By Luke Sumpter

Du hast einen Plan für den Umgang mit Blattläusen und Schnecken. Verdammt, Du schützt Deine Pflanzen sogar aktiv vor Nematodenarten. Wie aber steht es um Deine Thrips-Strategie? Lass nicht zu, dass Deine Pflanzen diesen gewebedurchdringenden Insekten schutzlos ausgeliefert sind. Wenn Du am Ende dieses Artikels angelangt bist, wirst Du Dein Schädlingsbekämpfungsarsenal um einen weiteren Aspekt erweitert haben.


Was sind Thripse?

Thripse sind kleine Fluginsekten, die zur Ordnung der Thysanoptera gehören. Erwachsene Thripse sind für gewöhnlich etwa 1,25mm lang, haben zwei schmale Flügelpaare sowie ein weißes und gelbes bis braunes und schwarzes Aussehen. Der Lebenszyklus eines Thrips beginnt, wenn ein erwachsenes Weibchen Eier auf Blätter oder Blütengewebe legt. In den nächsten zwei Wochen verwandelt sich die geschlüpfte Larve nacheinander in eine Vorpuppe, eine Puppe und schließlich in einen erwachsenen Thrips. Da sie sich so schnell vermehren, kann ein Thrips-Befall schnell außer Kontrolle geraten.

Ähnlich wie Blattläuse, ein weiterer sehr verbreiteter Cannabisschädling, besitzen auch Thripse scharfe Mundwerkzeuge, die es ihnen ermöglichen, die Blätter und Stiele von Pflanzen zu durchstechen. Obwohl sie nicht tief in Pflanzen eindringen können, schaffen sie es dennoch, in Oberflächenzellen einzudringen und alle darin enthaltenen Nährstoffe, einschließlich Mineralstoffen und Zucker, auszusaugen. Ein oder zwei Thripse, die eine Handvoll Zellen schädigen, stellen für gesunde Cannabispflanzen kaum eine Gefahr dar. Eine große Anzahl dieser Schädlinge hingegen kann so viele Zellen aussaugen, dass das Wachstum gehemmt und der Ertrag verringert wird.

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Können Thripse fliegen?

Trotz ihrer geringen Größe können Thripse durchaus fliegen. Und unterschätze ihre Flugfähigkeit nicht! Mithilfe des Windes können sich diese kleinen Tiere über weite Strecken fortbewegen. Auch wenn Thripse einen Garten besiedelt haben, der nicht direkt an Deinen angrenzt, können sie also trotzdem Zugang zu Deinen Cannabispflanzen bekommen. Aufgrund der Flugfähigkeit von Thripsen müssen Gärtner darüber nachdenken, wie sie ihre Pflanzen vor nicht terrestrischen Bewegungen schützen können. Aber keine Sorge, im Folgenden werden wir Dir einige wirksame Verteidigungsstrategien vorstellen!

Wie sieht durch Thripse verursachter Schaden an Cannabisblättern aus?

Jetzt weißt Du besser über diese lästigen Insekten Bescheid, doch woran erkennt man, wann ein Befall vorliegt, und wie sieht durch Thripse verursachter Schaden aus? Wenn man einen Thrips sieht, ist ihre Anwesenheit natürlich bestätigt. Die folgenden Hauptsymptome helfen Dir jedoch dabei, ihre Anwesenheit zu erkennen, auch ohne sie selbst zu sehen:

  • Verkümmertes Wachstum: Ein großer Thrips-Befall wird den Pflanzen schnell die Ressourcen rauben, die sie zum Überleben benötigen. Ein Verlust wichtiger Mineralstoffe und Verbindungen sowie eine allgemeine Stressreaktion führen dazu, dass befallene Pflanzen ihre Vitalität verlieren und nicht mehr optimal wachsen.
  • Papierartige und deformierte Blätter: Ein Thrips-Befall lässt auch einst üppige Fächerblätter eher schwach und erbärmlich aussehen. Sie verlieren nicht nur ihren Turgordruck, sondern werden auch papierartig und für das Auge unscheinbar.
  • Schwarze Punkte: Thripse zerstören nicht nur die Zellen Deiner Cannabispflanze. Nein: Sie besitzen auch die Dreistigkeit, nach dem Schlemmen Kotablagerungen zu hinterlassen. Diese schwarzen Punkte sehen nicht nur unansehnlich aus, sondern verunreinigen auch die Cannabisblüten.

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Wie man Thripse auf Cannabispflanzen wieder loswird

Eine überschaubare Anzahl von Thripsen ist kein Grund zur Sorge. Auch wenn mancher Grower bereits beim Anblick eines einzigen Exemplars versucht sein könnte, zum Pestizid seiner Wahl zu greifen, sollte man eine derart drastische Maßnahme nur bei einer ernsthaften Invasion ergreifen.

