By Marguerite Arnold


Wenn es um Cannabis geht, ist Abwechslung wirklich die Würze des Lebens. Doch wie kommt es, dass es so viele verschiedene Sorten mit unterschiedlichen Merkmalen und unterschiedlicher Genetik gibt? Das haben wir Landrassen-Cannabis zu verdanken. Dieses wächst in der freien Natur und wurde nicht mit ortsfremden Sorten gezüchtet.

Moderne Hybriden mögen eine "bessere" Arbeit darin leisten, Dich high zu machen oder die Art von nutzerspezifischem Geschmack und maßgeschneiderter Wirkung zu liefern, die Du willst, doch sie haben eine "verunreinigte" DNS. Dies ist einer der Gründe, warum es so wichtig ist, heimische Landrassen zu bewahren, wenn nicht sogar weiterhin neue zu finden. Abgesehen davon gibt es natürlich noch die Bedeutung von Vielfalt im Allgemeinen. Wer kann schon das Schicksal der Banane vergessen, einer exotischen Nutzpflanze, die im Grunde fast überall zu einer Monokultur gezüchtet wurde?

Infolgedessen werden Landrassen in der gesamten Cannabisbranche zu wertvollen Handelsgütern. Da Cannabis tatsächlich immer mehr zur etablierten Nutzpflanze wird, wird die ursprüngliche Genetik noch bedeutungsvoller.

Erlaube uns, Dir alles Wissenswerte über Landrassen-Cannabis aufzuschlüsseln, warum es für die Branche so wichtig ist und wie es sich von Kultursorten unterscheidet, und Dir einige verschiedene Landrassen aus aller Welt vorstellen.

Was ist Landrassen-Cannabis?

Eine kurze Google-Suche nach "Landrassen-Cannabis" wird Dich auf einen ziemlich verwirrenden Pfad grundverschiedener Definitionen und Beschreibungen führen. Auch wenn manche Landrassen als in einer bestimmten Region heimisch bezeichnen, ist das nicht ganz richtig. Es wird angenommen, dass Cannabis aller Arten erstmals im frühen Neolithikum in Asien domestiziert wurde[1] (Forscher haben noch nicht ermittelt, ob im Osten, Süden oder Norden), bevor es in andere Teile der Welt gelangte.

Tatsächlich sind Landrassen also domestizierte Cannabispflanzen, die sich über viele Jahre an verschiedene geografische Orte angepasst haben – von kalt und dunkel bis hin zu heiß und sonnig. Was diese Varietäten so einzigartig macht, ist die Tatsache, dass sie nicht mit fremden Sorten gekreuzt und stabilisiert wurden, was sie für die Welt der Cannabisgenetik extrem wertvoll macht.

Indem sie Landrassenexemplare selektieren und sie unter kontrollierten Bedingungen mit verschiedenen Kultursorten kreuzen, können Züchter ihren Sortenlinien eine größere Vielfalt verleihen und neuartige Eigenschaften von traditionellen Varietäten aus unterschiedlichen Teilen der Welt nutzen.

Was ist Landrassen-Cannabis?
  • Landrasse vs. Kultursorte

Es ist wichtig zu verstehen, dass sich Landrassen, obwohl sie domestiziert wurden, von Kultursorten unterscheiden – kultivierten Varietäten, die selektiv gezüchtet wurden, um spezifische Merkmale aufzuweisen. Dies schließt auch "Heirloom-Cannabis" mit ein. Auch wenn Heirloom-Kultursorten nicht mit fremden Varietäten gekreuzt wurden, wurden sie außerhalb ihrer ursprünglichen geografischen Lage kultiviert, was sie von Landrassen unterscheidet.

Gleichwohl werden aus Landrassen viele Heirloom-Sorten entwickelt, was Growern und Züchtern ermöglicht, die starken Merkmale einer bestimmten Art von Pflanze zu nutzen und ihre Konsistenz durch Inzucht zu verbessern. Angola Red zum Beispiel ist eine Heirloom-Sorte, die aus einer afrikanischen Landrasse entwickelt wurde.

Landrassen-Cannabis unterscheidet sich von kommerziell erhältlichen Kultursorten hinsichtlich der Blattgröße, Farbe und phytochemischen Produktion. Es ist wahrscheinlich weniger konsistent und stabil als der durchschnittliche Hybrid, doch derartige Variation und Instabilität sind unverzichtbar für den Erhalt der Cannabisspezies. Tatsächlich bilden Landrassen das genetische Rückgrat von vielen der klassischen Sorten, die wir heute kennen und lieben – was einer der Gründe ist, warum sie über die Jahre so erfolgreich geblieben sind.

