By Miguel Ordoñez

In den vergangenen Jahren wurde der Begriff "Cholesterin" in der westlichen Welt geradezu zum Schreckensbegriff. Häufig als Synonym für koronare Herzkrankheiten verwendet, sind sich die meisten von uns bewusst, dass ein hoher Cholesterinspiegel das Risiko für Herz- und Arterienerkrankungen oder Schlaganfälle erhöhen kann. Doch was zur Hölle ist eigentlich dieses Cholesterin? Gibt es ein "schlechtes" und ein "gutes" Cholesterin? Und außerdem: Kann Cannabis helfen, den Cholesterinspiegel zu senken?

Während sich die Wissenschaft zwar noch unsicher ist, ob Cannabinoide den Cholesterinspiegel direkt senken können, legen Studien nahe, dass Cannabis den Wert des "guten Cholesterins" womöglich ansteigen lässt. Mehr noch, deutet eine 2016 von der koreanischen University of Daegu durchgeführte Studie[1] darauf hin, dass CBD das braune Fettgewebe beeinflussen könnte – also die Umwandlung von ungesundem weißen Fett in gesundes braunes Fett.

WAS IST CHOLESTERIN?

Cholesterin ist eine organische Verbindung, die von der Leber produziert wird, von Natur aus in unseren Zellen vorkommt und an der Synthese von Vitamin D, Hormonen und weiteren Substanzen während des Verdauungsprozesses beteiligt ist. Unser Körper produziert den größten Teil des benötigten Cholesterins selbst. Die Menge, die wir mit der Nahrung aufnehmen, sollte deshalb nur einen minimalen Prozentsatz ausmachen. Genau wie Cannabisharz lösen sich Fette und Cholesterin nicht im Wasser auf und schwimmen im Blut. Unser Körper kann Cholesterinmoleküle über kleine Partikel reduzieren, die Lipoproteine genannt werden und sich mit dem Blut vermischen können, wodurch ein effektiver Antransport des Cholesterins gewährleistet wird. Andernfalls lagern sich die Fettgranulate auf der Innenseite unserer Venen ab.

"Schlechtes" Cholesterin ist ein LDL (Low-Density-Lipoprotein, also auf deutsch ein Lipoprotein niederer Dichte), das sich in den Blutgefäßen ansammeln kann, wodurch sich die Arterien verhärten und verengen, was den normalen Blutfluss einschränkt. "Gutes" Cholesterin ist ein HDL (High-Density-Lipoprotein), das beim Abbau von LDL-Ablagerungen hilft. In der Regel behandeln die Patienten diese Krankheit mit Blutverdünnern und Statinen, die zwar lebensrettend sein können und zukünftige Folgeerkrankungen verhindern, aber nicht immer wirksam sind. Zudem können sie auch einige beträchtliche Nebenwirkungen haben.

Wirklich wichtig für unsere Gesundheit ist das Verhältnis zwischen LDL, HDL und Triglyceriden. Zum Beispiel kannst Du einen niedrigen allgemeinen Cholesterinspiegel haben, aber gleichzeitig einen hohen Anteil an LDL-Cholesterin im Blut. Im Gegensatz dazu kann es auch vorkommen, dass ein hoher Cholesterinwert einfach eine Folge einer großen Menge an HDL-Cholesterin ist.

Cholesterin und Cannabis

CANNABIS UND DAS METABOLISCHE SYNDROM

Das metabolische Syndrom ist eine komplexe Erkrankung, die sich vor allem durch einen hohen Cholesterinwert, hohen Blutdruck, hohen Blutzucker und einen hohen Anteil an Bauchfett äußert. Wenig verwunderlich also, dass sie auch das Risiko von Herzerkrankungen und Diabetes erhöht. Wissenschafter der University of Miami analysierten aus zahlreichen Umfragen gesammelte Daten, um zu verstehen, wie Cannabiskonsum das metabolische Syndrom beeinflussen könnte[2].

In die Studie flossen die Daten von mehr als 8000 Patienten ein, bei denen das metabolische Syndrom anhand der folgenden Parameter diagnostiziert wurde: Hoher Blutglukosespiegel, hoher LDL- und niedriger HDL-Spiegel, Hypertonie und vermehrtes Bauchfett. Die Wissenschaftler fanden dabei heraus, dass 19,5% der Nicht-Konsumenten, 17,5% der ehemaligen Konsumenten und nur 13,8% der aktuellen Cannabiskonsumenten das metabolische Syndrom haben. In der Studie wird geschlussfolgert, dass aktueller Cannabiskonsum bei jungen bis mittelalten Erwachsenen in den USA vermutlich mit einem geringeren Risiko des metabolischen Syndroms einhergeht.