Im Folgenden zeigen wir Dir einige der besten Möglichkeiten, Thripse in Deinem Cannabisgarten oder Anbauraum zu beseitigen. Anschließend geben wir Ratschläge, wie man sie von vornherein daran hindert, überhaupt Fuß zu fassen.

Insektizide

Wir erwähnen chemische Insektizide zwar, befürworten deren Verwendung jedoch nicht. Diese aggressiven und umweltschädlichen Verbindungen tragen dazu bei, große kommerzielle Betriebe aus schwierigen Situationen zu befreien, haben aber schwerwiegende langfristige Folgen, wenn man sich auf sie verlässt. Diese Chemikalien legen Insekten vorübergehend lahm und werden häufig mit Piperonylbutoxid kombiniert, um die Ausrottung der betreffenden Art sicherzustellen.Da sie schnell abgebaut werden, müssen Gärtner sicherstellen, dass sie sofort und direkt mit den Schädlingen in Kontakt kommen. Pyrethrine (für Schädlinge giftige Chemikalien, die in Chrysanthemenblüten vorkommen) sind zwar wirksam, können jedoch auch Wasserlebewesen, Nützlingen und Honigbienen schaden[1].

Neemöl

Dieses natürliche Insektizid enthält mehrere Wirkstoffe, die Thripse im Keim ersticken können, darunter Azadirachtin[2]. Diese Verbindung wehrt nicht nur Insekten ab, sondern verhindert auch die Nahrungsaufnahme einer Reihe von Insekten und stört ihren Fortpflanzungszyklus. Insofern beendet es den durch Thripse verursachten unmittelbaren Schaden und verringert mit der Zeit auch ihre Populationen. Um es zu verwenden, gibst Du einfach 1 Esslöffel auf 4l Wasser und fügst der Mischung ein paar Tropfen Spülmittel hinzu. Rühre gründlich um und fülle das Spray in eine Sprühflasche. Ziehe Handschuhe sowie Augenschutz an und mach Dich an die Arbeit!

Raubinsekten

Thripse spielen in verschiedenen Ökosystemen eine Rolle, weshalb sie mehrere natürliche Feinde haben. Cannabisanbauer können diese nützlichen Arten bewusst in ihren Anbauraum einführen, um die Anzahl der Thripse zu senken und ihre Populationen künftig zu kontrollieren. Zu den wirksamsten Raubinsekten zur Bekämpfung von Thripsen gehören:

  • Marienkäfer: Dieses kultige Raubinsekt taucht normalerweise ganz von alleine auf. Sollte es in Deinem Garten jedoch an Marienkäfern mangeln, kannst Du sie entweder als Larven oder als erwachsene Insekten einführen. Beide Wachstumsstadien sind gefräßige Thrips-Vernichter!
  • Netzflügler: Netzflügler und Thripse haben mehrere Merkmale gemeinsam: Beide sind klein, haben Flügel und besitzen durchdringende Mundwerkzeuge. Allerdings nutzen sie diese scharfen Fortsätze auf ganz unterschiedliche Weise: Während Thripse damit Pflanzenfleisch durchbohren, nutzen Netzflügler sie, um Thripse zu durchbohren und zu verschlingen. In einigen Gartencentern und Growshops bekommt man sowohl Netzflüglereier als auch -larven.
  • Raubmilben: Auch mehrere Arten von Raubmilben streifen auf der Suche nach Thripsen um Deine Cannabispflanzen herum. Mit bloßem Auge betrachtet mögen sie klein und harmlos erscheinen, während es sich doch um robuste und fleißige Raubtiere handelt, mit einem besonderen Appetit auf Thrips-Fleisch! Amblyseius cucumeris ist eine der besten Arten, um Deine Pflanzen vor diesem Schädling zu schützen. Du kannst sie in Beuteln kaufen und gemäß den Produktanweisungen freisetzen.
  • Kurzflügler: Bevor sie das Larvenstadium erreichen, fallen die Puppen der Thripse auf den Boden, um sich weiterzuentwickeln. Dort werden sie gerne von Kurzflüglern gefressen – aber nur, wenn Du ihnen den richtigen Lebensraum bietest! Damit sich viele dieser nützlichen Nährstoff-Recycler in Deinem Boden wohlfühlen, musst Du eine gute Menge Mulch bereitstellen, der ihnen als Zuhause dienen kann. Lege dafür ein paar Zentimeter Grasschnitt oder abgestorbene Blätter rund um Deine Pflanzen aus.

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Bacillus Thuringiensis

Bacillus thuringiensis, auch einfach bekannt als "BT", ist eine Bakterienart, die Gärtnern dabei helfen kann, einen Thrips-Befall auf biologische Weise zu bekämpfen. Nach dem Besprühen von Pflanzen mit BT sehen Thripse und andere Schadinsekten diese als Nahrungsquelle an, die sie umgehend fressen. Nachdem sie verzehrt sind, beginnen die Bakterien jedoch, insektizide Verbindungen freizusetzen. Diese Giftstoffe schädigen das Verdauungssystem der Thripse, die daran schnell zugrunde gehen.

