By Luke Sumpter

Cannabis ist zwar eine robuste Pflanze, aber auch sie ist anfällig für Schädlinge und Krankheitserreger, die die Qualität und Quantität Deiner Ernte erheblich beeinträchtigen können. Eine Möglichkeit, mit Cannabisschädlingen umzugehen, ist die biologische Schädlingsbekämpfung. Lies weiter, um zu erfahren, wie biologische Schädlingsbekämpfung bei Cannabis funktioniert und warum sie immer beliebter wird.


Was genau ist biologische Schädlingsbekämpfung?

Biologische Schädlingsbekämpfung ist eine Methode, bei der lebende Organismen eingesetzt werden, um Schädlinge in Deinem Grow Room oder Garten zu bekämpfen. Zu diesen Organismen gehören:

Biologische Schädlingsbekämpfung vs. synthetische Schädlingsbekämpfung

Im Gegensatz zur Schädlingsbekämpfung mit lebenden Organismen werden bei der synthetischen Schädlingsbekämpfung synthetische Chemikalien eingesetzt, wie etwa:

  • Pestizide
  • Fungizide

Ein Mann, der Pestizide auf Cannabispflanzen einsetzt
Ein Mann, der Pestizide auf Cannabispflanzen einsetzt

Chemische Pestizide werden sorgfältig zusammengestellt, um eine oder mehrere Arten von Schädlingen auszurotten. Sie können auf verschiedene Weise wirken; indem sie Schädlinge bei Kontakt töten, ihre Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigen oder das Verhalten der Schädlinge auf schädliche Weise beeinflussen (manche Pestizide können zum Beispiel dazu führen, dass Schädlinge nicht mehr fressen oder kein Wasser mehr trinken).

Chemische Pestizide und Fungizide sind in der Regel sehr effektiv und schnell wirksam, und viele Grower greifen auf sie zurück, wenn sie mit einem starken Schädlingsbefall konfrontiert sind, der sofort bekämpft werden muss. Leider sind chemische Schädlingsbekämpfungsmittel nicht immer sehr selektiv und können auch Nützlinge töten, die in Deinem Garten leben, wie zum Beispiel die weiter unten in diesem Artikel aufgeführten.

Außerdem können diese brutalen Chemikalien in Pestiziden/Fungiziden Deine Cannabisblüten verunreinigen, Deinen Boden schädigen und das Abwasser Deines Gartens verunreinigen. Aus diesen Gründen entscheiden sich viele Cannabisanbauer, wo immer möglich, für biologische Schädlingsbekämpfungsmethoden, da diese eine ungiftige, umweltfreundliche und nachhaltige Alternative darstellen.

Die Vor- und Nachteile der biologischen Schädlingsbekämpfung

Jeder Ansatz für den Cannabisanbau hat seine jeweiligen Vor- und Nachteile und mit der biologischen Schädlingsbekämpfung ist es nicht anders. Im Folgenden werden wir Dir die Vor- und Nachteile der biologischen Schädlingsbekämpfung in Deinem Cannabisgarten aufführen, damit Du entscheiden kannst, ob sie der richtige Ansatz für Dich ist.

