By Max Sargent

Blattseptoria ist eine gefährliche Pflanzenkrankheit, die regelmäßig die Blätter einer Vielzahl von Pflanzen befällt, darunter auch Cannabis.

Wenn sie nicht richtig behandelt wird, kann Blattseptoria verheerende Folgen für Pflanzen haben: Sie zerstört die Blätter, hemmt das Wachstum und beeinträchtigt letztendlich die Höhe sowie Qualität des Ertrags.

In diesem Artikel werfen wir einen genauen Blick auf Cannabis-Blattseptoria und erklären, wie Du diese Krankheit behandeln und verhindern kannst, dass sie Deine Cannabispflanzen befällt.


Was ist die Septoria-Blattfleckenkrankheit?

Blattseptoria ist ein Oberbegriff für eine Reihe von Pilzinfektionen, die braune Flecken auf den Blättern der Pflanzen verursachen und das allgemeine Wachstum beeinträchtigen. Verschiedene Septoria-Arten befallen eher andere Pflanzenarten – aber diejenige, an der wir (als Cannabisanbauer) interessiert sind, heißt Septoria lycopersici.

Leaf Septoria

Septoria kann Tomaten, Weizen und Petersilie befallen, um nur ein paar andere Pflanzen zu nennen. Diese Pilze entwickeln sich in der Regel auf abgefallenen, verrottenden Blättern, von denen aus die Sporen ihren Weg zu den lebenden Blättern finden, wo sie wachsen. Je nachdem, welche Pflanze betroffen ist, kann Septoria die Ernte schädigen oder ganz zerstören.

Beim Cannabisanbau sollte sie die Ernte nicht völlig ruinieren, aber sie kann das Wachstum hemmen und die endgültige Ernte verringern, wenn sie nicht behandelt wird. Deshalb ist es wichtig, ein wenig darüber zu wissen, besonders wenn Du Cannabis im Freien anbaust.

Der Krankheitszyklus von Cannabis-Blattseptoria

Wenn Du den Lebenszyklus von Cannabis-Blattseptoria kennst, kannst Du besser verstehen, wie sie funktioniert und wie Du sie verhindern kannst.

Diese Pilze überwintern auf infiziertem Laub aus dem Vorjahr, meist auf abgefallenen Blättern. Dabei muss es sich nicht unbedingt um Cannabisblätter handeln – der Pilz kann auch auf jeglichen anderen abgefallenen Blättern vorkommen. Er gedeiht vor allem in kühlen, feuchten Umgebungen. Wenn der Frühling kommt und neue Blätter wachsen, können sich Septoria-Sporen ausbreiten und den Weg für neues Wachstum ebnen. Bei Cannabis macht sich die Infektion erst bemerkbar, wenn die Pflanze in die Blütephase eintritt, und zwar zuerst am untersten Wachstum.

Die Symptome der Blattfleckenkrankheit

Du wirst erst wissen, dass Septoria vorliegt, wenn sie sichtbar auf Deiner Pflanze/Deinen Pflanzen erscheint. Im Folgenden erklären wir, worauf Du achten solltest.

  • Unregelmäßige Flecken: Septoria verursacht unregelmäßig geformte Flecken auf dem gesamten Blattwerk. Sie können kreisförmig oder elliptisch und länglich sein. In jedem Fall haben sie unebene Ränder und sind nicht einheitlich gefärbt. Ihre Zentren sind meist grau-braun gefärbt.
  • Leuchtend gelbe Ränder: Die Außenseiten der Flecken werden gelb, wenn das Chlorophyll in den Blättern zerfällt. Wenn sich die Flecken ausdehnen, bewegen sich die gelben Ränder nach außen, wobei der graubraune Fleck in der Mitte ebenfalls wächst.
  • Sich ausbreitende Flecken: Septoria-Flecken können sehr klein beginnen, aber sie können sich ausdehnen, bis die Blätter ziemlich stark infiziert aussehen. Je größer sie werden, desto weniger können die Blätter Photosynthese betreiben und desto gestresster werden Deine Pflanzen.
  • Entwicklung von Pyknidien: Dies sind ungeschlechtliche Fruchtkörper von bestimmten Pilzen, in diesem Fall Septoria-Arten. Sie entwickeln sich in den graubraunen Flecken auf den befallenen Blättern und sehen für das Auge wie kleine schwarze Punkte aus. Sie sind der Beweis dafür, dass Deine Pflanzen eine Pilzinfektion haben.
  • Verkümmertes Wachstum: Wenn die Pflanzen gestresst sind und nicht mehr richtig Photosynthese betreiben können, kommt ihr Wachstum zum Stillstand. Da Septoria in der Regel nur während der Blütezeit auftritt, wirst Du zwar keinen Stillstand des Gesamtwachstums feststellen (da die Cannabispflanzen in dieser Phase nicht mehr größer werden), doch Du könntest eine unzureichende Blütenproduktion bemerken.
  • Vitalitätsverlust: Neben dem verminderten Blütenwachstum könntest Du auch feststellen, dass Deine Pflanzen generell weniger kräftig aussehen. Auch wenn Septoria nicht zu Welken führt, könnten Deine Pflanzen dennoch schlaff werden und allgemein krank aussehen.

