By Marguerite Arnold

Lionel Messi führt einen Team-Boykott der argentinischen Fußballnationalmannschaft gegen die Presse an, nachdem der Mitspieler Ezequiel Lavezzi des Marihuanakonsums bezichtigt wurde. Die gesamte 23-köpfige Mannschaft trat nach dem 3-0 Sieg gegen Kolumbien in einem Qualifikationsspiel für die Weltmeisterschaft vor die Presse und verweigerte die Antwort auf alle anderen Fragen. Das Spiel letzte Woche war das erste von fünf Qualifikationsspielen der südamerikanischen Gruppe, um eine Playoff-Platzierung für die WM in Russland im Jahr 2018 zu erhalten.

Das Team hat diese Maßnahme ergriffen, nachdem ein argentinischer Radiojournalist - Gabriell Anello - auf Twitter andeutete, dass Lavezzi während eines Trainingslagers vor dem Spiel beim Konsum von Cannabis erwischt wurde. Er war beim Sieg gegen Kolumbien nicht in der Startaufstellung.

Anello twitterte: "Lavezzi muss auf der Auswechselbank Platz nehmen ... wegen dem Joint, den er letzte Nacht im Trainingslager rauchte? Eine Frage ... nur eine Frage."

Während der Boykott nicht alleine durch die Vorwürfe des Marihuanakonsums ausgelöst wurde - das Team wurde während den Qualifikationsspielen für die Weltmeisterschaft scheinbar wiederholt kritisiert - hat dieses Spiel scheinbar das Fass zum überlaufen gebracht. Argentinien erreichte bei der WM vor zwei Jahren den zweiten Platz. Die Kritik ist wohl auch die Konsequenz der 3-0 Niederlage gegen Brasilien vor einigen Wochen, der zweiten aufeinanderfolgenden Niederlage, neben zwei Unentschieden.

Messi[1] sagt dazu: "Wir wissen, dass die meisten von euch es nicht respektlos meinen. Wir können kritisiert werden, wenn wir verlieren, gewinnen, wenn wir gut oder schlecht spielen. Aber dies geht mittlerweile in die Privatsphäre. Wenn wir dem jetzt nicht Einhalt gebieten, werden wir es nie tun."

Lavezzi hat nun verlautbart, dass er rechtliche Schritte[2] gegen den Journalisten einleiten wird. In einem Tweet vom 15. November ließ er wissen: "Ich teile hiermit mit, dass ich rechtliche Schritte gegen Gabriel Anello einleiten werde, aufgrund dessen falschen Angaben gegen meine Person und des Schadens, der meiner Familie und Arbeit dadurch entstanden ist."

VERBESSERT ODER BEEINTRÄCHTIGT DER KONSUM VON CANNABIS DIE SPORTLICHE LEISTUNGSFÄHIGKEIT?

Dem neuesten Aufsehen über den Konsum von Drogen (einschließlich Cannabis) durch Leistungssportler liegt die Frage zugrunde, ob Drogen die sportliche Leistungsfähigkeit verbessern oder verschlechtern.

Trotz der Reaktion der argentinischen Mannschaft darauf, dass die negative Leistung etwas mit dem Konsum von Cannabis zu tun haben könnte, ist es tatsächlich möglich, dass das Gegenteil der Fall ist. In der Tat scheinen sich die Hinweise zu verdichten, dass Cannabis die Leistungsfähigkeit verbessert. Gordy Megroz[3] schrieb letztes Jahr im Outside Magazine, dass das Essen von Cannabis ihm tatsächlich beim Skifahren geholfen hat - und das er sich tatsächlich "unbesiegbar" gefühlt hat.

Eine sehr einfache wissenschaftliche Erklärung kann den Grund dafür liefern. Überall im Gehirn und im Körper sind Cannabinoid-Rezeptoren angesiedelt. Wenn THC mit diesen Rezeptoren interagiert, kann es die Angstgefühle beeinflussen - in beide Richtungen. Dies führt bei manchen Menschen zu mehr Selbstbewusstsein. Andererseits berichten viele Menschen auch von stärkeren Ängsten, wenn sie Marihuana rauchen. Dies scheint sowohl von der Art des Marihuanas, als auch vom individuellen Stoffwechsel abzuhängen.

Deshalb hat die Welt-Anti-Doping-Agentur es auch verboten, bekifft[4] an Wettbewerben teilzunehmen. Marihuana kann die Luftzufuhr zu den Lungen erhöhen, indem es als Bronchidilator wirkt, der den Widerstand in den Atemwegen reduziert.

Cannabinioides anxieté recepteurs thc leistungen sport ahtlétiques cannabisAllerdings gibt es viele andere Berichte von Sportlern, die von einem beeinträchtigten Urteilsvermögen berichten, nachdem sie einen durchgezogen haben, es kann aber sehr gut sein, dass die Muskeln widerstandsfähiger gegen Verletzungen sind und schneller verheilen. Menschen, die z.B ein Schädeltrauma erlitten und danach sofort mit Marihuana behandelt wurden, waren im Endeffekt weniger beeinträchtigt, da es zu weniger Schädigungen des Gehirns kam.