Die Vorteile biologischer Schädlingsbekämpfung

  • Nachhaltigkeit: Im Gegensatz zu synthetischen Pestiziden/Fungiziden werden bei biologischen Schädlingsbekämpfungsmethoden keine aggressiven Chemikalien freigesetzt, die die lokale Umwelt verschmutzen können. Biologische Schädlingsbekämpfungsmethoden stören oder zersetzen auch nicht die Erde, so dass Du den Boden, den Du für den Anbau Deiner Cannabispflanzen verwendet hast, nach der Ernte wiederverwenden kannst.
  • Ungiftig: Chemische Pestizide und Fungizide enthalten Chemikalien, die für Menschen, Haustiere und die nützlichen Insekten und Bakterien in Deinem Garten giftig sind. Die biologische Schädlingsbekämpfung hingegen ist frei von diesen aggressiven Chemikalien.
  • Spezifität: Die biologische Schädlingsbekämpfung konzentriert sich darauf, Organismen mit sehr spezifischen Zielen in Deinen Garten einzubringen. Dies bedeutet, dass Du damit einen bestimmten Schädling bekämpfen kannst, ohne andere Organismen in Deinem Garten oder Grow Room zu schädigen.
  • Kostengünstig: Die biologische Schädlingsbekämpfung verfolgt einen proaktiven Ansatz im Umgang mit Schädlingen und konzentriert sich darauf, ein gutes Umfeld für Deine Pflanzen zu schaffen, das sich ungünstig auf die Ausbreitung von Schädlingen und Krankheitserregern auswirkt. Dieser Ansatz ist zwar aufwändiger, hilft aber Schädlingsbefall vorzubeugen, anstatt ihn nur zu behandeln, und kann Dir daher langfristig Geld sparen.
  • Langfristig: Die biologische Schädlingsbekämpfung bietet eine langfristige Lösung für die Schädlingsbekämpfung. Sobald Du sie in Deinen Garten einbringst, erhalten sich viele der von uns später noch angeführten Nutzinsekten, Pflanzen und anderen Organismen von selbst, ohne dass Du etwas dafür tun musst. Und da sie keine Störung für andere Pflanzen und Tiere in Deinem Garten darstellen, können biologische Schädlingsbekämpfungsmethoden viel länger eingesetzt werden als synthetische Pestizide/Fungizide, die bei übermäßigem Einsatz Deine Pflanzen schädigen können.

Ladybugs as Biological Pest Control
Ladybugs as Biological Pest Control

Die Nachteile biologischer Schädlingsbekämpfung

  • Es ist ein langsamer Prozess: Biologische Schädlingsbekämpfung ist ein langfristiges Unterfangen. Es mag einfach erscheinen, Nützlinge und Pflanzen in Deinem Garten anzusiedeln, aber es kann eine ganze Weile dauern, bis diese Organismen ihre Wirkung entfalten, vor allem wenn man sie mit dem sofortigen Einsatz von Pestiziden und Fungiziden vergleicht.
  • Es ist keine dauerhafte Lösung: Die biologische Schädlingsbekämpfung wird einen Schädling nicht vollständig aus Deinem Garten entfernen.
  • Sie ist weniger kontrollierbar: Egal, wie sehr wir es auch versuchen, die Natur lässt sich nicht kontrollieren. Manchmal funktioniert es, Organismen in Deinen Garten einzubringen, die einen bestimmten Schädling bekämpfen, manchmal aber auch nicht. Um eine biologische Methode zur Schädlingsbekämpfung zu finden, die funktioniert und zu Deinem Garten passt, braucht es Zeit und einige Versuche.

Biologische Schädlingsbekämpfung: Indoor- vs. Outdoor-Cannabisanbau

Im Folgenden werden wir Dir verschiedene Möglichkeiten vorstellen, wie Du biologische Schädlingsbekämpfung in Deinem Cannabisgarten einsetzen kannst. Auch wenn einige der Methoden vielleicht eher für Innenräume/Zelte und andere eher für den Außenbereich geeignet erscheinen, schließen sie sich nicht gegenseitig aus. Du kannst mit jeder Methode experimentieren, wie Du es für richtig hältst, und den Links folgen, um weitere Informationen zu erhalten.

Biologische Schädlingsbekämpfung in Innenräumen

Beginnen wir mit biologischen Schädlingsbekämpfungsmaßnahmen, die vor allem in Innenräumen eingesetzt werden.

