By Max Sargent

Manchmal haben wir alle das Gefühl, als ob wir unserem Zuhause entwachsen wären. Die Wände wirken vertraut und klein und wir sehnen uns nach etwas Größerem und Neuem. Nun, dasselbe gilt für Cannabis (auf gewisse Weise). Aus dem einen oder anderen Grund können die Wurzelsysteme von Cannabispflanzen ihren Töpfen entwachsen, was dazu führt, dass sie Ringwurzeln bilden.

Auch wenn Ringwurzeln bei Cannabis keine unmittelbare Katastrophe bedeuten, solltest Du trotzdem wissen, wie Du sie vermeiden, erkennen und beheben kannst, damit sie sich nicht zu einem ernsteren Problem entwickeln. In diesem Artikel werden wir Dir zeigen, wie Du genau das tun kannst.


Rootbound Example

Was bedeutet es, wenn eine Cannabispflanze Ringwurzeln entwickelt?

Wenn Cannabis Ringwurzeln entwickelt, dann ist das Wurzelsystem der Pflanze zu groß für seinen aktuellen Topf geworden. Dies mag vielleicht nicht offensichtlich sein, wenn Du die Pflanze oberirdisch betrachtest, doch wenn Du in die unterirdische Rhizosphäre hinabtauchst, wirst Du schnell feststellen, dass die Wurzeln aussehen, als würden sie um den Platz kämpfen und sich um die Außenseite des Topfes winden.

Manche Grower entscheiden sich zwar dazu, die Pflanze in diesem Zustand zu lassen, doch in den meisten Fällen ist dies ein Problem, das zu reduziertem Wachstum und weniger Ertrag führen wird. Unabhängig von Deinen eigenen Fähigkeiten ist es also wichtig zu wissen, was zu tun ist, wenn eine Pflanze Ringwurzeln entwickelt.

Bildet Cannabis gerne Ringwurzeln?

Eine Minderheit von Growern lässt vielleicht die Finger von Ringwurzeln, um das Wachstum von Cannabis zu kontrollieren und zu verhindern, dass es zu groß wird. Wenn man weiß, was man tut, kann dies eine praktikable Technik zur Wachstumsbegrenzung sein. Doch wenn man keine Erfahrung im Umgang mit Pflanzen mit Ringwurzeln hat, kann es sein, dass man sie stattdessen tötet. In den meisten Fällen lautet die Antwort also nein – Cannabis mag es nicht, Ringwurzeln zu bilden.

Verdichteter Wurzelballen vs. Ringwurzeln

Diese Unterscheidung ist für Cannabispflanzen nicht so wichtig. Dennoch ist sie für bestimmte Zimmerpflanzen wichtig, die selbst in großen Töpfen dazu neigen, Ringwurzeln zu bilden.

Alle Pflanzen mit verdichtetem Wurzelballen haben auch Ringwurzeln, aber nicht alle Pflanzen mit Ringwurzeln haben einen verdichteten Wurzelballen. Wenn ein Topf zu klein ist, verdichtet sich der Wurzelballen, was wiederum dazu führt, dass sich Ringwurzeln bilden. Manche Pflanzen können jedoch auch in ausreichend großen Töpfen dichte Systeme von Ringwurzeln bilden. Bei Cannabis sollte dies jedoch nicht der Fall sein, sodass die Unterscheidung willkürlich ist.

Symptome von Cannabispflanzen mit Ringwurzeln

Mehrere Symptome können darauf hinweisen, dass eine Pflanze Ringwurzeln entwickelt hat. Dazu gehören die folgenden:

• Vergilbung/Verfärbung der Blätter

• Herabhängende Blätter

• Verkümmertes Wachstum

• Nährstoffmängel

• Extrem schnelles Austrocknen der Erde

• Wurzeln ragen aus dem Topfboden heraus

• Wenn man die Erde heraushebt, ist sie eine dichte Masse von Wurzeln, die sich um den Umfang des Topfes winden

• Wurzelfäule (normalerweise erst dann, nachdem das Wurzelsystem einige Zeit im Kreis gewachsen ist)

Rootbound Symptoms

Können sich Cannabispflanzen von Ringwurzeln erholen?

Auf jeden Fall! Cannabis mit Ringwurzeln ist relativ einfach zu behandeln und kann sich wieder zu einer völlig gesunden Pflanze entwickeln. Dennoch ist es wichtig, dass Du das Problem schnell diagnostizierst, um zu verhindern, dass es dauerhafte Auswirkungen hat. Von allen Schwierigkeiten, mit denen ein Grower konfrontiert wird, zählen Ringwurzeln zu den einfachsten, also keine Panik.

