By Miguel Ordoñez

Cannabis-Grower sind stets auf der Suche nach neuen Anbautechniken. Könnte Dir Bokashi dabei helfen, Deine beste Ernte überhaupt zu erreichen? Lies weiter, um alles über diesen einzigartigen japanischen Bodenzusatz zu erfahren.

WAS IST BOKASHI?

Der Begriff Bokashi stammt aus dem Japanischen und bedeutet "fermentiertes, organisches Material". Es handelt sich dabei um eine Kompostierungstechnik, die sich von uralten Düngemethoden ableitet, die auf anaeroben Fermentationsprozessen basieren, die durch Gemische bestimmter Mikroben katalysiert werden.

Bokashi nutzt genau wie Bier das Prinzip der beimpften Gärung. Um den Transformationsprozess für organische Abfälle zu starten, wird normalerweise Getreide verwendet, das mit Hilfe von Bakterien fermentiert wurde, die man effektive Mikroorganismen (EM) nennt.

Im organischen Anbau wird Bokashi heute als nachhaltiger Bodenzusatz geschätzt, der zu großartigen Ergebnissen beiträgt, die Pflanzengesundheit verbessert und den Ertrag steigert, ohne dafür chemische Pestizide und Düngemittel einsetzen zu müssen. Viele Cannabis-Grower haben ebenso damit begonnen, sich ihr eigenes Bokashi zuzubereiten, das sie entweder allein oder in einem Kompostmix einsetzen, um sich so das Düngungspotenzial all ihrer Küchen- und Gartenabfälle zunutze zu machen.

IST BOKASHI BESSER ALS KOMPOSTIEREN?

Bokashi kann als besser als normaler Kompost angesehen werden, da es mehr Stickstoff enthält, was einen der wichtigsten Nährstoffe für die vegetative Wachstumsphase von Cannabis und den wahrscheinlichsten Mangel in normaler Erde darstellt.

Der offensichtlichste und unmittelbarste Vorteil von Bokashi ist jedoch seine Geschwindigkeit. Traditionelle Kompostierungstechniken für Küchen- und Gartenabfälle benötigen mindestens drei Monate Vorbereitung und ein Großteil des Düngungspotentials des Rohmaterials wird in die Umwelt abgegeben.

Mit Bokashi dauert es nur einige Wochen, um einen konzentrierten Dünger für Deine Pflanzen zu erzeugen, ohne dass durch Oxidation organische Stoffe, Methan und Kohlendioxid in die Atmosphäre gelangen. Darüber hinaus ist dieses fermentierte Material eine hervorragende Ergänzung zu einem Wurmkompostbehälter.

Bokashi benötigt allein deswegen schon weniger Platz als die gewöhnliche Kompostierung, da keine Luft im Komposter benötigt wird. Der Einsatz eines luftdichten Bokashi-Behälters ermöglicht eine leichtere Kompostierung in Innenräumen ohne Geruch und unerwünschte Insekten.

Für Bokashi wird ein spezieller luftdichter Eimer mit Löchern im Boden benötigt, durch die die während der Fermentation entstehende Flüssigkeit abtropfen kann. Dieses Nebenprodukt ist selbst ein guter Dünger für die direkte Bewässerung der Pflanzen und kann verdünnt auch als Blattspray eingesetzt werden.

Bokashi kann Küchenabfälle ohne viel Schmutz geruchlos in Nährstoffe für Deine Cannabispflanzen verwandeln

GIBT ES IRGENDWELCHE NACHTEILE?

Ja. Da regulärer Kompost bereits eine signifikante Zersetzung hinter sich hat, stehen den Wurzeln mehr Nährstoffe sofort zur Verfügung. Andererseits hat das Bokashi-Ferment den Zersetzungsprozess noch nicht gestartet, so dass die meisten der Nährstoffe immer noch in großen Molekülen gebunden sind und die Wurzeln sie nicht schnell absorbieren können.

Deswegen kann Bokashi auch nicht einfach oben auf die Erde gegeben werden. Es muss entweder vergraben oder zu traditionellem Kompost hinzugegeben werden. Während der Fermentationsvorgang zwar schnell abläuft, sieht es bei der letztendlichen Zersetzung in der Erde anders aus, so dass nicht ganz klar ist, wann die Nährstoffe des Bokashis für die Pflanzenwurzeln verfügbar sind.

Es kann davon ausgegangen werden, dass kein zu Hause selbst hergestelltes Düngemittel frei von Krankheitserregern ist – Kompost und Bokashi-Ferment eingeschlossen. Genau genommen können mit beiden Methoden Erreger in Deinen Garten gelangen, auch wenn das vermutlich nicht die wahrscheinlichste Ursache für einen Befall des Cannabis-Beets ist.

Wir müssen auch berücksichtigen, dass Bokashi mit dem kohlenstoffreichen Material in Gärten nicht gut funktioniert. Durch die Kompostierung lässt sich die Art der organischen Abfälle, die in den meisten Gärten anfallen, besser beseitigen, so dass Bokashi den Kompostierbehälter im ökologischen Landbau zumeist nicht ersetzen kann.