Darüber hinaus sind Landrassen der "Subspezies" Cannabis ruderalis erforderlich, um moderne Kultursorten mit dem autoflowering Merkmal auszustatten. Diese Landrassen haben sich an die rauen und kurzen Sommer ihrer zentralasiatischen Heimat angepasst, was dazu führte, dass sie basierend auf ihrem Alter und nicht der Lichtexposition blühen. Anders ausgedrückt, hätten wir keine Autoflowers, wenn es keine Landrassen gäbe!

Wie viele Landrassensorten gibt es?

Als Cannabis sich von seiner Heimat China aus verbreitete, fand es seinen Weg in viele verschiedene Teile der Welt. Als Reisen in entlegenere Gebiete der Welt zunahmen, gelangten Europa und Nordamerika in den 1960ern und 1970ern in den Besitz von Landrassen. Infolgedessen sind Cannabisanhängern zahlreiche Arten von Landrassen bekannt. Manche Landrassenpopulationen sind jedoch gefährdet, weshalb sorgfältige Erhaltung entscheidend ist.

Es ist unklar, ob Züchter überhaupt schon alle einzigartigen Landrassen da draußen gefunden haben. Das ist der Grund, warum es so etwas wie "Strain Hunter" gibt.

Was sind die ursprünglichen Landrassensorten?

Ebenso wie Familienstammbäume, können auch Cannabissorten zurückverfolgt werden. Neue Sorten werden durch die Kreuzung einer männlichen und einer weiblichen Cannabispflanze kreiert. Genau wie menschliche Genetik werden sie anschließend kartografiert. Landrassen-Cannabis ist das Urgestein des Cannabisstammbaums. Landrassen wie Afghan, Hindu Kush, Durban Poison und Red Congolese sind zudem die Basis von vielen bekannten modernen Hybriden. Deshalb ist ihre Einbindung in neue Zuchtbemühungen so willkommen – und beliebt.

Abgesehen davon ist es jedoch wichtig, sich daran zu erinnern, dass Cannabis eine sich kontinuierlich weiterentwickelnde Pflanze ist. Führe eine Landrasse in eine andere Umgebung ein und sie wird anfangen, sich anzupassen und hierbei weitere Eigenschaften anzunehmen. Dies bedeutet, dass "Landrassen" aus neuen Umgebungen genau genommen zu etwas anderem werden – genauer gesagt zu Heirloom-Sorten.

Im Folgenden findest Du einige der bekanntesten Landrassen aus verschiedenen Regionen der Erde und erfährst, was sie zu bieten haben.

Was ist Landrassen-Cannabis?
  • Der Nahe Osten

Die Namen dieser Sorten sind heute weltberühmt, wenn auch "nur" als Elternsorten mehrerer Hybriden.

Afghan/Afghani
Diese starke Indica-Sorte kommt im fernen Hindukusch-Gebirge vor, das durch Afghanistan, Indien und Pakistan verläuft. Afghan-Cannabis ist für seine heftige Harzproduktion und breit machenden Terpene bekannt.
Hindu Kush
Von dieser Sorte hat jeder echte Stoner zumindest schon einmal gehört. Sie kommt in derselben Region wie Afghan vor und produziert sehr viele Trichome, um sich gegen die Kälte zu schützen. In Indien, Pakistan und Afghanistan wird diese Sorte auch in der Hasch-Produktion verwendet.
Mazar I Sharif & Lashkar
Diese Sorten stammen ebenfalls aus diesem Teil des Planeten und weisen eine Fülle schwerer Trichome auf, die auch sie ideal für die Hasch-Produktion machen.
  • Asien

Auch Asiens Landrassensorten sollten nicht übersehen werden. Die folgenden Sorten sind ebenfalls Eltern einiger der beliebtesten Hybriden auf dem heutigen Markt.