Zahlreiche andere Studien zeigten, dass regelmäßige Cannabiskonsumenten wohl einen niedrigeren Body-Mass-Index, einen kleineren Taillenumfang, einen höheren HDL-Wert und ein geringeres Risiko für Diabetes aufweisen. Eine Studie von 2013[3] untersuchte den Zusammenhang zwischen Cannabiskonsum und dem Cholesterin-, Glukose- und Insulin-Wert, indem diese Faktoren zusammen mit dem Ziel betrachtet wurden, das Risiko der Entwicklung einer Diabetes zu bestimmen. Die Studie zeigte, dass Cannabiskonsum vermutlich mit einer niedrigeren Prävalenz von Diabetes zusammenhängt.

Die Forscher stellten auch einen Anstieg des HDL-Cholesterins bei Patienten fest, die Rimonabant einnahmen – ein Anorektikum gegen Fettleibigkeit mit synthetischen Cannabinoiden, das wegen seiner wirklich schlimmen Nebenwirkungen vom Markt genommen wurde. So schlimm es auch sein mag, ist Rimonabant ein inverser Agonist des CB1-Cannabinoid-Rezeptors. Der unerwartete Anstieg des guten Cholesterins durch dieses synthetische Cannabinoid deutet darauf hin, dass die Modulation des Endocannabinoid-Systems den Cholesterinspiegel positiv beeinflussen könnte.

Wie oben erwähnt, legen also einige Studien nahe[4], dass CBD womöglich eine normale Insulinproduktion und einen normalen Zuckerstoffwechsel unterstützen und dem Körper dabei helfen könnte, ungesundes weißes in gesundes braunes Fettgewebe umzuwandeln. Eine erhöhte Insulinproduktion fördert die Umwandlung von Zucker in eingelagertes Fett und führt so zur Gewichtszunahme und Fettleibigkeit.

WAS KÖNNEN WIR TUN, UM UNSEREN CHOLESTERINSPIEGEL AUSZUGLEICHEN?

Zukünftige Studien werden den Zusammenhang zwischen dem Endocannabinoid-System und der Balance des Cholesterinspiegels noch genauer untersuchen und damit hoffentlich zu innovativen Rezepturen führen.

Ein gesunder Cholesterinwert des Körpers hängt maßgeblich von Deinen Genen und Deinem Lebensstil ab. Neben den erprobten Methoden, wie einer Ernährung mit geringem Anteil gesättigter Fettsäuren und Natrium, einem gesunden Körpergewicht, regelmäßiger Bewegung und nicht zu rauchen, versuchen Wissenschaftler herauszufinden, ob Cannabis oder bestimmte Cannabinoide eventuell auch helfen können, das Cholesterin in den Griff zu bekommen. Aerobes Training wie Fahrradfahren hat einen äußerst positiven Einfluss auf den Cholesterinspiegel, da es den prozentualen Anteil an LDL und Triglyzeriden senkt und den Anteil an HDL erhöht.

An der Stelle sei noch einmal daran erinnert, dass Rauchen wohl die ungesündeste Art ist, Cannabis zu konsumieren. Darüber hinaus können wir, was die Ernährung betrifft, von einem höheren Cholesterinspiegel ausgehen, wenn wir regelmäßig viele tierische Produkte wie Fleisch, Geflügel, Eier, Käse und andere Milchprodukte zu uns nehmen. Daher ist es wichtig, den Cholesterinspiegel stets von allen Seiten und unter Berücksichtigung der verschiedenen Einflussfaktoren zu betrachten.

External Resources:
  1. Cannabidiol promotes browning in 3T3-L1 adipocytes. - PubMed - NCBI https://www.ncbi.nlm.nih.gov
  2. Metabolic Syndrome Among Marijuana Users in the United States: An Analysis of National Health and Nutrition Examination Survey Data. - PubMed - NCBI https://www.ncbi.nlm.nih.gov
  3. The impact of marijuana use on glucose, insulin, and insulin resistance among US adults. - PubMed - NCBI https://www.ncbi.nlm.nih.gov
  4. Efficacy and Safety of CBD and THCV on Glycemic and Lipid Parameters in Patients With Type 2 Diabetes https://care.diabetesjournals.org
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