By Steven Voser

Neridol ist ein Sesquiterpen. Das bedeutet, es ist weniger flüchtig und aromatischer als Monoterpene und andere verdunstende Substanzen. Nerolidol kommt in mehreren Pflanzen vor, meist in ihren essenziellen Ölen zu finden. Zu diesen Pflanzen zählen Ingwer, Jasmin, Teebaum, Lavendel und Zitronengras, die alle regelmäßig in der Aromatherapie verwendet werden.

Nerolidol kommt auch in Aframomum pruinosum, Myrceugenia cucullata, Siparuna guianensis, Melaleuca quinquenervia, Piper claussenianum, Eucalyptus nova-anglica, Brassavola nodosa und Salvia runcinata in einer hohen Konzentration vor. Genau wie andere Terpene wird Nerolidol von Pflanzen als Antwort auf Insektenangriffe produziert. Dieses Terpen riecht erdig und holzig, jedoch mit fruchtigen und blumigen Noten von Zitrone, Äpfeln und Rose. Nerolidol ist ein untergeordneter Bestandteil des Terpenprofils vieler Cannabissorten.

Nerolidol ist ein starker Gegner von vielen Arten von Bakterien, Pilzen, Parasiten, Spinnmilben, Kopfläusen usw. Trotzdem kann es von Menschen gefahrlos eingenommen oder inhaliert werden. Traditionell wegen der entspannenden Wirkung verwendet, kommt es heutzutage häufig als Geschmacksgeber in Lebensmitteln zum Einsatz. Aktuell wird getestet, ob es die Hautdurchdringung bei der transdermalen Anwendung von Medikamenten verstärken kann. Es gibt Studien, die auf die antifungalen, antibakteriellen, angstlindernden und antioxidativen Eigenschaften des Terpens hindeuten.

Nerolidol

NEROLIDOL GEGEN PARASITEN UND INFEKTIONEN

Kürzlich wurden die antiparasitären, antimykotischen und antibakteriellen Eigenschaften von Nerolidol erforscht. Untersuchungen an Mäusen und Zellkulturen haben gezeigt, dass Nerolidol das Risiko einer Infektion mit Leishmaniase verringern kann. Im Labor konnte das Terpen das Wachstum von Parasiten hemmen[1] und könnte hinsichtlich der Behandlung von Leishmaniase bei Menschen weiter untersucht werden. Von dieser Krankheit mit einem breiten Spektrum an Symptomen und einer ausgeprägten Widerstandsfähigkeit gegen diverse Behandlungsmethoden sind weltweit 14 Millionen Menschen betroffen.

Eine weitere Studie mit Tieren ergab, dass Nerolidol Hautläsionen reduzieren kann[2], die durch die Infektion mit dem Pilz Microsporum gypseum hervorgerufen wurden. Außerdem hat man herausgefunden, dass Antibiotika in Zusammenarbeit mit diesem Terpen[3] bakterielle Krankheitserreger effektiver zerstören konnten, als das Medikament alleine. Weitere neue Untersuchungen deuten auf das antiparasitäre und insektentötende Potenzial von Nerolidol bei Tieren und Pflanzen hin.

Ein Interessengebiet der Terpen-Forschung ist Malaria. In einem Mäusemodell[4], in dem das Terpen oral und durch Inhalation eingenommen wurde, zeigte sich die potenzielle Wirkung gegen die Infektionskrankheit. In beiden Fällen war die Parasitämie noch 14 Tage nach der Infektion um 80 bis fast 100% gehemmt. Die Überlebensrate der Mäuse, die das Terpen oral eingenommen hatten, lag 30 Tage nach der Infektion bei 90%. Im Vergleich dazu lag sie bei unbehandelten Versuchstieren bei 16%. Die Toxizität von Nerolidol war hierbei nicht ausgeprägt.

NEROLIDOL UND DAS GEHIRN

Obwohl man davon ausgeht, dass die Wirkung von Nerolidol das Gehirn beeinflussen kann, wurde es noch nicht wie andere essentielle Öle auf angstlindernde Eigenschaften bei Tieren untersucht. Eine Studie untersuchte allerdings die Wirkung auf das Zentralnervensystem von Mäusen. Es zeigte sich, das Nerolidol eine angstlindernde Wirkung[5] besitzt, ohne die motorische Koordination zu beeinflussen. Die genauen Mechanismen dieses Vorgangs sind noch nicht bekannt, dennoch beweisen die Laborergebnisse einmal mehr die Bedeutung des traditionellen Einsatzes bestimmter Früchte und Kräuter, die dieses Terpen enthalten.

