By Steven Voser

Nevada war einer der vier US-amerikanischen Bundesstaaten, in denen die Wähler 2016 bei der Election Night der Legalisierung von Cannabis zustimmten. Auch Kalifornien, Maine und Massachusetts haben entsprechende Initiativen genehmigt, doch die Initiative in Arizona ging mit knappen 2% daneben. Der gesellschaftliche Wandel der Einstellung zu Cannabis scheint weiter Fahrt aufzunehmen. Die Cannabisindustrie lenkt in diesem Jahr ihre Aufmerksamkeit auf Nevada, weil man sich dort mit dem Verkauf von Cannabis eine Menge Umsatz verspricht.

Von Anfang an übertraf die Nachfrage die Erwartungen. Die legalen Cannabismärkte in Kalifornien und Kanada werden erst 2018 eingeführt. 2017 ist das Jahr, in dem Nevada sich als Ziel für das Cannabusiness positioniert. Nevada zieht, so wie es ist, viele Touristen an; sein Ruf als Tabubrecher, wenn es um Glücksspiel und Sex geht, lockt viele magisch an. Nun, da auch Cannabis auf der Speisekarte steht, wird die Zahl der Touristen wohl noch weiter steigen, wie es auch in anderen Legalisierungsstaaten der Fall war.

Falls Du planst, an Nevadas neuer Industrie beteiligt zu sein, musst Du rechtzeitig alle Gesetze kennen, die Cannabis regulieren. Lasse Dich aber nicht täuschen: Es handelt sich nicht um eine gesetzesfreie Zone. Die Regierung von Nevada greift gegen Cannabis immer noch hart durch. Deshalb ist es in diesem Bundesstaat umso wichtiger, auf den genauen Wortlaut der Cannabisgesetze zu achten. Triff wohlüberlegte Entscheidungen und beachte die folgenden Vorschriften, mit denen Du arbeiten musst.

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WO MAN ES KAUFEN KANN

Nevada hatte medizinisches Cannabis bereits im Jahr 2001 legalisiert, doch medizinische Marihuana-Apotheken öffneten erst im Jahr 2015. Medizinische Nutzer über 18 können ihre Medizin in diesen Apotheken kaufen, wenn sie eine gültige medizinische Marihuana-Card aus einem Staat vorweisen können, in dem die medizinische Verwendung erlaubt ist. Diese regulären Apotheken werden weiterhin als Bezugsquelle zur Verfügung stehen - neben Verkaufsstellen für Freizeitcannabis für jeden Nutzer über 21, die erstmals am Samstag, dem 1. Juli 2017, geöffnet haben.

Einige dieser Geschäfte öffneten bereits am Vorabend gegen Mitternacht, während andere am Morgen ihre Türen öffneten. Berichte über die Ladenöffnungen zeugen von einer feierlichen Atmosphäre, mit langen Schlangen von Hanffreunden, die sich auf den legalen Kauf von qualitativ hochwertigem Cannabis freuten. Innerhalb von vier Tagen erzielte der Verkauf von Freizeitcannabis einen Umsatz von 3 Millionen US-Dollar und generierte ein Steueraufkommen von rund 500.000 US-Dollar.

DIE BUNDESREGIERUNG MUSS SICH BEWEGEN

Die Regierung der Vereinigten Staaten kriminalisiert Cannabis immer noch. Unerbittlich. Dies hat zu Spannungen zwischen der Regierung in Washington und den Regierungen der Bundesstaaten geführt. Es gibt einen rechtlichen Graubereich, weshalb es nicht ausgeschlossen ist, dass man selbst in einem cannabisfreundlichen Bundesstaat für Cannabisvergehen verhaftet wird. Obwohl sieben Staaten und der District of Columbia die Freizeitnutzung legalisiert haben, kann das Anzünden an bestimmten Orten noch immer ernste Folgen haben. Einrichtungen im Besitz der Regierung gehen gar nicht, was auch solche Orte wie Nationalparks und subventionierte öffentliche Wohnungen umfasst.

