Die Cannabis-Anbauanleitung von Royal Queen Seeds

By Luke Sumpter Reviewed by: Miguel Ángel Garcia

Cannabispflanzen spülen: Was ist das? Wie wird es gemacht?


Endlich ist das Wachstum fertig, gemündet in einer schönen Pflanze, die bedeckt ist mit riesigen Knospen, schon getrocknet, gereinigt und bereit zum loslegen- doch etwas ist noch nicht ganz in Ordnung. Du kannst das Zeug kaum verbrennen und wenn man einen Zug nimmt, fühlt es sich an als hätte ein Esel gegen Deine Lungen getreten und Du hustest um dein Leben! Der Geschmack ist hart und enttäuschend. Wenn das der Fall ist, ist es möglich, dass die Pflanzen vor der Erne nicht richtig ausgespült worden sind.

Dieser weniger angenehme Rauch wird von komplexen Verbrennungsreaktionen verschiedener Moleküle verursacht, die das Abbrennverhalten verändern. Das Spülen entfernt überschüssige Nährstoffe aus der Erde und verändert den Stoffwechsel der Pflanze dahingehend, dass sie Nährstoffe aufbraucht. Glücklicherweise ist das Ausspülen von Cannabis eine mühelose und einfache Aufgabe und Du kannst innerhalb kürzester Zeit sehr angenehme und weiche Knospen erzeugen.

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Was ist spülen?

Die Handlung eine Pflanze zu Spülen ist mit klarem Wasser, aktiv, alle Nährstoffe im Boden zu entfernen. Eine große Menge Wasser wird auf den Boden gegossen und in regelmäßigen Abständen abgelassen. Alle Nährstoffe und Mineralien, die im Boden enthalten waren werden nach einiger Zeit ausgewaschen und hinterlassen die Erde sauber.

Warum sollte man alle Mineralien aus dem Boden entfernen? Kann das nicht die Ernte beschädigen? Tatsächlich hilft es der Ernte in erheblicher Weise. Wenn alle Nährstoffe aus dem Boden entfernt werden, zwingt man die Cannabis Pflanze dazu alle verbleibenden Nährstoffe in der Pflanze zu verbrauchen. Es hat viel Ähnlichkeit mit dem menschlichen Körper. Wir nehmen eine Menge Lebensmittel zu uns und das, was wir nicht gebrauchen, wird in Fett umgewandelt. Der Körper verlässt sich in extremen Situationen, in denen Nahrung knapp ist, auf die gespeicherten Energie Reserven.

Da das Ausspülen das Cannabis dazu zwingt alle verbliebenen Nährstoffe, die in der Pflanze übrig bleiben, aufzubrauchen, sollte kein Fleck mehr auf der erntereifen Knospe bleiben. Wenn man das jedoch zu früh macht, hinterlässt es Deine Pflanze ungesund. Timing ist der Schlüssel.

Der beste zeitpunkt zum spülen deiner cannabispflanzen

In der Regel beginnt man das Ausspülen zwei Wochen vor der Ernte. Wenn die Pflanze eine 8 Wochen Blütezeit hat, sollte das Ausspülen 6 Wochen nach der Blütephase beginnen. Es ist besser einen genaueren Blick auf die Trichome der Pflanze zu werfen, um zu entscheiden wann das Cannabis für die Ernte bereit sein könnte. Wenn die winzigen Trichome gerade beginnen von einer klaren zu einer milchig trüben Farbe zu wechseln, ist das ein guter Hinweis, um mit dem Ausspülen zu beginnen. Es sollte zeitlich so abgestimmt werden, dass die Mehrheit der Trichome vollständig die gewünschte Farbe erhalten haben, um nach 2 Wochen ernten zu können- Das wird einfacher je mehr Erfahrung man hat, also bleib dran!

Das Ausspülen ist auch ein guter Weg, um die Erde wie zurückzusetzen während sich die Pflanze im vegetativen Zustand befindet. Manchmal überfüttern die Züchter auch ihre Pflanzen. Das verursacht, dass die Spitzen der Blätter sich verfärben und schrumpfen. Das nennt man „ Nährstoff Brand“. Das Ausspülen kann überschüssige Nährstoffe entfernen und hilft das Problem abzuwenden. Es ist jedoch eine drastische Maßnahme in dieser Wachstumsphase, also gehe zuerst sicher, dass das Problem ein Nährstoff Brand ist, und nicht etwas anderes.

Der beste zeitpunkt zum spülen deiner cannabispflanzen

Cannabispflanzen müssen nicht nur ausschließlich vor der Ernte gespült werden. Die Technik kann auch in der Wachstumsphase angewandt werden, um überschüssige Nährstoffe aus der Erde zu entfernen. Natürlich sind Nährstoffe für die Gesundheit Deiner Pflanzen wichtig und garantieren einen optimalen Ertrag, aber zu viele können zu einer Nährstoffsperre führen – ein Zustand, bei dem Pflanzen keine Nährstoffe mehr aufnehmen können.

