By Marguerite Arnold

NORML, die National Organization for the Reform of Marihuana Laws (Nationale Organisation für die Reform der Marihuana-Gesetze), ist die älteste gemeinnützige Interessenvertretung, die sich auf die Legalisierung von Cannabis konzentriert. Seitdem die Organisation 1970 in den Vereinigten Staaten gegründet wurde, ist sie ein entschiedener Gegner des Verbots. Das wird an ihrem unermüdlichen Kampf, die Verbotsgesetze mit zahlreichen, kreativen Methoden herauszufordern, nur zu deutlich.

Dies spiegelt sich auch in der Tatsache wider, dass die Organisation die Personen verteidigt, die wegen dieser veralteten Gesetze verfolgt werden. Unter anderem unterstützt NORML Prozesse, in denen es um die Anfechtung von Drogentests geht.

Gegenwärtig nimmt NORML viele verschiedene Rollen ein. Die Organisation versucht argumentativ Einfluss auf den Gesetzgeber zu nehmen. Sie dient auch als informelle, aber gut recherchierte Informationsdrehscheibe. Die Organisation beherbergt zudem Foren und organisiert Konferenzen. Ebenso unterstützt sie auch ein riesiges internationales Netzwerk von Aktivisten. NORML spielt auch eine Rolle bei der Durchsetzung der großen Gesetzesreform in den Gerichtssälen. Darüber hinaus führt die Organisation relevante und zielgerichtete Forschung durch.

NORML unterhält ein Büro in Washington DC. Zusätzlich wurde in den USA ein Netzwerk von Ortsgruppen aufgebaut. Dazu gehören zahlreiche Vertretungen auf College-Campussen. Internationale Ableger gründeten sich auch im Vereinigten Königreich, Irland und Australien.

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DIE GRÜNDUNG

NORML wurde in den späten sechziger und frühen siebziger Jahren aus der Studentenbewegung heraus gegründet. Tatsächlich ließ sich der Gründer Keith Stroup von Ralph Naders berühmten Werbekampagnen inspirieren. NORML war von Beginn an als rechtmäßige Stimme der Cannabisnutzer gedacht.

Das grundsätzlich Neue? NORML behandelte Cannabisnutzer wie jede andere Gruppe von Konsumenten.

Diese Idee war damals eine wirkliche Neuerung, denn in den sechziger Jahren war selbst der Besitz kleiner Mengen Marihuana in jedem US-Staat ein Verbrechen. Schon die erste Anklage für eine kleine Gesetzesübertretung konnte für den Angeklagten ein Jahr im Gefängnis bedeuten.

PLAYBOY

Stroup bekam zur Finanzierung der gemeinnützigen Organisation einen Gründungszuschuss von der Playboy-Stiftung. In der Tat verschaffte Hugh Heffners Unterstützung NORML eine finanzielle Basis, so dass sie in den 70er Jahren die erste Cannabis-Lobbyorganisation in den USA werden konnte.

Das gestiftete Startkapital trug auch zur Langlebigkeit der Organisation bei.

Der unmittelbare Impuls für die Gründung der Gruppe lag in der Verabschiedung des Controlled Substances Act. Dieses Gesetz klassifizierte Cannabis als Schedule-I-Droge. Allerdings war 1972 sogar ein präsidialer Ausschuss damit beauftragt worden, zu untersuchen, ob Cannabis entkriminalisiert werden sollte.

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AUSWIRKUNGEN VON NORML

Eine der ersten wesentlichen Einflussnahmen von NORML war die Veröffentlichung eigener Forschungsberichte. Im Ergebnis hat diese Forschung in den nächsten acht Jahren dazu beigetragen, dass die staatlichen Entkriminalisierungsgesetze verabschiedet wurden. In den späten achtziger und frühen neunziger Jahren war NORML dann auch eine der einflussreichsten Stimmen hinter der kalifornischen Landeswahl, bei der im Jahr 1996 die medizinische Nutzung legalisiert wurde. Seitdem hat sich NORML in jedem Bundesstaat Gehör verschafft, was die Durchsetzung von Reformen betrifft.

Die Gruppe hat auch die erste Klage gegen die Regierung eingereicht, in der gefordert wurde, medizinisches Cannabis rechtlich neu zu bewerten. Der Patient, den NORML mit der Klage unterstützte, war ein Einwohner von Washington DC namens Robert Randall, der sein Glaukom mit medizinischem Cannabis behandeln wollte. Als Ergebnis der Klage wurde er der erste medizinische Cannabispatient in den Vereinigten Staaten. Das war 1976.

Seitdem steht NORML kontinuierlich an der Spitze, wenn es in Gerichtsprozessen um die Durchsetzung der Legalisierung geht.