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CANNABIS IN DER ÖFFENTLICHKEIT IST NICHT DRIN

Falls Du vorhast, Dein Weed in Nevada in der Öffentlichkeit zu rauchen, gehst Du ein ziemliches Risiko ein. Die Verkaufsstellen bieten keine Räume an, in denen geraucht werden darf. Ebenso wenig tun dies Bars, Restaurants oder Casinos. Das Gesetz besagt, dass der Konsum nur auf Privateigentum (einschließlich Gärten und Veranden) erlaubt ist. Vielleicht werden eines Tages bestimmte Urlaubsorte die entsprechende Erlaubnis erhalten. Im Moment solltest Du aber keine Risiken eingehen.

Stecke Dir also keinen an, wenn Du die Geschäftsstraße entlang schlenderst. Vielleicht geht es gut, aber ganz sicher geht es Dir nicht gut, falls die Cops Dich wegen des Verstoßes gegen die Konsumgesetze hochnehmen. Für Ersttäter gibt eine Geldstrafe von bis zu $600. Wiederholungstäter müssen sich auf höhere Geldstrafen, gemeinnützige Arbeit und sogar bis zu 6 Monate Haft einstellen. Es macht also eher wenig Sinn, in der Öffentlichkeit auf sich aufmerksam zu machen.

KAUFE VERANTWORTUNGSVOLL

Der zulässige Tageseinkauf ist beschränkt auf eine Unze Ganja (28,35g) oder ein Achtel einer Unze bei Cannabisesswaren oder Konzentraten (3,54g). Die Verkaufsstellen werden im ganzen Land in Echtzeit überwacht, um Käufe von mehr als 2,5 Unzen (70,87g) alle 14 Tage zu verhindern. Es wird Dir also nicht gelingen, diese Kaufgrenzen zu überschreiten. Wie viel Du auch immer kaufst, versuche nicht, es außerhalb des Staates einzunehmen oder es an eine Adresse außerhalb des Staates zu verschicken. Falls Du es in Deinem Fahrzeug transportierst, musst Du dafür einen geschlossenen Behälter vorhalten.

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GEHE KEIN RISIKO EIN

Es sollte selbstverständlich sein, dass man unter dem Einfluss von Cannabis nicht fahren darf. Den Strafverfolgungsbehörden ist es erlaubt, eine Urin- oder Blutprobe zu nehmen oder einen Nüchternheitstest vor Ort durchzuführen, um zu bestimmen, wie high Du bist. Betrachte Dich als verhaftet, falls Dein Cannabiswert im Urin bei zehn Nanogramm bzw. Dein Cannabiswert im Blut bei zwei Nanogramm liegt (bezogen auf den Milliliter). Das Gesetz sieht auch harte Strafen für die Abgabe von Cannabis an Personen unter 21 vor. Falls es nicht irgendwie mit einer anerkannten medizinischen Nutzung zu tun hat, wird die Abgabe von Cannabis an Minderjährige bei einer erstmaligen Straftat mit einer Gefängnisstrafe von mindestens einem Jahr belegt, bzw. mit lebenslänglich (mit potenzieller Bewährung nach fünf Jahren) im Wiederholungsfall.

BAUE NICHT SELBST AN

Vielleicht sind solche engen Einschränkungen notwendig, um die Öffentlichkeit auf die Verfügbarkeit eines neuen Rauschmittels einzustellen. Oder vielleicht sind sie deshalb so streng ausgefallen, weil Komplikationen bei der Regelung des Selbstanbaus für Kontroversen gesorgt hatten. Obwohl viele andere Bundesstaaten den persönlichen Anbau von Pflanzen zuhause erlauben (in der Regel auf eine Obergrenze zwischen 2 und 6 beschränkt), duldet das Gesetz in Nevada dies nur nur außerhalb eines Umkreises von 25 Meilen um eine Verkaufsstelle. Die dahinter stehende Logik, wonach der persönliche Anbau keine Alternative sein soll, falls es eine Verkaufsstelle zur Verfügung steht, hat dazu geführt, dass der Selbstanbau in fast ganz Nevada illegal ist.

Obwohl ein Besuch in Nevada sicher ein großer Spaß ist, musst Du Dir bewusst machen, wie eigentümlich die dortigen Gesetze den Zugang zu Cannabis regeln. Wie an jedem anderen Ort, solltest Du bewusste und verantwortungsvolle Entscheidungen treffen und jegliche öffentliche Aufregung vermeiden. Halte Dir Ärger vom Leib und konzentriere Dich stattdessen auf gute Stimmungen.

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