Eine Nährstoffsperre kann sowohl durch die Ansammlung von Salzen, als auch einen falschen pH-Wert ausgelöst werden. Um das Problem zu lösen, müssen betroffene Pflanzen mit klarem Wasser gespült werden. Die Flüssigkeit spült Nährstoffe aus der Erde und beseitigt Ansammlungen, was dazu führt, dass die Wurzeln wieder problemlos Nährstoffe aufnehmen können.

Nährstoffsperre im vorfeld verhindern

Im besten Fall ist eine Nährstoffsperre eine lästige Sache. Im schlimmsten Fall kann das Ganze verheerende Folgen haben. Wie es so schön heißt, ist Vorsicht besser als Nachsicht. Anstatt sich an einem späteren Zeitpunkt damit herumärgern zu müssen, ist es am besten, eine Nährstoffsperre mit den nötigen Maßnahmen bereits im Vorfeld zu verhindern.

Nährstoffsperre kann durch regelmäßiges spülen verhindert werden. Das Spülen Deiner Pflanzen einmal vor Beginn der Blütephase und noch einmal ungefähr während der Hälfte der Blüte minimiert das Risiko einer Nährstoffsperre.

Enzyme als retter

Nachdem Du Deine Pflanzen gespült hast, um eine Nährstoffsperre zu verhindern oder sie auf die Ernte vorzubereiten, wird Dir vielleicht auffallen, dass Deine Pflanzen eine dunkelgrüne Farbe haben – ein Anzeichen überschüssiger Nährstoffe. In diesem Fall entscheiden sich manche Anbauer dafür, enzymreiche Präparate in ihre Erde zu geben.

Falls Du im Biologieunterricht nicht aufgepasst hast, geben wir Dir einen kurzen Überblick über Enzyme: Enzyme sind Proteine, die Reaktionen katalysieren. Durch den Abbau von Stärke, Kohlenhydraten und Nährstoffen helfen sie beim Spülen der Erde. Es gibt eine Reihe von Produkten mit einer effektiven Zusammensetzung von Enzymen.

Wenn Wasser allein bei Deinen Pflanzen nicht den gewünschten Effekt erzielt, werden diese kleinen Proteine angesammelte Nährstoffen beseitigen.

Wie und Wann man Marihuana-Pflanzen Ausspühlt

Wie man cannabispflanzen richtig spült

Das Ausspülen der Cannabis Pflanze ist ein geradliniger Prozess. Jedes Mal, wenn Du sie normalerweise mit Nährstoffen versorgen würdest, spülst Du stattdessen. Alles was Du dazu brauchst ist unbehandeltes Leitungswasser. Gehe nur sicher, dass der PH-Wert auf einem für Cannabis sicheren Wert liegt. Das meiste Brunnenwasser hat einen gesunden PH-Wert und muss nicht behandelt werden, aber falls es notwendig ist den PH-Wert des Spülwassers zu korrigieren, dann fühle Dich frei dies zu tun. Die PH-Korrektur ist das einzige über das man sich Gedanken machen muss.

Spüle die Erde mit so viel frischem Wasser, wie sie halten kann. Warte ein paar Minuten, damit alle Nährstoffe vom Wasser aufgenommen werden können, und spüle die Erde anschließend erneut, um alles herauszuspülen. Wenn Du indoor mit Töpfen anbaust, beobachte die Farbe des Wassers, das unten abfließt. Es sollte schmutzig und unsauber aussehen.

Hierbei werden sich ein TDS-Messgerät (TDS = total dissolved solids) und EC-Messgeräte als nützlich erweisen. Wenn Du den TDS-Wert des abgeflossenen Wassers messen würdest, läge er bei etwa 1300ppm, was ziemlich hoch ist. Es ist entscheidend, die Pflanze weiter zu spülen, bis dieser Wert auf 50ppm fällt oder zumindest so weit, bis er sich dem TDS-Wert des frischen Wassers annähert, das Du zum Spülen verwendest.

Was die elektrische Leitfähigkeit (EC) betrifft, wären die Werte mit 2,5–3,0mS/cm deutlich höher, also solltest Du weiter spülen, bis Dein EC-Messgerät 0,0–0,2mS/cm anzeigt.

Die Farbe des Abflusses wird heller werden und reiner erscheinen. Du solltest so viele gelöste Mineralien aus der Pflanze spülen, wie Du kannst.

Cannabispflanzen in einem hydroponik-system spülen

Das Spülen von Pflanzen in einem Hydroponik-System ist viel einfacher, als Nährstoffe aus der Erde zu beseitigen. Hydro-Anbauer können einfach das Wasser aus ihrem System ablassen und es durch pH-neutrales Wasser ersetzen.

Das Spülen von Hydroponik-Pflanzen ist zudem ein wesentlich kürzerer Prozess. Ist das Wasser erst einmal ausgetauscht, haben Pflanzen keinen Zugang zu irgendwelchen externen Nährstoffen. Aus diesem Grund müssen Pflanzen nur zwei Tage lang gespült werden.

