By Steven Voser

Erinnerst Du Dich, als Colorado und der Bundesstaat Washington bekannt gaben, dass sie Cannabis legalisieren werden? Das war vor sieben Jahren und seitdem hat sich viel geändert. Wir werfen einen detaillierten Blick auf die Legalisierung von Gras in den USA, wie weit fortgeschritten sie ist und welche Arbeit noch bevorsteht.

Die aktuelle Lage der Legalisierung von Cannabis in den Vereinigten Staaten

Insgesamt 11 amerikanische Staaten haben sowohl freizeitliches als auch medizinisches Cannabis legalisiert:

Alaska Kalifornien
Colorado Illinois
Michigan Massachusetts
Maine Nevada
Oregon Vermont
Washington



Weitere 22 Staaten haben nur medizinisches Cannabis legalisiert:

Arizona Arkansas
Connecticut Delaware
Florida Hawaii
Louisiana Maryland
Minnesota Missouri
Montana New Hampshire
New Jersey New-Mexiko
New York North Dakota
Ohio Oklahoma
Pennsylvania Rhode Island
Utah West Virginia



Was sind die Unterschiede zwischen freizeitlichem und medizinischem Cannabis?

In diesen ersten 11 Bundesstaaten hat man Zugang zu freizeitlichem Cannabis, das jedem Erwachsenen über 21 Jahren zur Verfügung steht. Medizinisches Cannabis steht hingegen nur Patienten zur Verfügung, die Cannabis zur Behandlung bestimmter Probleme verwenden. Die Voraussetzungen für medizinisches Marihuana sind von Staat zu Staat sehr unterschiedlich.

In vielen Staaten ist das Einkaufserlebnis für freizeitliche und medizinische Cannabiskonsumenten unterschiedlich. In Colorado sind die Cannabis-Apotheken in Theken mit Cannabis als Medizin und Cannabis als Genussmittel unterteilt, so dass freizeitliche Nutzer nur in der Genussmittel-Seite der Cannabis-Apotheke einkaufen können. Medizinische Patienten können jedoch an beiden Theken einkaufen.

In einigen Staaten unterscheiden sich die Beschränkungen der zu kaufenden Mengen und die persönliche Kultivierung zwischen freizeitlichen und medizinischen Nutzern. In Nevada können freizeitliche Konsumenten beispielsweise jeweils eine Unze (ungefähr 28,3 Gramm) Cannabis kaufen und bis zu sechs Pflanzen anbauen. Medizinische Patienten können je nach Bedarf jeweils 2,5 Unzen (ungefähr 70,8 Gramm) kaufen und bis zu zwölf Pflanzen anbauen.

Einige Staaten haben auch Gesetze, die Minderjährigen mit bestimmten Beschwerden den Zugang zu Cannabisprodukten ermöglichen. In Colorado kann man unter 21 Jahren Cannabis in medizinischen Cannabis-Apotheken mit Empfehlung von zwei Ärzten kaufen.

Sind Cannabis als Genussmittel und Cannabis als Arzneimittel unterschiedlich stark?

Kurz gesagt, nein. Medizinische und freizeitliche Cannabisprodukte können beide die gleichen Konzentrationen an Cannabinoiden und Terpenen enthalten. Manchmal ist der einzige Unterschied zwischen Cannabis als Genussmittel und Cannabis als Arzneimittel der Raum, in dem es angebaut wird. In Anbauhäusern in Colorado müssen beispielsweise aus Gesundheitsgründen separate Anbauräume für medizinisches und freizeitliches Gras vorhanden sein.

Warum blickt die Cannabiswelt auf die Vereinigten Staaten?

Für viele Cannabiskonsumenten auf der ganzen Welt klingt das Leben in einem Bundesstaat wie Colorado, Kalifornien oder Alaska wie ein Paradies. Aber warum wird der Ansatz der USA zur Legalisierung von Cannabis von der Cannabisgemeinschaft so hoch geschätzt?

Es könnte alles auf die Zahlen hinauslaufen. In den letzten sieben Jahren haben die USA den weltweit größten Verbrauchermarkt für Cannabis aufgebaut. Im Gegensatz zu Uruguay, das Cannabis im Jahr 2012 auf nationaler Ebene legalisierte, aber immer noch keine starke Industrie rund um die Pflanze entwickelt hat, ist Gras in den USA Milliarden von Dollar wert.