Wie man Cannabispflanzen mit Ringwurzeln behandelt

Die Behandlung von Cannabis mit Ringwurzeln ist unkompliziert und selbst echte Anfänger sollten keine allzu großen Schwierigkeiten haben, die Pflanzen wieder auf Kurs zu bringen. Solange Du die unten beschriebenen Schritte befolgst, solltest Du in der Lage sein, Deine Pflanzen binnen kürzester Zeit wieder zu voller Gesundheit zu führen.

1. Cannabispflanzen gut gießen

Zunächst einmal solltest Du Deine Pflanzen gut gießen. Dies wird beim Befeuchten der Wurzeln und der restlichen Erde helfen, was die folgenden Schritte erleichtert. Du solltest 1–2 Tage vor dem beabsichtigten Umtopfen Deiner Pflanze gießen.

2. Neuen Behälter vorbereiten

Befülle den neuen Behälter etwa zu zwei Drittel mit frischer Pflanzenerde. Mach in der Mitte ein Loch, wo der Wurzelballen hineinkommen soll, und befeuchte die neue Erde, damit sich die Wurzeln der Pflanze leichter ausbreiten können.

3. Die Pflanzen sicher aus ihrem ursprünglichen Behälter entfernen

Nun musst Du die Pflanze und ihr Wurzelsystem aus dem ursprünglichen Topf herausnehmen.

Klemme hierzu den Stamm zwischen den dritten und vierten Finger Deiner Hand. Kippe anschließend den Topf mitsamt der Pflanze auf den Kopf. Wenn alles gut geht, sollte die Pflanze einfach aus dem Topf herausgleiten. Ist das nicht der Fall, musst Du vielleicht ein wenig ziehen, vor allem wenn die Wurzeln durch den Topfboden gewachsen sind. Du solltest aber nicht allzu fest ziehen müssen, also sei vorsichtig.

4. Den Wurzelballen lockern

Sobald der Wurzelballen herausgezogen wurde, solltest Du sehen, dass er nur aus Wurzeln besteht. Jetzt musst Du sie lockern, indem Du den Wurzelballen massierst. Schüttle die Erde behutsam, sodass sie sich löst und langsam weniger dicht wird.

Manchmal sind die Wurzeln so stark nach außen gewachsen, dass sie beschnitten werden müssen, bevor der Wurzelballen gelockert werden kann. Verwende dazu ein sauberes, scharfes Messer und schneide vertikal nach unten. Die Pflanze wird sich vom Durchtrennen dieser äußeren Wurzeln erholen, aber achte darauf, dass Du nicht die Pfahlwurzeln durchtrennst, da dies zu schweren Schäden führen kann.

5. Die Wurzeln beschneiden und waschen (bei Fäulnis)

Vielleicht musst Du die Wurzeln beschneiden, vielleicht auch nicht. Häufig wird es ausreichen, die Pflanze einfach umzutopfen, nachdem Du den Wurzelballen gelockert hast. Manchmal ist es jedoch erforderlich, die Wurzeln zu beschneiden und zu waschen, insbesondere wenn sie schon eine Weile ringförmig gewachsen sind und Wurzelfäule entwickelt haben.

Gesunde Wurzeln werden weiß aussehen und man kann sie deutlich voneinander unterscheiden. Faule Wurzeln werden braun und nass aussehen und zu einem undeutlichen Matsch zusammengewachsen sein. Wenn sie faulen, solltest Du diese Teile entfernen, da sich die Fäulnis sonst auch beim Umtopfen weiter ausbreiten wird.

Schneide alle verfärbten Wurzeln ab, auch wenn sie sonst gesund aussehen. Sobald Du nur noch weiße Wurzeln hast, solltest Du den Rest in einer Lösung aus Wasserstoffperoxid und Wasser waschen, um alle verbleibenden Infektionen abzutöten. Spüle abschließend die Wurzeln gründlich mit Wasser ab und schon hast Du es geschafft.

6. In einen größeren Behälter umpflanzen

Sobald alles erledigt ist, solltest Du die Pflanze in den neuen Behälter umpflanzen. Setze das Wurzelsystem in das Loch, das Du zuvor vorbereitet hast, und fülle dann alle Lücken mit frischer Erde auf. Auch wenn die Pflanze in ihrem neuen Zuhause stabil stehen soll, darf die neue Erde nicht zu kompakt sein, da dies den Wurzeln die Ausbreitung erschweren wird. Um dem Wurzelsystem das Einleben zu erleichtern, solltest Du die Pflanzen gut gießen und ihnen dann Zeit geben, sich zu erholen.

Wenn Du die Wurzeln beschneiden und reinigen musstest, solltest Du etwa zwei Wochen warten, bis die Pflanze ihr Wachstum wieder aufnimmt.