Eine andere Studie[6] bewertete die neuroprotektiven Wirkungen von Nerolidol im Vergleich zu Vitamin C gegen oxidativen Stress in neuronalen Zellen. Die Untersuchung fand an Mäusen statt und untersuchte außerdem die sedierende Wirkung von Nerolidol im Vergleich zu Diazepam (das zunächst als Valium vermarktet wurde). Nerolidol zeigte neben der sedierenden Wirkung bei Tieren auch eine antioxidative Wirkung auf den Hippocampus.

Nerolidol

NEROLIDOL UND DIE HAUT

Eine der bisher bekanntesten Wirkungen von Nerolidol ist die Verbesserung der transdermalen Aufnahme anderer Wirkstoffe. Viele Terpene sind nicht-reizende transdermale Durchdringungsverstärker und werden daher in der pharmazeutischen und nutrazeutischen Industrie eingesetzt. Eine Studie[7] zeigte, dass Terpene eine entscheidende Wirkung zur Verbesserung der Wirkung dermaler Mittel haben können. In der Rangfolge der Verstärkungswirkung bei Diclofenac-Natrium mit hohen Terpendosen belegte Nerolidol den ersten Platz, gefolgt von Farnesol, Carvon, Methon und Limonenoxid. Die Rangfolge mit einer niedrigen Terpendosis war Farnesol, Carvon, Nerolidol, Menthon und Limonenoxid.

Vor allem für Anwender (und Hersteller) von Cremes, Lotionen und Salben zur Behandlung von Hauterkrankungen oder einfach zur täglichen Hautpflege könnte die verbesserte Wirkung von Topika durch Nerolidol sowie seine Ungiftigkeit bei der Auswahl der bevorzugten Wirkstoffmischung interessant sein.

NEROLIDOL IN DER CANNABISPFLANZE

Das Terpenprofil von Cannabispflanzen kann je nach Genetik und Umweltfaktoren stark variieren. Während es nicht so einfach ist, eine Sorte mit einem bestimmten Terpen auszuwählen, vor allem wenn es sich dabei um keinen der bekannten Stoffe handelt, ist ein Hinweis, den es zu beachten gilt, dass viele Cannabissorten, die Nerolidol enthalten, ein holziges, fruchtiges, Zitrusaroma besitzen, das durch Verbrennung der Blüten zur Geltung kommt.

Ein Beispiel für eine Nerolidol-haltige Sorte ist Royal Jack Automatic, die autoflowering Version der berühmten Jack Herer, deren Geschmack und Wirkung sehr nah an das Original herankommen. Eine weitere ist Royal Cookies, die süße und erdige Töne vereint und bis zu 23% THC enthält. Man sollte bedenken, dass selbst die robustesten Terpene während der Verbrennung abgebaut und verbrannt werden. Das Verdampfen von Cannabis ist immer eine bessere Wahl, sowohl für Deine Gesundheit als auch für die maximale Ausprägung der Terpene. Wenn Du ein Grower bist, vergiss nicht unsere Tipps zur Maximierung von Terpenen in Deinen Pflanzen zu lesen.

External Resources:
  1. Antileishmanial Activity of the Terpene Nerolidol | Antimicrobial Agents and Chemotherapy https://aac.asm.org
  2. Antifungal effect of eugenol and nerolidol against Microsporum gypseum in a guinea pig model. - PubMed - NCBI https://www.ncbi.nlm.nih.gov
  3. Sensitization of Staphylococcus aureus and Escherichia coli to Antibiotics by the Sesquiterpenoids Nerolidol, Farnesol, Bisabolol, and Apritone https://www.ncbi.nlm.nih.gov
  4. Antimalarial activity of the terpene nerolidol. - PubMed - NCBI https://www.ncbi.nlm.nih.gov
  5. Assessment of anxiolytic effect of nerolidol in mice https://www.ncbi.nlm.nih.gov
  6. Antioxidant effects of nerolidol in mice hippocampus after open field test. - PubMed - NCBI https://www.ncbi.nlm.nih.gov
  7. The effect of terpene concentrations on the skin penetration of diclofenac sodium. - PubMed - NCBI https://www.ncbi.nlm.nih.gov
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