Uruguayer können nun eine kleine Menge Gras in einer Cannabis-Apotheke kaufen, in einen entspannten Cannabisclub gehen oder ihr eigenes Gras zu Hause anbauen. Im Gegensatz dazu können Amerikaner in Boutique-Cannabis-Apotheken gehen und Tausende von Dollar für das Kraut ausgeben. Super potente Konzentrate, Vape Pens, erstklassige Blüten mit einem THC-Gehalt von über 30%, infundierte Kosmetika, essbare Cannabisprodukte und mehr sind in greifbarer Nähe.

Warum blickt die Cannabiswelt auf die Vereinigten Staaten?

Nicht einmal der kanadische Cannabismarkt kann mit dem der USA mithalten. Neue Schätzungen gehen davon aus, dass die Cannabisindustrie in Kanada, die Cannabis im Jahr 2018 landesweit legalisiert hat, bis zum Jahr 2021 einen Wert von 5 Milliarden US-Dollar haben könnte. Das hört sich natürlich nach viel an, bis man sich bewusst macht, dass der US-amerikanische Cannabismarkt im Jahr 2021 voraussichtlich[1] einen Wert von über 15 Milliarden US-Dollar haben wird. Auch wenn es auf Landesebene illegal bleibt.

Angesichts des großen Marktes in den USA ist es keine Überraschung, dass die Staaten, in denen Cannabis legal ist, für Innovationen in der Art und Weise, wie wir es anbauen, verarbeiten und konsumieren, gesorgt haben. Unabhängig davon, ob man selbst anbaut oder nur konsumiert, ist es schwierig, eine bessere Referenz als die USA für Inspiration und Innovation zu finden. In Kalifornien entwickeln Cannabiszüchter seit dem Jahr 1996 Produkte und viele betrachten die Westküste als das Epizentrum der Graskultur.

Schließlich müssen wir auch bedenken, dass die USA eines der mächtigsten und einflussreichsten Länder der Welt sind. Daher ist es kein Wunder, dass Regierungen auf der ganzen Welt auf die USA blicken, um zu wissen, was man tun muss (und was nicht), wenn es um die Legalisierung geht.

Wie hat die Legalisierung in den USA sich auf den Rest der Welt ausgewirkt?

Nach der Entscheidung Uruguays, Cannabis im Jahr 2012 zu legalisieren, beschlossen Colorado und der Bundesstaat Washington, sich an der Schaffung eines legalen, regulierten Marktes für Cannabis zu versuchen. Die Obama-Regierung entschied sich gegen die Verwendung von Bundesgesetzten, um die Entscheidungen der Staaten außer Kraft zu setzen, und gab ihnen die Möglichkeit, selbst zu entscheiden.

Angesichts des enormen globalen Einflusses der USA hat sich die Legalisierung in Colorado und Washington natürlich auf den Rest der Welt ausgewirkt. Nur wenige Jahre später stimmte Kanada auch für die Legalisierung. Australien hat auch seinen Ansatz im Umgang mit Cannabis, der Legalisierung der medizinischen Verwendung auf nationaler Ebene und der freizeitlichen Nutzung im australischen Hauptstadtterritorium, geringfügig geändert.

Mexiko, einer der weltweit größten Cannabisproduzenten, debattiert seit dem Jahr 2018 ebenfalls über die Legalisierung, nachdem eine Entscheidung des Obersten Gerichtshof entschieden hatte, dass die Gesetze zum Verbot des Cannabiskonsums verfassungswidrig sind. Während die Nation Cannabis noch nicht offiziell legalisiert hat, diskutieren ihre Gesetzgeber eine Gesetzesvorlage, die Cannabis unabhängig vom THC-Gehalt möglicherweise für medizinische, freizeitliche und industrielle Zwecke legalisieren würde. Bei einer Bevölkerung von 130 Millionen Menschen könnte der mexikanische Cannabismarkt möglicherweise zu einem der größten der Welt werden.

Andere Länder, die nach der Legalisierung in den USA begonnen haben, ihren Ansatz im Umgang mit Cannabis zu ändern, sind:

  • Großbritannien, wo es Ärzten erlaubt wurde, medizinisches Cannabis zu verschreiben.
  • Südkorea, das (in gewissem Umfang) ebenso die medizinische Verwendung legalisiert hat.
  • Lesotho, das als erstes afrikanisches Land im Jahr 2018 den Anbau von medizinischem Cannabis legalisierte.
  • Libanon, der ebenso den Anbau von medizinischem Cannabis legalisiert hat.

Legales Cannabis in Kanada: ein Jahr danach (2020 Update) Wie hat die Legalisierung in den USA sich auf den Rest der Welt ausgewirkt?

Wird die US-Bundesregierung Cannabis jemals legalisieren?