Leaf Septoria

Wie man die Septoria-Blattfleckenkrankheit verhindert

Wenn die Blattfleckenkrankheit auftritt, kannst Du sie behandeln, indem Du infizierte Blätter entfernst und die Pflanzen mit einem Fungizid behandelst. Es ist jedoch besser, sie von vornherein zu vermeiden. Outdoor-Grows sind zwar immer in Gefahr, von Krankheiten befallen zu werden (schließlich sind die Pflanzen in der Natur), doch es gibt viele Maßnahmen, die Du als Grower ergreifen kannst, um die Wahrscheinlichkeit ihres Auftretens zu verringern.

Abstand zwischen den Pflanzen

Wenn Du Deine Pflanzen in einem gesunden Abstand zueinander und zu anderen Pflanzen hältst, ist die Ausbreitung von Septoria weniger wahrscheinlich. Wenn die Blätter um Platz konkurrieren und ineinander verschlungen sind, ist es viel wahrscheinlicher, dass viele verschiedene Infektionen auftreten.

Wenn Du jeder Pflanze genügend Platz gibst, damit sie ihr Blattwerk ohne Konkurrenz ausbreiten kann, sinkt die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von Septoria. Außerdem wird so definitiv der Anbau im Ganzen geschützt, falls eine Pflanze infiziert wird.

Die Pflanzengesundheit aufrechterhalten

Pflanzen haben wie Tiere ein Immunsystem. Und wie bei Tieren sind diese Immunsysteme viel effektiver, wenn die Pflanzen insgesamt gesund sind.

Deshalb ist eine der einfachsten und effektivsten Methoden, nicht nur Septoria, sondern allen Infektionskrankheiten vorzubeugen, Deine Pflanzen gut zu behandeln und bei Laune zu halten.

In der Praxis bedeutet dies:

  • Angemessenes Gießen
  • Angemessenes Düngen
  • Minimierung des Pflanzenstresses
  • Anbau in einem geeigneten Substrat

Mulch verwenden

Den Boden, in dem Deine Pflanzen wachsen, mit Mulch zu bedecken, kann dazu beitragen, dass sich die Pilzinfektion nicht bis zu den Blättern der Pflanzen ausbreitet. Wie bereits erwähnt, überwintert Septoria in verrottenden Blättern, die in der nächsten Vegetationsperiode eher wie Erde aussehen können.

Wenn Du also direkt in Erde anbaust, trägt eine Mulchschicht über dieser Erde dazu bei, alle möglichen Krankheitserreger abzufangen und die Feuchtigkeit sowie Temperatur im Wurzelbereich Deiner Pflanzen zu stabilisieren.

Apply Mulch

Unkraut unter Kontrolle halten

Eine weitere gute Möglichkeit, die Gefahr von Septoria und anderen Krankheitserregern zu verringern, ist, Deinen Cannabisgarten frei von übermäßigem Pflanzenwachstum zu halten. Ein üppiges Wachstum um Deine Cannabispflanzen herum kann einige Vorteile haben (im Falle von Begleitpflanzen), doch so kann auch eine reichere Umgebung für das Wachstum von Pilzen und Bakterien geschaffen werden.

Bestimmte Begleitpflanzen können dazu beitragen, die Ausbreitung von Krankheiten zu reduzieren – doch unkontrolliertes Wachstum kann die Ausbreitung verstärken. Also mach Dich ans Jäten!