Schließlich müssen wir auch bedenken, dass Bokashi, abgesehen von dem geringen Flüssigkeitsverlust, vor und nach dem Fermentationsprozess in etwa dasselbe wiegt, während Kompost erheblich an Gewicht verliert. In der Praxis bedeutet das, dass eine größere Menge an Ferment benötigt wird, um dieselbe Nährstoffmenge wie mit Kompost bereitzustellen.

BOKASHI-FERMENT ZU HAUSE SELBST HERSTELLEN

Das Bokashi-Verfahren ermöglicht es Growern, ihre Pflanzen nur mit Küchen- und Gartenabfällen zu füttern, einschließlich Fleisch und bestimmten Milchprodukten, die für andere Kompostierungsformen nicht geeignet sind.

Du kannst fertige Sets kaufen, die Dir den Anfang mit Bokashi erleichtern, oder Du kannst es selbst mit Hilfe von Bokashi-Rezepten herstellen, die Du online findest. Hier sind das komplette Verfahren und Zutaten sowie einige Profi-Tipps.

Manche Grower züchten ihr eigenes EM, aber der genaue mikrobielle Gehalt einer hausgemachten Bakterienimpfung ist schwer abzuschätzen. Wenn Du Deine Mikroben bei einem qualifizierten Händler kaufst, bekommst Du drei grundlegenden Arten von Milchsäurebakterien, Hefen und photosynthetischen Bakterien, die für einen vollständigen Bokashi-Prozess erforderlich sind.

Um mit der Fermentation zu beginnen, gibst Du Deine Küchenabfälle in den Bokashi-Behälter und bedeckst sie mit EM-beimpftem Raufutter wie Weizenkleie oder Sägemehl. Je mehr Essensreste Du in den Behälter gibst, desto mehr Kleie benötigst Du. Sei aber ein wenig vorsichtig bei der Auswahl der Abfälle, die Du in Deinen luftdichten Bokashi-Behälter wirfst: Verdorbenes Essen, große Knochen, Muscheln und Schalentiere, synthetisches Gewebe, Milch und andere Flüssigkeiten solltest Du vermeiden.

Deine Speisereste solltest Du abtropfen lassen, damit sie nicht zu nass, sondern gut vorbereitet sind. Wie wir bereits erwähnt haben, wirst Du mit etwas Flüssigkeit umgehen müssen, die aus dem Boden des Behälters abfließt. Lagere sie richtig oder verwende sie einfach in Deiner nächsten Nährstoffmischung.

Sobald der Bokashi-Eimer voll ist, solltest Du ihn geschlossen halten und bei Raumtemperatur 2–3 Wochen fermentieren lassen. Nach dieser Fermentationsphase ist das Bokashi bereit, seinen kontrollierten biologischen Abbau in der Erde abzuschließen.

Sobald der Bokashi-Eimer voll ist, solltest Du ihn geschlossen halten und bei Raumtemperatur 2–3 Wochen fermentieren lassen

BOKASHI UND CANNABIS

Bokashi aktiviert die mikrobielle Synergie in der Erde, womit die Verfügbarkeit von Kohlenhydraten, Enzymen, Aminosäuren und organischen Säuren für die Wurzeln Deiner Pflanzen gesteigert wird. Also genau das, was viele spezielle Dünge- und Wurzelstimulator-Produkte auch tun. Doch wie auch bei allen anderen Cannabis-Nährstofflösung oder -Zusatzstoffen, solltest Du keine Wunder erwarten.

Es existieren nahezu keine Studien zu Bokashi. Einige glauben, dass Bokashi den Grasanbau und vielleicht die Landwirtschaft im Allgemeinen revolutionieren könnte und doch gibt es bisher kaum wissenschaftliche Belege über einen ertragssteigernden Nutzen, außer in einigen Einzelsituationen. Allerdings tut das Recyclen von Küchenabfällen und die Herstellung nachhaltiger Pflanzennährstoffe weder uns noch dem Planeten weh.

WIE BOKASHI VERWENDET WIRD

Nachdem Du Deine Erde mit Bokashi angereichert hast, kannst Du Deine jungen Cannabispflanzen einfach darin eintopfen und gießen. Dieser fermentierte Kompost ist eine mächtige Quelle langsam freigesetzter Nährstoffe und zieht Würmer, Pilze, Bakterien und andere nützliche Organismen an. Um einen stärkeren Dünger zu erhalten, kannst Du andere organische Zusatzstoffe hinzugeben, um den natürlichen Nährstoffgehalt Deines Bokashis dem NPK-Bedarf Deiner Pflanzen entsprechend anzupassen.

Wie bereits erwähnt, entwickelt Bokashi im Boden ein ganzes Netzwerk aus Mikroben, sobald es einmal in Deinen Garten eingebracht ist. Daher lässt sich auf der Oberfläche oft ein weißer Film erkennen. Dies ist das Wachstum der als Actinomycetales bekannten bakteriellen Filamente, die gut für die Erde und Deine Pflanzen sind! Diese Mikroorganismen verleihen der Erde ihren typischen Geruch und sind in gesundem Kompost häufig vorkommende Mikroben. Wenn diese Art mikrobiellen Lebens gedeiht, benötigst Du nicht länger Chemikalien, um Deine Pflanzen zufrieden zu stellen!

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