By Steven Voser

Der CBD-Boom hat auf der ganzen Welt für Schlagzeilen gesorgt. Ob in einen Smoothie gemischt, als orale Tinktur oder in Form von Kaugummis konsumiert – CBD wird eine Vielzahl von Nutzen für das Wohlbefinden zugeschrieben. Aber wenn es um die Sicherheit von Cannabidiol geht und darum, zu verstehen, wie es im menschlichen Körper wirkt, wissen wir weitaus weniger, als CBD-Händler gerne vorgeben.

Im Folgenden werfen wir einen Blick auf die aktuellen Informationen über das Sicherheitsprofil von CBD, den Wirkmechanismus, die Legalität und mehr.


Ist CBD sicher?

CBD wird häufig als sichere, ungiftige Verbindung angepriesen. Tatsächlich deuten die meisten Forschungsergebnisse darauf hin, dass CBD von den meisten Menschen sehr gut vertragen wird. Sollte es dennoch zu unerwünschten Effekten kommen, so sind diese in der Regel recht gering und umfassen unter anderem Mundtrockenheit und Durchfall. CBD könnte auch mit Blutverdünnern oder anderen Medikamenten in der Leber um den Stoffwechsel konkurrieren und so die Halbwertszeit dieser Medikamente beeinträchtigen – eine sehr ernstzunehmende Wechselwirkung, die Nutzer und Gesundheitsfachkräfte bedenken sollten.

Gleichzeitig wissen wir noch viel zu wenig über CBD und die Mechanismen, wie es im Körper wirkt. Daher sind weitere Untersuchungen nötig, um die Wirkungsweise zu verstehen, bevor wir fundierte Schlussfolgerungen zur Sicherheit von CBD ziehen können.

Ein wachsendes Interesse an Cannabinoiden und ihren potentiellen Nutzen sowie die Änderungen von Cannabisgesetzen in verschiedenen Regionen der Welt haben zu einer größeren Zahl von Untersuchungen geführt, die darauf abzielen, Cannabis und seine wichtigsten Inhaltsstoffe zu verstehen. Insbesondere CBD ist Gegenstand zahlreicher präklinischer und klinischer Studien gewesen. Hier siehst Du, was diese Studien[1] uns bisher über die Sicherheit von CBD gezeigt haben:

  1. Tierstudien und klinische Versuche deuten darauf hin, dass CBD im Allgemeinen gut verträglich und sicher ist.
  2. CBD kann Nebenwirkungen hervorrufen. Zu den häufigsten zählen Müdigkeit, Durchfall und Gewichts-/Appetitveränderungen. Weitere Nebenwirkungen könnten Reizbarkeit und Mundtrockenheit sein.
  3. CBD könnte mit verschreibungspflichtigen Medikamenten um die Verstoffwechselung durch Leberenzyme konkurrieren und so den Stoffwechsel und die Halbwertszeit dieser Medikamente beeinflussen. Diese Beziehung muss noch weiter erforscht werden, um die Sicherheit von CBD und die Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten gänzlich zu verstehen.

Macht Cannabidiol abhängig?

Die Forschung zeigt, dass Cannabis zur Gewohnheit werden und bei manchen Konsumenten eine Abhängigkeit verursachen kann. CBD weist jedoch nicht das gleiche Suchtpotenzial auf. Bislang gibt es keine Studien, die darauf hindeuten, dass CBD-reiches Cannabis oder CBD-Ergänzungsmittel süchtig machen können. Tatsächlich wurde CBD von der Weltgesundheitsorganisation als nicht missbrauchsgefährdet eingestuft und in der Folge von verschiedenen Listen kontrollierter Substanzen gestrichen (unter anderem auch von der Welt-Anti-Doping-Agentur).

Darüber hinaus haben in den letzten Jahren einige Studien Schlagzeilen gemacht, die darauf hindeuten, dass CBD tatsächlich bei der Überwindung von Abhängigkeiten von verschiedenen Substanzen, einschließlich Alkohol und Nikotin, helfen könnte. Diese Ergebnisse sind sicherlich interessant, aber bei weitem nicht beweiskräftig, und es ist noch viel mehr Forschung nötig, um zu verstehen, wie CBD (und Cannabis im Allgemeinen) die Abhängigkeit einer Person von einer anderen Substanz beeinflussen könnte.

Kann man eine Toleranz gegenüber CBD entwickeln?