Feuchtigkeit kontrollieren (wenn möglich)

Wie die meisten Pilze gedeiht Septoria unter feuchten Bedingungen. Wenn Du im Freien anbaust, kannst Du zur Kontrolle der Feuchtigkeit in der Umgebung nicht viel tun. Aber Du kannst vorausschauend planen und Deine Pflanzen so anbauen, dass sie mit den widrigen Bedingungen besser zurechtkommen.

Viele Pflanzen, die in einer feuchten Ecke eingepfercht sind, werden viel anfälliger für Pilzinfektionen sein als Pflanzen, die in einem gut belüfteten Bereich mit viel Platz stehen. Viele von uns haben nicht den Luxus, sich die perfekte Umgebung für den Cannabisanbau aussuchen zu können – doch mach das Beste aus dem Platz, der Dir zur Verfügung steht. Gut belüftetes Cannabis ist in der Regel viel gesünder.

Trichoderma

Trichoderma sind im Boden lebende nützliche Pilze, die das Wurzelsystemen von Cannabispflanzen auf vielfältige Weise unterstützen können. Sie können auch das Auftreten und den Schweregrad von Blattseptoria reduzieren[1].

Trichoderma sollten dem Boden am besten zu Beginn des Anbaus hinzugefügt werden, da sie mit der Zeit eine symbiotische Beziehung mit dem Wurzelsystem einer Pflanze eingehen. Je länger sich diese Beziehung entwickeln kann, desto effektiver wird sie sein.

Diese Organismen sind ein Muss für den biologischen Cannabisanbau, denn sie schützen die Cannabispflanzen nicht nur vor Krankheiten, sondern versorgen sie auch auf effizientere Weise mit einer Reihe von Nährstoffen, was das Wachstum insgesamt verbessert.

Wie man Blattseptoria bei Cannabis behandelt

Für den Fall, dass die Präventionsmethoden versagen, gibt es gute Nachrichten: Es gibt eine Reihe von Behandlungsmöglichkeiten für Cannabis-Blattseptoria, die zudem nicht schädlich sein müssen. Biologische Mittel, die für die Umwelt kaum ein Risiko darstellen, können sehr effektiv eingesetzt werden – Du musst Deine Pflanzen also nicht mit synthetischen Fungiziden besprühen. Tatsächlich ist es sehr wichtig, dass Du Deine Pflanzen nicht mit giftigen Chemikalien besprühst, wenn sie blühen – Du würdest die Chemikalien später konsumieren.

Die besten Ergebnisse erzielst Du mit dem Ansatz des integrierten Pflanzenschutzes. Dies bedeutet, Dich nicht auf ein einziges, allmächtiges Mittel zu verlassen (zum Beispiel giftige Fungizide), sondern eine Reihe weniger schädlicher und genauso wirksamer Mittel einzusetzen.

Befallene Blätter entfernen

Entferne zunächst die befallenen Blätter (normalerweise beginnst Du am unteren Ende der Pflanze). Dies sollte die Ausbreitung der Krankheit aufhalten oder verlangsamen und macht die folgenden Behandlungen effektiver. Achte darauf, nach dem Umgang mit infizierten Blättern keine gesunden Pflanzenteile zu berühren, bevor Du Dir nicht gründlich die Hände gewaschen hast.

Milchsäurebakterien

Milchsäurebakterien kommen auf natürliche Weise in sich zersetzenden Böden vor. Wenn Du sie als Ergänzung verwendest und dem Substrat beifügst, in dem Deine Pflanzen wachsen, verbessern sie nachweislich das Wachstum[2] und helfen den Pflanzen, sich gegen bodenbürtige Krankheitserreger, wie zum Beispiel Septoria, zu schützen.

Dieser organische Zusatz zur Erde kann die Gesamtqualität des Bodens verbessern und Deine Pflanzen vor einer Reihe von Krankheiten schützen, sodass sowohl die Umwelt als auch Deine Pflanzen davon profitieren.

Komposttee

Komposttees, die mit einem belüfteten Brauverfahren hergestellt werden, bekämpfen nachweislich die Septoria-Blattfleckenkrankheit[3], wenn sie als Blattspray angewendet werden. Hierbei handelt es sich um eine organische Behandlung, die weder die unmittelbare noch die breitere Umgebung schädigt, diese Krankheit aber in den Griff bekommen kann. Außerdem sollte diese Methode unbedenklich sein, wenn sie mit Blüten in Berührung kommt, die später konsumiert werden.

