By Luke Sumpter

Cannabis ist bekannt für seine charakteristische Wirkung, den Anwender zu beruhigen und in einen Zustand der Entspannung und Ruhe zu versetzen. Betrachtet man Erkrankungen wie beispielsweise ADHS und ADS, scheint besagter Zustand tatsächlich ideal für die betroffene Person zu sein, die Probleme mit rasenden Gedanken, mangelnder Konzentration und Aufmerksamkeit für die alltäglichen, aber notwendigen Aufgaben hat.

Cannabis hilft bei einer Vielzahl von Erkrankungen, größtenteils aufgrund bestimmter Verbindungen in der Pflanze, die mit spezifischen Rezeptoren im menschlichen Körper interagieren, die das Endocannabinoid-System (ECS) umfassen. Obwohl weitere und detailliertere Untersuchungen notwendig sind, bevor konkrete Schlussfolgerungen gezogen werden können, spielt dieses körpereigene System eine grundlegende Rolle, wenn es um ADHS und ADS geht.

Korrektes Funktionieren der Cannabinoid-Rezeptoren CB1 und CB2, zusammen mit adäquaten Konzentrationen der Endocannabinoide Anandamid und 2-AG können für eine korrekte kognitive Funktion und Leistung erforderlich sein. Gerät dieses System aus dem Gleichgewicht, können Symptome von ADHS und ADS auftreten.

WAS SIND ADHS & ADS?

Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung, oder ADHS, ist eine Kinderkrankheit, die in den Vereinigten Staaten schätzungsweise mehr als 6 Millionen Kinder betrifft. Es gibt mehrere Ausprägungen der Störung und sie kann sich bei verschiedenen Individuen leicht unterschiedlich entwickeln. Der Zustand ist definiert durch mangelnde Aufmerksamkeit, driftenden Fokus, Konzentrationsschwierigkeiten und störendes Verhalten. Auch bei Erwachsenen kann diese Störung diagnostiziert werden, selbst wenn sie in der Kindheit unbemerkt geblieben ist.

Es gibt oftmals Verwirrung um den Unterschied zwischen ADHS und ADS. Von ADS wurde bisher angenommen, dass es sich dabei um eine andere Störung handelt, die durch ähnliche Eigenschaften wie ADHS charakterisiert ist, jedoch ohne das hyperaktive Element. Nach einer kürzlichen Neuklassifizierung stellen die Symptome, die üblicherweise zur Diagnose von ADS führten, sich als ADHS dar.

ARTEN VON ADHS

Es gibt drei unterschiedliche Arten von ADHS und alle drehen sich um einen Mangel an Aufmerksamkeit kombiniert mit Hyperaktivität. Der erste Typ ist die unaufmerksame Form von ADHS, eine Gruppe von Symptomen, bei denen in der Vergangenheit ADS diagnostiziert worden wäre. Diese Form von ADHS zeigt mangelnde Aufmerksamkeit ohne jegliche Anzeichen von Hyperaktivität.

Das unaufmerksame Element von ADHS kann für Kinder und Erwachsene sehr problematisch sein und sich zudem negativ auf ihr soziales und schulisches/berufliches Leben auswirken. Unaufmerksamkeit wird oft durch eine Person definiert, die sich leicht ablenken lässt, ebenso leicht den Fokus verliert, desorganisiert ist, Anweisungen nur schwer folgen kann und aktiv Aufgaben vermeidet, die eine erhebliche mentale Anstrengung erfordern. Die betreffende Person kann auch Menschen ignorieren, wenn sie direkt angesprochen wird.

Arten Von ADHS

Die zweite Form von ADHS ist hyperaktive/impulsive ADHS. Diese Form der Erkrankung weist Symptome von Hyperaktivität und zugleich Impulsivität auf. Sie ist jedoch frei von Unaufmerksamkeit, die in der ersten Form der Erkrankung definitiv vorhanden ist. Symptome dieser Form von ADHS können sich ausdrücken als übermäßiges Sprechen, Gesprächsunterbrechung, übermäßiges Zappeln und ständig das Gefühl zu haben, dass gleich etwas passiert, das einen unruhig sein und nicht zur Ruhe kommen lässt.

Die dritte Form dieser Erkrankung ist eine kombinierte ADHS, bei der die Symptome Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität und Impulsivität zusammen auftreten.

URSACHEN VON ADHS

Also, wir haben einige der Symptome dieser Erkrankung unter die Lupe genommen, aber was genau ist die Ursache dahinter? Nun, zu diesem Zeitpunkt sind sich Forscher auf dem Gebiet immer noch nicht ganz einig. Es wird angenommen, dass ADHS mehrere Ursachen hat, von denen einer neurologisch ist. Einige Forschungsergebnisse lassen vermuten, dass verringerte Niveaus des Neurotransmitters Dopamin eine Rolle spielen könnten.