Wie verhindert man Thripse auf Pflanzen am besten?

Die oben genannten Optionen sind wirksame Methoden zur Bekämpfung eines Thrips-Befalls. Du kannst Dir jedoch Zeit und Mühe sparen und Deine Pflanzen vor Stress sowie Schäden schützen, indem Du von vornherein verhinderst, dass die Insekten überhaupt erst zum Problem werden. Nachdem Du die besten Strategien gegen Thripse kennengelernt hast, stellen wir Dir nun die wirksamsten Präventivmaßnahmen vor.

Klebrige Fliegenfallen

Klebefallen sind zwar ausgesprochen simpel, aber äußerst effektiv. Ihre leuchtend gelbe Farbe lockt Thripse auf natürliche Weise an. Sobald sie Kontakt mit diesen Klebefolien haben, kleben sie fest und stellen keine Gefahr mehr für Deine Pflanzen dar. Hänge nicht nur einfach mehrere Klebefallen um Deine Pflanzen herum auf, sondern lege auch ein paar davon auf den Erdboden, um die Puppen zu bekämpfen. Klebefallen sind zwar effektiv, wirken aber auch ein wenig wie ein Sperrfeuer: Sie fangen und töten auch andere Insektenarten, darunter auch nützliche. Dies solltest Du bei der Anwendung dieser Schädlingsbekämpfungsmethode bedenken.

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Netze

Auch Netze bieten eine äußerst einfache Lösung gegen Thrips-Befall. Mehr noch: Ein engmaschiges Netz hilft dabei, auch eine Reihe weiterer unerwünschter Lebewesen von Deinen Cannabispflanzen fernzuhalten. Und falls Du neben Deinem Cannabis auch gerne Lebensmittel anbaust, hilft diese Maßnahme überdies dabei, beispielsweise Kohlpflanzen vor dem gefürchteten Kohlweißling zu schützen. Darüber hinaus schützt Du Deine Pflanzen auch vor hungrigen Vögeln und neugierigen Haustieren.

Biologische Vielfalt fördern

Erinnerst Du Dich, dass wir sagten, eine kleine Menge Thripse sei kein Grund zur Sorge? Das liegt daran, dass sie von Natur aus als Bestandteile mehrerer Ökosysteme fungieren. Wird Cannabis in einem Garten mit Artenvielfalt angebaut, sorgt das Gleichgewicht zwischen Raub- und Beutetieren für Ausgleich, was auch die Thrips-Population auf einem natürlichen Niveau hält. Viele Grower entscheiden sich jedoch für Monokulturen anstelle von Polykulturen. Auch wenn dies auf den ersten Blick wie eine effizientere Anbaumethode erscheinen mag, geht es oft nach hinten los, denn es kann die Ausbreitung von Schädlingen und Krankheiten begünstigen. Umgib Deine Cannabispflanzen mit einer reichen Kräuter- und Blumenvielfalt, um Nützlinge anzulocken und Dir viel Arbeit bei der Schädlingsbekämpfung zu ersparen.

Eine gute Haushaltsführung praktizieren

Überlege, was in Deinem Garten oder Anbauraum als Überträger von Thripsen dienen könnte. Deine Kleidung, die Sohle Deiner Schuhe sowie Stecklinge und anderes Pflanzenmaterial können diesen Schädling in Deine Anbauumgebung einschleppen. Achte darauf, Deine Stiefel zu reinigen und sogar die Kleidung zu wechseln, wenn Du aus dem Garten eines Freundes nach Hause kommst. Halte eine Null-Klon-Politik ein und produziere Deine eigenen Stecklinge, um die Gefahr, dass Schädlinge und Krankheiten in Deinen Grow eindringen, drastisch zu verringern.

Substrat auffrischen

Solltest Du indoor anbauen, ist es eine gute Idee, das Substrat nach jedem Anbauzyklus auszutauschen. Dies ist zwar teurer, als es zu ergänzen, trägt aber dazu bei, Schädlingsprobleme gering zu halten, indem zwischen den einzelnen Durchläufen Eier aus dem Anbauraum entfernt werden.

Werden Thripse Deine Cannabisernte ruinieren?

Thripse können beim Cannabisanbau echte Probleme verursachen. Was das Schadensausmaß angeht, verblassen sie zwar im Vergleich zu anderen Schädlingen und Krankheiten – sie können aber dennoch das Wachstum hemmen und den Ertrag verringern. Diese Insekten sind jedoch nicht nur leicht zu erkennen, sondern nach ihrer Entdeckung auch leicht zu bekämpfen. Außerdem verfügst Du jetzt über das Wissen, um von vornherein verhindern zu können, dass sie überhaupt Probleme verursachen. Nun kannst Du weiter voller Zuversicht anbauen!


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