Acah/Atjeh
Diese Sativa-Landrasse stammt aus der Aceh-Region Indonesiens. Sie ist vor allem für ihren fruchtigen, durch erdige Untertöne akzentuierten Geschmack bekannt.
Thai
Diese seit den 1970ern enorm beliebte Sativa ist Nordamerikanern weithin bekannt, weil sie während dieser Zeit exportiert wurde. Da sie eine empfindliche Sorte ist, kann sie in Europa kaum im Freien angebaut werden (außer in feuchteren, drückend heißen Regionen). Thai ist die Elternsorte von populären Hybriden wie Blueberry und Haze.
Chocolate Thai
Diese köstlich klingende und schmeckende Sorte ist eine Nachkommin von Thai. Sie bietet ein einzigartiges Schoko-Kaffee-Aroma, das Konsumenten in jeden niederländischen Coffeeshop lockt, auf dessen Menü sie steht.
  • Süd- und Zentralamerika

Sowohl Süd- als auch Zentralamerika können legendäres Landrassen-Cannabis vorweisen.

Acapulco Gold
Diese reine Sativa stammt aus Mexiko. Diese Sorte mit ihren bernsteinfarbenen Blütenstempeln und goldbraunen/violetten Blättern findet man zunehmend schwerer in ihrer wahren Form, da sie mit so vielen anderen Sorten gekreuzt wurde.
Colombian Gold
Colombian Gold, eine Dauerfavoritin von Cannabisliebhabern, entwickelte sich in den Bergen Santa Martas des zentralamerikanischen Landes, nach dem sie benannt ist. Dies ist eine euphorische, stimmungsaufhellende Sorte mit einem süßen Skunk-Geschmack.
Panama Red
Diese Landrasse kommt in Südamerika vor, wo sie in den 1960ern wiederentdeckt und für den Konsum in die USA exportiert wurde.
  • Afrika
Durban Poison
Diese aus Südafrika stammende Landrasse ist eine von wenigen, die man noch in ihrer reinen Form finden kann. Verantwortlich hierfür sind vor allem ihr mildes, süßes und würziges Aroma sowie ihre erhebenden Effekte. Warum sollte man an etwas herumpfuschen, das bereits funktioniert? Ihr Harz wird auch als Grundlage für viele Arten von Konzentraten genutzt.
Kilimanjaro
Die aus den Bergen Tansanias stammende Kilimanjaro ist eine massive Sorte, die lokal spirituelle Bedeutung besitzt. Ihre zitrusartigen, fruchtigen Noten heben sie von anderen Sorten ab.
Swazi Gold
Diese Sorte ist für ihr süßes Aroma und ihre Fähigkeit bekannt, unter rauen Bedingungen zu überleben.
  • Jamaika
Lambsbread
Diese Sorte mit Kultstatus ist vorwiegend bekannt als eine von Bob Marleys Lieblingssorten. Diese reinrassige Sativa hat eine klebrige Textur und einen krautigen Zitrusgeschmack.

Kann man echte Landrassen-Cannabissorten kaufen?

Selbst dort, wo Cannabis mittlerweile legal ist, werden die in den 1960ern und 1970ern von Abendländern entdeckten Landrassensorten nirgends im großen Maßstab angebaut. Es gibt jedoch ein paar, die so beliebt sind, dass sie auf dem Markt verbleiben. Heutzutage können diese genauer als Heirloom-Sorten bezeichnet werden.

Gleichwohl sind sie relativ selten. Dies ist darauf zurückzuführen, dass Grower dazu neigen, sehr wählerisch bei den Eigenschaften zu sein, die sie suchen. Die überpotenten und schmackhaften Hybriden auf dem Markt haben die Geschmacksknospen und Vorlieben natürlich geprägt. Letztendlich sind die meisten Menschen am Anbau von reinen Landrassen einfach nicht interessiert – manchmal wegen ihrer Unbeständigkeit, ihren inkonsistenten Anbaueigenschaften oder ihrer langen Blütezeiten.

Sind Landrassensorten besser?

Der einzige wirkliche Unterschied zwischen Landrassen und Cannabissorten ist, dass Erstere in der Natur offen bestäubt werden – mit Letzterer wurde bewusst experimentiert.

Selbst zu experimentieren, ist die beste Möglichkeit, herauszufinden, was Du bevorzugst. Wenn Du das Glück hast, einige Landrassensamen zu ergattern, pflanze sie in die Erde und sieh, wie sie sich machen! Stelle nur sicher, dass Du auch die Zeit und den Platz dafür hast, und Du wirst zweifellos in eine einzigartige Anbau- und Raucherfahrung eingeweiht werden.

External Resources:
  1. Large-scale whole-genome resequencing unravels the domestication history of Cannabis sativa https://www.science.org
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