Die Wissenschaft über die CBD-Toleranz ist nicht sehr eindeutig. Viele Quellen behaupten, dass sich keine Toleranz entwickelt, viele andere behaupten, dass dies doch der Fall sein könnte, und einige behaupten sogar, dass CBD eine "umgekehrte Toleranz" verursachen kann – was bedeutet, dass Du im Laufe der Zeit weniger CBD einnehmen müsstest als zu Beginn der Einnahme, um die gleiche Wirkung zu erzielen. Die Wahrheit ist, zumindest nach dem derzeitigen Stand der Forschung, dass wir es einfach noch nicht wissen.

Nur wenige wissenschaftliche Studien haben sich ausschließlich mit dem toleranzbildenden Potenzial von CBD befasst. Und obwohl die meisten Studien, die CBD anderweitig untersucht haben, behaupten, dass es gut verträglich ist, reicht das nicht aus, um zu sagen, ob man eine Toleranz gegenüber CBD entwickeln kann oder nicht. Die Tatsache, dass CBD nicht an CB1- oder CB2-Rezeptoren bindet, deutet jedoch darauf hin, dass CBD nicht auf die gleiche Weise wie THC eine Toleranz hervorruft. Als Reaktion auf regelmäßigen THC-Konsum werden die Zellen versuchen, sich selbst zu regulieren, indem sie die Anzahl der CB1-Rezeptoren reduzieren, an die THC in Zukunft binden kann.

In der Zwischenzeit deuten andere Quellen darauf hin, dass CBD eine "funktionelle Toleranz" verursachen könnte. Das würde heißen, dass Dein Körper mit der Zeit immer weniger auf die Wirkung von CBD ansprechen würde und Du als Reaktion darauf immer höhere Dosen einnehmen müsstest. Dies erscheint sehr plausibel, da die meisten Substanzen (einschließlich Kaffee, Alkohol und viele andere) diese Art von Wirkung aufweisen. Beim derzeitigen Stand der Forschung können wir jedoch nicht mit Sicherheit sagen, ob CBD eine Toleranz aufbaut oder nicht.

CBD Safe

Wie wird CBD verwendet?

CBD wird häufig in Form von CBD-Öl oder flüssigen Tinkturen (die zum Teil über die Mundschleimhaut im Mund über den Verdauungstrakt absorbiert werden), in Form von Fruchtgummi oder anderen infundierten Edibles (die vom Verdauungstrakt und der Leber verarbeitet werden) oder als topische Produkte verwendet, die direkt an den Rezeptoren in der Haut wirken. CBD zu verdampfen nimmt ebenfalls an Beliebtheit zu.

Anders als THC scheint CBD keine hohe Affinität für die Haupt-Cannabinoid-Rezeptoren CB1 und CB2 zu haben. Stattdessen wird angenommen, dass es auf eine Kombination aus folgenden Rezeptoren wirkt:

  • Serotonin-Rezeptoren (5-HT1A)
  • Capsaicin-Rezeptoren (TRPV1)
  • Gamma-Rezeptoren (PPAR)
  • Orphan-Rezeptoren (GPR55)

Ferner wird angenommen, dass CBD als Wiederaufnahmehemmer für die endogenen Cannabinoide 2AG und AEA[2] wirkt, was bedeutet, dass es ihren Stoffwechsel unterbrechen und die Konzentrationen im Gehirn vorübergehend erhöhen kann.

Derart unterschiedliche Wirkmechanismen tragen zu der Komplexität bei, allgemeine Aussagen über die Beziehung zwischen CBD und dem Körper sowie über die allgemeine Sicherheit der Verbindung zu machen. Darüber hinaus könnten verschiedene Konsummethoden zu unterschiedlichen Ergebnissen führen, da jede Methode eine andere Bioverfügbarkeit, einen anderen Wirkungseintritt und eine andere Wirkungsdauer sowie andere Inhaltsstoffe mit sich bringt.

Die Beliebtheit von CBD hat in den letzten Jahren stark zugenommen und in vielen Regionen weltweit hat der Gesetzgeber Nachholbedarf, um diese aufstrebende Branche ordentlich zu regulieren. Natürlich variiert die Gesetzgebung in puncto CBD von Region zu Region. Im Folgenden fassen wir einige der wichtigsten legislativen Schritte im Hinblick auf die Legalität von CBD in Europa und anderen Teilen der Welt zusammen.

