und diese stimulieren kann.

Die meisten modernen Cannabissorten wurden im Laufe der Jahrzehnte dahingehend gezüchtet, dass in ihnen THC als primäres Cannabinoid auftritt. THC erreicht seinen berühmten veränderten Bewusstseinszustand durch Bindung an CB1-Rezeptoren im zentralen Nervensystem, was unter anderem zu einem Anstieg des Dopaminspiegels führt.

Sowohl THC als auch Anandamid aktivieren den CB1-Rezeptor jedoch nur teilweise. Wissenschaftler haben ebenfalls synthetische Formen von THC entwickelt, die die Stelle in einem viel höheren, aber oft unerwünschten Ausmaß aktivieren. Das Cannabinoid bindet auch an den CB2-Rezeptor, wo es als partieller Agonist wirkt.

WIE INTERAGIERT CBD MIT DEM ENDOCANNABINOID-SYSTEM?

Im Gegensatz zu THC weist CBD nur eine geringe Bindungsaffinität zu den CB1- bzw. CB2-Rezeptoren auf. Tatsächlich zeigen die Ergebnisse, dass CBD die CB1-Rezeptoren in Gegenwart niedriger THC-Dosen blockiert[5] und möglicherweise seine psychoaktiven Wirkungen verringert.

CBD bindet ebenfalls an den TRPV1-Rezeptor; eine Stelle, die im Endocannabinoid-System in eher geringem Umfang enthalten ist. Die Aktivierung dieses Rezeptors durch eine Reihe von Verbindungen beeinflusst verschiedene physiologische Prozesse.

CBD könnte CB1- und CB2-Rezeptoren auch indirekt stimulieren, indem es die Serumspiegel von Anandamid erhöht. Dies liegt daran, dass das Cannabinoid ein Enzym namens FAAH zu hemmen scheint, das normalerweise für den Abbau von Anandamid zuständig ist, weshalb man CBD als Anandamid-Wiederaufnahmehemmer ansehen kann.

Die Züchter haben viel Zeit in die Entwicklung hochwertiger CBD-reicher Cannabissorten investiert, um die betreffende Nachfrage der Verbraucher zu befriedigen. Falls Du mehr über diese Sorten erfahren möchtest, lies diesen Artikel.

WIE MAN DAS ENDOCANNABINOID-SYSTEM STIMULIERT

Das Endocannabinoid-System spielt eine grundlegende Rolle dabei, die menschliche Physiologie im Gleichgewicht zu halten. Aber was passiert, wenn das Endocannabinoid-System aus dem Gleichgewicht gerät? Untersuchungen legen nahe, dass jeder Mensch einen optimalen "Endocannabinoid-Tonus"[6] aufweist, wobei dieser Begriff die Menge der Cannabinoide beschreibt, die vom Körper produziert werden und dort zirkulieren.

Ein Mangel an Endocannabinoiden kann zu einer Erkrankung führen, den man als klinischen Endocannabinoidmangel (CECD) bezeichnet. Aber wie können wir unser Endocannabinoid-System in Form halten? Nun, es gibt einige einfache und natürliche Möglichkeiten, die Leistungsfähigkeit des ECS zu steigern:

  • Phytocannabinoide: Wie bereits erwähnt, können Cannabinoide wie THC und CBD die Cannabinoid-Rezeptoren beeinflussen. Untersuchungen legen nahe, dass sie bei einem niedrigen Endocannabinoid-Tonus nützlich sein könnten.
  • Sportliche Betätigung: Laufen und Radfahren können eine einfache Möglichkeit sein, den Anandamidspiegel[7] im Gehirn zu steigern. Hast Du nicht auch schon einmal nach einem langen Training dieses Euphoriegefühl verspürt? Experten führten dieses Phänomen, das man als "Runner's High" bezeichnet, ursprünglich auf endogene Opioide zurück. Es hat sich jedoch herausgestellt, dass Anandamid die Wurzel dieser angenehmen Gefühle sein könnte. Schließlich bedeutet das Wort "Anandamid" auf Sanskrit "Glückseligkeit".
  • Omega-Fettsäuren: Könnte ein niedriger Endocannabinoid-Tonus auch ernährungsbedingt sein? Das ist durchaus möglich. Der Körper benötigt Omega-3-Fettsäuren, um Endocannabinoide[8] zu synthetisieren. Zu den Omega-3-reichen Lebensmitteln gehören Fisch, Hanfsamen, Walnüsse, Leinsamen, Chiasamen und Kaviar.
  • β-Caryophyllen: β-Caryophyllen ist ein Terpen, das in vielen Küchenkräutern (und in Cannabis) enthalten ist. In der Nahrung wirkt es wie ein Cannabinoid und bindet direkt an den CB2-Rezeptor. Dieser Wirkmechanismus[9] ermöglicht es der Verbindung, die Nerven zu beruhigen und die Stimmung zu heben. Rosmarin, schwarzer Pfeffer, Hopfen, Nelken und Oregano enthalten einen hohen Anteil an β-Caryophyllen.
  • Weitere diätetischen Cannabinoide: Cannabispflanzen produzieren über 100 Cannabinoide, aber auch in anderen[10] Pflanzen findet man Mitglieder dieser biochemischen Familie. Hier sind einige der beliebtesten:
  • Trüffel: Anandamid (CB1, CB2)
  • Echinacea: Alkamide (CB2)
  • Maca: Macamid (CB1)
  • Kava: Yangonin (CB1)
  • Chilischoten: Capsaicin (TRPV1)
  • Schwarzer Pfeffer: Piperin (TRPV1)
  • Ingwer: Gingerol und Zingeron (TRPV1)
  • Kakao: N-Oleoylethanolamin und N-Linoleoylethanolamin (FAAH-Hemmung)

DAS ECS: EIN AUFSTREBENDES ZENTRALES SYSTEM

Das Endocannabinoid-System hat sich als von herausragender Bedeutung für die menschliche Physiologie erwiesen. Dieses übergreifende System regelt zahlreiche körperliche Prozesse. Daher kann es nur eine kluge Idee sein, wenn Du Schritte zur Unterstützung Deines ECS unternimmst. Wir freuen uns auf zukünftige Forschungen, die weitere Fakten über das Innenleben dieses biologischen Meisterwerks enthüllen.

External Resources:
  1. Introduction to the Endocannabinoid System https://www.phytecs.com
  2. Endocannabinoid System Acts as a Regulator of Immune Homeostasis in the Gut - PubMed https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov
  3. Retrograde signaling at central synapses via endogenous cannabinoids | Molecular Psychiatry https://www.nature.com
  4. [The Role of the Endocannabinoid System in the Regulation of Endocrine Function and in the Control of Energy Balance in Humans] - PubMed https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov
  5. Cannabis Pharmacology: The Usual Suspects and a Few Promising Leads - ScienceDirect https://www.sciencedirect.com
  6. Clinical Endocannabinoid Deficiency Reconsidered: Current Research Supports the Theory in Migraine, Fibromyalgia, Irritable Bowel, and Other Treatment-Resistant Syndromes https://www.ncbi.nlm.nih.gov
  7. A runner’s high depends on cannabinoid receptors in mice https://www.ncbi.nlm.nih.gov
  8. Omega-3 fatty acids fight inflammation via cannabinoids -- ScienceDaily https://www.sciencedaily.com
  9. β-Caryophyllene, a CB2 Receptor Agonist Produces Multiple Behavioral Changes Relevant to Anxiety and Depression in Mice - PubMed https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov
  10. Beyond Cannabis: Plants and the Endocannabinoid System - ScienceDirect https://www.sciencedirect.com
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