Und trotz der vielen anderen Gruppen, die sich mittlerweile ebenso an diesem Kampf beteiligen, findet NORML immer noch Wege, um relevant zu bleiben.

WELCHE ZIELE VERFOLGT NORML?

NORML befürwortet den "verantwortlichen Cannabisgebrauch". Darunter wird in der Organisation Folgendes verstanden:

  • Konsum nur für Erwachsene: Cannabis sollte für Erwachsene reserviert sein und keineswegs Kindern und Heranwachsenden zur Verfügung gestellt werden.
  • Kein Führen von Fahrzeugen: Cannabisnutzer dürfen unter dem Einfluss von Cannabis kein Fahrzeug fahren oder andere Arten von schweren Maschinen betreiben.
  • Set und Setting: NORML befürwortet, dass verantwortliche Cannabisnutzer besonderen Wert auf die Zeit, den Ort und die Stimmung legen, wenn sie Cannabis nutzen.
  • Dem Missbrauch widerstehen: Verantwortliche Nutzer sollten vermeiden, Cannabis zu missbrauchen. Missbrauch bedeutet Schaden, und jede Art von Cannabisnutzung, die sich negativ auf die Gesundheit oder persönliche Entwicklung/Leistung auswirkt, ist nicht verantwortungsbewusst.
  • Die Rechte anderer respektieren: Verantwortliche Cannabisnutzer respektieren die Rechte anderer, indem sie ähnliche Verhaltensregeln einhalten, wie sie auch für das Tabakrauchen gelten.

Lobbyisten, die als Studenten anfingen, für die Organisation zu arbeiten, führen auch heute noch bedeutende bundesstaatliche und sogar landesweite, föderale Initiativen. Und obwohl es heute noch einige andere nationale Gruppen in den Vereinigten Staaten gibt, die sich mittlerweile ähnliche Anerkennung erworben haben, gibt es keine andere Gruppe mit der gleichen Erfolgsbilanz wie NORML.

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AKTIVISMUS UND KAMPAGNEN

Einige der nachhaltigsten Erfolge von NORML sind durch den geschickten Einsatz von Politik, Gesetzgebungsprozessen und Medien zustande gekommen. Diese Erfolgsstrategie hat sich weiterentwickelt, während gleichzeitig auch die Legalisierung im neuen Jahrtausend große Fortschritte gemacht hat.

Die Gruppe führte 2009 eine Petition an den neuen Präsidenten Barack Obama an. Man forderte, die Frage der Cannabisnutzung als Frage der öffentlichen Gesundheit zu behandeln und nicht als Sache des Strafrechts. Ebenso unterstützte NORML im selben Jahr eine Kampagne zur Verteidigung des olympischen Schwimmstars Michael Phelps. Die Organisation veröffentlichte zudem die erste national im Fernsehen übertragene öffentliche Botschaft zur Unterstützung der Legalisierung.

Die Gruppe hat auch den Kampf gegen das Werbeverbot für die Substanz aufgenommen. Im Jahr 2010 wurde eine 15-Sekunden-Flash-Animation auf dem Display des Times-Square-Billboards verboten. Die daraus resultierende Blogosphären-Kontroverse entfachte eine öffentliche Debatte zu diesem Thema, die immer noch nicht beendet ist.

AUCH CANNABISNUTZER SIND VERBRAUCHER

Neben den spezifischen Kampagnen und der Gesetzgebung, die NORML unterstützt, hat die Gruppe auch noch etwas weiteres sehr wichtiges geleistet. Getreu der Gründungsmission, wurde durch NORML's Hilfe eine wichtige Debatte angestoßen. Sie beginnt mit einer sehr grundlegenden Idee: Auch Cannabisnutzer sind (normale) Verbraucher. Als solche steht ihnen das Recht auf eine legale, sichere Bereitstellung von Cannabis für verantwortungsbewussten Gebrauch zu. Dazu gehören sowohl medizinisches Cannabis als auch Weed für den Freizeitkonsum.

Heute ist diese Idee natürlich nicht mehr nur für beinharte Aktivisten attraktiv, sondern hat auch die breite Masse der Ottonormalverbraucher erreicht. Obwohl es viele Orte gibt, an denen Cannabis noch nicht legal ist, hat man die Legalisierung in der ganzen Welt zumindest ins Gespräch bringen können. Ganz offensichtlich kann die Reform nicht von Einzelpersonen oder einzelnen Gruppen durchgesetzt werden.

Allerdings gebührt NORML ein Großteil der Ehre, Cannabis als wichtiges Thema benannt zu haben. Ebenso haben NORML ihr Bestes gegeben, um als Verbraucherschutzorganisation tiefgreifende Veränderungen zugunsten der Cannabisnutzer durchzusetzen. Es gibt einfach keine andere Organisation, die Cannabis ebenso leidenschaftlich verteidigt hat wie NORML.

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