Blattspray

  • Blattsprays sind eine der beliebtesten Methoden für die Anwendung kommerzieller Insektizide und Pestizide. Sie spielen aber auch eine Rolle in der biologischen Schädlingsbekämpfung. Zu den Organismen, die Du in Form eines Blattsprays direkt auf Deine Pflanzen auftragen kannst, gehören die Folgenden:
  • Komposttee: Komposttees werden aus Kompost hergestellt und sind reich an Nährstoffen und Bakterien, die Deine Pflanzen vor Krankheitserregern und Schädlingen schützen können. Statt Kompost zu verwenden, kannst Du auch Blatttees aus Wurmhumus oder Guano herstellen, die ebenfalls natürliche Bakterien und Pilze enthalten, die zum Schutz Deiner Pflanzen beitragen werden.
  • Neemöl und Kaliseife: Obwohl es sich technisch gesehen nicht um lebende Organismen handelt, sind Neemöl und Kaliseife mit Abstand zwei der effektivsten biologischen Schädlingsbekämpfungsmittel, die es gibt.

Nematoden

Nematoden sind mikroskopisch kleine, wurmartige Tiere, die bei richtigem Einsatz eine große Bereicherung für Deinen Cannabisgarten darstellen können, da sie sowohl Schädlinge als auch deren Larven jagen und töten. Nematoden können sehr wirksam gegen eine Vielzahl von Schädlingen sein, von Ameisen und Zecken bis hin zu Raupen, Schnaken und Miniermotten.

Der beste Weg, Nematoden für Dich zu nutzen, ist, sie von einem seriösen Anbieter zu kaufen und sie in Deinen Boden einzubringen. Die meisten Nematoden werden in Form eines Trägers (zum Beispiel Vermiculit) geliefert, so dass Du sie direkt in den Boden einbringen kannst.

Mykorrhiza

Oft angesehen als eine bestimmte Art von Pilzen oder Bakterien, beschreibt Mykorrhiza tatsächlich die symbiotische Beziehung zwischen den Wurzeln einer Pflanze und einem Netzwerk nützlicher Pilze. Wenn Du Dir die Zeit nimmst, einen reichhaltigen, organischen Boden für Deine Pflanzen zu schaffen, können sich diese Pilze in deren Rhizosphäre ansiedeln und dazu beitragen, die Gesundheit des Bodens und Deiner Pflanzen zu erhalten. Mykorrhizapilze können Deinen Pflanzen zum Beispiel helfen, mehr Nährstoffe aus dem Boden aufzunehmen und sie vor Schädlingen und Krankheitserregern zu schützen.

Am besten verwendest Du Mykorrhiza, indem Du Deinen Boden vor der Aussaat mit nützlichen Bakterien beimpfst; tatsächlich sind Mykorrhiza sehr wirksam für den Schutz von Setzlingen und ist bekannt dafür, sich positiv auf die Entwicklung ihrer Wurzeln auszuwirken.

Nematoden - Mykorrhiza
Nematoden - Mykorrhiza

Biologische Schädlingsbekämpfung im Außenbereich

Während die meisten der oben genannten Möglichkeiten zur Schädlingsbekämpfung im Innenbereich auch im Außenbereich anwendbar sind, stellen wir im Folgenden einige Maßnahmen vor, die speziell für den Anbau im Freien geeignet sind.

Begleitpflanzen

Bei Begleitpflanzen dreht sich alles darum, Deinen Cannabispflanzen ein paar "Begleiter" zur Seite zu stellen. Bestimmte Kräuter zum Beispiel wehren mit ihren einzigartigen Aromen auf natürliche Weise Schädlinge ab. Blumen oder Obstbäume und Gemüse wiederum helfen, Bestäuber und andere Insekten anzulocken, die sich von Natur aus von kleineren Insekten (wie Pflanzenschädlingen) ernähren. Abschließend tragen Begleitpflanzen auch zur Artenvielfalt in Deinem Garten bei und machen es Schädlingen und Krankheitserregern damit schwerer, sich anzusiedeln, da es für diese viel einfacher ist, Monokulturen zu befallen.