Dopamin ist verantwortlich für die Übertragung von Signalen zwischen Neuronen und spielt eine Rolle in Bereichen wie Bewegung, Gedächtnis, Verhalten und Wahrnehmung, Stimmung, Lernen, Aufmerksamkeit und Belohnungssystem.

Ein weiterer kausaler Faktor könnte im genetischen Hintergrund und einem strukturellen Unterschied in bestimmten Gehirnregionen zu finden sein. Eine Verringerung des Volumens der grauen Substanz wurde mit Personen in Verbindung gebracht, bei denen ADHS diagnostiziert wurde.

KONVENTIONELLE BEHANDLUNG

Bevor wir uns näher damit beschäftigen, was Cannabis für eine Person mit ADHS tun könnte, werfen wir zunächst einen Blick darauf, welche konventionellen Behandlungsmethoden angewendet werden. Übliche Behandlungen bestehen aus einer Kombination von Medikamenten und Verhaltenstherapie. Die verschriebenen Medikamente sind entweder Stimulanzien oder Nicht-Stimulanzien.

Stimulanzien werden angewendet, um den Dopamin- und Noradrenalin-Spiegel im Gehirn zu erhöhen. Stimulanzien des zentralen Nervensystems wie beispielsweise Ritalin und Adderall werden verwendet, um dieses Ziel zu erreichen. Nicht-Stimulanzien, die ähnliche Wirkungen erzielen, sind Strattera und Antidepressiva wie Nortriptylin.

Um die Symptome zu behandeln, wird Patienten, bei denen ADHS diagnostiziert wurde, auch körperliche Bewegung, ausreichender Schlaf und eine angemessene Ernährung empfohlen. Aufmerksamkeitsmeditation, Zeit in der Natur und Yoga können ebenfalls helfen, ähnliche Ergebnisse zu erzielen.

ADHD Hyperaktivität

CANNABIS ALS POTENTIELLE BEHANDLUNG

Bei einigen ADHS-Patienten können herkömmliche Behandlungen nicht erfolgreich eingesetzt werden. Oder sogar wenn sie es tun würden, könnten die Betroffenen anderswo hingehen, wenn sie die Nebenwirkungen als nicht wünschenswert empfinden. Einige Menschen könnten große Erleichterung darin finden, wenn sie versuchen, sich selbst mit Cannabis zu behandeln. Anekdotische Beweise deuten darauf hin, dass die Verwendung von Cannabis bei der Reduzierung von Hyperaktivität und Impulsivität helfen kann, was wiederum den Fokus erhöhen und die Unruhe reduzieren kann.

Anekdotische Beweise sind nicht die einzige Art, die auf Cannabis als potentielle Behandlungsmethode von ADHS schließen lässt. Mehrere Forschungsarbeiten und zahlreiche Ärzte legen nahe, dass Cannabisverbindungen den Symptomen von ADHS zuträglich sein könnten.

Eine Arbeit, die 2017[1] in der Zeitschrift European Neuropsychopharmacology veröffentlicht wurde, beschreibt eine randomisierte, Placebo-kontrollierte, experimentelle Pilotstudie, in der 30 Erwachsenen mit ADHS Cannabinoid-Medikamente verabreicht wurden. Die Autoren des Artikels stellten dabei fest, dass die potenziellen therapeutischen Wirkungen von Cannabis durch die Verbesserung der auf Dopamin reagierenden Übertragung erreicht werden konnten. Hierbei handelt es sich um denselben Mechanismus, der mit herkömmlichen Medikamenten erreicht wird.

Die Teilnehmer wurden in zwei Gruppen aufgeteilt, von denen eine einer aktiven Behandlung unterzogen wurde und die andere ein Placebo erhielt. Die aktive Gruppe erhielt Dosen eines Mundsprays namens Sativex. 100 Mikroliter Spray des Produkts enthalten 2,7mg THC und 2,5mg CBD. Die Verwendung von Cannabinoiden im Rahmen dieser Studie war mit einer signifikanten Verbesserung der Hyperaktivität und Impulsivität und einem Trend hin zur Verbesserung der Aufmerksamkeit bei Erwachsenen mit ADHS assoziiert.

Die Ergebnisse dieser Studie stützen Einzelfälle, die die Wirksamkeit der Selbstmedikation mit Cannabis zur Behandlung einiger der mit ADHS verbundenen Symptome zeigen.