Da immer mehr Staaten auf den Legalisierungs-Zug aufspringen, stellt sich die Frage, wann die USA, wenn überhaupt, Cannabis auf Landesebene legalisieren werden.

Wenn es jemals eine Zeit gegeben hat, in der die Legalisierung als logischer Schritt erscheint, dann jetzt. Cannabis hat sich in der ersten Hälfte des Jahres 2020 als unverzichtbar erwiesen. Als COVID-19 unzählige Industrien zum Erliegen brachte, erreichten die Cannabisverkäufe in den USA Rekordhöhen[2].

Die landesweite Legalisierung würde endlich den vielen Einschränkungen, die das Wachstum dieser aufstrebenden Industrie bremsen, ein Ende machen, wie zum Beispiel:

  • Bankbeschränkungen: Die landesweite Legalisierung von Cannabis würde bedeuten, dass Tausende von Cannabisunternehmen endlich Zugang zu Förderungen, sicheren Bankgeschäften und notierten Börsen haben würden.
  • Nationale und internationale Handelsgesetze: Da Cannabis bundesweit illegal ist, ist der Handel damit nur auf Staaten beschränkt, in denen Cannabis legal ist.
  • Besteuerung: Zur Zeit haben Staaten, in denen Cannabis legal ist, ihre eigene Art, mit Cannabissteuern umzugehen. Einige leisten hier viel bessere Arbeit als andere.

Wir sehen auf landesweiter Ebene zumindest einige Fortschritte in Bezug auf Cannabis. Im Jahr 2019 verabschiedete der Kongress das Secure And Fair Enforcement Banking Act[3], das dazu beitrug, Schutzmaßnahmen für Finanzdienstleister und andere Dienstleister zu schaffen, die sich mit legitimen Cannabisunternehmen befassen. Die Legalisierung erhält bei Umfragen sowohl bei Demokraten als auch Republikaner viel Zustimmung – was im heutigen politischen Klima sehr selten ist.

Während die USA der nationalen Legalisierung wahrscheinlich so nah ist wie nie zuvor, ist es wichtig, zu erkennen, dass noch viel politische Arbeit geleistet werden muss, damit dieser lang ersehnte Traum Wirklichkeit wird. Unabhängig davon, wie sie umgesetzt wird, wird die Schaffung einer regulierten Cannabisindustrie mit den richtigen Vorschriften, Schutzmaßnahmen, Steuern und Finanzierungen einige Zeit in Anspruch nehmen.

Die Nachteile des US-amerikanischen Legalisierungsansatzes

Staaten in den USA, in denen Cannabis legal ist, haben alle ihre eigenen einzigartigen Ansätze, wie sie mit freizeitlichem und medizinischem Cannabis umgehen. Bis heute hat kein Staat den perfekten Weg gefunden, Gras zu legalisieren und zu regulieren. Hier sind einige der Nachteile des US-amerikanischen Ansatzes zur Legalisierung von Cannabis.

Kostenmanagement

Colorado hat im Jahr 2017 Cannabissteuern in Höhe von über 1,5 Milliarden US-Dollar eingenommen. Der Staat gab jedoch über 70% dieses Geldes für Regulierungen, Lizenzierungen und die Verwaltung aus. Auch wenn es stimmt, dass legales Gras Milliarden von Dollar an Einkommen generiert, ist es allerdings auch teuer, diese Industrie zu betreiben. Staaten können von Steuer-, Lizenz- oder Regulierungsmodellen profitieren, die dazu beitragen, diese Kosten zu minimieren und mehr Einnahmen zu erzielen.

Bedenken hinsichtlich der öffentlichen Gesundheit

Obwohl wir wissen, dass Cannabis nicht annähernd so gefährlich ist, wie Ronald Reagan es uns weismachen wollte, ist es auch nicht komplett sicher. Das Rauchen von Cannabis wurde zum Beispiel mit vielen der gleichen gesundheitlichen Probleme wie das Rauchen von Tabak in Verbindung gebracht. Dies kommt allerdings davon, dass man bei beidem Rauch einatmen muss.

Doch es gibt auch gesundheitliche Bedenken hinsichtlich der Verdampfung hochpotenter Extrakte, da die Forschung auf dem Gebiet kaum vorhanden ist. In einigen Bundesstaaten erreichten Anrufe in Giftzentren einen Höhepunkt[4], nachdem sie Marihuana legalisiert hatten, obwohl dies hauptsächlich darauf zurückzuführen ist, dass Kinder es versehentlich eingenommen hatten. Staaten und Länder, die Cannabis legalisieren wollen, müssen wiederum Wege finden, um diese Bedenken hinsichtlich der öffentlichen Gesundheit entgegenzuwirken.