Rootbound Solution

Wie man Ringwurzeln bei Cannabispflanzen verhindert

Zu verhindern, dass Cannabis Ringwurzeln bildet, ist sicherlich einfacher, als das Problem rückgängig zu machen, wenn es einmal aufgetreten ist. Größtenteils kommt es auf die Topfgröße an, aber auch die Art des von Dir verwendeten Behälters kann eine Ringwurzelbindung mehr oder weniger wahrscheinlich machen.

Die Topfgröße berechnen

Du musst die richtige Topfgröße für Deine Pflanzen berechnen. Ein Sämling kann mit einem sehr kleinen Topf auskommen – weniger als ein Liter. Es wird jedoch nicht lange dauern, bis Du ihn in einen größeren Topf umpflanzen musst. Für die meisten Grower ist es am sinnvollsten, wenn dies der finale Topf der Pflanze ist.

Bei der Wahl der endgültigen Topfgröße gibt es einige Faktoren zu berücksichtigen: Erstens die erwartete Endgröße der Pflanze. Die Genetik einer Sorte ist hierbei der wichtigste Faktor, der die mögliche Maximalgröße der Pflanze bestimmt. Einige Pflanzen bleiben klein und benötigen kleinere Töpfe, während andere unweigerlich mehr Platz erfordern werden.

Die Größe einer Pflanze wird auch davon beeinflusst, wann man sie in die Blüte schickt, denn je länger man wartet, desto größer wird die Pflanze werden. Es ist schwer, eine genaue Zahl zu nennen, aber im Allgemeinen sollte ein 15l Topf für die meisten Indoor-Anbauszenarien ausreichen und Wurzelprobleme vermeiden helfen.

Falls Du im Freien anbaust, solltest Du die Topfgröße erhöhen, da die Pflanzen normalerweise viel größer werden. Autoflowers sollten auch in kleineren Behältern gut gedeihen, doch photoperiodische Pflanzen sollten nicht in Behälter mit weniger als 20l gepflanzt werden.

Die Verwendung von Air-Pots oder Stofftöpfen in Betracht ziehen

Air-Pots und Stofftöpfe erhöhen die Luftzirkulation um das Wurzelsystem, was dazu führt, dass die Wurzeln ihr Wachstum einstellen. Deshalb ist es weniger wahrscheinlich, dass sie Ringwurzeln bilden, da sie auf natürliche Weise die Grenzen ihres Wachstumsbereichs erkennen und ihr eigenes Wachstum einschränken werden. Darüber hinaus ermöglichen Stofftöpfe und Air-Pots eine bessere Drainage und Durchlüftung, was Cannabispflanzen lieben – eine Win-win-Situation also.

Das Umtopfen von Cannabis planen

Wenn Du mit dem Anbau beginnst, solltest Du eine ungefähre Vorstellung davon haben, wann Du umtopfen möchtest, und die entsprechenden Töpfe bereithalten.

Sämlinge sind normalerweise nach 10–14 Tagen bereit zum Umtopfen – oder wenn sie drei echte Blattpaare haben. Wenn Du diese beiden Regeln befolgst, solltest Du Deine Sämlinge zum richtigen Zeitpunkt umtopfen. Was das Umpflanzen während der Wachstumsphase angeht, solltest Du wissen, dass Pflanzen in kleineren Räumen schneller wachsen und Du die Topfgröße alle paar Wochen erhöhen solltest, bis sie ihren endgültigen Behälter erreicht haben.

Hinweis: Topfe niemals blühende Cannabispflanzen um, es sei denn, sie haben Ringwurzeln gebildet oder leiden unter anderen Wurzelproblemen. Zu diesem Zeitpunkt konzentrieren sie sich nicht mehr auf die Entwicklung der Pflanzenstruktur und sofern sie keine Ringwurzeln haben, werden sie keinen größeren Topf benötigen!

Lass Dir Deine Ernte nicht durch Cannabis mit Ringwurzeln verderben

Es ist eine gute Idee, nach Cannabis mit Ringwurzeln Ausschau zu halten, denn es ist ein einfach zu behebendes Problem, wenn man es früh erkennt. Für die meisten Grower gilt: Werden die Pflanzen richtig umgetopft, sollten sie erst gar keine Ringwurzeln entwickeln, was alles sehr unkompliziert macht.

Die Vermeidung von Wurzelproblemen ist einfach eine bewährte Verfahrensweise, da sie das Wachstum hemmen und (wenn sie lange genug bestehen bleiben) Pflanzen sogar töten können, wenn sie zu Wurzelfäule führen. Du solltest Dich jedoch nicht zu sehr von Wurzelproblemen bedroht fühlen und im Zweifelsfall daran denken: Mehr Platz bedeutet besseres Wachstum und einen höheren Ertrag!

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