MÖGLICHER ENDOCANNABINOID-MANGEL?

Die besagte Studie zeigt, dass aktive Bestandteile, die in der Cannabispflanze vorhanden sind, dabei helfen können, die Symptome von ADHS zu lindern. Cannabinoide könnten bei dieser Erkrankung jedoch eine noch viel grundlegendere Rolle spielen.

Dr. David Bearman aus Santa Barbara, Kalifornien, entschied sich dazu, einige seiner ADHS-Patienten mit Cannabis zu behandeln. Bearman ist der Meinung, dass Schwierigkeiten im Bereich der Konzentration und Aufmerksamkeit eines Patienten daher rühren können, dass dieser von einem sogenannten "klinischen Endocannabinoid-Mangel" betroffen ist. Das bedeutet, dass ihm ausreichende Mengen an Endocannabinoiden fehlen, die der Körper normalerweise selbst produziert.

Interessanterweise interagiert das Endocannabinoid Anandamid mit der gleichen Rezeptorstelle wie das Phytocannabinoid THC. Das bedeutet, dass die Einnahme von THC dabei helfen kann, die Aktivierung dieses Rezeptors zu verstärken, selbst bei niedrigen Konzentrationen endogener Cannabinoide.

Dr. Bearman behauptet weiterhin, dass eine Person, die einen Mangel an Endocannabinoiden hat und diesen mit Phytocannabinoiden ausgleicht, wahrscheinlich eine Verlangsamung der Neurotransmitterfreisetzung erfährt. Dies ermöglicht es dem Gehirn, sich mit größerer Genauigkeit zu konzentrieren.

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MÖGLICHE RISIKEN BEI DER SELBSTMEDIKATION MIT CANNABIS

Obwohl Cannabis möglicherweise eine alternative Behandlungsform von ADHS darstellt, muss seine Verwendung individuell betrachtet werden. Menschen, die an ADHS leiden, entwickeln häufiger Suchtproblematiken, und der Konsum von Cannabis erhöht die Wahrscheinlichkeit einer Abhängigkeit und die Verwendung anderer Substanzen. Dies betrifft insbesondere Jugendliche, die nach dem Experimentieren mit Selbstmedikation sehr wahrscheinlich mit starkem Cannabiskonsum beginnen.

Starker Cannabiskonsum im Teenageralter kann schwerwiegende Nebenwirkungen nach sich ziehen. Das Gehirn entwickelt sich bis zum Alter von etwa 25 Jahren ständig weiter und ein signifikanter Cannabiskonsum vor dieser Zeit wird mit verminderter Leistungsfähigkeit bei kognitiven Aufgaben und einem dünneren Kortex in Verbindung gebracht – einer Gehirnregion, die das Gedächtnis und Hemmungen kontrolliert.

EIN WORT ZUR MIKRODOSIERUNG

Einige Forscher behaupten, dass Mikrodosierung in Bezug auf Selbstmedikation der beste Weg sein kann. Besonders für Jugendliche, die experimentieren wollen. Eine Mikrodosis ist eine winzige Menge Cannabis – so klein, dass die psychoaktiven Effekte entweder gar nicht oder sehr subtil auftreten. Diese kleinen Mengen können dem Anwender helfen seinen Fokus zu erhöhen, ohne eine Dosis nehmen zu müssen, die so groß ist, dass sie die Produktivität und Funktionalität verringern könnte.

WÄHLE DEINE PASSENDE SORTE SORGFÄLTIG AUS

Wer sich selbst mit Cannabis behandeln möchte, sollte wissen, dass verschiedene Sorten sehr unterschiedliche psychoaktive und therapeutische Wirkungen haben können. Indicadominierte Sorten bewirken Entspannung und sorgen oft für den sogenannten "Couchlock-Effekt". Sativadominierte Sorten hingegen sind dafür bekannt, in ihrer Wirkung zerebraler, energetischer und sogar motivierender zu sein.

Die unterschiedlichen Sorten enthalten auch verschiedene Mengen an Cannabinoiden. THC-reiche Sorten rufen eine psychoaktive Wirkung hervor, während CBD-reiche Sorten weniger psychoaktiv sind.

Verschiedene Menschen werden bestimmte Sorten für ihren Zustand wahrscheinlich für passender erachten. Sativadominierte Sorten können dazu beitragen den Fokus und die Aufmerksamkeit zu erhöhen, während indicadominierte Sorten dabei helfen können, Hyperaktivität zu reduzieren.

External Resources:
  1. Cannabinoids in attention-deficit/hyperactivity disorder: A randomised-controlled trial - ScienceDirect http://www.europeanneuropsychopharmacology.com
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