Was man mit dem spülen von cannabispflanzen erreicht

Nachdem die Knospen geerntet wurden, nehme Dir noch zusätzlich Zeit, um die Knospen zu ihrem höchsten Potential auszuhärten. Das richtige aushärten verringert auch noch zusätzlich den rauen Geschmack durch das Entfernen von überschüssigem Chlorophyll. Du wirst begeistert sein, was diese kleine Bemühung aus Deinem Produkt macht. Deine ganze harte Arbeit wird sich beim ersten Inhalieren mit samtig weichem Rauch zeigen, welcher Deinen Rachen wie Honig streichelt. Da ist die Natur am weichsten. Du kannst die Qualität von Deinem Cannabis steigern, nur mit der Zugabe von Wasser.

Wann du deine pflanzen nicht spülen solltest

Auf das Spülen zu verzichten, ist nur beim Anbau in einer abgeänderten organischen oder Supererde ratsam. Solch ein Medium wurde sorgsam mit der Zeit entwickelt, um nützlichen Mikroorganismen wie Bakterien und Pilzen einen Nährboden bieten zu können. Durch das Spülen kann diese empfindliche Biodiversität weggespült oder geschädigt werden.

Andererseits sollte der Verzicht auf das Spülen kein Problem sein, da diesem Anbaumedium keine synthetischen oder externen Nährstoffe zugeführt werden. Stattdessen sind Pflanzen dabei auf Mikroorganismen angewiesen, die organisches Material abbauen und es zu den Wurzeln transportieren.

Die Spüldebatte: Ist es wirklich nötig?

Jetzt weißt Du, warum sich Cannabisanbauer dafür entscheiden, ihre Pflanzen zu spülen, und wie sie diese Praxis durchführen. Um jedoch einen ausgewogenen Standpunkt zu vertreten, wollen wir Dir auch die andere Seite der Diskussion vorstellen. Wenn Du schon einmal Cannabis angebaut hast, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass Du Dich dafür entschieden hast, die Erde vor der Ernte zu spülen. Die meisten Anbauer, die Du kennst, schwören wahrscheinlich auch auf dieses Vorgehen. Aber einige Anbauer entscheiden sich, nicht zu spülen. Sie sehen nicht nur keinen Nutzen darin, sondern argumentieren auch, dass dies das Gegenteil von dem bewirkt, was beabsichtigt ist. Im Gegensatz zu dem, was einige Anbauer/innen glauben, werden durch das Spülen die gespeicherten Nährstoffe in den Pflanzen nicht zerstört oder entfernt. Warum? Weil die kovalenten Bindungen zwischen diesen Molekülen sehr stark sind und es Techniken aus der organischen Chemie braucht, um sie zu brechen. Das bedeutet, dass die Spülung nicht zur Zerstörung der von den Pflanzen erzeugten Chemikalien führt. Stattdessen verdünnt sie die verfügbaren Nährstoffe im Nährmedium.

Das Konzept hinter dem Spülen geht davon aus, dass der Versuch, Restnährstoffe im Nährmedium zu entfernen, die Cannabispflanzen dazu bringt, ihre Nährstoffspeicher zu mobilisieren und zu nutzen. Theoretisch führt die Unterbrechung der externen Nährstoffzufuhr dazu, dass die Pflanzen die verbleibenden Nährstoffe aufbrauchen, wodurch die Blüten weniger kratzig und geschmackvoller werden. Die Spülung wirkt sich zwar auf die Anzahl der ionischen Nährstoffe im Nährmedium aus, hat aber kaum einen direkten Einfluss auf die bereits im Pflanzengewebe vorhandene Chemie.

Wie und Wann man Marihuana-Pflanzen Ausspühlt

Während des Spülens sollten Grower den pH-Wert der ausgebrachten Lösung schrittweise erhöhen, um die Verfügbarkeit von Nährstoffen wie Eisen, Mangan, Bor, Kupfer und Zink zu verringern. Dadurch entsteht auch ein Defizit an den drei Makronährstoffen Stickstoff, Kalium und Phosphor. Wenn Cannabispflanzen eine Nährstoffflaute bemerken, zapfen sie altes Gewebe an und transportieren gespeicherte Nährstoffe zu neueren und produktiveren Stellen, wie den Blüten. Anbauer, die sich gegen das Spülen aussprechen, argumentieren, dass diese Mobilisierung von Nährstoffen dazu führt, dass noch mehr Mineralien und Elemente in das Blütengewebe gelangen, als wenn nicht gespült wird.

Außerdem versetzt die Einschränkung lebenswichtiger Nährstoffe während der Blüte die Pflanzen in eine Kriegswirtschaft. Um das Überleben und die Fortpflanzung zu sichern, werden die Pflanzen weniger Energie in die Produktion von Sekundärmetaboliten wie Cannabinoiden und Terpenen stecken. Die Befürworter des Spülens argumentieren genau das Gegenteil. Da Pflanzen Sekundärmetaboliten produzieren, um Stress zu bekämpfen, behaupten sie, dass ein Nährstoffdefizit die Produktion dieser Verbindungen erhöht, was durch einige Forschungsergebnisse[1] bestätigt wird.

External Resources:
  1. Effects of Nitrogen Fertilization on Synthesis of Primary and Secondary Metabolites in Three Varieties of Kacip Fatimah (Labisia Pumila Blume) - PMC https://www.ncbi.nlm.nih.gov
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