2018

2018 kam die WHO zu dem Schluss[3], dass CBD bei der Behandlung von refraktärer Epilepsie (insbesondere bei Kindern) in bestimmten Fällen wirksam ist sowie keinerlei Potential für Missbrauch oder Abhängigkeit aufweist und daher nicht auf dieselbe Weise wie THC kontrolliert werden sollte. Das US Farm Bill aus dem Jahr 2018 beseitigte die Grauzonen[4] bezüglich der Legalität von CBD in den Vereinigten Staaten. Das Gesetz bestätigte, dass Hanf (Cannabispflanzen mit weniger als 0,3% THC) und aus Nutzhanf gewonnene Produkte legal sind, obwohl THC nach Bundesrecht weiterhin als kontrollierte Substanz des Anhangs I gilt.

2020

2020 entschied der Europäische Gerichtshof, dass CBD nach den europäischen Drogengesetzen nicht als Betäubungsmittel[5] gilt und als sogenanntes "Novel Food" eingestuft werden könnte, wenn die Form, in der es verkauft wird, den EU-Vorschriften zur Lebensmittelsicherheit entspricht.

Was ist mit CBD im Sport?

Wie es aussieht, bietet CBD eine Vielzahl von potentiellen Einsatzbereichen. Und obwohl viele davon noch nicht bestätigt sind oder noch untersucht werden, hat eine steigende Anzahl von Sportlern (sowohl Profis als auch Amateure) damit begonnen, CBD als Teil ihrer Ernährung und ihrer Ergänzungsmittel-Routine zu verwenden, um die Erholung und das Training zu unterstützen. Da CBD aus Cannabis gewonnen wird – einer nach den weltweiten Anti-Doping-Gesetzen verbotenen Substanz, führte die Verwendung von CBD durch Profisportler unter den Anti-Doping-Agenturen zu Diskussionen.

2018 hat die Welt-Anti-Doping-Agentur CBD von ihrer Liste der verbotenen Substanzen gestrichen[6]. Andere Cannabinoide wie THC sind jedoch weiterhin verboten. Da CBD-Produkte Spuren von THC enthalten können, die möglicherweise einen positiven Drogentest nach sich ziehen könnten, haben Anti-Doping-Organisationen wie die USADA und UKAD Profisportler vor den Risiken des CBD-Konsums gewarnt.

Welche sind die größten Bedenken im Hinblick auf die Sicherheit von CBD?

Viele Gesetzgeber sind zu dem Schluss gekommen, dass CBD generell sicher ist, ungeachtet der Tatsache, dass wir noch immer nicht ganz verstehen, wie es im Körper wirkt. Dennoch gibt es noch einige echte Bedenken in puncto CBD. Dazu zählen:

⚖️ Zuverlässigkeit

Obwohl CBD häufig als Wellness-Ergänzungsmittel angepriesen wird, werden die meisten CBD-Produkte nicht so streng geprüft wie andere Nahrungsergänzungsmittel oder Medikamente. Das liegt normalerweise daran, dass der Gesetzgeber CBD zunächst nicht als Medikament oder Nahrungsergänzungsmittel anerkennt. In den USA beispielsweise ist das einzige von der FDA zugelassene CBD-Medikament Epidiolex, das zur Behandlung seltener Formen behandlungsresistenter Epilepsie verschrieben werden kann. In der EU gilt CBD hingegen als "neuartiges Lebensmittel" (Novel Food) und wird daher nicht auf dieselbe Weise wie Medikamente oder Nahrungsergänzungsmittel getestet oder reguliert; es ist auch nicht zur therapeutischen Anwendung zugelassen.

⚗️ Chemische Komplexität

Cannabis ist eine äußerst komplexe Pflanze, die beinahe 500 verschiedene chemische Verbindungen enthält. Jede davon verfügt über einzigartige und komplexe Möglichkeiten, mit dem Körper zu interagieren, sowie das Potential, mit anderen Verbindungen zusammenzuwirken und verschiedene Reaktionen hervorzurufen (eine Theorie, die als Entourage-Effekt bekannt ist). CBD-Produkte könnten unterschiedliche Konzentrationen dieser Verbindungen enthalten, was es nur noch schwieriger macht, vorherzusehen und zu verstehen, wie diese Produkte im Körper wirken.

? Drogentests

Ferner kann die Tatsache, dass CBD-Produkte Spuren von THC und anderen Cannabinoiden enthalten könnten, für jeden problematisch sein, der einen Drogentest machen muss. Die meisten legalen CBD-Produkte dürften nicht genug THC enthalten, um ein positives Ergebnis nach sich zu ziehen, jedoch wäre es nicht ungewöhnlich.