Die Nachteile des US-amerikanischen Legalisierungsansatzes

Erhöhter Konsum

Es gibt Hinweise darauf, dass die Zahl der Menschen, die Cannabis konsumieren, nach einer Legalisierung zunimmt. In Colorado stieg der Cannabiskonsum bei 18- bis 34-Jährigen vom Jahr 2016 zum Jahr 2017 um über 9%. Dies könnte auf die lockeren Reglungen für die Vermarktung von Cannabisprodukten in Colorado zurückzuführen sein. Im Gegensatz dazu hat Kanada seit der Legalisierung einen deutlich geringeren Anstieg des Cannabiskonsums[5] verzeichnet, was auf seinen strengeren Ansatz beim Verkauf und der Vermarktung von Cannabisprodukten zurückzuführen sein könnte.

Inkonsistente Ansätze für medizinisches Cannabis

Die Gesetze für medizinisches Cannabis sind von Staat zu Staat sehr unterschiedlich. Kalifornien wurde zum Beispiel in der Vergangenheit dafür kritisiert, dass es in diesem Staat zu einfach sei, eine medizinische Marihuana-Karte zu bekommen. Auf der anderen Seite wurde New York[6] angeprangert, weil es Patienten den Zugang zu medizinischem Cannabis zu schwer mache.

Während Staaten, in denen Cannabis legal ist, offensichtlich denen voraus sind, in denen Cannabis illegal bleibt, haben viele dieser Staaten noch einiges zu tun, was die Sicherheit und Zugänglichkeit ihrer medizinischen Marihuana-Programme betrifft. Wenn Du Dir weitere Informationen wünschst, bietet der Report State of States[7] von Americans for Safe Access 2019 einen detaillierten Einblick in die verschiedenen medizinischen Programme in den USA, einschließlich ihrer Stärken und Mängel.

Das Versäumnis, Cannabis-Verurteilungen aufzuheben

Staaten, die Cannabis legalisiert haben, stehen nun vor der Herausforderung, mit Gefangenen umzugehen, die wegen Cannabis verurteilt wurden. Während Kalifornien für die Freilassung von Personen, die wegen Anklagen im Zusammenhang mit Cannabis inhaftiert waren[8] und deren Verurteilungen aufgehoben wurden, gelobt wurde, sind andere Staaten diesem Beispiel nicht gefolgt.

Für jede Regierung, die Cannabis legalisieren will, ist die Behandlung früherer Straftaten mit Cannabisbezug ein sehr wichtiger Gesichtspunkt. Die besonders hohe Anzahl an Festnahmen von Farbigen wegen geringfügiger Verbrechen mit Cannabis, insbesondere junge schwarze Männer, hat in den USA eine lange Tradition. Die Dichotomie einer boomenden Mainstream-Cannabisindustrie und der dunklen Vergangenheit von Marihuana-Verurteilungen lässt sich also schwer ignorieren.

Die Zukunft der US-amerikanischen Cannabisindustrie

Die Legalisierung von Cannabis ist sehr komplex. Auch wenn die USA in diesem Bereich im Mittelpunkt stehen, ist es auch dort noch ein langer Weg, eine gut regulierte und zuverlässige Industrie aufzubauen. Die Gesetze müssen vor allem Patienten und freizeitliche Nutzer schützen. Auch wenn die Regierung noch auf Zehenspitzen um die Legalisierung herumtanzt, sind die USA der Unterstützung einer nationalen Cannabisindustrie näher als je zuvor.

External Resources:
  1. Exclusive: US retail marijuana sales on pace to rise 40% in 2020, near $37 billion by 2024 https://mjbizdaily.com
  2. Cannabis in high demand amid coronavirus pandemic | Business| Economy and finance news from a German perspective | DW | 05.05.2020 https://www.dw.com
  3. Text - H.R.1595 - 116th Congress (2019-2020): Secure And Fair Enforcement Banking Act of 2019 | Congress.gov | Library of Congress https://www.congress.gov
  4. “Cannabis Poisoning” Calls for Children Have Doubled in Massachusetts | Articles | Analytical Cannabis https://www.analyticalcannabis.com
  5. What has changed since cannabis was legalized? https://www150.statcan.gc.ca
  6. Here's How Infuriatingly Hard It Still Is to Get Medical Marijuana in New York - Filter https://filtermag.org
  7. 2019 State of the States - Americans for Safe Access https://www.safeaccessnow.org
  8. California cities releasing marijuana prisoners, dropping convictions https://www.thecannabist.co
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