Nutzinsekten

Eine weitere gute Möglichkeit der biologischen Schädlingsbekämpfung besteht darin, Nutzinsekten in Deinen Garten einzubringen, die Schädlinge jagen. Zu den beliebten Insekten, die zum Schutz von Cannabis und anderen Pflanzen eingesetzt werden, gehören:

  • Marienkäfer: Sie können helfen, Blattläuse, Motten, Käfer, Milben und Thripse sowie deren Larven zu bekämpfen.
  • Florfliegenlarven: Während erwachsene Florfliegen Pflanzenfresser sind, ernähren sich Florfliegenlarven von Blattläusen, Thripsen, Mottenschildläusen, Heuschrecken und Spinnmilben.
  • Gottesanbeterin: Diese einzigartig aussehenden Kreaturen jagen Blattläuse, Raupen und Mottenschildläuse.
  • Nematoden (siehe oben).

Weitere Nutzinsekten für Deinen Cannabis-Garten sind zum Beispiel Raubwanzen, -milben und -käfer. Einige dieser Insekten sind in Gartencentern erhältlich, aber Begleitpflanzen können dazu beitragen, sie kostenlos in Deinen Garten zu locken!

Schlupfwespen

Schlupfwespen sind eine beliebte Nützlingsart, die von Natur aus Jagd auf Blattläuse machen. Sie greifen auch verschiedene Käfer, Fliegen, Spinnen und Käfer an. Endoparasitische Wespen injizieren ihre Eier in ihre Beute, die sich mit der Zeit entwickeln, wenn die Beute zunächst normal weiterlebt, während ektoparasitäre Wespen sich an der Außenseite ihrer Beute entwickeln und diese sofort lähmen.

Schlupfwespen Cannabis

Spinnen

Spinnen sind sehr hilfreiche Kreaturen in Cannabisgärten. Sie spinnen riesige Netze und sind keine wählerischen Esser. Sie ernähren sich von einer Vielzahl verschiedener Schädlinge. Das Pflanzen von Blumen in Deinem Garten wird zusätzliche Spinnen anlocken.

Spinnen Cannabis Planten

Welche ist die beste Schädlingsbekämpfungsmethode für Cannabis?

Als Grower sind wir immer auf der Suche nach der besten Methode, um die Gesundheit unserer Pflanzen zu fördern und so eine hochwertige Ernte zu erzielen. Wenn es um die Schädlingsbekämpfung bei Cannabis geht, entscheiden sich die meisten Grower für einen hybriden Ansatz, der es ihnen ermöglicht, sich die Vorteile von biologischen sowie synthetischen Schädlingsbekämpfungsmethoden zunutze zu machen.

So können Grower zum Beispiel ihren Boden zu Beginn des Anbaus mit Nematoden und Mykorrhiza beimpfen und versuchen, durch Begleitpflanzen zu verhindern, dass sich Schädlinge in ihrem Garten ansiedeln. Aber wenn sie sich mit einem Befall konfrontiert sehen, könnten sie vielleicht zu synthetischen Pestiziden und Fungiziden greifen, um die Situation so schnell wie möglich in den Griff zu bekommen, bevor sie langsam zu einem biologischen und umweltfreundlichen Ansatz zurückkehren.

Die Wahrheit ist, dass es kein Patentrezept für den Umgang mit Cannabisschädlingen gibt. Welcher Ansatz der richtige ist, hängt von Deinen Fähigkeiten und Vorlieben als Grower und der Art der von Dir betriebenen Anlage ab. In den meisten Fällen funktioniert ein hybrider Ansatz jedoch hervorragend.

Bist du 18 Jahre alt oder älter?

Der Inhalt auf RoyalQueenSeeds.com ist ausschließlich für Erwachsene geeignet und nur volljährigen Personen vorbehalten.

Stelle sicher, dass Dir die Gesetzeslage in Deinem Land bekannt ist.

Indem Du auf BETRETEN klickst, bestätigst
Du, dass Du
18 Jahre oder älter bist.