Wenn Du Deine Pflanzen mit Komposttee behandelst, solltest Du schnell handeln. Entferne die befallenen Blätter und behandle den Rest der Pflanze mit dem Blattspray. Wende es eine Woche lang mindestens einmal täglich an, nachdem die letzten Anzeichen von Septoria verschwunden sind.

Compost tea

Trichoderma-Blattspray

Trichoderma sind nicht nur eine wirksame vorbeugende Bodenergänzung, sondern können auch als Blattspray gegen Pilzkrankheiten[4] eingesetzt werden. Diese Sprays kannst Du ganz einfach online kaufen und sie dann großzügig auf Deinen Pflanzen anwenden. Wie bei anderen Behandlungen ist es auch hier ratsam, infizierte Blätter zu entfernen und das Spray auf anscheinend nicht infizierte zu sprühen.

JADAM

JADAM (jayeon-eul dalm-eun salamdeul) bedeutet aus dem Koreanischen übersetzt so viel wie: "Menschen, die der Natur ähneln". Es handelt sich dabei um eine ganzheitliche landwirtschaftliche Praxis, die versucht, natürliche Prozesse mit wissenschaftlichen Erkenntnissen zu verbinden, um eine nachhaltige und effektive Landwirtschaft zu betreiben.

Das ist eine Welt für sich, über die es viel zu sagen gäbe.

Doch in Bezug auf Blattseptoria wollen wir hier nur die Bio-Pestizide erwähnen. Die natürlichen Pestizide von JADAM (JNP) schaden der Umwelt nicht, sind aber trotzdem wirksam, wenn es um den Schutz von Pflanzen geht. Du kannst sie zu Hause selbst herstellen und sie bestehen aus drei Hauptbestandteilen:

  • Netzmittel: Ein seifenartiges Tensid, das die Grundlage des Pestizids bildet und dazu führt, dass es an Blättern und Schädlingen haften kann. Außerdem erhöht es die Durchdringungsfähigkeit von Pestiziden. Du kannst es mit weichem Wasser, Rapsöl und Kalilauge herstellen.
  • Kräuterlösung: Hier werden Kräuter oder Kräuterextrakte verwendet, die den jeweiligen Schädling, in diesem Fall Septoria, abwehren. Einige Möglichkeiten sind: Topinambur, Ginkgo und getrocknete Wurzeln der koreanischen Kuhschelle.
  • Schwefel: Wenn Du Deinem Pflanzenschutzmittel JADAM-Schwefel hinzufügst, wird es besonders gut gegen Pilze wirken. Ergänze Dein JWA mit Schwefel, Natronlauge, Wasser, Phyllit-Pulver, rotem Tonpulver und/oder Meersalz.

Umgang mit der Septoria-Blattfleckenkrankheit: Bleibe wachsam

Auch wenn sie im Vergleich zu anderen Cannabiskrankheiten nicht die schlimmste ist, kann die Septoria-Blattfleckenkrankheit schädlich sein. Zum Glück ist sie behandelbar. Eine gute Anbaupraxis trägt viel zur Vorbeugung bei, doch trotzdem ist es wichtig zu wissen, worauf man achten muss und wie man reagiert, wenn sie auftritt – denn manchmal treten diese Krankheiten auf, ganz gleich, wie gut wir versuchen, vorzubeugen.

Beim Umgang mit diesem Problem ist ein ganzheitlicher Ansatz die beste Lösung. Auf diese Weise wirst Du auch nicht auf umweltschädliche Fungizide zurückgreifen müssen – ein Gewinn für alle.

External Resources:
  1. Biological control of Septoria tritici blotch on wheat by Trichoderma spp. under field conditions in Argentina | BioControl https://link.springer.com
  2. IJMS | Free Full-Text | Application of Lactic Acid Bacteria (LAB) in Sustainable Agriculture: Advantages and Limitations https://www.mdpi.com
  3. https://www.researchgate.net/publication/330781458Suppression_of_Septoria_Leaf_Spot_Disease_of_Tomato_Using_Aerated_CompostTea
  4. Microorganisms | Free Full-Text | Effects of Foliar Treatment with a Trichoderma Plant Biostimulant Consortium on Passiflora caerulea L. Yield and Quality https://www.mdpi.com
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