Die Antworten auf all diese Fragen sind nicht in Stein gemeißelt, aus dem einfachen Grund, da es noch nicht genügend echte Nachweise gibt - so oder so. Die andere Sache ist natürlich die der Wirkung von Cannabisrückständen im Körper. Ein Sportler kann einen Joint ja weit vor einem Wettkampf rauchen. Wie lange die Wirkung im Körper anhält - abgesehen vom Nachweis von THC - ist eine berechtigte Frage.

EIN NATÜRLICHES RUNNER'S HIGH

Das sogenannte "Runner's High" wird teilweise von natürlichen Endorphinen ausgelöst. Das Gehirn schüttet während dem Sport natürliche Opioid-Chemikalien aus. Es setzt zudem körpereigene Cannabionoide frei - Endocannabinoide genannt. Im Gegensatz zu Endorphinen können diese chemischen Stoffe die Blut-Hirn-Schranke passieren und auf dieselben Rezeptoren wirken, die auch THC stimulieren kann, wenn Marihuana konsumiert wird. Dies wiederum führt zu einem Effekt, der vor allem bei Ausdauerläufern die Leistung steigern kann. Nach dem Sport kann es den Muskelkater lindern. Gewichtheber berichten außerdem, dass Schmerzen und Muskelkater nach dem Training drastisch reduziert werden können.

MEHR STUDIEN WERDEN BENÖTIGT

Auf alle, die behaupten, dass Marihuana tatsächlich ihre sportliche Leistungsfähigkeit erhöht, kommen auch jene, die behaupten, dass Marihuanakonsum genau den gegenteiligen Effekt hat. Das fängt bei Reaktionszeiten an und hört bei Hand-Auge-Koordination und -Wahrnehmung auf. Diese Effekte können bis zu 36 Stunden nach dem Konsum anhalten - zumindest bei gesunden Personen.

Es ist zudem unklar, ob Marihuana das Muskelwachstum verstärkt oder mindert. Da Langzeitkonsum von Marihuana die Aufnahmefähigkeit von CB1 Rezeptoren zu senken scheint, ähnlich wie die durch Schwankungen im Blutzucker hervorgerufene Insulinresistenz, könnte THC auch den Muskelaufbau beeinträchtigen, indem ein zur Proteinsynthese benötigter Signalweg unterbrochen wird. Es gibt auch eine Studie, die besagt, dass Marihuana die Sekretion von Wachstumshormonen behindern kann. Allerdings verwendete die Studie[6] extrem hohe Dosen THC (210mg pro Tag für 2 Wochen), um zu diesem Ergebnis zu kommen.

Marihuana kann auch die Hormone beeinflussen - aber auch hier gilt: Es ist nicht klar, inwiefern und ob dies notwendigerweise negativ ist. Eine Studie hat herausgefunden, dass die Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse (HPA) bei Nagetieren gehemmt wird, aber menschliche Studien legen unterschiedliche Effekte auf diese Achse nahe (welche die endokrine Regulierung[7] steuert, sowie den allgemeinen Energiehaushalt).

Es kann auch das Cortisol erhöhen - das Hormon, das mit Stress assoziiert wird. Dies kann die Paranoia erklären, die manche Konsumenten spüren, aber nochmal, dies ist unklar, vor allem da es andere Studien gibt, die aufzeigen, dass die Cortisol-Reaktion bei chronischen Cannabiskonsumenten abgestumpft ist.

Alles in allem ist es klar, dass Marihuana in der Tat sowohl negative, als auch positive gesundheitliche Effekte für Sporttreibende und sogar Leistungssportler haben kann. Es bleibt festzuhalten, dass eine endgültige Antwort nicht gegeben werden kann, solange nicht weitere und genauere Studien zu diesem Thema durchgeführt wurden.

 

External Resources:
  1. Lionel Messi leads Argentina in media boycott to back Ezequiel Lavezzi after drug allegations | Daily Mail Online http://www.dailymail.co.uk
  2. Ezequiel Lavezzi takes legal action over cannabis claim | Sporting News http://www.sportingnews.com
  3. Argentina Moves Forward On Legalization - RQS Blog https://www.royalqueenseeds.com
  4. Can Pot Make You a Better Athlete? | Outside Online http://www.outsideonline.com
  5. Why should Cannabis be Considered Doping in Sports? https://www.ncbi.nlm.nih.gov
  6. Depression of Growth Hormone and Cortisol Response to Insulin-Induced Hypoglycemia After Prolonged Oral delta-9-tetrahydrocannabinol Administration in Man - PubMed https://www.ncbi.nlm.nih.gov
  7. http://press.endocrine.org/doi/full/10.1210/er.2005-0009
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