? Schwarzmarkt-Produkte

CBD-Produkte vom Schwarzmarkt werden in verschiedenen Teilen der Welt verkauft. Diese Produkte unterliegen keinen Tests oder Qualitätskontrollen, weshalb wir niemals empfehlen würden, CBD auf der Straße oder aus anderen unzuverlässigen Quellen zu kaufen.

CBD und Kinder: Beobachtung der aktuellen Forschungsergebnisse

CBD wird oft als eine Art Allheilmittel angepriesen, einschließlich der Verwendung von CBD für Kinder. Bei der Beurteilung, ob ein Medikament sicher verwendet werden kann, insbesondere bei Kindern, ist es wichtig, reine Rhetorik hinter sich zu lassen und einen ehrlichen Blick auf die Forschung zu werfen.

  • Behandlungsresistente Epilepsie: Der Fall von Charlotte Figi

Gerade in Bezug auf CBD für Kinder taucht der Fall von Charlotte Figi häufig auf, und das aus gutem Grund. Charlotte Figi litt am Dravet-Syndrom, einer schweren Form von Epilepsie, und hatte etwa 300 Anfälle pro Woche. Nachdem sie unzählige Medikamente mit geringer Wirkung ausprobiert hatte, stellte sich heraus, dass ein CBD-reicher Extrakt – der den Namen Charlotte’s Web trägt – ihre Anfälle auf 0–1 pro Woche senkte und ihr ermöglichte, alle anderen Medikamente abzusetzen. Aber das ist nur ein Fall.

Im Jahr 2018 haben Lattanzi u. a. eine Überprüfung und Metaanalyse[7] zur Wirksamkeit von CBD in Bezug auf das Dravet-Syndrom und das Lennox-Gastaut-Syndrom durchgeführt. Insgesamt wurden die Fälle von 550 einzelnen Teilnehmern untersucht. Sie stellten das besondere Potenzial fest, dass CBD in Fällen haben könnte, die sich als ansonsten behandlungsresistent erweisen.

Im Jahr 2019 haben Silvestro u. a. ähnliche Untersuchungen durchgeführt[8], jedoch speziell an Säuglingen, Kindern und Teenagern mit behandlungsresistenter Epilepsie. Die Ergebnisse zeigten statistisch signifikante Unterschiede zwischen der Gruppe, der CBD verabreicht wurde, und denen in der Kontrollgruppe. Ebenso wurden nur wenige Nebenwirkungen festgestellt.

Ist CBD für Kinder sicher?

Ist CBD für Kinder sicher? Diese Frage ist schwer zu beantworten, weil wir einfach noch nicht genug über CBD wissen.

  • Kann man Kindern CBD verabreichen?

In Bezug auf Kinder ist es immer am besten, Vorsicht walten zu lassen. Die FDA rät zum Beispiel von der Verwendung von CBD durch schwangere oder stillende Frauen ab, da die Auswirkungen auf Säuglinge einfach unbekannt sind. Ebenso hat die direkte Verabreichung an Säuglinge und Kinder potenziell unbekannte Auswirkungen.

Auf der anderen Seite ist Epidiolex, ein auf CBD basiertes Medikament, jetzt in zahlreichen Ländern für die Anwendung bei Kindern mit schwerer, arzneimittelresistenter Epilepsie zugelassen. Daher könnte es sein, dass es einige Fälle gibt, in denen CBD für Kinder geeignet sein könnte.

Es ist eine unglaublich schwierige Debatte. Wir können niemandem empfehlen, Kindern CBD zu verabreichen, da die Belege dafür nicht beweiskräftig sind und das Sicherheitsprofil noch nicht bestimmt ist.

Davon abgesehen liegt die Entscheidung letztendlich bei den Eltern oder Erziehungsberechtigten, und eine objektive Beurteilung der Situation ist entscheidend. Wenn ein Kind an einer schweren, behandlungsresistenten Erkrankung leidet, kann es sich lohnen, mit einem Arzt über CBD zu sprechen.

Wie sieht die Zukunft von CBD aus?

Die Nachfrage nach CBD ist in den letzten Jahren exponentiell angestiegen. Und obwohl es klare Herausforderungen bei der ordnungsgemäßen Regulierung von CBD und der Gewährleistung der Sicherheit und Zuverlässigkeit aller CBD-Produkte gibt, werden wir wahrscheinlich beobachten dürfen, dass diese Herausforderungen in Angriff genommen werden, während sich unser Verständnis von diesem komplexen Cannabinoid weiterentwickelt.

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